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Mit 39 das erste Mal arbeitslos - war es das? Fühle mich vor den Trümmern meines Lebens

Blaumeise

Aktives Mitglied
Hallo, es ist momentan einfach so, dass ich so gut wie jedem aus dem Weg gehe.
Was ich ganz versuche zu vermeiden ist, dass mich ein Nachbar zwischen den Kernarbeitszeiten irgendwie zuhause sieht.
Warum? Was befürchtest du?

Mit Freunden und Bekannten geht überhaupt nichts mehr, jeder Satz über den Job würde bei mir Schweißausbrüche auslösen.
Nun, lass es doch einfach mal darauf ankommen. Was soll denn passieren? Dann hast du eben Schweißausbrüche. Die gehen auch wieder vorbei.

Dann die ungeheure Angst was jetzt kommt: singemäß vom kaufmännischen Angestellten zum Kartoffelschäler? Dann weiß ich ja auch wie es auf dem Arbeitsmarkt heute abläuft. Auch habe ich Angst dass mir ein anderer Job keinen Spaß macht, man ewig befristet wird, vielleicht noch ein mieses Betriebsklima vorherrscht oder man für wenig Geld nur ausgenutzt wird.
Ja, kann alles passieren. So wie es eben passieren kann, dass man, wie du, nach 15 Jahren gekündigt wird. Dann fällt man eben hin, steht wieder auf, richtet seine Krone und geht weiter seines Weges. Es bringt aber nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu tun. Damit machst du alles nur noch schlimmer. Nutze deine Zeit sinnvoll. Schreibe Bewerbungen und/ oder bilde dich weiter.
Wenn du gar nichts unternimmst und deine Zeit sinnlos mit Grübeleien vertrödelst, DANN kann es tatsächlich so kommen, wie du dir es ausgemalt hast.
 

Boone92

Aktives Mitglied
... schreiben ist gut. Damit baust du den Stress ab weil du einfach derzeit massiv unter Angst leidest.
Du stehst einfach noch völlig unter Schock. Die Situation ist mies, wenn man aus dem Gefühl der Sicherheit rausgeschmissen wird. Deswegen bist du nicht krank sondern das sind natürliche Reaktionen auf solche Stresssituationen, lasse dir bitte nicht einreden.
Ferndiagnosen via Internet sind sowieso das Letzte. Gebe dir einfach Zeit dich mit der Situation auseinander zu setzen und werde aktiv. Und noch Mal, es ist einfacher wenn du kein Geheimnis draus machst. Grüßele Farnmausi

Key account Manager ist hier oft die Umschreibung für "Hausmeister"
Wo soll das bitte sein? Ein Hausmeister ist Property Manager, Leitung der Putzkollone Objektleiter. Das sind so die krassesten Beispiele wo man "Titel" wirklich in die Tonne kloppen kann.

Ein Key-Account Manager ist in der Regel für wichtige überregionale Großkunden zuständig, oft auch international und meiner Erfahrung nach direkt der Geschäftsleitung unterstellt. Mag öfter mal nur spröder Vertrieb sein, aber normalerweise ist mit der Stellenbezeichnung schon anspruchsvollere Projektarbeit gemeint.


DER TE kann sich mit seiner Berufspraxis aber ohne Weiteres auch auf z. B. Account Manager Stellen bewerben, vlt nicht unbedingt bei großen Firmen, aber regional bestimmt.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Es gibt auch Firmen, da ist jeder Manger, obwohl es nichts zu managen gibt. Einfach weil es besser klingt. Natürlich kann man sich um Key Account Manager Jobs als Betriebswirt bewerben.
 

Adreju

Aktives Mitglied
Die Sache ist nur die:

was weiß ich vom Betriebswirt noch groß? Der wurde in 2012 gemacht und wenig davon brauchte ich in der letzten Stelle.

Genau deshalb habe ich die Befürchtung, dass die Erwartungshaltung nicht erfüllt werden kann, bzw. man gefühlt bei 0 anfängt, als hätte man grade seine Schule beendet und nun orientierungslos ist. Da man die Hälfte des Lebens arbeitet, will man natürlich auch nicht "irgendwas" oder nach dem Motto "hauptsache ich hab wieder was" . Es sollte schon einigermaßen Arbeit sein die einem liegt und auch anständig bezahlt wird.

