Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Probleme äußern verboten

MUuHH

Mitglied
Hallo,
mir geht’s besch*. Mit Mitte 40 zum ersten Mal eine Beziehung mit einer Frau, die ich wirklich liebe. Und ich dachte, dass sie mich auch liebt. Hat sie mir auch oft genug gesagt, bis vor kurzem noch. Dass sie sich von mir trennen will, hat sie dann spontan am Telefon entschieden. Grund: ich war gerade mies drauf.

Ich war überhaupt zu oft mies drauf, findet sie. Wenn ich mich aber mal so richtig elend gefühlt habe, was vielleicht alle zwei Monate vorkam, dann war das für sie immer gleich ein Anlass, mit dem Abbruch der Beziehung zu drohen. War jetzt überhaupt nicht so, dass ich meine Wut in irgendeiner Weise an ihr ausgelassen hätte. Ich habe mich nur von Dingen, die von mir nicht zu beeinflussen waren, zu sehr runterziehen lassen. Wahrscheinlich getriggert wegen irgendwelcher Kindheitserlebnisse. Da hätte man auch sagen können: ‚Du, ich kann mir das nicht länger anhören, reg dich erst mal ab, wir sprechen morgen.‘ Aber nichts da. Da erklärt man lieber die Liebe von jetzt auf gleich für beendet.

Was mir nicht aus dem Kopf geht, ist die Frage: Kann das wirklich Liebe gewesen sein? Gut, im Gegensatz zu mir kennt sie keine Probleme bzw. will sie nicht kennen. Wenn negative Gefühle aufzukommen drohen, wechselt sie entweder schnell das Thema, schneidet einem das Wort ab oder fängt an zu lachen. So nebenbei hat sie mir am Ende dann noch gesteckt, dass sie mir nicht vertrauen könne. Sie könne eh nur ganz wenigen Menschen vertrauen – ich vermute eher, niemandem. Was ich mir vorher schon anhören durfte, war, dass ich ja „nur Verlustängste“ hätte. Ich meine, wenn man liebt, hat man eventuell auch Verlustängste, oder verstehe ich da was falsch? Vor allem, wenn man von der Geliebten hin und wieder zu hören bekommt, dass so eine Liebe ja eh immer nur eine zeitweilige Angelegenheit sei. Und wenn man über Probleme nicht sprechen darf.

Was mir ebenfalls nicht aus dem Kopf geht: Vielleicht ist es wirklich so, Männer sollten mit ihrer Freundin nicht über Probleme sprechen. Frauen suchen nun mal einen Beschützer, auch wenn sie was Anderes behaupten. Und wenn der Mann Probleme hat, dann versagt er womöglich im Kampf gegen die Feinde bei der Verteidigung der Brut, also erlischt die "Liebe" zu ihm. Ich meine jetzt nicht Probleme bei der Klamottenauswahl oder so, sondern echte Probleme. Ist nach meiner Erfahrung der Normalfall, dass Frauen aggressiv reagieren, wenn man Probleme äußert. Also in Zukunft besser in mich hineinfressen. Ich frage mich nur, wozu ich dann eine Beziehung eingehen soll. Was mich ein wenig stutzig macht: In Foren wie diesem hört man ab und an von Frauen, die es sogar jahrelang mit einem depressiven Partner ausgehalten haben. Im echten Leben ist mir sowas leider noch nicht begegnet. Gibt's das wirklich?
 
Hallo, Muuhh,

soweit ich die Situation richtig verstehe, kommen Deine (noch) ungelösten Probleme in Form einer Niedergeschlagenheit nach außen. Das ist noch nicht die Lösung - aber schon mal die richtige Richtung, wie ich finde.

Vermutlich hast Du mit Deiner Mißstimmung oder mit der Äusserung Deiner negativen Gedanken Deine (Ex-) Freundin an ihre ungelösten Probleme erinnert. Krass ausgedrückt: Vermutlich wurdest Du für sie zu einer Bedrohung. Die Bedrohung könnte darin bestanden haben, dass sie ihre eigenen Probleme nicht lösen will. Sie will sie verdrängen. Daher auch das ständige Ablenken, Themenwechsel oder Lachen, wenn Du ihren Problemen zufällig zu nahe kamst.

Das Lösen seelischer oder psychischer Probleme ist oft schmerzhaft. Und Menschen freuen sich nicht, Schmerzen zu erleiden. Da ist es manchen Menschen lieber, mit ihren Problemen zu leben, die sie verstecken und verdrängen.

