Ich kenne mehr unglückliche Beziehungen als unglückliche Singles, das ist natürlich nicht repräsentativ.
Ich habe es immer schon für falsch gehalten, mein Glück in dem anderen zu suchen und zu finden. Alleine sein heißt nicht, einsam zu sein, wenn man die Vorzüge des Singlelebens zu nutzen weiß und die sind vielfältig. Es macht (für mich) allerdings einen Unterschied, ob ich schon Beziehungen hatte, um das beurteilen und die Vorzüge genießen zu können.
Ich muss keine Kompromisse eingehen, außer mit mir selbst. Ich muss niemanden fragen und kann sein, wie ich will. Ich lebe schon viele Jahre alleine und je älter ich werde, umso zufriedener ist diese Lebensform für mich. Ich habe nie gesucht und wenn es auch an Angeboten nicht mangelte, konnte ich mich nie überwinden, mein Singleleben gegen das einer erneuten festen Partnerschaft einzutauschen. Wenn ein Mann mir signalisiert, er wolle mit mir zusammenleben oder mich gar heiraten (das war ich schon), habe ich den Rückzug angetreten und die Beziehung beendet.
Mich haben diese Jahre des Alleinlebens sehr stark gemacht und meine Persönlichkeit hat sich emens weiter entwickelt. Bei vielen Partnerschaften entwickelt man sich leider gegensätzlich oder einer bleibt stehen und die Gemeinsamkeiten verlagern sich.
Sicher habe ich auch Momente, in denen ich mir wünschte, in den Arm genommen zu werden, weil ich es gerade bräuchte, aber diese Momente sind äußerst selten.