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Mein Leben in der Emigration oder die innere Heimat

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Igor

Gast
In schon die Ewigkeit verflogenem 1986 Ich las eine berühmte die russiche Schriftstellerin, Tatjana Tolstaya.
Jetzt ich las es auf deutsch. Und wieder ich fast weinte. Es geht dort meistens um die Menschen, die leben als Ausenseiter, die sind innerlich verzweifelt und meistens unglücklich, aber sie versuchen es doch, trotz allem das Leben zu geniessen.
Wenn du noch lebst, wenn du atmest, wenn du weinst noch, was wolltest du noch?



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Lenja

Gast
Ich glube, Igor, wir - Außenseiter (mir scheint, ich bin es auch) sind sehr tief mit dem Leben und der Welt verbunden.., so tief, dass wir in dem Äußeren, Oberflächlichen der Welt uns nicht richtig finden und wiedererkennen können. Wir verbleiben so sehr in deren Tiefe, dass die äußere Ego-Welt uns befremdlich vorkommt und unser eigenes Ego schwach herausgebildet ist, sodass es in ihr nicht richtig zurecht kommt, sich von ihr oft bedroht fühlt...

Doch wir spüren die Welt, wir können um sie weinen, sich von ihr beglücken lassen, sehr tief sogar... Und wir atmen dabei - wie alle anderen es tun. Wir sind da. Wir leben. Was wollen wir noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Igor

Gast
Sehr gut und bildhaft ausgedrückt, Lena. Mein Respekt. Die Mehrheit der menschen leben auf der Oberfläche, sie sind wie die Maschinen, die wollten mehr und mehr die Leistungen erhöhen.
Manchmal ich spüre den Hauch des Windes auf meinem Gesicht und denke, mein Gott, das ist doch das Wunder, aber wohin wir uns immer beeilen, welche Chimeren wir verfolgen?
Die raschelnde Blätter oder der Blau Schnee unter meinen Füssen, was ist das und mit den welchen Worten ich kann es beschreiben? Der Tanz der Existenz man kann nichts erfassen, man sollte dieses Fallende Blatt selbst werden, dieses bläulisch schimmenrnde Schnee, man sollte der Himmel nicht nur sehen, man sollte sich mit ihm verschmelzen, aber was dann bleibt zurück, der mensch oder der Himmel?
LG.
Igor.
 
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Lenja

Gast
Die raschelnde Blätter oder der Blau Schnee unter meinen Füssen, was ist das und mit den welchen Worten ich kann es beschreiben? Der Tanz der Existenz man kann nichts erfassen, man sollte dieses Fallende Blatt selbst werden, dieses bläulisch schimmenrnde Schnee, man sollte der Himmel nicht nur sehen, man sollte sich mit ihm verschmelzen, aber was dann bleibt zurück, der mensch oder der Himmel?
Wenn es mit mir passiert, werde ich zum Himmel, Igor.. Er nimmt mich auf. Genauso wir der bläulich schimmerneder Schnee und das fallende Blatt. Ich verliere mich in ihnen, werde zu diesem Schnee und diesem Blatt.

Als ich noch ein Kind war, hatte es mir Angst gemacht, denn ich konnte mich von ihnen nicht mehr unterscheiden, hatte das Gefül gehabt, mich in ihnen aufzulösen. Nur meine Augen blieben, die es schauten... Manchmal mussten mich meine Eltern zurück holen: "Lena, wach auf!". Später hat man bei mir Hochsensibilität festgestellt, was in unserer Famile nicht neu war: auch meine Großmutter, mein Onkel und meine Tante sind es. Meine Mutter leider nicht, weshalb sie mich nie richtig verstehen und mit mir umgehen konnte. Ich war in der Tiefe des Erlebens und sie - auf der Oberfläche. Wir konnten uns kaum wirklich begegnen. Auch jetzt treffe ich mich leider sehr selten Menschen in dieser Tiefe. Doch manchmal passiert es - wie mit dir Igor. Ich freue mich. :)

L.G. Lena
 
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Igor

Gast
Ich freue mich auch, Lena, wirklich! Ich war immer der Schwärmer, nicht von dieser Welt, aber ich denke, ich habe immer alles wahrgenommen aus der Tiefe, oder wie es die Russen sagen, mit der nackten Haut.
Jetzt scheint mir, genau solche Leute leiden dann unter den Depressionen, denn ich war absolut für das hartes Leben und dann Über-leben absolut nicht geeignet.
Und für die Emigration besonders. Dann ich habe absoluten Zusammmenbruch erlitten. Damals seelichen, jetzt den körperlichen. Die Rückenprobleme machen mich fertig. Die Schmerztherapie ich bekomme nur im März. Wenn nichts hilft, bleibt nur die OP.
Und es macht mir zu schaffen, wie die Vorsitzende in der Ambulanz von der Klapsmühle mich anschaut, echt sie denkt, dass ich der Drogensüchtiger, denn meine Ärztin mir Ritalin verschreibt... So kalte Augen, sie würde mich bestimmt aus dem land abschieben, mit den eigenen Armen, ach, verdammt!
Dann ich bin eingeladen in Job-Center und das belastet mich auch enorm. Obwohl sie haben mich lange abgeschrieben, aber ich bekomme doch Hartz-4.
Solche Menschen sind nur für die Seife geiegnet, aber nicht die gute, nur für die Haushalt....
Sag mir, Lena, du schreibst hier wieder und weider, wenn man wollte nicht weiter leben, sollte er doch? Wozu dann?
Ich hasse mich, kein Selbstmitleid zu diesem verkommenen Mann.... Ich fühle mich absolut fehl am Platz in dieser Welt, ich bin überflüssig einfach, war hier und dort auch.
Wollte heute meine LieblingsMelodie hier platzieren.... Die verfolgt mich das Leben lang.

