Denn es gibt immer mehr Singles, weil sie nicht mehr in der Lage sind mit Widerständen umzugehen. Da wo es eng wird, hauen sie ab, malen sich den Traummenschen aus und werden ihm nie begegnen, weil er versteckt in jedem Menschen ist, der einem begegnet. Die Fähigkeit aufeinander einzugehen und sich voll und ganz zu akzeptieren, das lernt man nur in einer Beziehung.....
Diese Ausführungen überzeugen mich nicht. Sie sind 1. sehr generalisierend und 2. nicht logisch.
1. Solange ich Single bin, kann ich denklogisch gar nicht aus einer Beziehung "abhauen". Diejenigen, die sich trennen, egal ob aus triftigen Gründen oder nicht, waren bei vor der Trennung keine Singles, sondern Verpartnerte. Hätte die Partnerschaft sie aber so sehr befriedigt, hätten sie sich nicht getrennt. Offenbar haben diese Menschen in der Partnerschaft eben
nicht gelernt, aufeinander einzugehen und sich gegenseitig voll und ganz zu akzeptieren.
2. Manche Menschen sind deshalb Singles, weil sie optisch, intellektuell oder in welcher Hinsicht auch immer nicht dem Mainstream entsprechen. Oder weil sie ausgerechnet im "heiratsfähigen" Alter so sehr von der Fürsorge für alte und/oder kranke Familienmitglieder ihrer Herkunftsfamilie in Anspruch genommen werden, dass sie gar nicht die Kapazitäten, geschweige denn die Ausstrahlung haben, sich erfolgreich auf Partnersuche begeben zu können. Vielleicht sind sie in Wirklichkeit partnerschaftsfähiger als so manche Verpartnerte, deren Kindheit und Jugend oder auch Privatleben im Erwachsenenalter aufgrund glücklicher Fügungen unbeschwerter verlief.
Manche Frauen sind den Männern auch einfach zu intelligent, zu gebildet oder zu unabhängig - und daher zu "anstrengend ". Oder äußerlich zu unattraktiv - manche Männer können ja besser glotzen als denken. Und manche Männer sind Dauersingles, weil sie dauerarbeitslos oder lebensuntüchtig sind und nicht den Klischeevorstellungen des Haupternährers entsprechen, die den meisten Frauen auch heute noch im Kopf herumspuken. Oder weil sie ungepflegt, überschuldet oder kriminell sind, was auch immer....
Dass Singles aber grundsätzlich Defizite im sozialen Umgang haben, wie es hier suggeriert wird, während Personen in Partnerschaften die sozial kompetenten, kompromissfähigen Kommunikationsgenies schlechthin sind, halte ich für ein Gerücht. Adäquates Sozialverhalten kann man auch in anderen sozialen Gemeinschaften lernen. Eine Partnerschaft ist dafür nicht zwingend erforderlich. Normalerweise lernt man ein angemessenes Sozialverhalten bereits im Elternhaus.