Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Muss eine Freundschaft immer ausgeglichen sein?

Sarnade

Aktives Mitglied
ich kann dir versichern, dass es in meinem Fall ganz sicher nicht so war, wie du denkst. Im Herbst werden es 23 Jahre, dass wir uns kennen. Bis vor 3-4 Jahren hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass sie kein Interesse an unserer Freundschaft hatte. Mir ging es immer gut, wenn wir uns trafen. Ich fühlte mich jedes Mal sehr wohl in ihrer Gegenwart.
Wenn du so sicher bist, dass deine Freundin eigentlich noch Interesse hat und alles nur an dem Problem mit der Schwiegermutter liegt, würde ich an deiner Stelle die Freundin darauf ansprechen, dass Initiativen zu Treffen nur noch von dir ausgehen und im Vergleich zu früher viel seltener geworden sind. Ich würde sie nach den Gründen fragen und ihr sagen, dass du den Eindruck hättest, es läge daran, dass die Schwiegermutter immer dabei sein wolle. So etwas zerstört nicht nur Frauenfreundschaften, sondern auch Partnerschaften: https://www.youtube.com/watch?v=hPMOWjANcPw.

Wenn sie dennoch weiterhin darauf besteht, dass ihre Schwiegermutter bei euren Treffen anwesend ist, du es aber (verständlicherweise) nicht willst, hat eure Freundschaft keine Zukunft, egal, wie gut ihr euch vorher einmal verstanden haben mögt. Vielleicht hat sie auch aus anderen Gründen kein Interesse mehr, dann soll sie es aber wenigstens zugeben. Denn etwas an den Haaren herbeigezogen finde ich die Begründung mit der Schwiegermutter schon. Du schreibst selbst, dass deine Freundin schon früher so gut wie nie selbst die Initiative zu einem Treffen ergriffen hat und auch einen deutlich größeren Freundeskreis hat(te) als du.

Ich denke, dass du nicht nur wegen ihrer Schwiegermutter, sondern auch aus anderen Gründen wütend auf sie bist. Wenn man es nicht ertragen kann, dass ein anderer Mensch es viel leichter im Leben hat als man selbst (und im Gegensatz zu den meisten Heuchlern halte es auch nicht für verwerflich, sich darüber zu ärgern, wenn sich so ein Zustand über viele Jahre hinzieht), dann ist eine ehrliche Freundschaft nicht mehr möglich. Vielmehr macht ein solcher Kontakt den vom Schicksal Benachteiligten nur noch trauriger und unzufriedener. Dann halte ich es für besser, den Kontakt einschlafen zu lassen.

Wer will schon ständig damit konfrontiert werden, dass einem anderen Menschen, der nicht begabter oder sympathischer ist als man selbst, beruflich wie privat alles in den Schoß fällt, während man selbst sich bemühen und anstrengen kann, wie man will, und dennoch eine Enttäuschung und einen Schicksalsschlag nach der bzw. dem anderen präsentiert bekommt? Da gibt es dann früher oder später keine Gemeinsamkeiten mehr, man passt nicht mehr zueinander. Ich will damit nicht sagen, dass man sich nur noch mit Menschen umgeben soll, die vom Schicksal gebeutelt sind und sich gegenseitig was vorjammern. Aber Menschen mit ähnlichen Lebensumständen und Schicksalen können einander besser verstehen, man hat einfach mehr gemeinsame Gesprächsthemen und muss sich nicht ständig Erfolge, Erlebnisse und Errungenschaften vorführen lassen, bei denen man - noch dazu ohne eigenes Verschulden! - nicht mithalten kann.

Ich werde bald 57 und hoffe, dass ich noch viele Jahre einigermaßen gesund bleibe und meine Pensionierung in einigen Jahren genießen kann. Dann brauche ich mir endlich nichts mehr über die Beförderungen, Netzwerke, Familien, Fernreisen und Eigenheime anderer Kollegen anzuhören. Diese ganze Selbstdarstellung widert mich schon seit vielen Jahren nur noch an. Solche Leute waren mir bereits zu Schulzeiten zuwider. Lieber würde ich nach der Pensionierung ehrenamtlich etwas für Leute tun, denen es schlechter geht als mir selbst. Da kann ich wenigstens etwas Gutes bewirken, für das sich Karrieristen und Egoisten zu fein sind. Diese Typen, für die Bildung nur Mittel zu eigennützigen Zwecken ist, können gern unter sich bleiben, sich selbst und gegenseitig beweihräuchern und ihre "Connections" pflegen. Ich habe mich solchen Kreisen nie zugehörig gefühlt, und das wird auch jetzt im fortgeschrittenen Alter nicht mehr kommen. Wie ich von solchen Leuten behandelt werde und was ich ihnen "wert" bin, habe ich zur Genüge erlebt.

