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habt Ihr mehr traurige Kinheitserinnerungen oder mehr schöne?

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
... nächste Frage ...
Aber eigentlich liegt in dieser Frage die Wurzel meines Lebens. Der Bericht von Sissy liest sich schön, und da fällt mir auch wieder auf, wie sehr die Kindheit einen prägen kann.
Ich erinnere mich nicht gern daran ... von vier Kindern war ich das Mädchen ... Einer meiner Brüder war behindert. Mein großer Bruder war der Liebling meiner Eltern ... Ich wuchs so nebenher auf, keiner kümmerte sich so richtig um mich ... Und ich tat viel dafür, auch nicht aufzufallen ... Machte alles ohne Mucks und Murren. Hatte auch immer viel zu tun. Gehasst habe ich die Waschtage im Waschkeller. Es war viel zu schwer für mich und diese Panscherei beim Auswringen der Wäsche im kalten Wasser ... ich hasse heute noch kaltes Wasser. Geld war bei uns mehr als knapp ... Es hat uns an vielen Dingen gefehlt, ich wurde dafür oft in der Schule verhöhnt. Wenn ich traurig war, dann war keiner da ... zum reden auch nicht ... Freundinnen einladen, war nicht erlaubt ... Zu anderen hingehen, auch nicht ... So war ich recht einsam. Ich habe sehr viel gelesen und war sehr gut in der Schule. Das war ein Stück, was mir gehörte, was ich tun konnte ...
Mit meinem großen Bruder haben wir allerhand Sch...e gemacht, aber Kinderstreiche, nichts ernstes ... Das hat Spaß gemacht. Mein Vater hat sehr viel gearbeitet und kam oft spät. Meine Mutter war auch arbeiten und hatte sicher mit uns vieren sehr viel zu tun ... Bei uns gab es keinen Körperkontakt, also keinen Kuss, keine Umarmung ... Dabei habe ich immer versucht, alles meinen Eltern recht zu machen ... Ich habe dafür kaum mal Anerkennung bekommen. Was mein großer Bruder machte, das war immer bemerkenswert ... ich habe als bester Lehrling 3 Monate vorzeitig ausgelernt ... Meine Eltern sind nicht mal zur Auszeichnung mitgekommen ...
Nicht einmal war ich mit meinen Eltern im Urlaub ... Und es wäre später durchaus möglich gewesen ... (Wahrscheinlich reise ich deshalb auch so viel um die Welt ...)
Ungeliebt war ich auch wegen meines Aussehens, ich war ein fettgefressenes Kind, in mich gekehrt, traurig und allein ... Das fiel einem "lieben Opa in der Nachbarschaft" auf, der sich dann für mehrere Jahre mit mir "befasste" ... Es geschah alles in nächster Nähe, niemand will auch nur irgendwas davon mitgekriegt haben ...
Ich bin mit 18 von zuhause ausgezogen, mit Hilfe einer lieben Kollegin ... Von da an habe ich dann vieles sehr schmerzhaft lernen müssen, was ich hätte längst wissen sollen ... Aber mich hat diese "harte Schule" sehr geprägt, ich bin jemand geworden, der eigentlich nie aufgibt ... am Boden liegen schon mal, aber ich bin ein Stehauf-Frauchen, und so wie es Sissy schrieb, ich habe aus dieser Zeit trotzdem positive Dinge gezogen, die ich zu meinen Stärken heute zähle.
Eisherz

Aber glücklich bin ich über eines, dass ich es dann in meinem eigenen Leben mit meinen Kindern tatsächlich ganz anders gemacht habe, auch wenn da nicht alles schnurgerade lief, aber das Leben meiner Eltern gegenüber den Kindern habe ich nicht wiederholt.
 