Auch ist mir nicht klar, wie das heute irgendwo anders abläuft, ob da erwartet wird dass man sich hinsetzt und gleich alles selber kann oder man eingelernt wird. Das ist die größte Hürde: ich habe Angst zu wenig zu können und möglicherweise vom Regen in die Traufe zu kommen. Ich kann ja auch nicht bis zur Rente immer wieder was Neues ausprobieren. Auch vor einem neuen Arbeitsumfeld habe ich irgendwie Angst.. komme ich mit den Kollegen klar, wie ist die Umgebung etc.. hört sich vielleicht banal an, aber ich habe wirklich Furcht davor.

Und da habe ich mich halt von Bekannten schon beeinflussen lassen, weil das was die machen immer so hochtrabend "speziell" klingt, dass man als einfacher Sachbearbeiter sich schon wertlos fühlt.
 
G

Gelöscht 71014

Gast
Ich glaub, egal in welche Firma man neu reinkommt, man muss sich immer erst etwas anleiten lassen.
Und man lernt dann auch immer etwas dazu.

Versuche mutig an die Sache ranzugehen. Viele, die heute ihren Job haben, haben sich auch auf die Stelle beworben, ohne dass sie die anforderungen zu 100% erfüllen können - sie haben es einfach mal getan sich zu bewerben.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Momentan fühlt es sich (wohl übersteigert) so an, als ginge es ums nackte Überleben, gepaart mit Versagensgefühlen und einem Gefühl der Sinnlosigkeit
Völlig nachvollziehbar für den, der sich selbst schon in ähnlicher Gefühlslage befand.
Beachtlich, dass Du dennoch erkennst, dass die Reaktion übersteigert ist, vielen gelingt das gar nicht mehr!

Angststörung und Soziale Phobie steht tatsächlich im Raum
Dann schaffe Dir als Erstes den Bewerbungsdruck vom Hals - Du brauchst eine Krankschreibung, die Dir etwas Zeit zum Durchatmen verschafft.

aber es ist ja bekannt wie schnell man einen Therapeuten findet.
Leider, ja...
Ich habe mir in der schwierigsten Akutphase Stunden bei einem (sehr guten) Therapeuten ohne Kassenzulassung selbst bezahlt.

Der Sozialpsych. Dienst beschäftigt auch Psychologen neben Sozialarbeitern. Eine gute, überbrückende Anlaufstelle.
Dort kannst Du alles abladen, bekommst noch Tipps und wenn nötig auch praktische Unterstützung (gemeinsam Formulare ausfüllen o. a.)

Selbsthilfegruppen finden sich in jeder größeren Stadt; der Austausch kann guttun, muss man ausprobieren.

Aber derzeit getraue ich mich ehrlich gesagt nichtmal eine Bewerbung abzusenden, da zittern mir schon die Hände.
Verstehe ich völlig!
Deshalb: Weg mit Bewerbungsdruck, Du bist gerade krank. Ein gesunder Zustand ist das nicht, da sind wir uns sicher einig.
Es fühlte sich für mich völlig schräg und extrem an, so kannte ich mich nicht.
Klar, Tiefs gab es schon, aber das...heftig.

Ich sehe die heutige Berufswelt wie einen Raubtierkäfig, in den ich mich begeben muss, und in dem ich von vorneweg nicht überleben kann.
So empfinde ich das auch.
Ich versuche fit zu werden und möchte umschulen, nicht zurück in dieses Raubtiergehege. Das packe ich nicht mehr.
Finanzielle Einbußen nehme ich da in Kauf. Zufrieden und halbwegs gesund leben ist so viel mehr wert als Geld, Konsum.

Wir werden darauf geeicht, doch das darf man auch mal hinterfragen.

Und wenn ich dann ganz ehrlich bin, habe ich furchtbare Angst davor nur noch irgendwelche Handlangerjobs zu bekommen, die schlecht bezahlt sind
Diese Angst ist so stark, die frisst einen auf, richtig?
Ich zwang mich deshalb weiter und weiter, statt die nötige Pause einzulegen, durchzuatmen und einen etwas klareren Kopf zu bekommen.

