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Gibt es Liebe ohne Mut?

Normabweichungen (wie diese) sind noch lange keine Krankheit, solange weder der Betroffene, noch andere Lebewesen darunter leiden. Normabweichungen mindern zunächst weder die Leistungsfähigkeit, noch das Wohlbefinden. (Viele von der Norm abweichende Menschen empfinden allenfalls deshalb Leid, weil die Gesellschaft Normabweichungen nicht akzeptieren kann und sie daher kurzerhand als "krank" einstuft, weil so ziemlich alles, was man selber nicht nachvollziehen kann, ja gleich "krankhaft" sein muss. 🙄)



In meinen Augen gibt es kein ungelebtes Leben, weil das ein Wiederspruch in sich ist.

Wenn jemand lebt, dann lebt er (oder sie), egal welches Leben, er lebt.

Sollte ich aus deinen Worten schlussfolgern, dass ein mehrfach schwerstbehinderter Mensch ein ungelebtes Leben führt, weil er sein Leben nicht selbst bestimmen kann, weil er seine Anlagen und Fähigkeiten nicht ausleben kann?

Ich dachte, solche Gedankengänge hätten wir nach 1945 bereits hinter uns.

Jedes Leben ist wertvoll, egal wie oder wie lange es dauert. Ungelebtes Leben gibt es nicht.

LG

Zwei tolle Beiträge 🙂
 
Kleiner Umweg:

Ich finde es ehrlich eine sehr interessante Betrachtungsweise, ausgerechnet Autismus, der Höhepunkt der inneren Ideale die sich NICHT anpassen wollen/können (NO RETURN POINT!!!) ausgerechnet dem Narzissmus in seiner Höchstform zuzuordnen. Ich lehne das nicht zwingend ab. Für mich als Menschen mit autistischen Zügen ist das eine sehr FEINFÜHLIGE und TIEFGEHENDE Betrachtungsweise die sich nicht schnell stellt EIGENTLICH.

Warum stellt sich diese Frage bei einem Autisten in der Regel eben gerade NICHT. Weil es nicht gut erforscht ist. Die Ärzte und Psychiater sagen oberflächliche Dinge über Unzulänglichkeiten. Was an den Chrakter/Spiritualität des Autisten überhaupt nicht heranreichen KANN. Der Autist selbst weiß warum was ist, sieht sich bestimmt nicht als Narzisst der über Leichen geht, sondern umgekehrt über seine eigene Leiche für seine WERTE. Also ein Autist ist ein Mensch voller "no return points".

Es gibt Autisten die lesen unsere Verfassung des Grundgesetzes wie die Bibel, also nicht OHNE SINN. Und DEUTEN sie wie die Bibel. Prompt wenn sie vor Gericht gewinnen bei einem Streit egal welche Sachlage und der Richter deren Argumentation aber nicht so exakt in der Wortwahl oder Deutung folgt wie der Autist es haben will, geht der Autist bis zum Verfassungsgericht oder sogar Bundesgerichtshof bis das Urteil so formuliert wird wie es der Autist SIEHT. Weil er seine Ideale nicht verraten KANN. Sofern er noch Kraft hat, psychisch gesund ist (also kein Leidensfaktor, dass gesund auch HYGIENE bedeutet wie Nordrheiner wahrscheinlich meint ist eine andere Frage, aber gesund im Sinne von stabil, ohne subjektives Leiden).

Ein behinderter Autist weiß das Autisten ihn verstehen könnten. Woher? Sieht man auf youtube, er will dass sich alle autisten vereinigen. Er kennt keine Autisten aber er begriff dass er was in der Seele hat was seine Eltern nicht haben und will sich mit anderen Autisten vereinigen.