Sunnshine

Aktives Mitglied
Meine Kindheit war für mich sehr einsamm und schmerzlich.
Ich bekamm nie die Liebe die ich brauchte, man verdrang mich in ein Eck und ließ mich allein mit meinen vielen Tränen nach Geborgenheit.
Die Mutter eiem nie umarmt nur hämisch gelacht.
Der Vater geschlagen. Blaue Flecken wochenlang.
Enteäuschungen. Keine Freundinnen ich wurde immer von den andern Mietschüler ausgeschloßen, die Schule war der Horror das zuhause ein Suchen nach Liebe.
Das ich jedoch nie bekamm.

Ich erinnere mich noch als ich mich aufschnitt am Arm...als meine Mutter ins Bad kam Hatte sie gesagt :" spinnst du eigentlich schau dir mal die ganzen Scherben an, und das viele Blut du machst ja ganz die Fließen dreckig.
Ich komme in 5 Minuten wieder und dann will ich das alles bico bello sehen.
Doch mein innerliches Kind hat dabei nach Liebe geschrien.
Leider blieben die Schreie stumm.
Man hat mich auch oft in Psychjatrien festgehalten, das allerschlimmst in meiner Jugent.
Als ich mit den Drogen anfing auf der Staraße wohnte und immerwieder neues Geld auftreiben mußte für die nächste Spritze :(

Es sind viele traurige Ernnerungen dabei auch sehr viel aggresive, das sich heute öeider auch auf mein Freund auswirkt.

lg.Sunny

Wenn ich sie heute drauf anrede heißt es immer du warst halt auch kein braves Kind.
 
L

Lena7

Gast
Das einzige woran ich mich aus meiner Kindheit noch erinnere, ist die Beerdigung meines Vaters. Ich war 7 Jahre alt, ich hatte einen dunkelblauen Nicki Pullover an mit so einem weißen Einsteckkragen, die es in den 70ern gab.
Ich habe geweint und meine Mutter sagte nur zu mir: "Hör auf zu heulen, was sollen denn die Leute denken"



Wie schlimm für ein Kind:( und dann darfst Du noch nicht mal weinen:( -traurig!!!!
 
L

Lena7

Gast
Meine Kindheit war für mich sehr einsamm und schmerzlich.
Ich bekamm nie die Liebe die ich brauchte, man verdrang mich in ein Eck und ließ mich allein mit meinen vielen Tränen nach Geborgenheit.
Die Mutter eiem nie umarmt nur hämisch gelacht.
Der Vater geschlagen. Blaue Flecken wochenlang.
Enteäuschungen. Keine Freundinnen ich wurde immer von den andern Mietschüler ausgeschloßen, die Schule war der Horror das zuhause ein Suchen nach Liebe.
Das ich jedoch nie bekamm.

Ich erinnere mich noch als ich mich aufschnitt am Arm...als meine Mutter ins Bad kam Hatte sie gesagt :" spinnst du eigentlich schau dir mal die ganzen Scherben an, und das viele Blut du machst ja ganz die Fließen dreckig.
Ich komme in 5 Minuten wieder und dann will ich das alles bico bello sehen.
Doch mein innerliches Kind hat dabei nach Liebe geschrien.
Leider blieben die Schreie stumm.
Man hat mich auch oft in Psychjatrien festgehalten, das allerschlimmst in meiner Jugent.
Als ich mit den Drogen anfing auf der Staraße wohnte und immerwieder neues Geld auftreiben mußte für die nächste Spritze :(

Es sind viele traurige Ernnerungen dabei auch sehr viel aggresive, das sich heute öeider auch auf mein Freund auswirkt.

lg.Sunny

Wenn ich sie heute drauf anrede heißt es immer du warst halt auch kein braves Kind.



Oh Shunnshine das ist ja schlimm was Du alles hinter Dir hast....ich bin sehr betroffen - Du Arme!:( -ich hoffe sehr Du bekommst alle traurigen Jahre irgentwie erstattet und schöne dafür!:)




liebe Grüsse
Lena
 
M

Mahdia

Gast
An den Tag meiner Einschulung kann ich mich noch erinnern. Ich bin auf jedem Foto gähnend zu sehen .... heute bin ich Beamtin, das hat mich wohl schon damals geprägt :D ;)

An fröhliche Sachen kann ich mich nicht viel erinnern. Naja, wenn wir bei unserer Oma zu Besuch waren, das war erfreulich.

