Eisherz
Sehr aktives Mitglied
... nächste Frage ...
Aber eigentlich liegt in dieser Frage die Wurzel meines Lebens. Der Bericht von Sissy liest sich schön, und da fällt mir auch wieder auf, wie sehr die Kindheit einen prägen kann.
Ich erinnere mich nicht gern daran ... von vier Kindern war ich das Mädchen ... Einer meiner Brüder war behindert. Mein großer Bruder war der Liebling meiner Eltern ... Ich wuchs so nebenher auf, keiner kümmerte sich so richtig um mich ... Und ich tat viel dafür, auch nicht aufzufallen ... Machte alles ohne Mucks und Murren. Hatte auch immer viel zu tun. Gehasst habe ich die Waschtage im Waschkeller. Es war viel zu schwer für mich und diese Panscherei beim Auswringen der Wäsche im kalten Wasser ... ich hasse heute noch kaltes Wasser. Geld war bei uns mehr als knapp ... Es hat uns an vielen Dingen gefehlt, ich wurde dafür oft in der Schule verhöhnt. Wenn ich traurig war, dann war keiner da ... zum reden auch nicht ... Freundinnen einladen, war nicht erlaubt ... Zu anderen hingehen, auch nicht ... So war ich recht einsam. Ich habe sehr viel gelesen und war sehr gut in der Schule. Das war ein Stück, was mir gehörte, was ich tun konnte ...
Mit meinem großen Bruder haben wir allerhand Sch...e gemacht, aber Kinderstreiche, nichts ernstes ... Das hat Spaß gemacht. Mein Vater hat sehr viel gearbeitet und kam oft spät. Meine Mutter war auch arbeiten und hatte sicher mit uns vieren sehr viel zu tun ... Bei uns gab es keinen Körperkontakt, also keinen Kuss, keine Umarmung ... Dabei habe ich immer versucht, alles meinen Eltern recht zu machen ... Ich habe dafür kaum mal Anerkennung bekommen. Was mein großer Bruder machte, das war immer bemerkenswert ... ich habe als bester Lehrling 3 Monate vorzeitig ausgelernt ... Meine Eltern sind nicht mal zur Auszeichnung mitgekommen ...
Nicht einmal war ich mit meinen Eltern im Urlaub ... Und es wäre später durchaus möglich gewesen ... (Wahrscheinlich reise ich deshalb auch so viel um die Welt ...)
Ungeliebt war ich auch wegen meines Aussehens, ich war ein fettgefressenes Kind, in mich gekehrt, traurig und allein ... Das fiel einem "lieben Opa in der Nachbarschaft" auf, der sich dann für mehrere Jahre mit mir "befasste" ... Es geschah alles in nächster Nähe, niemand will auch nur irgendwas davon mitgekriegt haben ...
Ich bin mit 18 von zuhause ausgezogen, mit Hilfe einer lieben Kollegin ... Von da an habe ich dann vieles sehr schmerzhaft lernen müssen, was ich hätte längst wissen sollen ... Aber mich hat diese "harte Schule" sehr geprägt, ich bin jemand geworden, der eigentlich nie aufgibt ... am Boden liegen schon mal, aber ich bin ein Stehauf-Frauchen, und so wie es Sissy schrieb, ich habe aus dieser Zeit trotzdem positive Dinge gezogen, die ich zu meinen Stärken heute zähle.
Eisherz
Aber glücklich bin ich über eines, dass ich es dann in meinem eigenen Leben mit meinen Kindern tatsächlich ganz anders gemacht habe, auch wenn da nicht alles schnurgerade lief, aber das Leben meiner Eltern gegenüber den Kindern habe ich nicht wiederholt.
Aber eigentlich liegt in dieser Frage die Wurzel meines Lebens. Der Bericht von Sissy liest sich schön, und da fällt mir auch wieder auf, wie sehr die Kindheit einen prägen kann.
Ich erinnere mich nicht gern daran ... von vier Kindern war ich das Mädchen ... Einer meiner Brüder war behindert. Mein großer Bruder war der Liebling meiner Eltern ... Ich wuchs so nebenher auf, keiner kümmerte sich so richtig um mich ... Und ich tat viel dafür, auch nicht aufzufallen ... Machte alles ohne Mucks und Murren. Hatte auch immer viel zu tun. Gehasst habe ich die Waschtage im Waschkeller. Es war viel zu schwer für mich und diese Panscherei beim Auswringen der Wäsche im kalten Wasser ... ich hasse heute noch kaltes Wasser. Geld war bei uns mehr als knapp ... Es hat uns an vielen Dingen gefehlt, ich wurde dafür oft in der Schule verhöhnt. Wenn ich traurig war, dann war keiner da ... zum reden auch nicht ... Freundinnen einladen, war nicht erlaubt ... Zu anderen hingehen, auch nicht ... So war ich recht einsam. Ich habe sehr viel gelesen und war sehr gut in der Schule. Das war ein Stück, was mir gehörte, was ich tun konnte ...
Mit meinem großen Bruder haben wir allerhand Sch...e gemacht, aber Kinderstreiche, nichts ernstes ... Das hat Spaß gemacht. Mein Vater hat sehr viel gearbeitet und kam oft spät. Meine Mutter war auch arbeiten und hatte sicher mit uns vieren sehr viel zu tun ... Bei uns gab es keinen Körperkontakt, also keinen Kuss, keine Umarmung ... Dabei habe ich immer versucht, alles meinen Eltern recht zu machen ... Ich habe dafür kaum mal Anerkennung bekommen. Was mein großer Bruder machte, das war immer bemerkenswert ... ich habe als bester Lehrling 3 Monate vorzeitig ausgelernt ... Meine Eltern sind nicht mal zur Auszeichnung mitgekommen ...
Nicht einmal war ich mit meinen Eltern im Urlaub ... Und es wäre später durchaus möglich gewesen ... (Wahrscheinlich reise ich deshalb auch so viel um die Welt ...)
Ungeliebt war ich auch wegen meines Aussehens, ich war ein fettgefressenes Kind, in mich gekehrt, traurig und allein ... Das fiel einem "lieben Opa in der Nachbarschaft" auf, der sich dann für mehrere Jahre mit mir "befasste" ... Es geschah alles in nächster Nähe, niemand will auch nur irgendwas davon mitgekriegt haben ...
Ich bin mit 18 von zuhause ausgezogen, mit Hilfe einer lieben Kollegin ... Von da an habe ich dann vieles sehr schmerzhaft lernen müssen, was ich hätte längst wissen sollen ... Aber mich hat diese "harte Schule" sehr geprägt, ich bin jemand geworden, der eigentlich nie aufgibt ... am Boden liegen schon mal, aber ich bin ein Stehauf-Frauchen, und so wie es Sissy schrieb, ich habe aus dieser Zeit trotzdem positive Dinge gezogen, die ich zu meinen Stärken heute zähle.
Eisherz
Aber glücklich bin ich über eines, dass ich es dann in meinem eigenen Leben mit meinen Kindern tatsächlich ganz anders gemacht habe, auch wenn da nicht alles schnurgerade lief, aber das Leben meiner Eltern gegenüber den Kindern habe ich nicht wiederholt.