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Gibt es Liebe ohne Mut?

@ nordrheiner

Nicht jeder objektophile oder liebende Mensch, sieht Lebendiges in toter Materie. Das ist ausgemachter Quatsch, deshalb ist Objetophilie , genausowenig wie Dendrophilie ein Krankheitsbild.

Das kannst Du drehen und wenden wie Du willst.

Seit wann ist die Antwort "Quatsch" ein Argument? 🙄

Selbst wenn es so sein sollte, dass nicht jeder Objektophile Lebendiges in toter Materie sieht, verstehe ich jetzt nicht, warum das ein Beweis für Gesundheit sein sollte.

Wenn Du Deine Definition für "Gesundheit / Krankheit" zur Grundlage machst, bleibt Dir das unbenommen.
Ich halte sie für unvollständig und daher teilweise für falsch. Dies habe ich im Beitrag 45 auch begründet.
Dass ich damit nicht alleine stehe, mir nichts erfunden habe, sollte auch deutlich sein.

Was Du als Mensch individuell für Dich persönlich als Liebe definierst, ist Deine Sache, solange Du es für Dich definierst, definierst Du es für andere oder startest den Versuch , spreche ich Dir und jedem anderen das Vermögen ab, das zu können.

Es steht jedem frei, sich die Definition zu suchen, die ihm am besten gefällt. Für User stelle ich meine Gedanken vor. Der eine kann das nachvollziehen, der andere kann oder will es nicht und stellt seine Meinung vor. So geht Austausch. Ganz friedlich. Mehr will ich nicht.

Dieser künstlichen Problematisierung vorhandener Begriffe und sprachlich gewandter Umgestaltung, vorhandener Definitionen, wie Krankheit und Nihlismus, schließe ich mich nicht an , warum auch , diese Begriffe sind ausreichend definiert, um sich sprachlich genau auszudrücken.

Willst Du jetzt Deine Einschätzung, was ausreichend definiert ist, für allgemeingültig erklären?
Muß man Deine Einschätzung, was jetzt eine ausreichende Definition ist, übernehmen? Oder darf man das auch anders sehen, ohne als Fanatiker betitelt zu werden?

Von daher solange Du Menschen die Fähigkeit absprichst Gegenstände in vollem Umfang zu lieben, leugnest Du gelebte Realität, genau dieser Menschen.

Wie ich Objektophilie sehe und warum ich sie als krank einschätze, habe ich in Beitrag 45 erklärt.
Ich leugne nicht, dass Objektophile eine eigene und spezielle, ggf. für Aussenstehende i.d.R. nicht nachvollziehbare Realität haben, leben und mit Liebe beschreiben können. Das Objektophile andere Realität haben bzw. anders empfinden, bleibt ihnen unbenommen. Abweichende Definitionen, Realitäten, Empfindungen.... das gibt es. Das ist ok.
Aber das muß ich doch nicht mit dem Begriff Liebe verbinden. Wenn Du Objektophilen zustimmst, das als Liebe bezeichnest, ist das für mich auch ok.

Da vergreifst Du Dich meines Erachtens nach, an dem Grundrecht der Menschenwürde.

Es würde bedeuten, dass wenn ich das Verständnis des Begriffes Liebe von Objektophilen nicht teile, dann vergreife ich mich an der Menschenwürde? 😕 Deine Aussage klingt jetzt aber wirklich fanatisch.

Das ich kein Freund von fanatischem Gedankengut bin, dürfte Dir mitlerweile aufgefallen sein, wenn nicht sei es Dir noch einmal klar gesagt.

Nein, so wirklich ist mir das nicht aufgefallen. Aber ich lese, was Du dazu mitteilst.

Das Grundrecht der Menschenwürde exstiert nicht umsonst. Das ist die "Hoffnung" zur bedingungslosen Anerkennung der Würde Deines Gegenübers und dem Respekt vor derselben. Wenn Du es tust, ist es die "Liebe" das macht Dich dann auch glaubwürdig.

ich verbiete niemandem, Objektophil zu sein. Wenn sich jemand dafür entscheidet, respektiere ich das. Lediglich nehme ich mir die Freiheit, das als krank zu betrachten. Das darf ich doch, ohne gegen die Menschenwürde zu verstoßen, oder? Ich kann meine Meinung sogar begründen.

