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Einarbeitung neuer Mitarbeiter

Wolf84

Mitglied
Hallo zusammen,

wie bei der Überschrift schon zu sehen, muss ich einen Mitarbeiter alles beibringen was ich kann und das finde ich nicht gerade fair, deshalb wollte ich ein paar Meinungen hören, ob ich richtig liege oder übertreibe.

Aber zuerst mal zu mir, nach einer schulischen Ausbildung, habe ich eine Firma gefunden, in der ich jetzt schon seit 17 Jahren arbeite. Von Anfang an habe ich mir selber alles beigebracht, den Ausbildung und richtiges Arbeiten sind zwei paar Schuhe, man hat mir nichts beigebracht oder so. Dann musste ich einen Messtechniker unterstützen, da hat mir auch nur Teile zum Vermessen gegeben und gesagt mach. Solange ich "seine" Arbeit gemacht habe, hat er sich weiterentwickelt/gelernt und dann die Firma verlassen. Dann habe ich die Abteilung komplett übernommen und beides gemacht, also wieder alles selber gelernt ohne irgendwelche Hilfe. Da es sehr viel Arbeit für eine Person war, hat man mir zur Hilfe eine Arbeitskollegin eingestellt um Zeichnungen zu erstellen und auch bei den Messaufgaben, ihr habe ich dann alles gezeigt was ich wusste, alle Excel-Tabellen die die Arbeit erleichtern, alles was ich wusste, hab sogar freiwillig ihre Arbeit 1 1/2 Jahre korrigiert. Jetzt, nach ihrer Einstellung (8 Jahre) bereue ich es, da sie jetzt meistens im Internet oder am Handy sitzt und keine Richtige Unterstützung ist.
Vor einem halben Jahr hat mein Vorgesetzter gekündigt, er hat Programme für eine Messmaschine erstellt, also so ähnliche Arbeit gemacht, was ich auch mache. Ich habe bei meiner Firma vorgeschlagen, dass ich zum Teil seine Arbeit übernehme, also nur das Erstellen von Programmen. Zeitlich würde es am Anfang stressig sein, aber wenn man ein Programm macht, reicht es lange aus. Man war damit einverstanden. So und jetzt zum Problem. Es wurde ein neuer Mitarbeiter eingestellt, aus einem komplett anderen Bereich und zuerst in eine andere Abteilung. Aber er will genau das was ich jetzt mache. Deswegen muss ich ihn alles zeigen von 0. Was ich halt nicht fair finde, ich habe fast alles selber in den 17 Jahren erlernt und jetzt muss ich ihn alles zeigen und dann übernimmt auch noch die Stelle welche ich haben will. Gehalttechnisch könnte ich vorstellen, dass er jetzt schon das selbe verdient. Ich weiß nicht was ich machen soll, er ist als Mensch sehr nett und so. Aber es kann doch nicht sein dass ich jemanden einlerne und er kriegt dann die Stelle?

Ich würde mich über eure Meinung freuen
 

Piepel

Aktives Mitglied
Ich hab selber vor zwei Jahren einen Vorgesetzten eingearbeitet, der danach (in meinem Bereich) alles besser als ich wusste.
Ich muss aber dazu sagen, dass dieser Vorgesetzte eben nicht nur meinen Bereich kennen sollte, sondern darüber hinaus gehendes.
Auf seine Stelle hätt ich mich nicht bewerben können: es fehlten (Laufbahn-)Qualifikationen, die ich nicht besitze.

Nun überlege ich, wie Deine Position ist.
Wenn der neue dieselben Qualifikationen wie Du bei bringt, verstehe ich nicht, dass er bevorzugt wird und Du Dich überflüssig machen sollst.

Hat er aber bessere Papiere, so wird er Dein Vorgesetzter werden.
Wie Du damit umgehst weiss ich nicht, es ist aber besser, wenn Du Dich in Erinnerung bei ihm bringst und nicht blockst, da Du es eh nicht verhindern konntest, dass er die Stelle zugeschrieben bekam.

Dir wird dann als "Systemopfer" nicht viel anderes übrig bleiben, als später seinen Anweisungen zu folgen oder allen Ernstes zu wechseln. Dorthin, wo man Dich und die Kenntnisse anerkennt.

Es wird ja so sein, dass der Kollege in seiner ehemaligen Firma ebenfalls nicht weiter gekommen ist und sich nur deswegen bei euch beworben hat.