Meine Geschwister und ich hatten ständig Angst, weil sich unsere Eltern manchmal fast die Köpfe eingeschlagen haben, das war das schlimmste an das ich mich erinnern kann. Daneben zu stehen und nicht wissen, was man tun soll. Und wenn nicht, dann waren sie die halbe Nacht unterwegs und haben uns allein gelassen.

Fröhlich macht mich wenn ich sehe, dass mein grosser Bruder es im Laufe der Jahre geschafft hat, seine Krankheit (wenn auch nur mit schweren Medikamenten) in den Griff zu bekommen und sein Leben halbwegs selbstständig zu führen.

Aber im Grossen und Ganzen möcht ich die meisten Erinnerungen an damals am liebsten ausradieren.
 
L

Lena7

Gast
Hi Lena,

also, wenn ich mich zurück erinnere-ja...gibt es sowohl schöne als auch weniger schöne Erinnerungen!!

Also in der Grundschulzeit hatte ich sowas wie einen Kumpel oder besten Freund. Er war ...oder sagen wir mal so- der galt als etwas "durchgeknallt" im Dorf. Weil er sich niemals nach anderen gerichtet hat...weil er viel Blödsinn im Kopf hatte (ich übrigens auch) und weil er zig Ideen hatte -die mich fasziniert hatten. Er war sehr begabt in meinen Augen und war ständig irgend was am Basteln.
Da mein Vater ne Werkstatt hat bzw. hatte-haben wir beispielsweise uns mal ne Seifenkiste gebastelt-aus den Rädern eines Kinderwagens-ja...und damit sind wir dann im Dorf an jedem Hang und jeder Erhebung runtergefahren...
...auch hab ich mit ihm Würmer gesammelt (war schon immer sehr tierlieb-lach)...ja-sogar mal n ganzen Eimer hatten wir gesammelt.
Keine Ahnung...wie gesagt-wir waren beide ein wenig "verrückt"-sag ich mal so!
Ja...und mit ihm bin ich auch oft mit dem Fahrrad durchs Dorf gefahren-gerade immer dann-wenn Sperrmüllzeit war. Dann haben wir uns Holz und diverse Gegenstände gesammelt-aus denen wir dann irgend etwas zusammengezimmert- haben!

Mit ihm bin ich auch regelmässig auf den abseits im Dorf gelegenen "Brennplatz" gefahren. Das war ein Platz-an dem die Leute ihre Gartenabfälle hintransportiert hatten. Ja...und wir haben dort oft dann auch kleine "Feuerchen" gemacht...einfach weil wirs schön fanden!

Naja...irgendwann haben wir uns dann auch mal bei uns im Garten ein Holzhaus zusammengebaut-in dem wir innen drin uns sogar einen Ofen gebastelt haben. Mein Vater-der hatte noch viele Steine -ja...und wir haben die dann mit Zement angerührt und eben Stein auf Stein drauf zementiert. Als wir fertig waren-haben wir dann auch darin unsere Feuerchen gemacht.

Außerdem waren wir auch sehr viel im Wald...haben Holz gesammelt oder sonst irgend welchen Blödsinn gebaut!

Aber die Werkstatt von meinem Vater hatte es uns sehr zum Ärger meines Vaters angetan...da waren wir ewig am hämmern und am zimmern und basteln.

Irgendwas gabs da immer zu tun..

...und im Winter haben wir die Vögel gefüttert und ihnen vom Fenster aus zugeschaut...oder wir waren zusammen auf gemeinsamer Schlittenfahrt....

.....ja und im Sommer kamen wir auch mal auf die Idee-uns Mostfässer von meinem Vater aus dem Keller zu holen. Darin haben wir uns sozusagen dann einen Hang hinterm Haus runterkugeln lassen...