Echte Freundschaften sind extrem selten. Meistens wird man nur eine Zeitlang daraufhin gecheckt, was man zu bieten hat, und wenn man dabei durchfällt, wird man gnadenlos aussortiert. Ins Gesicht sagt dir das keiner, es wird sich einfach nicht mehr gemeldet. Ist ja auch am bequemsten so.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 79650

Gast
Warum willst du eigentlich mit ihr befreundet sein?
Dir scheint eigentlich NICHTS an ihr so richtig zu passen, oder?
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Ich verstehe schon, dass das schwierig ist. Ich bin auch am hadern, weil ich das Gefühl habe, dass mir eine Freundschaft entgleitet, weil wir uns auseinandergelebt haben und kaum noch gemeinsame Gesprächthemen finden.
Wobei ich nicht derjenige war, der die meiste Initiative gezeigt hat. Meistens war das er - nennen wir ihn Oliver.
Ich weiß nicht, ob mir an der Freundschaft noch viel liegt oder ob ich es mal versuchen sollte.
So oder so ist es Fakt, dass Oliver und ich inzwischen jeweils eher andere Pfade beschreiten als damals. Und ich denke, das ist wichtig, so etwas im Hinterkopf zu behalten, um mit der Situation versöhnlicher umgehen zu können - einerlei ob die Freundschaft neuen Schub bekommt oder eben komplett versandet.
Man kann nicht erwarten, dass die engen Bande eng bleiben müssen, alleine aus dem Grund, weil sie es vor Jahren mal waren.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich werde bald 57 und hoffe, dass ich noch viele Jahre einigermaßen gesund bleibe und meine Pensionierung in einigen Jahren genießen kann. Dann brauche ich mir endlich nichts mehr über die Beförderungen, Netzwerke, Familien, Fernreisen und Eigenheime anderer Kollegen anzuhören. Diese ganze Selbstdarstellung widert mich schon seit vielen Jahren nur noch an. Solche Leute waren mir bereits zu Schulzeiten zuwider. Lieber würde ich nach der Pensionierung ehrenamtlich etwas für Leute tun, denen es schlechter geht als mir selbst. Da kann ich wenigstens etwas Gutes bewirken, für das sich Karrieristen und Egoisten zu fein sind. Diese Typen, für die Bildung nur Mittel zu eigennützigen Zwecken ist, können gern unter sich bleiben, sich selbst und gegenseitig beweihräuchern und ihre "Connections" pflegen. Ich habe mich solchen Kreisen nie zugehörig gefühlt, und das wird auch jetzt im fortgeschrittenen Alter nicht mehr kommen. Wie ich von solchen Leuten behandelt werde und was ich ihnen "wert" bin, habe ich zur Genüge erlebt.
Ich lese relativ oft von solchen Menschen bei Dir Sarnade. Vielleich solltest Du Dir privat über ein Hobby oder sowas ein anderes Umfeld suchen.

Auf der Arbeit kann man dem Ganzen natürlich schlecht aus dem Weg gehen.

Ich habe auch die Erfahrung gesammelt (und es kommt immer wieder vor) dass Menschen mit mir befreundet sind, weil Sie sich etwas von mir erhoffen. Im Job oder sonstwo. Aber dies passiert mir selten.

Und diese Menschen meide ich dann. Denn es ist keine Freundschaft. Im Endeffekt tun Sie mir Leid. Denn diese Menschen haben gar keine Freunde. Sie haben Bekannte. Freunde sind in der Not da. In gewissen Kreisen wird man aber gerade dann fallen gelassen wenn man in Not ist! Darauf sollte man von Beginn an verzichten.
 
G

Gelöscht 114478

Gast
Ich hab zwar nur das Thema gelesen, das für mich aber sehr aussagekräftig ist - und hab dazu ein ganz klares Nein als Antwort.

Vielleicht braucht dich dafür mal irgendein anderer Mensch - das ist Gottes ausgleichende Gerechtigkeitn, wenn du dann da bist.

Aber es muss und kann nicht immer 1:1 sein.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Liebe TE, wenn Du Beiträge bemerkst, die Dir unangemessen erscheinen, bitte melde sie- wir Moderatoren lesen immer nur quer und sind darauf angewiesen, dass regelwidrige Beiträge gemeldet werden. Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du mal einen Beitrag meldest, der nicht regelwidrig ist: Das hat nichts mit verpetzen oä zu tun: Wir schauen uns jede Meldung an und reagieren dann entsprechend, aber es ist besser, wenn man einen Beitrag meldet, der einem komisch vorkommt, anstatt ihn mit Bauchgrummeln runterzuschlucken.
Das nur als kurzen Hinweis von seiten der Moderation hier
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Und hier meine Antwort als userin auf Deinen Thread:
ich habe das Gefühl, das Problem bei eurer Freundschaft ist, dass ihr irgendwann angefangen habt, euch gegenseitig Dinge aufzurechnen. Das verträgtt keine Freundschaft. Das macht ihr ja auch offenbar beide (zumindest in euren Köpfen).
Und wenn ich jetzt mal von Dir sprechen- denn um Dich geht es ja- Du kannst nicht mit einem Menschen eine wirklich zufriedenstellende Freundschaft haben, wenn Du (warum auch immer) Probleme damit hast, dass er es in manchen Lagen leichter hat als Du. ich will Dir da keinen Vorwurf machen, weil ich es bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, aber eine wirklich gute Freundschaft ist das dann eh nicht. Eigentlich müsstest Du Dich für sie freuen und sagen können: OK, ICH muss mich so plagen im Job, aber wenigstens hat SIE es gut und leicht. Verstehst Du? Das ist eigentlich ein Zeichen, dass da eh schon viel im Argen ist.
Dass sie so wenig Zeit für Dich hat, kann entweder daran liegen, dass sie eben wirklich (gefühlt oder real: Das ist letztlich wurscht) zu eingespannt ist in ihrem Familienleben oder aber, dass sie dieses unbewusste Aufrechnen eben auch als belastend empfindet und deswegen den Kontakt nicht mehr als bereichend erlebt.

