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Mit 39 das erste Mal arbeitslos - war es das? Fühle mich vor den Trümmern meines Lebens

G

Gelöscht 75067

Gast
Hallo und danke zunächst für die gutgemeinten Ratschläge.
Ich entschuldige mich auch dafür, weil ich weiß, dass es vielen genauso geht.

Als ich erfahren hatte, dass ich den Job verlieren würde, bin ich erstmal völlig eingebrochen. Ich entwickelte Ängste und leider auch eine Art Sozialphobie. Ich meide Bekannte und Freunde weil ich es nicht ertragen kann wenn jemand bei dem es ach so toll läuft, irgendwas erzählt und schaffe es derzeit auch nicht wirklich mich umzusehen oder was zu tun. Ich bin einfach nur emotional platt.

Ihr sagt ich sei ein Generalist, nun gut ich habe zwar in der kleinen Firma Buchhaltung, Einkauf, Lager, Vertrieb usw. gemacht, allerdings habe ich nicht das Gefühl , dass mir das für andere Firmen etwas nutzen würde, weil das im Grunde auch ein Angelernter hätte machen können. Ich finde, es war einfach nichts besonderes, kein Ingenieur oder Bachelor/Master of... nichts was sich "hochtrabend" anhört. Und den Betriebswirt habe ich zwar, allerdings habe ich davon in der Firma eigentlich nichts umsetzen können oder gar nicht benötigt.

Wenn ich dann Lebensläufe von anderen oder auch Stellenanzeigen sehe, verlässt mich absolut der Mut. Was die alles wollen/können, zig Zertifikate, Dinge die ich nichtmal anhand des Namens verstehe. Habe das Gefühl als hätte mich die Zeit überholt und jeder 20jährige kann heute mehr als ich..

Ein Bekannter von mir hatte ein Vorstellungsgepräch in einem Gartencenter, wo er allen Ernstes von !3! Leuten ganz genau ins Visier genommen wurde. Soweit sind wir offenbar schon. Alles wird hochgepuscht.

Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob heute nicht nur noch irgendein Abschluss zählt. Ist der "einfache" lernbereite und zuverlässige Mitarbeiter überhaupt noch gefragt? Wenn, hätte ich wohl auch nur eine Chance in einem kleineren Betrieb, bei Größen wie Daimler und Co. brauch ich es sicher gar nicht zu probieren.
Ich kenn dieses Gefühl, wobei mein Lebenslauf noch beschissener als deiner ist ^^
 

Adreju

Aktives Mitglied
Ich hätte halt schon alleine beim Lebenslauf ansich das Gefühl, dass dieser im Verhältnis zu dem was 25-jährige heute schon alles haben (müssen) völlig untergeht. Im Grunde nur eine Firma bisher von innen gesehen, dann Tätigkeiten die absolut nicht "speziell" sind bzw. die man jedem anlernen kann, und kein Diplom etc.. heutzutage heisst es in nahezu jeder Stellenanzeige: abgeschlossenes Studium im Bereich....

Ich kann nun auch nachvollziehen, dass die Arbeitslosigkeit für viele erst der Anfang vom Abstieg ist.
 

Adreju

Aktives Mitglied
Wie gesagt, ich neige gerade dazu mich eher zu vergraben als mich irgendwie zu motivieren. Und die Horrorgeschichten die ich von anderen schon von der Arbeitsagentur gehört habe... machen wir uns nichts vor, jemand der vorher für das kaufmännische einer Firma verantwortlich war hat natürlich wenig Lust hinterher als "Kartoffelschäler" zum Mindestlohn zu arbeiten.

Dazu kommt die passende Zeit momentan wo überall entlassen wird und Leute wieder willkommen sind, die sich für wenig Geld den Hintern aufreißen. Zeitverträge, Kurzarbeit etc....

Man fühlt sich buchstäblich abgehängt und darunter leiden sowohl Ehe als auch Freundeskreis.
 

Boone92

Aktives Mitglied
Jetzt ist aber mal gut mit dem Selbstmitleid, Bewerbungen schreiben und fertig.

Das wovor du Angst hast, ist zu 90% Schwachsinn.
Du hast doch eine gute Ausbildung, viel Berufserfahrung und wirst dementsprechend wohl auch ein top Zeugnis bekommen.