Wo könnte hier Narzissmus stecken? Nicht akzeptieren, nicht sehen dass seine Eltern eigene seelische Bewegungen haben? Wenn es nur Bewegungen und Gefühle sind glaube ich kann das ein Autist sehr wohl, es kann ihm natürlich je nach Phase und Entwicklung nicht so wichtig erschienen, also ausgeblendet werden weil ihn was anderes interessiert und innerlich bewegt. Das wäre vielleicht eine gewisses Handicap. Aber ansonsten geht es sehr viel um TIEFE und da geht es nicht um Ignoranz, sondern um ANDERS sein und dann sucht man das ähnliche, und grenzt sich ab vom fremden.
Ist das gleich Narzissmus?
Oder ist es einfach die Einbildung sein inneres Erleben in HÖCHSTFORM zu erleben wähernd man nicht entdeckt das andere Menschen auch TIEFE haben? Ist es das?

Kann sich ein neurologsich normaler Mensch vorstellen dass ein Autist einen hohen Preis auf sich nimmt für seine Ideale? Dass er sich Werten UNTERORDNET und oft sogar an Gott glaubt?
Beispiel Gert Postel: spielte 16 Jahre lang als gelernter Postbote einen Facharzt für Psychiatrie, EINZIG mit dem Ziel die Psychiatrie wegen ihrer Verbrechen bloßzustellen. Dann spielte er mit dem Spiegel der Gesellschaft, das böseste was er sich vorstellen könnte ist das einfach gestrickte Menschen glauben er hätte es wegen GELD getan. Mehr primitives passt garnicht in seine Innenwelt. Er hat es wirklich nur mit diesm Ziel gemacht: seine Ideale. Aber kann er sich vorstellen das ein "normaler" Mensch mehr böses darin sieht als einfach nur einen Existenzkampf wegen Geld? NEIN. Ist er deswegen gleich NARZISST? Oder hat einfach wenig Erfahrung weil er von seiner EIGENEN Innenwelt ausgeht?
 
Den Punkt hatte ich Dir bereits beantwortet. Siehe Beitrag 32

Mein Nein zu Deiner Schlussfolgerung. Wenn der Ausdruck "ungelebtes Leben" derart missfällt, dann nimm einfach folgenden Ausdruck: Gemeint ist ein Leben, welches der Mensch hätte führen können, wäre er "rechtzeitig" mutig gewesen.

Also muss ich wieder raten, da du mir eine konkrete persönliche Meinung schuldig bleibst... dass du bedauerst, dass Menschen nicht das Leben führen, welches sie aufgrund ihrer Möglichkeiten führen könnten?

Aber genau das ist doch das Leben. 🙂

Der Mensch lernt und deswegen ist er auf der Welt. Und wenn Menschen nicht nach ihren Möglichkeiten leben, dann hat das für mich Gründe. Gründe, die sich mir nicht immer erschließen, weil sie nicht immer sichtbar sind.

Deswegen sind sie für mich aber weder zu bedauern, noch zu bemitleiden, denn es geht nach meinem Glauben nicht darum, was der Mensch für ein Leben führt, sondern, dass er am Leben ist. 🙂

LG
 
@ nordrheiner

Dazu fällt mir ein Zitat ein, daß Paracelsus zugeschrieben wird

„Wer nichts weiß, liebt nichts. Wer nichts tun kann, versteht nichts. Wer nichts versteht, ist nichts wert. Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch … Je mehr Erkenntnis einem Ding innewohnt, desto größer ist die Liebe … Wer meint, alle Früchte würden gleichzeitig mit den Erdbeeren reif, versteht nichts von den Trauben.“

Das ich auf Deine Versuche, Deine Aussagen anders dastehen zu lassen, als Du sie zuerst geschrieben hast - ala - es sollte ja bedeuten daß , wenn es Dich stört - nicht eingehe, sollte Dir klar sein.

Objektophilie ist keine Krankheit , weil sie der Definition von Krankheit nicht entspricht.
Das änderst Du nicht und auch niemand anders. Es ist ähnlich wie mit der Homosexualität , die wird hoffentlch auch niemals als Krankheit definiert.


Liebe kannst Du nicht einengen , denn die Freiheit und die Wahrheit sind die Schwestern der Liebe, nicht die Gefangenschaft.