Ach-das war richtig herrlich!

Jo...und wenn wir bei ihm waren...dann haben wir auch ab und an mit seiner Autorennbahn gespielt...
....oh man-sein Zimmer hat selber ausgesehen-wie ne Werkstatt -darin lagen Kabel und Werkzeug und -keine Ahnung was alles.

Wir konnten aber für alles immer Verwendung finden.

Seine Mutter bzw. seine Eltern überhaupt..hab ich auch sehr gerne gemocht...besonders seine Mutter. Weil sie hat uns nie irgendwas verboten...sondern sie hatte manchmal selber etwas lustige Ideen und hat uns in unserer Kreativität unterstützt oder auch manchmal auch nur gelacht -wenn sie uns beide wieder zusammen gesehen hat. Denn-logischerweise waren wir immer voller Dreck -wenn wir gespielt oder gebastelt haben.

Ab und an haben wir auch mal gerne Karten gespielt-aber nur "schwarzer Peter"-weil wir uns zu gerne mit Kohle bemalt haben...ach -das war auch ganz lustig!

Und alte Fernsehgeräte und Radios haben wir auch gesammelt -um sie in alle Einzelteile zu zerlegen. Ja-und Streiche bei anderen Leuten-...manchmal auch nur Klingelstreiche...haben wir uns auch ab und an "gegönnt".
Nachts sind wir dann durchs Dorf und haben bei Mehrfamilienhäusern dann die Klingelknöpfe gedrückt und uns irgendwo versteckt!! Ja-doch...diese Zeit war schön und unbeschwert!!
Auch Fußball haben wir ab und an im Garten gespielt -oder aber in meiner Nachbarschaft ne Dame geärgert. Die hatte nämlich einen Garten auf dem sie es nicht gedultet hat, dass jemand drauf läuft. Wir haben oft vor deren Garten Ball gespielt und GANZ AUS VERSEHEN den Ball in ihren Garten geschmissen-um ihn dann wieder zu holen. Regelmässig wurden wir dann angepöbelt und wir haben uns n richtigen Spass draus gemacht...

...später -nach dieser Zeit...hatte ich dann eine Freundin-mit der ich auch lauter so Quatsch gemacht hab. Mit deren Cousing hatte ich mich auch schnell angefreundet-der war auch in meiner Schulklasse-seinerzeit.
Dort hatten wir dann oft im Garten gezeltet...gegrillt oder sind auf Stelzen gelaufen. Haben uns Hängematten besorgt-um mal einfach so zu relaxen...oder wir haben in deren Kneipe Flipper gespielt.

Da fällt mir auch ein-das war lustig.

Meine Freundin hatte ja über der Kneipe gewohnt. Und da haben wir uns auch mal n Spass erlaubt. Und zwar haben wir eine Angel mit einem 10-Mark Schein dran-nach unten vor die Eingangstür "gelegt"...und immer wenn ein Gast den 10-Mark Schein aufheben wollte-haben wir dann die Angel hochgezogen und uns einen Ast abgelacht...ja-doch...war auch ne schöne Zeit.
Mit ihr war ich auch oft im Schwimmbad oder aber wir waren Rollschuhlaufen, haben Tennis gespielt... und und und...

...doch-das war sehr schön!

Naja..aber es gab und gibt auch sehr schlimme Erinnerungen...die auch viel mit Angst und so verbunden waren. Aber darüber schreib ich öffentlich nicht so gerne, weil manche Ängste bis heute auch geblieben sind-...aber über diese würde ich niemals sprechen-die kennt auch niemand-weil ich mit niemandem jemals drüber gesprochen hab.

Ich kann mich aber erinnern, dass ich einmal 10 m einen Felsen runtergefallen bin-in den darunter liegenden Bach...und fast unversehr war...da hatte ich wirklich einen Schutzengel.