Fanatismus beginnt da , wo man anderen Menschen nicht beweisbare, angebliche Realität als absolute Wahrheit zu verkaufen versucht, wie auch immer der Versuch gestaltet ist.

Ist Liebe beweisbar?

Ich bin ganz offen für Deine Erläuterungen, warum sich Psychiater und auch der Philosoph Erich Fromm irren und Du richtig liegst. Wenn ich nichts überlesen haben, dann ist das leider noch nicht erfolgt.

Ich akzeptiere, dass Du eine ganz andere Meinung hast. Die brauchst Du noch nicht einmal begründen. Jedoch wenn Du meine Meinung bzw. die von Psychiatern oder Erich Fromm für falsch erklärst, solltest Du schon bißchen mehr bringen, als: "ich habe eine eigene Definition und wer auf seiner anderslautenden Meinung beharrt, ist ein Fanatiker." Das ist zwar eine logisch klingende Schlußfolgerung, sachlich aber betrachte ich sie als eine nicht ausreichende Begründung. Viel zu dünn.
 
Um das Thema Objektophilie abzuschließen, möchte ich allgemein folgendes mitteilen:

Es kann evt. sein, dass der Gedanke aufkommt, ich wolle den Menschen dieser Gruppe etwas Nachteiliges nachsagen. Möglicherweise ist dieses Empfinden bei Z. so. Das würde mir leid tun. Daher folgendes:

Ich gehe von der Definition des Dr. G. Peck aus.

"Geistige Gesundheit setzt voraus, daß sich der menschliche Wille einer Instanz unterordnet, die größer ist als er selbst. Um in dieser Welt zurecht zu kommen, müssen wir uns einem Prinzip unterordnen, daß jederzeit Vorrang hat vor unseren subjektiven Wünschen. Für religiöse Menschen wird das Gott sein („Dein Wille geschehe und nicht meiner“), bei nichtreligiösen Menschen – ob es ihnen bewusst ist oder nicht – kann es sein das Prinzip der Wahrheit, der Liebe, Bedürfnisse anderer, Erfordernisse des Lebens.

Geistige Gesundheit ist ein fortwährender Prozeß der Hingabe an die Realität um jeden Preis."

Wenn wir diese Definition geistiger Gesundheit an uns selbst und an jeden Menschen anlegen, so stellen wir fest, dass "ich" oder "Du" eben die Neigung hat, vor der Realität zu fliehen, wenn sie unangenehm ist oder wird, mal mehr, mal weniger. Und vielleicht stellt jemand für sich auch fest, dass er kein höheres Prinzip hat, keine höhere Instanz kennt, die größer ist als er selbst, der er sich wirklich konsequent unterordnet, die Vorrang hat vor subjektiven Wünschen.

Und immer wenn einer oder beide Faktoren zutreffen, befindet sich der Mensch lt. Dr. Peck in einer krank machenden Situation oder ist bereits erkrankt. Das muß sonst niemand merken. Das fällt auch besonders dann nicht auf, wenn sich man sich in einer Familie oder Gruppe befindet, wo viele sich ebenfalls in einer solchen Situation befinden.

Als ich das zum 1. Mal las, hatte mich das sehr berührt. Für mich ziehe ich daraus, die Feststellung von Dr. Peck zu nutzen, um eben Krankheitssymptomen entgegenzuwirken und dies zuerst bei mir selbst. Es geht nicht um Anklage oder gar um Verurteilung, sondern um Heilung. Und Heilung kann erst dann beginnen, wenn Krankheit signalisierende Symptome festgestellt werden. Und wo das bei mir der Fall ist, sollte ich mir das eingestehen und wo das bei "Dir" der Fall ist, liegt es an "Dir", ob Du das Dir eingestehst oder nicht.

LG, Nordrheiner


 
Danke für Deine guten Gedanken.

Ich habe mir Aussagen herausgepickt, die ich besonders interessant finde.

1. " Ich glaube sogar, dass diese Vorstellung, die wir Liebe nennen, uns limitiert und einschränkt, in dem sie unrealistische Erwartungen weckt oder uns zweifeln lässt."