Wenn Du unbedingt dabei bleiben willst, gäbe es nur die Möglichkeit, den Mann zu checken.

Jeder hat faibles, die ihm liegen, und da wird er sich gründlicher ein arbeiten.

Wenn er in einem Bereich nicht so fit ist oder werden kann und kein Naturverständnis von den Abläufen hat, könntest Du Deine Berufserfahrung nutzen um ihm in dem Bereich überlegen zu bleiben.
Beispielsweise richtest Du die Messmaschine ein, verschweigst aber die Umgebungstemperatur, die - wenn sie nicht berücksichtigt wird- durch Längenausdehnungskoeffizienten zu Messfehlern führt.

Entweder steigt er selbst dahinter und arbeitet sich in das Programm ein, oder er delegiert, da er noch Anderes zu tun hat und nicht alles schaffen kann.
Du bleibst dann der Altgeselle, der intuitiv den Ablauf schafft, und er wundert sich, dass man ohne die Erfahrung die Einrichtung nicht hin bekommt.
Dafür unterstützt er Dich, weil er weiss, dass er an Grenzen kommt, wenn Du gehst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bingenervt

Aktives Mitglied
Und bei Vorgesetzten sind oft die Soft Skills wichtiger als das Fachwissen. Als Vorgesetzter hat er ja dann auch vermutlich auch Personalverantwortung und muss z.B. der GF gegenüber Rechenschaft ablegen. Fachwissen kann man lernen, ist bei den sog. Soft Skills eher schwieriger. Was nicht heissen soll, dass du über selbige vielleicht nicht verfügst. Oder der neue, zukünftige Vorgesetzte diese tatsächlich hat.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Es ist ganz einfach. Geh zum Chef und sag, daß Du die Stelle willst und nicht bereit bist den Kollegen einzuarbeiten, damit er diesen Posten bekommt.
Wollen kann man viel. Wenn der Vorgesetzte sagt, was der Mitarbeiter zu tun hat, gibt es normalerweise keine Handhabe, das nicht zu tun. Das wäre Arbeitsverweigerung und er würde schlimmstenfalls seinen Job riskieren. Ein deutlich moderateres Auftreten wäre hier angebracht. So wie vom TE beschrieben klingt es tatsächlich nicht ganz fair, was man mit ihm macht.
Da hielte ich für angebracht nachzufragen, warum man selber für die Position jetzt doch nicht in Frage kommen soll.

Den Hinweis, dass oft Soft Skills über die Eignung für Führungspositionen entscheiden, kann ich nur bestätigen. Das können kommunikative Fähigkeiten sein, dass sich jemand gut verkaufen kann oder auch dass ihm zugetraut wird, Mitarbeiter zu führen. Nicht immer ist das konkret greifbar. Aber das sollte die Nachfrage eigentlich aufklären können.

Ich würde allerdings nicht unbedingt damit rechnen, dass sich an den Fakten etwas ändert. Vermutlich ist der neue Kollege ja mit der Perspektive eingestellt worden. Wenn es dir so arg widerstrebt bliebe noch die Möglichkeit, die Firma zu wechseln.

Ansonsten Faust in der Tasche ballen und fragen, wie denn deine Weiterentwicklung nun aussehen könnte.
 

Portion Control

Urgestein
Es ist ganz einfach. Geh zum Chef und sag, daß Du die Stelle willst und nicht bereit bist den Kollegen einzuarbeiten, damit er diesen Posten bekommt.
Sehe ich genauso. Das Thema ist ja eigentlich gar nicht primär das man keine Lust dazu hat einen neuen Mitarbeiter anzulernen. Sondern dass man diese Stelle wollte.
Hast du das mit dem Chef auch so kommuniziert, Wolf84?

Wollen kann man viel. Wenn der Vorgesetzte sagt, was der Mitarbeiter zu tun hat, gibt es normalerweise keine Handhabe, das nicht zu tun. Das wäre Arbeitsverweigerung und er würde schlimmstenfalls seinen Job riskieren.
Du meinst doch eher, der Chef würde riskieren das ein langjähriger Mitarbeiter geht und der neue dann auch leider keine vernünftige Einarbeitung erhält!? ;)
Es ist nicht mehr so wie früher. Da müsst ihr alle mal etwas umdenken! Die Unternehmen sind im Zugzwang, nicht mehr die Arbeitnehmer.
 

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