Alle Menschen bedürfen der Heilung. Manche dringender als andere. Wenn "wir" Probleme verdrängen, wirken sich diese Probleme oft "im Untergrund" aus. Es wäre also die Frage, ob Du mit Deiner (Ex-)Freundin glücklich geworden wärest. Lachen ist gesund und eine prima Angelegenheit. Am besten jeden Tag. Aber "wir" müssen auch mal weinen und andere echte Gefühle (des Schmerzes, der Trauer, der Wut) herauslassen. Je echter die Gefühle sind, je besser für eine Partnerschaft. Ich vermute, das Lachen Deiner (Ex-) Freundin war nicht immer Ausdruck großer Freude.

Vielleicht helfen Dir diese Zeilen besser zu verstehen....

Und was die Ursachen Deiner depressiven Verstimmung sind, solltest Du diese mit einem Therapeuten abklären, falls Du diesen Schritt noch nicht unternommen hast.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, dass fast jeder Partner davon rennen würde , wenn er den Eindruck hat , dass er als Therapeut benutzt wird.
Solche Probleme vom Anderen anzuhören ist für viele Menschen zu belastend und sie haben noch ihr eigenes Leben an welches sie denken müssen.

Für eine Beziehung ist es wesentlich besser seine Probleme mit einem Therapeuten zu besprechen.
 
Ein Partner ist kein seelischer Mülleimer.

Vielleicht wurde sie von deinen "mies drauf" Stimmungen runtergezogen und wollte sich dies nicht mehr geben, weil ihre Lebensqualitität darunter leidet.

Für triggende Kindheitserlebnisse sind die Therapeuten da. Und deine Ex ist kein Therapeut.
 
Hallo Nordrheiner,

Du hast die Situation, glaube ich, schon sehr gut verstanden. Vielen Dank dafür!

Vermutlich hast Du mit Deiner Mißstimmung oder mit der Äusserung Deiner negativen Gedanken Deine (Ex-) Freundin an ihre ungelösten Probleme erinnert. Krass ausgedrückt: Vermutlich wurdest Du für sie zu einer Bedrohung. ...
Das denke ich auch. Habe ich auch gemerkt, wenn ich sie auf eines ihrer angeblich nicht vorhandenen Probleme angesprochen habe. Da wurde mir schnell mal der Mund verboten. Antwort sinngemäß: "Ist kein Problem, ich könnte es ja lösen, wenn ich wollte ..."

Wo ich mir nicht so sicher bin: Vielleicht hat sie sich auch mit der Zeit ungeliebt gefühlt, weil sie mich nicht von meiner Schwermütigkeit befreien konnte. Das habe ich zwar niemals verlangt, weil ich so naiv nicht mehr bin. Ich habe das sogar mehrfach offen angesprochen, dass das so nicht funktionieren wird. Trotzdem warf sie mir am Ende vor, ich hätte von ihr erwartet, dass sie mich therapiert.
Daher meine Vermutung, dass sie das erwartet hat, d.h. dass man mit Liebe sämtliche Probleme wegwischen kann, vielleicht wegen ihrer eigenen Kindheitserfahrungen, die sie sorgsam verdrängt hat. Sie sagt selbst, sie dürfe da nicht dran rühren und könne sich deswegen auch nicht therapieren lassen - warum nicht, wollte sie mir leider nicht so genau mitteilen.
Ich bin mir auch nicht so sicher, was ich von ihrem Vorwurf halten soll, ich hätte mich zu abhängig von ihr gemacht. Nach meinem Eindruck legt sie es genau darauf an. Zuletzt gab es ein paar mal kleine Auseinandersetzungen, in meinen Augen Lappalien, genau deswegen, wenn ich mal nicht nach ihrer Pfeife tanzen wollte. Bindungsunfähigkeit?

Ich vermute, das Lachen Deiner (Ex-) Freundin war nicht immer Ausdruck großer Freude.
Ja, einmal habe ich sie dabei erwischt, wie sie ihr Heulen vor mir verbarg und stattdessen zu lachen anfing. Habe sie später darauf angesprochen, wurde aber natürlich abgeblockt.

Und was die Ursachen Deiner depressiven Verstimmung sind, solltest Du diese mit einem Therapeuten abklären, falls Du diesen Schritt noch nicht unternommen hast.
Bin seit kurzem dabei. Zweiter Anlauf. War eigentlich optimistisch, dass es diesmal klappen könnte. Ehrlich gesagt, ist das auch ein Grund, der die Wut in mir hochkochen lässt. Ich mache was, sie macht nichts und dann ...
 
@Pepita
Nicht die erste Beziehung, ich meinte die erste Beziehung, in der ich wirklich das Gefühl hatte, das ist die wahre Liebe. Man kann ja mehr oder weniger stark lieben, meine ich. Im Zweifel finde ich es mittlerweile sogar besser, wenn man es ruhiger angehen lässt mit der Liebe und dafür bereit ist, etwas dafür zu tun, dass sie am Leben bleibt. D.h., beide Seiten.
ansonsten: s.o., die Antwort an Nordrheiner.