Ansonsten war ich früher viel mit meinen Eltern "wild" zelten! Wir haben da im ganzen Schwarzwald Familientouren unternommen-ohne dass wir wussten-wo es uns hintreibt. Regelmässig haben wir dann Abends die nahe gelegenen Wälder aufgesucht und dort unser Zelt aufgeschlagen. War richtig abendteuerlich!

Mit meinem Vater hab ich auch mal ne Motorradtour nach Österreich unternommen...ne ganze Woche waren wir da unterwegs ...jeden Abend haben wir dann-entweder im Zelt irgendwo übernachtet...oder aber in nahe gelegenen Scheunen-die offen standen. Ab und an wurden wir dann auch mal von den Besitzern dabei "überrascht"...naja-aber war ja halb so wild-hatten ja nur dort geschlafen.

Mit Freunden hatten wir auch mal ne Moseltour unternommen-das war auch herrlich und verlief nach dem selben Muster.

Oft waren wir auch in Frankreich unterwegs.

Auch ne schöne Erfahrung war mal:

Ich glaube ich war 9 Jahre oder so. Da kam mal mein Vater auf die Idee mit mir und meinem Cousing eine Wandertour zu unternehmen. Wir haben uns da den "Heilbronner Weg" vorgenommen...war so ne Art Bergtour. Da sind wir von Berghütte zu Berghütte gewandert und haben uns Abends die Sonnenuntergänge angeschaut...-war auch sehr schön!

Woran ich mich auch gerne zurück erinner:

Meine Mutter ist mit uns Kindern früher viel auf unseren Acker gegangen um zu arbeiten. Wir mussten natürlich helfen. Dort hatte sie Bohnen, Kartoffeln und was weiss ich-was alles angepflanzt. Das musste alles auch gehegt und gepflegt werden...ja-und zur Mittagszeit haben wir dann immer unter nem Apfelbaum gesessen und Picknick gemacht!

Eine eher weniger schöne Erinnerung hab ich daran, dass mein Vater eigentlich immer wollte-dass wir überall mitanpacken und mithelfen. Mal einfach im Haus "abhängen" gabs für ihn nicht. Wehe er hat uns dabei erwischt...ruck zuck hatten wir dann schon ne Arbeit aufs Auge gedrückt bekommen. Und mein Vater hatte immer ne Arbeit für uns..entweder im Garten oder aber -wir mussten ihm helfen-in seinem "Schlagraum" Brennholz zu sägen -ja...oder aber...das hab ich aber gerne getan...wir mussten ihm beim Holzspalten hinterm Haus helfen. Wenn das gesägte und gespaltene Holz dann auf einem Haufen im Garten lag...musste es ja dann auch auf einen Stabel gesetzt werden...diese Arbeit hab ich gehasst! Jo...und im Herbst war dann die Apfelernte an der Reihe...da mussten wir säckeweise dann die Äpfel einsammeln-um sie zum "mosten" zu bringen! Ja..und hinterher wurde alles in Fässern abtransportiert...
Bei der Apfelernte hab ich mich dann immer von der Schnelligkeit her-mit meiner Schwester gemessen. Jeder von uns beiden wollte schneller sein-doch...das hat natürlich auch Spass gemacht. War ein richtiger Sport für uns!

Wenn ich aber wirklich mal absolut kein Bock hatte zum Arbeiten-hab ich eben zu meinem Vater gesagt-ich muss für die Schule lernen. Das war das einzige Argument-das gezogen hat. Jo...naja..ich war dann aber oft nur so in meinem Zimmer-um mal Dinge für mich zu tun. Sobald er aber im "Anmarsch" war...hab ich mir ein Schulbuch geschnappt und war ja soooooooooo sehr mit lernen beschäftigt:D...

Ach ja...doch -ich hab schon sehr viele Erinnerungen...

Weniger schön war aber insgesammt, dass mir mein Vater manchmal zu streng war und ich so mich eigentlich lange Zeit von ihm distanziert hatte. So sehr manchmal, dass ich gar nix mit ihm geredet hatte...nur dann-wenn ich was gefragt wurde. Einfach aus der Angst heraus, was Falsches zu sagen oder keine Ahnung. Warum ich ihm gegenüber jahrelang sehr verschlossen war-weiss ich allerdings nicht wirklich. Wahrscheinlich weil ich mich unter Leistungsdruck gefühlt habe. Denn- Lob gab es selten...eigentlich viel Tadel und Schelte...weil seine Maßstäbe waren für mich zu hoch gesteckt und ich hab mich oft als "Versager" gefühlt. Mein Vater selber war nämlich auch ständig am Arbeiten ...hatte auch eine Stellung als Betriebsratsvorsitzender in seiner Firma...ja-und er war überall sehr beliebt-auch für seine Arbeit. Im Dorf hatte sich mein Vater -sagen wir mal-einen sehr wertgeschätzten Status errungen. Überall-bis heute...ist er sehr beliebt. Ja...und ich dagegen hab mich einfach "klein" gefühlt...so muss es wohl gewesen sein.
Sowas wie "versagen" durfte es aber in den Augen meines Vaters nicht geben...
Heute weiss ich aber-warum das so war...früher hab ich das nie verstanden.
Mein Vater ist eben-bis heute der Auffassung: (stimmt ja auch irgendwo) "es wird einem nix geschenkt im Leben-man muss sich durchbeissen-ob man will oder nicht!" So nach dem Motto: "...wer sich hängen lässt-hat schon verloren...man muss immer ein Ziel vor Augen haben...und wenn Du nix aus Dir machst-bist Du auch nichts. Ja...mir kam es manchmal so vor, als ob er uns nur an unseren Leistungen gemessen hat. Dementsprechend nett oder weniger nett-war er dann. Waren wir fleissig-...war das in Ordnung...aber wehe wenn nicht...
Sein Leitspruch: "...was nicht schadet-härtet ab...außerdem "..was Hänschen nicht lernt-lernt Hans nimmer mehr!"...ach wie oft hab ich diesen Satz gehört!
Naja...so war das halt. Wie gesagt-er hatte es gut gemeint mit uns-das weiss ich heute!!!

Naja...ich könnte ewig weiter erzählen...aber das muss erst mal reichen!!;)

lg. Sissy



Danke Sissy für die langen Erzählungen......ich glaube Du hattest eine unheimlich abwechslungsreiche und erlebnissreiche, schöne Kindheit -auch wenn es vielleicht manche weniger schöne Erinnerungen auch gab, aber diese kann Dir niemand mehr nehmen!
Das klingt ja fast wie bei der "Michaela von Lönerberger":D....ich glaube Du könntest ein Buch schreiben von Deiner Kindheit, und das würde sicher richtig gut verkauft....willst Du das nicht mal ausprobieren?!:)




Liebe Grüsse
Lena
 
L

Lena7

Gast
Vielen Dank an alle, die schon ihre langen oder auch kurzen Kindheits -Erinnerungen aufgeschrieben haben.
Ich finde das super interessant, von den Einzelnen etwas über ihre Kindheit zu erfahren.
Manches ist einfach herrlich zu lesen, manches aber auch erschütternd und macht mich fassungslos wie das was Lilyan z.b.schrieb.
Jedem der so eine traurige Kindheit hatte, wünsche ich von Herzen das er wenigstens als Erwachsener noch viele schöne Jahre erleben darf.:(:)
Aber hier sind noch viele im Forum die noch nichts geschrieben haben, auf deren Berichte ich auch noch sehr neugierig bin:)...nur Mut!!!!!!
Ich werde später auch noch ein bisschen was von mir erzählen.
Ihr seid gerade so schön dabei, das freut mich!
Ich hatte schon einmal so einen Thread eröffnet, mit der gleichen Frage, da kam keine einzige Antwort:(....warum das jetzt so anders ist, weiß ich auch nicht:)



Liebe Grüsse:)
Lena
 

Sissy73

Sehr aktives Mitglied
Danke Sissy für die langen Erzählungen......ich glaube Du hattest eine unheimlich abwechslungsreiche und erlebnissreiche, schöne Kindheit -auch wenn es vielleicht manche weniger schöne Erinnerungen auch gab, aber diese kann Dir niemand mehr nehmen!
Das klingt ja fast wie bei der "Michaela von Lönerberger":D....ich glaube Du könntest ein Buch schreiben von Deiner Kindheit, und das würde sicher richtig gut verkauft....willst Du das nicht mal ausprobieren?!:)




Liebe Grüsse
Lena
Hallo Lena,

Du hast Recht...ich könnte ein Buch schreiben -aber das würde wahrscheinlich nie zu Ende sein:D Ich hab ganz ganz viele Erinnerungen. Was ich aufgeschrieben hab-ist eher ein Bruchteil von dem-was ich noch so alles erlebt hab....
...aber wie gesagt....-ich möchte mich am liebsten nur an alle schönen Erinnerungen erfreuen!

Die weniger schönen Erinnerungen würde ich auch am liebsten ausradieren...-wenn das nur so einfach wär!!! Ich versuch sie so gut es geht-einfach zu verdrängen....aber oft merke ich trotzdem-dass das nicht wirklich geht und schon gar nicht einfach ist.

Trotzdem-alles Schöne was ich erlebt hab-kann mir niemand nehmen und das ist es-woran ich mich immer und immer wieder in Gedanken erfreue....besonders wenn s mir mal nicht so gut geht!

Es gibt Zeiten-da schwelge ich in all den schönen Momenten-die ich erleben durfte....aber dann suchen mich oft auch andere Momente heim...und naja....all die Ängste die ich dann auch durchgestanden hab...-das macht mich dann doch ab und an auch wieder traurig.

Es ist einfach so, dass ich bei jedem Gedanken immer wieder die "alten" Empfindungen verspüre-die...eben von damals...im Guten wie im Schlechten....so erlebe ich immer wieder alles aufs Neue...in Gedanken...immer und immer wieder! Das mag oft sehr schön sein...aber oftmals ists auch weniger schön...so ist das halt!!!

Aber ich schreibe hier lieber von allem Schönen....das ist mir am liebsten!!!

Abenteuerlich war s allemal-das Ganze!

Was ich irgendwie seltsam finde-auch wenn ich so zurückblicke....
Im Grunde war ich immer eine Art Einzelgänger.....also in der Hinsicht, dass ich niemals irgend welchen Menschen hinterhergelaufen bin oder so.
Und "Gruppen" hatte ich mich nie angeschlossen....ganz im Gegenteil. Aber es gab immer wieder Menschen-die mich fasziniert hatten...ja-sowas wie n guten Draht sag ich mal! Und oftmals gerade bei Menschen-die eben gerade nicht überall sooo ein großes Ansehen hatten.

Im Kindergarten beispielsweise hab ich immer alleine für mich gespielt. Ist dann mal n anderes Kind gekommen-um mit mir zu spielen...hab ich auch oftmals das gar nicht zugelassen. Irgendwie war ich in meiner eigenen Welt und trotzdem war s mir nie langweilig.

Meine Mutter musste mal wegen mir "vorsprechen"-weil den Erzieherinnen eben aufgefallen war, dass ich immer gern für mich alleine war....Aber mich hat das nie gestört...im Gegenteil. Ich mochte es nicht-in größeren Gruppen zu sein oder aber mich größeren Gruppen anzuschließen. Doch...auch das war ein Teil von mir und ist es bis heute noch.

Ich mag ein sehr geselliger Mensch sein-...aber ein großer Teil von mir ist, dass ich es oft genieße-ganz für mich zu sein...bis heute!

Kann mich auch mal erinnern, dass meine Schwester mal zu mir in die Kindergartengruppe musste. Sie sollte mir Gesellschaft leisten, damit ich wenigstens ein "Spielkamerad" hatte. Jo..aber ihr hatte das genauso wenig behagt wir mir. Sie war nämlich gerne unter vielen und hat sich nur wohl gefühlt...wenn sie unter ihren Spielkameraden war. Sie war eigentlich auch im Grunde viel geselliger als ich!

