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Muss eine Freundschaft immer ausgeglichen sein?

G

Gelöscht 114494

Gast
Wenn man eine Freundschaft wirklich pflegen will, dann schafft man das auch.
Genau das ist der Punkt. Man pflegt eine Freundschaft. Eine Freundschaft ist kein Spielzeug, das man in die Ecke stellt, wenn man gerade keine Lust darauf hat. Es ist viel mehr eine Blume, die eingeht, wenn man sich nicht darum kümmert. Wie in allen anderen Beziehungen eben auch.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Wenn sich jemand nicht dazu imstande fühlt, sich ab und zu mal mit mir zu beschäftigen, wenn ich jeden Kontakt und jedes Treffen erdrängen muss, dann kann der erzählen was er will, aber nicht, dass ihm etwas an unserer Freundschaft liegt
Genau das ist der Punkt. Man pflegt eine Freundschaft. Eine Freundschaft ist kein Spielzeug, das man in die Ecke stellt, wenn man gerade keine Lust darauf hat. Es ist viel mehr eine Blume, die eingeht, wenn man sich nicht darum kümmert. Wie in allen anderen Beziehungen eben auch.
Ich "liebe" ja auch Leute, die einem in hehren Worten predigen, wie wichtig Freundschaften seien, dass man sich um Freundschaften bemühen müsse, damit man nicht vereinsame.... - und die es dann selbst nicht tun. Habe ich mal erlebt, als sich vor 18 Jahren der Vater einer früheren Schulfreundin nach jahrelanger Funkstille wieder bei mir meldete wegen deren bevorstehender Hochzeit, sodass bei mir der Eindruck entstand , die besagte frühere Freundin sei an einer Wiederbelebung des Kontakts interessiert. In Wirklichkeit, das wurde mir erst Jahre später bewusst, suchte der Vater wahrscheinlich nur ein paar Dumme, die vor der Kirche Spalier stehen sollten, denn wirklich eingeladen zu der anschließenden Feier war ich nicht, das hat er jedenfalls nicht so ausgedrückt. Kurzum: Wohl ein großes Missverständnis und eigentlich eine Zumutung, denn ich wohnte mindestens anderthalb Autostunden vom Ort der Trauung entfernt. Habe dem Vater damals wahrheitsgemäß gesagt, ich könne nicht zu der Messfeier kommen, weil ich gerade mitten im Umzug steckte, habe aber einen großen Blumenstrauß zur Tagesadresse geschickt. Der Kontakt lebte im Nachgang dazu, wenn auch sehr zögerlich, wieder auf. Denn erst ein halbes Jahr (!) später meldete sich meine ehemalige Schulfreundin, um sich für meine Glückwünsche zu bedanken und sehr zurückhaltend anzudeuten, dass man sich ja "vielleicht" auch mal wieder treffen könne - eigentlich hätten da schon bei mir die Alarmglocken schrillen müssen und ich hätte die Sache besser abhaken sollen. Es kam dann erst drei Jahre (!) nach der Hochzeit nach seltenen Brief- oder Mailwechseln zu einem ersten Treffen im Hause ihrer Schwiegereltern. Der Kontakt wurde aber nie mehr so wie früher und dümpelte über die letzten Jahre so vor sich hin, dass ich letztlich einsehen musste, dass auf der Gegenseite doch kein Interesse mehr besteht. Hinzu kamen gewisse kränkende Erfahrungen (trotz ein paar privater Einladungen zu sich nach Hause "kannte" mich meine ehemalige Schulfreundin wenige Monate später auf einem Klassentreffen offenbar nur flüchtig). Diejenige, bei deren Bemühungen man noch am ehesten von der Pflege einer Freundschaft sprechen konnte, war ausschließlich ich. Ich habe die Sache inzwischen aufgegeben und werde mich nicht mehr bei ihr melden, bin aber nachhaltig gekränkt.

Deshalb bin ich auch im Fall der TE sehr skeptisch. Sie kann die Freundin darauf ansprechen, dass es sie stört, wenn man sich so selten sieht. Aber wenn die Freundin dann alles abstreitet und die Freundschaft nach wie vor unbefriedigend bleibt, macht man sich meines Erachtens nur etwas vor, wenn man an seinem solchen Kontakt weiter festhält.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Es passt einfach nicht (mehr) zwischen Euch.

Ich kann ja auch nur sehr bedingt einem Eichhörnchen das Klavierspielen beibringen ;-).

Habe ich auch schon nach einem Umzug bei zwei ehemaligen weiblichen Freundinnen erlebt, die ich übrigens zusammen gebracht habe (machen Urlaub zusammen etc.). Auf telefonischer Ebene. Nachdem ich meine Erstinitiative beim Anrufen eingestellt hatte (weil es mir zu asymmetrisch erschien) habe ich inzwischen seit gefühlten fünf Jahren nichts mehr von denen gehört.

Man sollte aber wohl nicht den Begriff Schuld in solchen Situationen benutzen oder moralische Vorwürfe machen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Habe ich auch schon nach einem Umzug bei zwei ehemaligen weiblichen Freundinnen erlebt, die ich übrigens zusammen gebracht habe (machen Urlaub zusammen etc.).
Ja, so etwas wird einem nie gedankt. Klar, darf man auch "eigentlich" nicht erwarten - aber wer ist wirklich so selbstlos, dass es ihm nichts ausmacht, wenn das offenbar nicht wertgeschätzt, sondern als selbstverständlich betrachtet wird? Die meisten sind dann doch enttäuscht, und ich finde, auch zu Recht. Dank ist auch nicht der richtige Ausdruck, aber wenigstens möchte man nicht so lieblos "abgeschrieben" werden nach dem Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn."

Ich habe anderen Menschen früher gern eine Freude gemacht, bremse mich dabei mittlerweile aber sehr, weil ich es schlecht verkraften kann, wenn es mir auf diese Weise vergolten wird. Ich habe keine Lust mehr darauf, mich ausnutzen zu lassen. Außerdem finde ich es demütigend, sich einseitig um Kontakte bzw. Freundschaften bemühen zu müssen. Bis vor wenigen Jahren war ich leider auch noch so blöd, Anteil an freudigen Ereignissen zu nehmen, Glückwünsche zu schicken, liebevoll zusammengestellte Päckchen zur Geburt von Kindern in der Verwandtschaft - zurück kam immerhin eine am PC erstellte Danksagung mit einem Babyfoto, wenn auch erst Monate später. Nun gut, dafür hat man bei Eltern eines Babys ja ein gewisses Verständnis. Aber auch danach habe ich von der Familie nie wieder etwas gehört, kein Foto von dem Kind, kein Weihnachts- oder Urlaubsgruß, nichts. Das Mädchen (Tochter eines Arztehepaars) ist mittlerweile acht Jahre alt. Gegeninteresse somit gleich Null. Die Botschaft habe ich verstanden und akzeptiert. Rückblickend hätte ich mir allerdings für das Geld und den Zeitaufwand lieber selbst etwas Gutes tun oder den Betrag spenden sollen für Menschen, die das Geld wirklich nötig haben. Aber okay: Es war ein einmaliger Versuch, und ich habe jetzt wenigstens Klarheit, dass die Gegenseite kein Interesse an mir hat.

Freundschaften und herzliche zwischenmenschliche Beziehungen können nur auf Augenhöhe gelingen. Kleine, freundliche Gesten der Anteilnahme und Aufmerksamkeit können bei interessierten, aufgeschlossenen Personen mehr Nähe erzeugen. Deshalb halte ich es auch nach wie vor nicht für falsch, so etwas ein- bis zweimal zu versuchen, wenn man zwischenmenschliche Kontakte vertiefen möchte. Man muss aber aufmerksam beobachten, ob und was daraufhin zurück kommt. Einseitige Bemühungen müssen unbedingt vermieden werden, das gebietet schon die Selbstachtung. Wenn mir jemand im Privatleben das Gefühl vermittelt, ich sei ihm unterlegen, für ihn unwichtig, uninteressant, weniger wert oder gar auf ihn angewiesen, ziehe ich mich konsequent zurück. Das gilt sowohl für "Freunde" als auch für Verwandte.
 
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