Adagio in G Minor (Albinoni) - YouTube
 
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Lenja

Gast
Sag mir, Lena, du schreibst hier wieder und weider, wenn man wollte nicht weiter leben, sollte er doch? Wozu dann?
Wir wollen leben, Igor! Immer! Wenn wir wirklich leben, dann wollen wir, dass es nie aufhört, nie!
Doch wenn wir nur vegetieren und es nicht schaffen, uns auf das Leben, seine vielfältige Bewegung und Berührung einzulassen und uns mit ihm zu verbinden - dann leiden wir, werden krank, wünschen uns den Tod...

Ich glaube, es ist nicht das Leben, was wir nicht ertragen können, Igor, sondern der leere, sinnlose Zustand der Abtrennung von ihm. Und wenn wir meinen, es selbst verschuldet zu haben - hassen wir uns, finden uns überflüssig und lehnen uns ab. Wir bestrafen uns dafür.

Deshalb sollen wir LEBEN, wirklich leben, immer weiter LEBEN...
DU auch, Igor.

L.G. Lena
 
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Igor

Gast
Doch, Lena, ich vegetiere nur.... Und was bedeutet "wir sollen?" Der Mensch hat den freien Willen, selbst über das Leben und den Tod zu entscheiden. Und wie es doch in vielen Fällen ausssieht, manchmal der Tod ist besser, als Demenz, der körperliche oder der geistige Verfall, oder z.B., die Krebsleiden. Und ich verstehe diese Fälle und diese Menschen und denke, das war mutig. Tapfer. Und die einzige sinnvole Alternative. Um diesen Teufelkreis zu durchbrechen. Wie es sehr gut geschildert, echt meisterhaft im Film "Das Meer in mir".


Das Meer in mir


Das ist das video dazu. Die interessante Rezension, schaue es, bitte, Lena. Und dann sag , was du denkst!

Das Meer in mir - FAZ Rezension - YouTube
 
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Lenja

Gast
Das ist das video dazu. Die interessante Rezension, schaue es, bitte, Lena. Und dann sag , was du denkst!
Meine Gedanken dazu sind die gleichem, wie in meinem letzten Beitrag, Igor. Solche Situation, wir die, in der sich dieser gelähmter Mann befand, habe ich auch dabei berücksichigt. Vielleicht liest du es noch mal?

Also: Ich nehme an, dass dieser Mann nach dem Unfall sein Da-sein, als einen leeren, sinnlosen Zustand der Abtrennung vom wirklichen Leben empfand - denn er fand wahrscheinlich keine Möglichkeit, sich auf eine neue Art und Weise mit ihm zu verbinden, d.h. auf die Berührung und Bewegung des Lebens wieder einzulassen. Er vegetierte nur. Deshalb wurde dieser Zustand für ihn irgendwann unerträglich leidvoll und er wünschte den Tod, um sich von ihm zu befreien. In solchem schweren Fall kann ich es nachvollziehen, Igor...

Doch wenn es noch eine Möglichkeit gibt, uns mit dem Leben zu verbinden, sollen wir es versuchen und sie zu ergreifen, finde ich, denn wenn es uns gelingt - dann wollen wir wieder leben, weil wir dadurch diesen leeren, sinnlosen Zustand des Vegetierens verlassen haben und fangen wieder an, wirklich zu leben.

Diesem Mann ist es anscheinend nicht gelungen, solche Möglichkeit zu finden, deshalb verlor er die Hoffnug und damit auch sein Lebenswillen. So ähnlich erging es mir als ich schwer depressiv war...

Mir scheint aber, du, Igor, hast viel mehr Möglichkeiten, als er, um diesen Zustand des Vegetierens wenigstens ab und an zu verlassen und wieder mal wirklich zu leben, wieder es zu wollen...
Ich hoffe es für dich und ich wünsche es dir.

L.G. Lena
 
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Igor

Gast
Lena, danke, aber ich habe diesen Film sogar zwei Mal gesehen. Der Held habe nicht vegetiert. Er hat es sogar fertiggebracht, mit einer Frau zusammen zu leben, die sich um ihn absolut kümmerte. Und diese Jornalistin, die über ihn die Reportage machen wollte, sie hat sich auch in den Mann verliebt. Und während des ganzen Filmes wir, die Zuschauer, bewundern die innere Kraft und den enormen Mut von diesem aussergewöhnlichen Menschen.
Er hat wie sich selbst bewiesen, dass er, sein Wille stärker als das eigene Los, eigenes Schicksal ist.
Deswegen deine Argumentation ich kann nicht annnehmen.
Der berühmteste Physiker S. Hawking ist absolut gelähmt, aber er führt das sinnvollste Leben.
Ich, Lena, gehöre nicht dazu. Das ist einfach realistisch, mehr nicht.
Ach, über S.Hawking:
Stephen Hawking.

Herzliche Grüsse, Lena.

Igor.
 

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