Das Zweifeln oder eine unrealistische Erwartung ist nicht zwangsläufig immer schlimm. Der Zweifel lässt sich bezweifeln und die unrealistische Erwartung kann durch Lernerfahrung im Abgleich mit der erlebten Außenwelt auf einen realistischen Umfang reduziert werden.

Sicherlich richtig und in den meisten Fällen geschieht das auch so, aber da unser Erleben weitestgehend eine Illusion oder künstliche Konstruktion ist (wenn auch eine nützliche), also keinen absoluten Wahrheitsanspruch hat, ist es nicht ausschließlich geprägt von Sinneseinflüssen, sondern ebenso von Erwartungen, Einstellungen uvm. . Eine Überforderung, und das, denke ich, ist die allgemeine Vorstellung von Liebe, von Seiten dieser Einflüsse ist ein limitierender und lähmender Faktor. Ich glaube, dass es an dieser Stelle tatsächlich Mut, in deiner Definition, erfordert, um diese Tatsache annehmen und leben zu können.


2. "Sie fördert und fordert die Einsortierung in solche Kategorien, wie richtig und falsch, gut und schlecht, die, wenn es nach mir geht, keinen absolutistischen Charakter haben, sondern allenfalls einen relativistischen und sind somit genauso irreal, wie die Liebe selbst."

Da differenziere ich. Solange wir bei der Einsortierung von uns - Menschen - ausgehen, gebe ich Dir Recht. Wir Menschen wissen zu wenig. Unsere Erkenntnis ist begrenzt. Es gibt mit Sicherheit Zusammenhänge, die wir nicht erkennen, auch wenn sie sich vor unseren Augen abspielen sollten. Aber nur weil wir das Absolut Gute oder das Absolut Böse/Schlecht nicht erkennen, bedeutet es nicht, dass es nicht vorhanden ist. Wenn ich Deinem Ausdruck "irreal" folge, dann bezeichnest Du als irreal, was Du als existent nicht erkennst. Was Dir richtig erscheint, muß von anderen Menschen nicht ebenso gesehen oder erfahren werden.

Von wem sollte die Einsortierung sonst vorgenommen werden? Von der Konzeption eines Gottes, einer uns übergeordneten Entität? Jede Erkenntnis über die Welt, die du machst, findet allein in deinem Kopf statt und transzendiert niemals zu einer wie auch immer gearteten allgemeingültigen, absoluten Realität. Realität ist das Produkt deines Verstandes. Also ja, unsere Erkenntnis ist begrenzt, begrenzt auf unsere eigene Wahrnehmung ohne Anspruch auf eine absolute Wahrheit. Aus dieser Logik lässt es sich nicht entkommen, dennoch besitzt sie keinen praktischen Nutzen für unsere Alltagserfahrung, auch wenn sie richtig sein sollte. Es macht Sinn anzunehmen, dass, auch ohne letzte Gewissheit, ohne absolute Wahrheit, es relative Wahrheiten gibt; meine Gedankenwelt ist das in Relation stehende Bezugssystem.
Ich bezeichne als real, was mir sinnig scheint als real bezeichnet zu werden. Gott z.B. erscheint mir nicht sinnig. Meine Vorstellung von der Welt kommt ohne eine Gottfigur aus. Ich brauche ihn nicht für meine persönliche Illusion von Realität.

Ich meine, dass Du Dich in der Verwendung des Begriffes "relativistisch" irrst. Den Fehler sehe ich darin, dass es keine Relation ohne einen festen Bezug gibt. Das ist physikalisch so und auch in anderen wissenschaftlichen Bereichen. Umgangssprachlich sagt man schon mal: "Alles ist relativ". Aber das ist sachlich falsch.

Vielleicht meintest Du nicht relativistisch, sondern eher willkürlich, vom Willen des jeweiligen Betrachters ausgehend.

Wenn aber nicht alles relativ ist, dann gibt es auch das Absolute. Ob wir es erkennen, ist eine andere Frage.

Ich meinte relativistisch im Sinne von den Relativismus betreffend. Es ist der Gegenentwurf zum Absoluten. Im Relativismus gibt es keine absolute Wahrheit. Jede Wahrheit lässt sich anzweifeln, denn sie ist an Bedingungen geknüpft, die sich wieder anzweifeln lassen - ein infiniter Regress. Es gibt keine letzte Antwort und somit sind alle Wahrheiten nur relativ, aber nie absolut. Ich denke, dass ich den Begriff schon richtig verwendet habe, wir stehen nur auf unterschiedlichen Seiten bei der Betrachtung der selben Sache. Das hat nichts mit Willkür zu tun.
 
Eine Überforderung, und das, denke ich, ist die allgemeine Vorstellung von Liebe, von Seiten dieser Einflüsse ist ein limitierender und lähmender Faktor. Ich glaube, dass es an dieser Stelle tatsächlich Mut, in deiner Definition, erfordert, um diese Tatsache annehmen und leben zu können.

Vielleicht ist es an der Stelle hilfreich, weil im realen Leben umsetzbar, wenn wir trennen zwischen Liebe, die wir haben wollen und Liebe, die wir geben wollen. Eine Überforderung (unserer Umwelt) wäre es z.B, wenn wir an sie eine hohe Erwartungshaltung haben. Je höher unsere Erwartungshaltung ist "wieviel Liebe ich haben möchte", je größer kann die Enttäuschung ausfallen.




Von wem sollte die Einsortierung sonst vorgenommen werden? Von der Konzeption eines Gottes, einer uns übergeordneten Entität? Jede Erkenntnis über die Welt, die du machst, findet allein in deinem Kopf statt und transzendiert niemals zu einer wie auch immer gearteten allgemeingültigen, absoluten Realität. Realität ist das Produkt deines Verstandes. Also ja, unsere Erkenntnis ist begrenzt, begrenzt auf unsere eigene Wahrnehmung ohne Anspruch auf eine absolute Wahrheit. Aus dieser Logik lässt es sich nicht entkommen, dennoch besitzt sie keinen praktischen Nutzen für unsere Alltagserfahrung, auch wenn sie richtig sein sollte. Es macht Sinn anzunehmen, dass, auch ohne letzte Gewissheit, ohne absolute Wahrheit, es relative Wahrheiten gibt; meine Gedankenwelt ist das in Relation stehende Bezugssystem.
Ich bezeichne als real, was mir sinnig scheint als real bezeichnet zu werden. Gott z.B. erscheint mir nicht sinnig. Meine Vorstellung von der Welt kommt ohne eine Gottfigur aus. Ich brauche ihn nicht für meine persönliche Illusion von Realität.

Hast Du ein höheres Prinzip, wie z.B. das Streben nach Wahrheit, Humanismus, dem Du Dich unterordnest und welches zu verfolgen Dir wichtiger ist, als die Befriedigung Deiner subjektiven Wünsche?

Ich meinte relativistisch im Sinne von den Relativismus betreffend. Es ist der Gegenentwurf zum Absoluten. Im Relativismus gibt es keine absolute Wahrheit. Jede Wahrheit lässt sich anzweifeln, denn sie ist an Bedingungen geknüpft, die sich wieder anzweifeln lassen - ein infiniter Regress. Es gibt keine letzte Antwort und somit sind alle Wahrheiten nur relativ, aber nie absolut. Ich denke, dass ich den Begriff schon richtig verwendet habe, wir stehen nur auf unterschiedlichen Seiten bei der Betrachtung der selben Sache. Das hat nichts mit Willkür zu tun.

Ich kann mir vorstellen, dass Du im Leben ein ganz pragmatischer Mensch bist, auch ein Denker, aber weniger ein Grübler. Liege ich da richtig? Für Dich ist real, was Du mit Deinen Sinnen greifen und mit Deinem Verstand verstehen kannst. Die Richtigkeit von etwas bezweifelst Du - aber immer nur dann, wenn etwas nicht wirklich greifbar ist. Ist das richtig?
 
Gibt es Liebe ohne Mut?

Ich finde... die Existenz von Liebe hat mit Mut überhaupt nix zu tun.
Um sie zu leben... wenn die Umstände schwierig sind... braucht es diesen vielleicht,
aber Liebe fragt nicht nach Mut... das Gefühl ist erst mal einfach da.


Ein ungelebtes Leben ist eines, welches unseren Anlagen und Fähigkeiten entspricht, aber nicht gelebt wurde.

Wer will denn werten was "gelebt" bedeutet. Den Sinn im Leben definiert ja jeder anders, oder gar nicht😉

Sich selbst zu entdecken, erfordert immer Mut, eigene Wege zu gehen. Das Mitlaufen mit den Anderen steht dem hinderlich entgegen.

Es ist immer etwas befremdlich wenn "die Andere" so abgewertet werden... und man sich selbst als so elitär empfindet.

So müssen wir uns entscheiden, ob wir im Schutz der Gruppe leben und auf eigene Wege verzichten, uns eben nicht unseren ganzen Möglichkeiten entsprechend entfalten. Immerhin erhalten "wir" dafür Akzeptanz der Gruppe. Traditionelles, rituelles Verhalten wird zum Merkmal einer Anpassung, welche eigener Individualität skeptisch gegenübersteht oder gar negiert.

Eine gute Gruppe funktioniert nur mit Individuen die sehr unterschiedlich sind. ( mit 4 Anführern läuft es mäßig)
Auch dort sind eigene Wege möglich.
Das klingt als willst du dir dein Eigenbrödlertum schön reden.
😉 Optimal sind halt "Gruppen" zu denen man paßt.

Oder wir haben den Mut und die Freiheit, uns zu entwickeln, auch wenn uns das außerhalb von Gruppen führt. Diese Entwicklung bezahlen wir ggf. mit einem Verlust von Gruppenakzeptanz. Das kann einsam machen.

Oder es führt dich in eine andere "Gruppe". Nicht jeder paßt zu jedem... ein Glück.

Es braucht Mut und Resilienz.

Der ängstliche Mensch wird zur Sicherheit neigen, damit zur Anpassung. Die Begriffe Ordnung und Sauberkeit sind ihm besonders wichtig. Ordnung und Sauberkeit dienen als Stopfer für das Loch, in welches leidenschaftliche Liebe passen würde, hätte man den Mut dazu. Und Liebe ohne Mut ist nur gegenüber Gegenständen anzutreffen, nicht in Beziehungen zu Gott oder zu Menschen.

Du meinst also das sich "Ordnung und Sauberkeit" und Leidenschaftliche Liebe ausschließen? Das ist ne gewagte These.

So denke ich. Wie denkt Ihr?

Nur weil du fragst... mit allem was du hier so schreibst...
wirkst du auf mich sehr spießig, "sauber und ordentlich".... und mega überzeugt... das du zu den "Guten" gehörst.



LG, Nordrheiner

Dein Text klingt schon etwas überheblich und der Sinn der Frage erschließt sich mir nicht so recht.😉
 
Vielleicht ist es an der Stelle hilfreich, weil im realen Leben umsetzbar, wenn wir trennen zwischen Liebe, die wir haben wollen und Liebe, die wir geben wollen. Eine Überforderung (unserer Umwelt) wäre es z.B, wenn wir an sie eine hohe Erwartungshaltung haben. Je höher unsere Erwartungshaltung ist "wieviel Liebe ich haben möchte", je größer kann die Enttäuschung ausfallen.

Liebe hat an sich einen multilateralen Charakter. Ich weiß nicht, ob man da so klar trennen kann oder sollte. Es ist nicht allein die Frage, wieviel Liebe ich geben oder bekommen möchte, sondern auch die Frage, was und wie ich mich fühlen möchte oder sollte. Auch in der Erwartung an die Umwelt, kann ambivalent dazu eine Erwartung an einen selbst existieren. Was will ich bekommen und wie muss ich mich dabei fühlen?

Hast Du ein höheres Prinzip, wie z.B. das Streben nach Wahrheit, Humanismus, dem Du Dich unterordnest und welches zu verfolgen Dir wichtiger ist, als die Befriedigung Deiner subjektiven Wünsche?

Ich sympathisiere mit dem Nihilismus, also nein. Ich folge keinem höheren Prinzip, sondern mache meine Entscheidungen immer von der Situation abhängig. Mein Standpunkt kann alternieren.

Ich kann mir vorstellen, dass Du im Leben ein ganz pragmatischer Mensch bist, auch ein Denker, aber weniger ein Grübler. Liege ich da richtig? Für Dich ist real, was Du mit Deinen Sinnen greifen und mit Deinem Verstand verstehen kannst. Die Richtigkeit von etwas bezweifelst Du - aber immer nur dann, wenn etwas nicht wirklich greifbar ist. Ist das richtig?

Pragmatisch? Eher umständlich, kompliziert, unstrukturiert und chaotisch. Ich weiß nicht genau, was für dich der Unterschied zwischen einem Denker und einem Grübler ist, aber ich habe eine Vorstellung, was du meinst. Ich bilde mir ein, viel zu grübeln. Ich habe sehr viel mit Mathematik zu tun. Die meisten Sachen, mit denen ich mich beschäftige, sind Abstraktionen und für mich nicht greifbar. Dennoch erkenne ich sie als real an. Ich erkenne die Konsequenz, nicht jedoch die Bedeutung. Das ist der Punkt, an dem ich grüble.
 
hallo Miasma,

Zum besseren Lesen: Deine Zeilen sind in blauer und meine in brauner Farbe.

Gibt es Liebe ohne Mut?

Ich finde... die Existenz von Liebe hat mit Mut überhaupt nix zu tun.
Um sie zu leben... wenn die Umstände schwierig sind... braucht es diesen vielleicht,
aber Liebe fragt nicht nach Mut... das Gefühl ist erst mal einfach da.



Ich schätze, dass für Dich Liebe durch Gefühl definiert ist. Liege ich da richtig?

Ein ungelebtes Leben ist eines, welches unseren Anlagen und Fähigkeiten entspricht, aber nicht gelebt wurde.

Wer will denn werten was "gelebt" bedeutet. Den Sinn im Leben definiert ja jeder anders, oder gar nicht


Warum bringst Du jetzt den Begriff der Wertung rein?

Sich selbst zu entdecken, erfordert immer Mut, eigene Wege zu gehen. Das Mitlaufen mit den Anderen steht dem hinderlich entgegen.

Es ist immer etwas befremdlich wenn "die Andere" so abgewertet werden... und man sich selbst als so elitär empfindet.


Ich sehe das so: Sich selbst zu entdecken bedeutet, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Was soll da eine Gruppe helfen? Auch ist mein Eindruck, dass dieses mit sich selbst auseinanderzusetzen von Menschen gerne vermieden wird, vielleicht weil man ungeübt ist? Es gibt Menschen, die mit sich nicht gut alleine sein können und in die Gruppe flüchten.

Das hat ebenfalls nichts mit Abwertung zu tun. Wie kommst Du nur darauf?


So müssen wir uns entscheiden, ob wir im Schutz der Gruppe leben und auf eigene Wege verzichten, uns eben nicht unseren ganzen Möglichkeiten entsprechend entfalten. Immerhin erhalten "wir" dafür Akzeptanz der Gruppe. Traditionelles, rituelles Verhalten wird zum Merkmal einer Anpassung, welche eigener Individualität skeptisch gegenübersteht oder gar negiert.

Eine gute Gruppe funktioniert nur mit Individuen die sehr unterschiedlich sind. ( mit 4 Anführern läuft es mäßig)
Auch dort sind eigene Wege möglich.
Das klingt als willst du dir dein Eigenbrödlertum schön reden. Optimal sind halt "Gruppen" zu denen man paßt.



Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man einerseits sein eigenes Ding macht, auch für sich alleine, und auch eine Zeit hat, in der man etwas mit bzw. in einer Gruppe macht.
Was ich oben beschrieben habe, ist eine Variante, in der beide Möglichkeiten nur alternativ erlebt werden.

Oder wir haben den Mut und die Freiheit, uns zu entwickeln, auch wenn uns das außerhalb von Gruppen führt. Diese Entwicklung bezahlen wir ggf. mit einem Verlust von Gruppenakzeptanz. Das kann einsam machen.

Oder es führt dich in eine andere "Gruppe". Nicht jeder paßt zu jedem... ein Glück.
Auch das.


Es braucht Mut und Resilienz.

Der ängstliche Mensch wird zur Sicherheit neigen, damit zur Anpassung. Die Begriffe Ordnung und Sauberkeit sind ihm besonders wichtig. Ordnung und Sauberkeit dienen als Stopfer für das Loch, in welches leidenschaftliche Liebe passen würde, hätte man den Mut dazu. Und Liebe ohne Mut ist nur gegenüber Gegenständen anzutreffen, nicht in Beziehungen zu Gott oder zu Menschen.

Du meinst also das sich "Ordnung und Sauberkeit" und Leidenschaftliche Liebe ausschließen? Das ist ne gewagte These.