Was man da tun kann? Schwer...
Wenn DIr wirklich was an dieser Frau liegt 8wobei es für mich eher so klingt, als würde die Wut gerade überwiegen) würde ich versuchen, die wenigen Kontakte einfach besonderes bereichend und schön zu gestalten: Vorhaltungen oä würde ich raus lassen, ebenso würde ich alle Gefühle wie Neid oder Wut hinten anstellen, sondern ihr solltet euch nur mit dem Ziel treffen einen schönen Tag zu haben. Also keine Vorhaltungen, von wegen: Warum hast Du so selten Zeit.
Vielleicht renkt es sich dann wieder ein und auch sie merkt, dass sie gern mehr mit Dir machen würde. Und vor allem: Vielleicht kannst Du dann auch wieder wirklich Freundschaft empfinden und nicht Wut.

Außerdem: Ich würde Dir raten, Dir auch ein paar neue Freundinnen zu suchen: Dann bist Du garnicht mehr so auf diese Freundin angewiesen und das täte Dir sicher gut.
 
G

Gelöscht 114494

Gast
Ich schätze, du musst deinen Fokus von ihr wegnehmen.

Ich mag keine Freundschaften, bei denen man sich alle Jahre mal sieht oder spricht. Ich hatte "Freunde", die der festen Überzeugung waren, eine wahre Freundschaft bleibt immer, auch wenn man sich nicht sieht ... aber diese Ansicht teile ich nicht. Wenn man sich nicht um eine Freundschaft kümmert, dann wird sie eine Bekanntschaft. Wenn sich jemand nicht dazu imstande fühlt, sich ab und zu mal mit mir zu beschäftigen, wenn ich jeden Kontakt und jedes Treffen erdrängen muss, dann kann der erzählen was er will, aber nicht, dass ihm etwas an unserer Freundschaft liegt.

Wie siehst du das? Kläre für dich deine Grenzen ab. Ich bin für sowas nicht mehr verfügbar.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich mag keine Freundschaften, bei denen man sich alle Jahre mal sieht oder spricht.
Ich auch nicht. Schon gar nicht in Zeiten von Internet, Mail, WhatsApp, Skype, diversen Social Media und was nicht alles. Wenn man eine Freundschaft wirklich pflegen will, dann schafft man das auch. Ich habe z.B. einen platonischen Freund in einem Ort, der rund 600 km von meinem Wohnort entfernt ist. Obwohl er und ich mittlerweile beide liiert sind (mit anderen Partnern, versteht sich ;-)) , schaffen wir es, uns regelmäßig - mindestens alle 14 Tage, eher häufiger - zu mailen und mehrmals jährlich auch länger zu telefonieren. Dass wir uns nur alle paar Jahre sehen, finde ich nicht schlimm. Die regelmäßige Pflege des Kontakts auf andere Weise macht das ohne Weiteres wett.

Dasselbe gilt für andere Brief- bzw. E-Mail-Freundschaften.

Viel verlogener finde ich es, wenn man fast "um die Ecke" wohnt, es aber nur alle paar Jahre "schafft", sich zu treffen, dazwischen kein Telefonat, keine Mail, nicht mal eine Urlaubskarte.... Da muss man sich doch wirklich eingestehen, dass das keine Freundschaft, ja noch nicht mal mehr eine gute Bekanntschaft ist und dass man diesen "Kontakt" abschreiben muss.

Wenn sich jemand nicht dazu imstande fühlt, sich ab und zu mal mit mir zu beschäftigen, wenn ich jeden Kontakt und jedes Treffen erdrängen muss, dann kann der erzählen was er will, aber nicht, dass ihm etwas an unserer Freundschaft liegt
So sehe ich das auch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
N Alles muss nach ihrem Kopf gehen Freunde 15
B wenn dein Leben ein Gefängnis sein muss Freunde 417
D Muss der Partner immer eingeladen werden? Freunde 25

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben