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Mit 39 das erste Mal arbeitslos - war es das? Fühle mich vor den Trümmern meines Lebens

G

Gelöscht 85627

Gast
Ich fahre morgens extra weg, damit meine Nachbarn sich nicht wundern, wenn erst spät der Rolladen nach oben fährt
Meiner Frau gegenüber fühle ich mich total wertlos.
Weiß Deine Frau von Deiner Arbeitslosigkeit?

Was ist mit einer Beratung beim Arbeitsamt bzgl. Weiterbildung oder Umschulung?
Steigen die Dir nicht aufs Dach, wenn Du Dich nicht bewirbst?

Was ist das mit Deinen Ängsten, der Sozialphobie?
Gibt es dazu eine Diagnose?

Bist Du in psychotherapeutischer und psychiatrischer (Medikamente) Behandlung?

Und:
Du bis 39, nicht 59.
Das ist ganz sicher nicbt das Ende, wenn DU Dich bewegst, handelst.

Es ist ok, dass es Dir schlecht geht.
Es ist nicht ok, wenn Du Dich da reinfallen lässt und nichts tust, um Deine Situation zu verbessern.

Wie Du klingst, bist Du vorerst vermutlich arbeitsunfähig; geh zum Arzt.
 

Ebba_Wallander

Aktives Mitglied
Ich fahre morgens extra weg, damit meine Nachbarn sich nicht wundern, wenn erst spät der Rolladen nach oben fährt, weil ich die Scham kaum ertragen kann.
Ich sags dir ehrlich: Ich hatte Tränen in den Augen, als ich das gelesen habe, denn ich kann es so sehr nachvollziehen und du tust mir einfach nur Leid. Man merkt an der Stelle wie groß dein Leidensdruck ist.
Ich bin noch Studentin und auch schon älter. Meine Lage ist nicht mit deiner vergleichbar, aber auch ich habe meinen Nebenjob verloren und genau wie du meide ich tagsüber Menschen. Ich parke sogar mein Auto um, nur damit es da steht wo es die Nachbarn oder Bekannte nicht sehen und dann keine bescheuerten Fragen stellen.
Zum Glück wohne ich in einem Haus, wo das keiner merkt und laufe dann zu Fuß nach Hause.
Eigentlich ist es total albern sich so zu verstellen, damit man anderen gefällt oder nicht der ganze Eindruck ruiniert wird. Die anderen helfen einem wie du gerade merkst auch nicht Eigentlich könnten sie einem scheißegal sein.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Hallo Eva die Frage aller Fragen: dumm bin ich nicht und durchaus lernwillig/fähig.

Wie sieht das aber in der jetzigen Arbeitswelt aus wenn halt jemand nicht den heutigen Standard-Weg beschritten hat: mit 25 Studium zu Ende inklusive Auslandserfahrung, fließend Englisch, diverse Zertifikate, in renommierten Firmen gewesen und und und. Master of Applied dingsbums etc..

Kannst du dir vorstellen, dass man sich manchmal im Bekanntenkreis wie der letzte Depp fühlt wenn alle über ihre tollen Jobs reden und mit Fachbegriffen um sich werfen? Genau da liegt der Hund begraben, dass man sich so natürlich selbst überhaupt nichts mehr zutraut.
Standard? Lieber Adreju, glaubst du tatsächlich, daß entspräche dem Durschnittsbewerber?
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Hallo.

Wie der Titel schon sagt bin ich - mitunter wegen Corona - das erste Mal arbeitslos.

Es fühlt sich schrecklich an.
Ich fahre morgens extra weg, damit meine Nachbarn sich nicht wundern, wenn erst spät der Rolladen nach oben fährt, weil ich die Scham kaum ertragen kann.

Auch habe ich extreme Angst wie die Zukunft aussehen soll. Ich bin einer derjenigen, die nichts tolles studiert haben, lediglich eine kaufmännische Ausbildung und Weiterbildung zum Betriebswirt liegen vor, letzterer ist aber kein akademischer Grad.
Meiner Frau gegenüber fühle ich mich total wertlos.
Es mangelt dir schlicht an Selbstbewusstsein, wenn du nicht zu dem stehen kannst, was du bist. Ja, du bist arbeitslos. Aber das sind oder waren bereits viele Menschen. Ja, du hast nicht studiert, aber auch da bist du nicht der Einzige.
Konzentriere dich doch mal auf das, was du hast. Du hast eine solide Ausbildung, eine Weiterbildung absolviert, du bist gesund (gehe ich mal davon aus) und hast mehrere Jahre Berufserfahrung. Andere haben deutlich schlechtere Voraussetzungen.

Und mal ehrlich, was juckt es dich, was deine Nachbarn sagen und denken? Ich persönlich könnte sowieso den Kopf schütteln, dass andere immer gleich davon ausgehen, man sei arbeitslos, nur, weil man zu Hause ist. Gibt ja noch viele andere Gründe... Krankheit, Homeoffice, Freiberuflichkeit... Und streng genommen geht es die Nachbarn auch nichts an, warum man zu Hause ist. Mich hat diese Fragerei meiner Nachbarn auch mal gestört, mittlerweile steh ich drüber. Im Grunde ist es doch eh egal, was man beruflich macht oder auch nicht macht - wer will findet immer spitze Bemerkungen. Was glaubst du, was ich mir schon alles von anderen Menschen anhören durfte? Als ich eine Ausbildung zur Verwaltungsangestellten absolvierte, fragte mich einer mal, was ich denn da machen würde... Kaffee kochen? Jetzt, wo ich Kunstmalerin bin werde ich ständig gefragt, ob ich davon denn leben könne. Viele meiner Nachbarn im Haus gehen eh davon aus, dass ich arbeitslos bin, da sie schlicht nicht wissen, dass ich zu Hause arbeite. Wenn dann mal einer blöde kommt, helfen nur schlagfertige Antworten, dann geben die Leute auch Ruhe. Man darf sich nur nicht aus der Ruhe bringen lassen.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Ich würde nach einem Hilfsarbeiter Job, Produktionshelfer suchen. Fabriken haben immer Vakanzen. Die stellen direkt ohne Gedöns ein. Hat mir in der Not schon mal geholfen und Spass hat es auch gemacht. War Lebensmittelfabrik und ne schöne Zeit. Als Kaufmann nach der Entlassung 2, 3 Jahre abzureißen, ist mittlerweile normal. Daher jetzt schon mal umsehen und umorientieren. Mir ging das auch mal so. Bin 2 Jahre lang jeden Morgen um 8 losgefahren, aber nicht zu Arbeit, sondern sonstwohin... oder Teilzeit suchen oder 2 Minijobs. Hauptsache weg vom Amt. 1J. ALG1 ist ruckzuck vorbei und Alg 2 bekommen nur Leute, die kleine Bude haben, Dacia, keine Kohle und keine Versicherung. Kopf hoch, sei froh, dass Du gesund bist.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 85627

Gast
du bist gesund (gehe ich mal davon aus
?
Eher nicht:

Ich entwickelte Ängste und leider auch eine Art Sozialphobie
Ich würde nach einem Hilfsarbeiter Job, Produktionshelfer suchen.
Du schreibst das sehr oft.

Ich lese bei Andreju nichts von Bewerbungen, wohl aber von nicht unerheblichen psych. Problemen.

schaffe es derzeit auch nicht wirklich mich umzusehen oder was zu tun. Ich bin einfach nur emotional platt.
First step: sich um die Gesundheit kümmern.

Die damit verbundene Ausstrahlung steht Dir im Weg.
--------------------------------------
Dann/daneben Bewerbungen schreiben.

Sich überlegen, ob eine Weiterbildung/Umschulung denkbar wäre und das angehen.
Zeigt Initiative und macht sich gut im Lebenslauf.
Wenn das aber für Dich derzeit nicht zu schaffen ist, ist das so!

Andreju, Du hast einen Tiefschlag erlitten. Das hat Dich erstmal auf die Bretter gelegt.
Wie immer im Ring rappelt man sich langsam (!) wieder auf, nach einer Pause, um den ersten, stärksten Schmerz wegzuatmen.
Du kannst da nicht liegenbleiben, dann verschimmelst Du da.
Wenn da einer im Ring eine Weile liegt, holt man den Arzt, damit der mal drüberguckt.
Das ist jetzt Dein Job, Andreju, einen Arzt zu holen. Da muss deine Geschichte hin, da müssen Deine Gefühle hin.
Der sagt dann etwas wie: "Bleib noch eine Weile liegen *Krankschreibung), wir brauchen aber jemanden, der Deine Verletzungen versorgt."
Das kann zum Beispiel, da wir sehr unterversorgt sind, erstmal ein Termin beim Sozialpsych. Dienst sein.
Da lässt Du ausführlich Deine Geschichte und Gefühle und die helfen Dir bei weiteren Schritten.
Weiter musst Du noch gar nicht denken.

Da kannst Du das abladen, da ist jemand da, und du musst das nicht alleine tragen. Du brauchst Erholungszeit.

Unterstützend könntest du z. B. Angstlöser bekommen.

Was jetzt zählt bist Du.
Erst Du.
Dann Job.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Psych. Probleme = jetzt nicht gesund.

Der Auslöser dafür und die voraussichtliche Dauer oder wie das zu lösen sein kònnte, spielt bei der Feststellung erstmal keine Rolle.
Wenn ich eine heftige Erkältung habe, bin ich nicht gesund. Egal, was das Immunsystem schwächte.
 

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