Bisher steht's also 2:2 in der Frage, ob mann in einer Beziehung Probleme äußern darf.
 
Menschen sind einfach dumm und zum Teil schon dermaßen gestört von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Einflüssen, dass es schwierig ist von heut auf morgen Probleme effizient mit jemand anderes zu lösen, z.B. wenn dieser nie und nimmer dazu bereit und in der Lage ist dieses Problem anzugehen. Das scheinen zum Teil vielschichtige, komplexe Probleme zu sein, die ein Normalsterblicher wohl niemals angehen kann und die die Problemtragenden ja oftmals nicht ansatzweise verstehen. Gibt heute viele Dilemmata in denen wir alle stecken.

Pepita würde ich ja auch mal gerne meine Meinung zu seinen Beiträgen geigen, aber naja Auseinandersetzungen sind ja nicht erwünscht. So wird eben dann immer weiter derselbe Mist gebracht.
 
@Pepita
Nicht die erste Beziehung, ich meinte die erste Beziehung, in der ich wirklich das Gefühl hatte, das ist die wahre Liebe. Man kann ja mehr oder weniger stark lieben, meine ich. Im Zweifel finde ich es mittlerweile sogar besser, wenn man es ruhiger angehen lässt mit der Liebe und dafür bereit ist, etwas dafür zu tun, dass sie am Leben bleibt. D.h., beide Seiten.
ansonsten: s.o., die Antwort an Nordrheiner.

Bisher steht's also 2:2 in der Frage, ob mann in einer Beziehung Probleme äußern darf.

Es ist öfter die Meinung zu lesen, dass man den Partner nicht mit einem Therapeuten verwechseln oder den Partner nicht zum seelischen Mülleimer machen sollte. Auch wenn an beiden Einstellungen etwas Richtiges dran ist, halte ich beide Einstellungen als Pauschal-Argument für falsch.

Ich finde es realistisch davon auszugehen, dass jeder Mensch heilungsbedürftig ist. Keiner geht ohne Verletzungen durch das Leben. Sind "wir" denn i.d.R. so leidensscheu, dass wir Schmerzen lieber verdrängen und vor ihnen flüchten? Oder sind wir selbst so mit eigenen Problemen belastet, dass wir keine Last des Partners mittragen können?

Vielleicht wäre es geschickt, beim Kennenlernen eines möglichen Partners die Probleme abzufragen, damit wir entscheiden können, ob sie uns des Guten zuviel sind. Und nein, die Bereitschaft, Probleme des Partners mitzutragen, haben an "meiner" Kompetenzgrenze ihre Grenze erreicht. Aber es führen viele Wege nach Rom. Na klar sollte man den Partner motivieren, ggf. einen Therapeuten aufzusuchen und der Partner sollte sich auch motivieren lassen.

Aber eines sollten wir nicht vergessen: Liebe hat die größte Heilkraft.

LG; Nordrheiner
 
Bin seit kurzem dabei. Zweiter Anlauf. War eigentlich optimistisch, dass es diesmal klappen könnte. Ehrlich gesagt, ist das auch ein Grund, der die Wut in mir hochkochen lässt. Ich mache was, sie macht nichts und dann ...

------------------------------------------------

wie ist das zitat zu verstehen?

weil du eine therapie machst, soll sie sich dir anschließen? und weil sie keine macht, kocht die wut in dir hoch? jeder geht doch anders mit seinen problemen um. sie will nicht darüber reden und du musst es akzeptieren.
wenn in einer beziehung nur von problemen geredet wird, wo bleibt da die unbeschwertheit?
@ nordrheiner schreibt von heilender wirkung . wenn sie immer ein offenes ohr hat - also der seelische mülleimer ist, wie sophie schreibt - und dich aufbaut, dann tritt zwar eine heilende wirkung bei dir ein, aber sie bleibt auf der strecke. Sie will ja nicht über ihre Baustellen reden, sondern du willst, dass sie dir zuhört. und davon hat sie offensichtlich genug.
 
In Foren wie diesem hört man ab und an von Frauen, die es sogar jahrelang mit einem depressiven Partner ausgehalten haben. Im echten Leben ist mir sowas leider noch nicht begegnet. Gibt's das wirklich?

------------------------------------------

manche frauen haben eine unendliche leidensgrenze. glücklicherweise stellen nicht alle frauen ihr eigenes leben hinten an, damit der partner sich seinen depressionen ungehemmt hingeben kann.

daher solltest du im realen leben nicht nach frauen suchen, die deine depressionen heilen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
S Probleme in der Beziehung - warum kann er Manches nicht akzeptieren? Liebe 158
G Probleme in der Beziehung Liebe 12
G Probleme eines Narzisten Liebe 14

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben