Meine beste freundin ist verstorben

Hallo Surfmaus81,
das mit deiner Freundin tut mir ehrlich leid. Ich bin 31 Jahre und habe meine Freundin vor 7 Jahren durch einen Unfall verloren. Sie wurde nur 22 Jahre alt. Am 25.01.12 wäre sie 30 geworden. Ich habe den Fehler gemacht, mit meiner Trauer ganz allein sein zu wollen - ich wollte alles mit mir selber ausmachen. Ich muss dazu sagen, dass ich erst vor 4 Wochen wieder in unsere Heimat zurückgegangen bin und nun holt mich meine ganze Erinnerung an sie wieder ein und damit auch meine Trauer um sie, die ich nie richtig bewältigt habe. Ich gebe dir den Rat, dich nicht zu verschließen. Viel reden, vlt. hast du noch Kontakt zu den Eltern? Ich kann jetzt das Grab meiner Freundin jederzeit besuchen und ich rede auch mit ihr und habe einen Grabstein mit der Innenschrift "Ich denke an dich" dazu gelegt. Das alles hilft ungemein. Und dennoch tut es immer noch weh und der Schmerz wird nie vergehen. Aber wichtig ist, dass wir lernen mit der Trauer umzugehen und wenn du alleine nicht weisst, wie und wo du anfangen sollst, kann dir auch eine lokale Trauerbewältigung oder eine Selbsthilfegruppe helfen. Ich war sogar bei einer Psychologin, weil ich durch mein "Schweigen" fast durchgeknallt bin. Ich weiß nicht, ob ich dir ein wenig helfen konnte, aber ich wünsche dir ganz viel Kraft…
Liebe Grüße Annie

Hi Anni , danke für deinen schönen Beitrag habe ja heulen müssen kam auch gerade alles wieder hoch. Ja ich rede viel mit ihrer Mutter und das brauche ich auch sonst kann das fast keiner in meinem Umfeld nachvollziehen. Ich gehe nicht mehr so offt an ihr Grab das zieht mich jedes mal wieder runter. Mir kommen dann die Erinerungen an die schöne Kindheit mit ihr wieder hoch und dann wie sie sich alleine durchs Leben quälte. Jede Erinerung tut weh verdammt weh manchmal ist es so schlimm das ich dann gar nicht mehr runter komme und nicht mehr weiter weiß. Sie fehlt einfach und ich kann nix tun um sie zurück zu hollen . Ich bzw wir ( mein Partner) haben uns einen kleinen Hund geholt der mich viel ablenkt und Struktur in meinen Alltag bringt. Im mom bin ich arbeitslos und weiß noch nicht wie ich Beruflich weiter machen soll. Mir ist einfach alles zuviel. Ich habe Reha beantragt und der Antrag wurde bewillig ich freue mich rießig auf die Reha begleitent werde ich Ergotherapie anfangen. Hoffe nun wirds bissel Berg auf gehen. Aber das vermissen wird woll nie weg gehen. Ich wünsch dir alles gute .

LG Surfmaus81

Hey,
danke für deine Antwort. Darf ich dich mal fragen, wie das mit der Mutter deiner Freundin war? Bist du auf sie zugegangen? Ich habe die Mutter meiner Freundin vor 2 Jahren das letzte Mal gesehen und da umarmte sie mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekam. Ich weiß, dass die Eltern immer noch sehr unglücklich sind und ich möchte so gerne für sie da sein, irgendetwas für sie tun. Aber ich habe einfach Angst, auf sie zu zugehen. Mit ihrem älteren Bruder geht es mir genauso, da ist so eine Blockade. Ich weiß nicht…
LG Annie

Ich denke, das Vermissen muss auch nicht aufhören.

Ich vermisse auch meine Freundin, die vor nun 3 Jahren starb.
Ich vermissse und vermisse.... . Die letzte Jahre meines Lebens sind u.a. geprägt durch Verluste.
Bald wird wieder eine Freundin sterben.
Ich weiss es und es ist nicht ab zu wenden... .

Eigentlich ist es doch auch, bei aller Trauer, unrealistisch: dass alles bleibt, wie es ist.
Werden und Vergehen... . So ist das Leben auch.

"Es ist wie es ist" schrieb Erich Fried.

Leben. Schaut auch nach Vorn!


Alles Liebe!
Landkaffee

Klar darfst du fragen. Ich vergesse nie den augenblick an dem sie mich anrief und sagte. Deine beste Freundin ist Tod. Von dem Augenblick an war ich für sie da wir redeten viel und das brauchen wir auch. Ich bin sozusagen auch mit der Familie aufgewachsen. Das machte das ganze nochmal leichter. Mit ihrem Zwillingsbruder habe ich auch so meine schwierigkeiten , er ist so ruhig .Ich würde dir raten einfach mal anzurufen und fragen wie ihr so geht.

LG Surfmaus81

Hallo Surfmaus,

tja, also ich habe ihren Eltern vor meinem Umzug einen kleinen Brief geschrieben, dass ich an sie denke, und dass ich sie bald besuchen werde, wenn ich wieder in Sagard wohne. Ich war auch schon 2x mal bei ihr zuhause, aber sie war nicht da, weil sie in Schichten arbeitet. Aber ich mag nicht aufgeben, verstehst du? Meine Freundin und ich haben, als wir 17 oder so waren, darüber gesprochen, was wäre wenn einer von uns was zustößt. Ich weiss auch nicht, wie wir damals auf das Thema kamen, aber wir haben uns damals versprochen, dass wir für unsere Eltern da sein werden und das wir einander nie vergessen würden. Es bricht mir das Herz, dass ich dieses Versprechen nun einlösen muss, aber es ist für mich selbstverständlich, dass ich es tue. Aber ich habe Schwierigkeiten, auf ihren Bruder zu zugehen. Als wir uns das letzte Mal sahen, waren wir mit ihr und ihrem Verlobten unterwegs und nun, 10 Jahre später, ist sie fort und mir ist, als würden wir beide daran denken, wenn wir uns begegnen. Daher lächeln wir uns an aber mehr passiert nicht. Und neulich hat er mich aus dem Friedhof kommen sehen und weil ich nicht wollte, dass er mich so verheult sieht, bin ich praktisch vor ihm "geflohen". Es ist keine einfache Situation...

Darauf kann ich jetzt nur schreiben. Ich verstehe dich voll und ganz.Meine beste Freundin und ich sprachen auch darüber wie es woll sein würde wenn einer von uns geht. Wie versprachen uns das die eine der anderen zeigt wie es dort oben ist und das wir jewalls für die Eltern besonders für die Mamas da sind. Sie musste 4 wochen vor ihrem Tot ihren kleinen Hund einschläfern lassen, das nahm sie sehr mit. Ich werde ihren Satz am Telefon nie vergessen. sie sagte ,ich schwör dir wenn einer meinem Hund da oben was tut gehe ich da hoch und mach sie alle fertig. Ja und 4 wochen später ist sie weg. An manchen Tagen ist das vermissen einfach schrecklich Und jeder Friedhof besuch eine qual jedes mal laufen ein paar Tränen und die Bilder der Beerdigung sind wieder da .

LG Surfmaus81

Ich muss gestehen, ich war nicht auf ihrer Beerdigung. Zum einen wollte ich meine Kinder (damals 1 Jahr alt) nicht allein bei ihrem Vater lassen, weil ich damals noch ca. 500 km von zu Hause weg war und zum anderen hätte ich es nicht ertragen. Ich hätte die Bilder nie aus meinem Kopf bekommen. Ich werde am Samstag mal versuchen, ihre Mutter zu erreichen. Vlt. habe ich ja dieses Mal Glück. Aber das mit ihrem Bruder beschäftigt mich echt. Ich bekomme ihn nicht mehr aus meinem Kopf...

Das glaube ich ,dass einfach sehr schwer , weil man auch nicht weiß was dem betroffenen Menschen gut tut. Versuche erstmal kontakt zu Ihrer Mutter aufzunehmen und da erkundigst dich auch nach Ihrem Bruder dabei kannst du dann versuchen ob sich ein Treffen ergiebt wo Ihr reden könnt. Der Zwilligsbruder von meiner besten Freundin z.b redet gar nicht gerne über seine Schwester. Bei Ihm schaue ich einfach das wir was machen das spaß macht. Letztens war er das erste mal bei mir und hat mit dem Hund gespielt. Du musst stück für stück rausbekommen was ihm da gut tut und die Mutter kann dir da helfen.

Ja, ich werde am WE mal schauen ob ich sie erwische. Aber du unternimmst was mit dem Bruder deiner Freundin? Das find ich gut... Das Problem ist, ihr Bruder und die Eltern haben sich verkracht, sie reden nicht mehr miteinander - also auch nicht voneinander. Aber letzten Freitag ist etwas vorgefallen und ich fürchte ich habe ihm dadurch ungewollt das Gefühl gegeben, dass ich ihn ignoriere. Und da steckt auch noch mehr dahinter... Aber vlt. muss ich einfach nur bischen Geduld haben und alles auf mich zukommen lassen... Vlt. & hoffentlich ergibt sich von alleine was? Oder??!