Nein, das denke ich nicht. Aber es ist möglich, so eine Einstellung aus meinem Text herauszulesen. Bitte bedenke, dass das Thema Liebe und Mut ganze Bücher füllten kann. So sollte auch für Dich nachvollziehbar sein, dass ich nur einen kleinen Ausschnitt beschreiben kann. Es liegt am User, meine Aussagen aus seiner Sicht zu komplettieren. Widerspruch ist natürlich erlaubt.

So denke ich. Wie denkt Ihr?

Nur weil du fragst... mit allem was du hier so schreibst...
wirkst du auf mich sehr spießig, "sauber und ordentlich".... und mega überzeugt... das du zu den "Guten" gehörst.



Du hast meine Frage falsch verstanden. Ich wollte keine spekulative Ansicht zu meiner Person. Wie kommst Du nur darauf, dass das gemeint sein könnte?

Mit dem Ausdruck Spießer kann ich nicht viel anfangen. Wie hast Du das gemeint? Ist das jetzt eine Wertung meiner Person im positiven oder im negativen Sinne?



LG, Nordrheiner
Dein Text klingt schon etwas überheblich und der Sinn der Frage erschließt sich mir nicht so recht.

Es ist erstaunlich, wie sehr Du Deine Bewertungen in den Vordergrund stellst. Dabei wollte ich weder Schulnoten für meinen Text, noch wurdest Du gebeten, Deine spekulativen Ansichten über mich mitzuteilen. Warum machst Du das?

Ganz erstaunlich finde ich, dass Du den Sinn der Frage nicht verstanden hast, aber trotzdem Deine negativen Gedanken ausbreitest.

Bist Du eine Person, die sich sehr geliebt weiss und fühlt? Ich habe gelernt:
„ Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.“ Wenn ich danach gehe, fehlt Dir anscheinend viel Liebe.

Ich wünsche Dir, dass Du viel Liebe erfährst, so dass Dein Herz voll wird und Du nicht mehr so negativ schreiben mußt.

LG, Nordrheiner
 
Ich sympathisiere mit dem Nihilismus, also nein. Ich folge keinem höheren Prinzip, sondern mache meine Entscheidungen immer von der Situation abhängig. Mein Standpunkt kann alternieren.

Pragmatisch? Eher umständlich, kompliziert, unstrukturiert und chaotisch. Ich weiß nicht genau, was für dich der Unterschied zwischen einem Denker und einem Grübler ist, aber ich habe eine Vorstellung, was du meinst. Ich bilde mir ein, viel zu grübeln. Ich habe sehr viel mit Mathematik zu tun. Die meisten Sachen, mit denen ich mich beschäftige, sind Abstraktionen und für mich nicht greifbar. Dennoch erkenne ich sie als real an. Ich erkenne die Konsequenz, nicht jedoch die Bedeutung. Das ist der Punkt, an dem ich grüble.

Lieber Suavi,

ich stelle mir vor, dass Du zufrieden - vielleicht sogar glücklich bist - wenn Du eine mathematische Aufgabe löst. Und diese Zufriedenheit steigt mit dem Schwierigkeitsgrad einer mathematisch richtig gelösten Aufgabe.

So ähnlich ist es auch, was unsere sozialen Beziehungen und unsere Beziehung zu uns selbst betrifft. Immer gilt es, die richtigen Zusammenhänge herzustellen.

Nihilismus in der Mathematik würde bedeuten, dass es keine Bedeutung, keinen Sinn gibt. Wozu also dann mathematische Aufgaben lösen? Wenn Du aber in der Mathematik den Nihilismus weglässt, warum sympathisierst Du ihn dann im Leben - ausserhalb der Mathematik - mit diesem?

Ich denke, dass 100%ige Nihilisten auf ihre Art glücklich sein können, wie es auch Menschen sind, die sich z.B. nur durch das Erleben von Schmerzen glücklich fühlen können. Aber Sympathie für den Nihilismus scheint mir nicht ausreichend zu sein, um mit dem Nihilismus Glück zu finden. Gleichzeitig aber ist in meinen Augen "etwas" Nihilismus ein Hindernis, tiefes dauerhaftes Glück zu finden.

Da ich kein Nihilist bin - wie siehst und empfindest Du das?

LG, Nordrheiner
 

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