2 Jahre später lag ich noch viel extremer am Boden...war nicht so intelligent von mir.

Du kannst was, auch wenn Du gerade nicht an Dich glauben kannst. Das ist ein Symptom, das gehört dazu, sagt aber nichts über Dich, Deine Fähigkeiten.

Die sind da. Kein Arbeitgeber hätte Dich sonst so viele Jahre behalten.
Simple Logik, kommt nur gerade nicht durch den Paniknebel durch bei Dir.

Du hast z. B. die Möglichkeit in eine Tagesklinik zu gehen. Tagsüber weg wie für Job (und Dich um Dich kümmern ist jetzt Dein Job!), abends zu Hause.
Da bekomnst Du Deine Therapiestunden und was sonst helfen könnte.
Sprich den Arzt an!

Oder stationär, da ruft auch besser der Arzt für Dich an. Mit Glück wartest Du nicht lange, da akut, mit Pech ewig - Doc soll nachfragen.

Selbsteinweisung in die Psychiatrie würde ich nicht in Erwägung ziehen, nur bei akuten Suizidgedanken.

Ein paar Wochen (Tages-)Klinik reichen, um wieder klarer zu sehen und handlungsfähig zu werden.
Und bis zum Termin dort Krankschreibung und Sozialpsych. Dienst.

Du schaffst das!

Wenn ich dann viel weniger verdiene, wirkt sich das natürlich auf das Selbstbewusstsein auch nicht förderlich aus.
Das kannst Du so sehen, das ist das, was uns eingeflößt wird - Leistungsgesellschaft, Konsumgesellschaft, Status, Macht, Geld.

Kau da mal für Dich darauf herum, lies im www ein bisschen. Ist das so, definierst Du Dich über Geld?
Warum?
Würdest Du es gerne anders machen können?
Wie?
Was?
Welche Werte sind Dir wichtig?
Was hat für Dich welche Priorität - Geld, Gesundheit, Familienleben, Zeit für Dich, Hobby

Unabhängig davon, dass man ja für alles Geld braucht! Was ist DIR wichtig?

Lebst Du so, wie Du leben möchtest oder könntest Du Dir auch ein ganz anderes Leben vorstellen?
Es gibt viele Alternativen zu Mainstream, Konsum.

Werte.
Welche sind Dir wichtig?

Vielleicht ist das gerade - so verrückt das klingt - auch eine Chance für Dich.
Mehr über Dich zu lernen.
Einen für Dich passenderen Weg einzuschlagen.
Nur negativ ist glaube ich nichts.
Man nimmt aus allem etwas für sich mit.
 

Boone92

Aktives Mitglied
Die Sache ist nur die:

was weiß ich vom Betriebswirt noch groß? Der wurde in 2012 gemacht und wenig davon brauchte ich in der letzten Stelle.

Genau deshalb habe ich die Befürchtung, dass die Erwartungshaltung nicht erfüllt werden kann, bzw. man gefühlt bei 0 anfängt, als hätte man grade seine Schule beendet und nun orientierungslos ist. Da man die Hälfte des Lebens arbeitet, will man natürlich auch nicht "irgendwas" oder nach dem Motto "hauptsache ich hab wieder was" . Es sollte schon einigermaßen Arbeit sein die einem liegt und auch anständig bezahlt wird.

Auch ist mir nicht klar, wie das heute irgendwo anders abläuft, ob da erwartet wird dass man sich hinsetzt und gleich alles selber kann oder man eingelernt wird. Das ist die größte Hürde: ich habe Angst zu wenig zu können und möglicherweise vom Regen in die Traufe zu kommen. Ich kann ja auch nicht bis zur Rente immer wieder was Neues ausprobieren. Auch vor einem neuen Arbeitsumfeld habe ich irgendwie Angst.. komme ich mit den Kollegen klar, wie ist die Umgebung etc.. hört sich vielleicht banal an, aber ich habe wirklich Furcht davor.

Und da habe ich mich halt von Bekannten schon beeinflussen lassen, weil das was die machen immer so hochtrabend "speziell" klingt, dass man als einfacher Sachbearbeiter sich schon wertlos fühlt.
Lass dir nicht immer so viel erzählen. Natürlich hast du bei jeder neuen Stelle eine Einarbeitung. Die meisten Firmen gestalten diese sogar sehr ausführlich, da das auch ne gewisse Außenwirkung hat wenn man Einarbeitungszeiten in guten Hotels etc. abhält.

Ich garantiere dir, dass du weit mehr drauf hast, als jeder Berufseinsteiger frisch von der Uni oder Leuten, die immer nur in einer einzigen Abteilung gearbeitet haben. Klar kann es schief gehen, aber dann ist das halt so. Sorry, aber auch Leute in "deinem Alter" haben in der Regel ne gute handvoll Stellen schon gehabt, das ist das einzige, was man dir vorwerfen kann und das ist auch grade das Problem, dadurch dass du ewig lange beim selben AG warst, kennst du deinen Marktwert halt überhaupt nicht, aber das findet sich schon. In 2-3 Jahren lachst du über diese Phase.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
was weiß ich vom Betriebswirt noch groß? Der wurde in 2012 gemacht und wenig davon brauchte ich in der letzten Stelle
Wäre das der Bereich, in dem Du arbeiten möchtest?

Dann gibt es sicher Kurse.

Arbeit sein die einem liegt
Was könnte das sein?
Wenn Du völlig frei entscheiden könntest, welche Tätigkeiten könntest Du Dir vorstellen?

Welche Hobbys hast/hattest Du?

ob da erwartet wird dass man sich hinsetzt und gleich alles selber kann oder man eingelernt wird.
Je nach Betrieb. Es kann gut laufen, man kann ins Klo greifen. Da kannst Du nur Deinem Bauchgefühl vertrauen.
Und wenn es nicht gut ist: dann ist das nicht der Betrieb, für den Du arbeiten willst! Bewerben, neuen Job finden, kündigen.

Ja, und die ist gerade sehr stark, beeinflusst Dein Denken und Handeln.
In einem gewissen Rahmen ist Angst gesund und hilfreich, auch berechtigt, Deine hat gerade sozusagen Größenwahn.
Das wird aber wieder.

hört sich vielleicht banal an,
Nein.



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dr.superman

Sehr aktives Mitglied
@Adreju
Auch Akademiker mit Promotion werden arbeitslos und das gar nicht selten.
Ich finde es nicht gut, dass du dem Ing unterstellst, dass er die Frisörin als gering schaetzig betrachtet ht. Das weißt du gar nicht, was er sich gedacht hat.
Mir kommt es so vor, als ob du einfach neidisch auf Titelträger bist. Aber das sind auch nur Menschen, die eine Ausbildung gemäß ihrer Fähigkeiten und Interessen gemacht haben. Und als Titelträger versucht man in d doch sowieso immer unter dem Radar der Normalos zu fliegen, auf dass die einem nicht Arroganz unterstellen. Dabei ist es nach meiner Erfahrung meist umgekehrt. Ich habe im reallife noch nie einen Akademiker über einen nicht Akademiker bzw dessen Arbeit gering schaetzig reden hören, umgekehrt aber schon oft.
 

Katzenfräulein

Aktives Mitglied
Auch Akademiker mit Promotion werden arbeitslos und das gar nicht selten.
Dem kann ich nur zustimmen. Ein akademischer Abschluss ist nicht immer ein Garant für einen (guten) Job. Viele Akademiker hangeln sich von Projekt zu Projekt, mit teilweise schlechter Bezahlung.

Ich habe im reallife noch nie einen Akademiker über einen nicht Akademiker bzw dessen Arbeit gering schaetzig reden hören, umgekehrt aber schon oft.
Traurig, aber wahr. Ich habe das selbst auch schon erlebt. Sobald das Wort Studium fiel, war ich bei den "Arbeitenden" unten durch und plötzlich arrogant. Von jetzt auf gleich. Vorher war ich ok. Schon interessant.

@Adreju
Ich kann verstehen, dass du Angst hast nach 15 Jahren im Job neu anfangen zu müssen. Dafür können Akademiker aber nichts. Die haben auch Probleme, die sind nur anders gelagert.
 

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