Also um es auf einen Nenner zu bringen:
Ich hab mich gefreut und mich auch wohl gefühlt-unter meinen Freunden...aber es war wichtig für mich...auch viel alleine mit mir zu sein! So hab ich -wenn ich alleine war...mit meiner Schlumpfsammlung gespielt. Ja...und da hatte ich mir richtige Geschichten ausgedacht...also Alltagsgeschichten und hab dann diese mit den Schlümpfen nachgespielt. Also der Schlumpfpapa der musste regelmässig zur Arbeit...und um ihn zur Arbeit zu befördern...hatte ich eine Holzlokomotive-die ich mit ihm durchs ganze Haus gezogen habe. Naja...und war der dann sozusagen bei der Arbeit...mussten die Schlumpfkinder dann zur Schule...natürlich auch mit meiner Holzlokomotive. Naja...und mein "Tennis-Schlumpf"-der hat eben dann mit einem anderen "Tennis-Schlumpf" gerne Tennis gespielt. Und die Schlumpfmama...die war viel im Haus beschäftigt. Ja...und meine Schlümpfe die haben sich immer angeregt unterhalten. Natürlich hab ich alle Rollen ganz alleine nachgespielt.

Manchmal war ich so vertieft in meine einzelnen Rollen-die ich dabei verkörpert hatte, dass ich um mich herum niemand mehr wahrgenommen hab. Ich war da voll in meine Rolle aufgegangen.
Irgendwelche Rollenspiele sind mir dann immer eingefallen dazu.
Ich konnte so alles um mich herum vergessen. Aber nur-wenn ich für mich alleine war.

Manchmal hat sich auch mal mein Vater "angeschlichen"-wenn ich gespielt hab und hat meinen Dialogen aufmerksam zugehört. Aber wenn ich das dann doch mal gemerkt hab-war mir das peinlich und mir ist nix mehr eingefallen. Weil ich mochte es nicht-wenn man mir beim Spielen zuhört oder zuschaut!

Naja...das war noch so n Teil aus meiner Kindergartenzeit!

Jo...aber was ich hier noch so gelesen hab-hat mich auch ein wenig traurig gestimmt. Gerade auch die Kindheitserfahrungen von Lylian, Eisenherz und Sunshine....

...ja-dazu fällt mir nicht wirklich viel ein-

...nur soviel-dass ihr heute sicher alles viel besser macht-als Eure Eltern!

Ok...ein ander Mal vielleicht noch mehr dazu;)

Lena-der Thread gefällt mir...weil mir soviel einfällt...

lg. Sissy
 
L

Lilyan

Gast
Seit ich zu dem Thema meinen Beitrag geschrieben habe denke ich darüber nach ob es einen schönen Moment in meiner Kindheit gab .
Ich sitze hier und gehe in mich aber ich finde ihn nicht den schönen Moment in meiner Kindheit .
Hätte ich eine Mama gehabt mit Herz hätte ich keine Prügel bekommen . Tag und Nacht im Schatten von Gewalt , die Sonne konnte ich kaum sehen denn ich durfte kaum zum Spielen raus .
Hätte mein Vater Verantwortung mir gegenüber gehabt wäre ich keinen Stiefvater in die Hände gefallen der die Hände von mir nicht ließ . Hätte ich irgend einen lieben Verwandten gehabt aber denen ging ich am A....... vorbei . Ich sitze hier und es mag mir wirklich nicht gelingen irgendeinen schönen Moment meiner Kindheit zu finden . Ich erinnere mich an Gewalt und Todesangst . Ich würde mich ebenso an schöne Dinge meiner Kindheit erinnern
Aber ich habe in meiner Traumwelt nur schöne Momente meiner Kindheit gehabt . Ich war zum Träumen verurteilt von dem zu träumen was einem kleinen Menschen eigentlich zusteht .
 

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