Du schreibst du warst in der kleinen Firma Mädchen für alles und siehst das als Absagegrund? warum? Heißt das, du hast im Grunde alle Abläufe überblicken können? Das ist doch super, heißt du bist extrem vielseitig einsetzbar und hast auch über deine Qualifikationen hinaus Berufspraxis.Du bist doch somit im Grunde die eierlegende Wollmilchsau.

Klar wirst du Absagen bekommen, da zu lange im selben Betrieb, evtl. zu alt (nur durch die Blume natürlich), zu gering qualifiziert.
Genauso wirst du wahrscheinlich zu hören bekommen: Dafür waren Sie alles zuständig? Dann sind Sie hierfür ja überqualifiziert. Hilft alles nichts, es wird schon was dabei sein, was halbwegs passt. Nach 15 Jahren im selben Betrieb wird das natürlich am Anfang schwierig. Neues Team, andere (neuere) Strukturen. Muss jeder durch, der neu irgendwo anfängt. Sei froh, dass du so lange einen tollen Job hattest und netzwerke in Zukunft etwas besser.

Und nein, für kaufm. Positionen wird meist kein Studium verlangt, im Gegenteil. Ich mit meinem Masterdiplom würde liebend gerne "nur" eine Sachbearbeiterstelle haben anstatt mir den Stress mit Führungspositionen anzutun, bekomme ich nicht, da ja "überqualifiziert.
 

Boone92

Aktives Mitglied
@ Boone92 das musst du mir mal erklären. Du hast eine Führungsposition mit wohl gutem Gehalt und bist damit unglücklich?
Nicht gerade unglücklich, aber auch Leute die studiert haben, sind irgendwo eingeschränkt. Vielleicht meckern auf hohem Niveau, aber sei es drum.


Was ich dir damit nur sagen wollte: Denke offen, mach dich nicht klein. Bewirb dich auch mal auf Sachen, die nicht zu 100% passen. Denke out of the box.
 

Eva

Aktives Mitglied
Du machst dich viel zu klein, lieber TE. Buchhaltung z.B. kann nicht jeder. Mädchen für alles war ich auch schon öfters. Auch in kleinen Betrieben. Mir hat das gefallen. Und beruflich weiter gebracht. Von daher sind deine Erfahrungen breit gefächert.

Bei den Stellenanzeigen darfst du die Anforderungen nicht überbewerten. Wenn du davon 70 % kannst (je nach dem), kannst du dich darauf bewerben. Mit je nach dem meine ich z.B.: Ich kann nur noch Schulenglisch. Ist lange her. Wenn in der Stellenbeschreibung steht: Englisch in Wort und Schrift kann ich mich nicht bewerben. Wenn da steht: Englischkenntnisse erwünscht kann ich mich sehr wohl dort bewerben. :p
 

Adreju

Aktives Mitglied
Hallo Eva du sagst Buchhaltung kann nicht jeder. Die Sache ist halt ich kann an meinem Arbeitsplatz jemanden in guten zwei Wochen darin einlernen weil es meist immer die gleichen Buchungsvorgänge sind. Es ist für mich einfach nichts besonderes.
Und die restlichen Bereiche sind im Grunde ja auch immer die gleichen Vorgänge dafür muss man aber bestimmt keinen IQ von 120 haben.

Vielleicht stelle ich mich ja tatsächlich etwas arg ins schlechte Licht, ich habe natürlich nach den vielen Jahren im gleichen Betrieb erst jetzt wieder so ein bisschen Einblick was andere so machen und ich habe halt immer das Gefühl dass die mir haushoch überlegen sind. Natürlich ist das heute auch alles anders aufgebaut als zu meinem Schulzeit Ende damals.

Ich höre zwar hin und wieder auch, dass jemand trotz Studium jetzt keine Reichtümer verdient, aber wenn mein gar keins hat, ist man dann heutzutage überhaupt noch jemand?

Manche Stellenbeschreibungen sind zur Hälfte in Englisch wo ich nicht mal verstehe was man überhaupt machen soll. Ich weiß durch meine bisherige Tätigkeit auch überhaupt nicht wie und wo ich mich überhaupt einordnen könnte.
 

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