Solltest Du also weiterhin einen derartigen Quatsch schreiben, wie objektophilen Menschen fehle die Fähigkeit zu lieben, mußt Du weiterhin mit ganz realem Gegenwind rechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also muss ich wieder raten, da du mir eine konkrete persönliche Meinung schuldig bleibst... dass du bedauerst, dass Menschen nicht das Leben führen, welches sie aufgrund ihrer Möglichkeiten führen könnten?

Aber genau das ist doch das Leben. 🙂

Der Mensch lernt und deswegen ist er auf der Welt. Und wenn Menschen nicht nach ihren Möglichkeiten leben, dann hat das für mich Gründe. Gründe, die sich mir nicht immer erschließen, weil sie nicht immer sichtbar sind.

Deswegen sind sie für mich aber weder zu bedauern, noch zu bemitleiden, denn es geht nach meinem Glauben nicht darum, was der Mensch für ein Leben führt, sondern, dass er am Leben ist. 🙂

LG

"Wenn Menschen nicht nach ihren Möglichkeiten leben...", dann hast Du eine Formulierung gefunden, mit der Du mir zeigst, dass Du meine Formulierung verstanden hast. Du bist sogar in meinen Augen sehr gut mit dem Text umgegangen, denn Du hast ihn für Dich passend verarbeitet. Das finde ich prima.

Ich habe nicht den Anspruch bei möglichst vielen Menschen zu erkennen, ob sie unter ihren Möglichkeiten leben und habe auch nicht den Anspruch zu verstehen, warum es so gekommen ist. Wenn mir jemand davon erzählen mag, dann ist es gut. Wenn man mir das nicht erzählen mag, ist es für mich auch gut.🙂

Worum es im Leben geht, sehe ich völlig anders. Aber das ist ein anderes Thema. Du siehst es eben so, wie Du es oben angegeben hast.

LG; Nordrheiner
 
Kleiner Umweg:

Ich finde es ehrlich eine sehr interessante Betrachtungsweise, ausgerechnet Autismus, der Höhepunkt der inneren Ideale die sich NICHT anpassen wollen/können (NO RETURN POINT!!!) ausgerechnet dem Narzissmus in seiner Höchstform zuzuordnen. Ich lehne das nicht zwingend ab. Für mich als Menschen mit autistischen Zügen ist das eine sehr FEINFÜHLIGE und TIEFGEHENDE Betrachtungsweise die sich nicht schnell stellt EIGENTLICH.

Kleine Zwischenbemerkung, Mega: Dr. Peck ordnet Autismus dem Narzissmus zu - jedoch in seine äussersten Form. Damit ist ganz sicher nicht gemeint: In seiner höchsten Ausprägung. Besser wäre zu sagen: Autismus ist Narzissmus in seiner geringsten Form. Oder vielleicht auch: Autismus begünstigt Narzissmus.

Warum stellt sich diese Frage bei einem Autisten in der Regel eben gerade NICHT. Weil es nicht gut erforscht ist. Die Ärzte und Psychiater sagen oberflächliche Dinge über Unzulänglichkeiten. Was an den Chrakter/Spiritualität des Autisten überhaupt nicht heranreichen KANN. Der Autist selbst weiß warum was ist, sieht sich bestimmt nicht als Narzisst der über Leichen geht, sondern umgekehrt über seine eigene Leiche für seine WERTE. Also ein Autist ist ein Mensch voller "no return points".

Es gibt Autisten die lesen unsere Verfassung des Grundgesetzes wie die Bibel, also nicht OHNE SINN. Und DEUTEN sie wie die Bibel. Prompt wenn sie vor Gericht gewinnen bei einem Streit egal welche Sachlage und der Richter deren Argumentation aber nicht so exakt in der Wortwahl oder Deutung folgt wie der Autist es haben will, geht der Autist bis zum Verfassungsgericht oder sogar Bundesgerichtshof bis das Urteil so formuliert wird wie es der Autist SIEHT. Weil er seine Ideale nicht verraten KANN. Sofern er noch Kraft hat, psychisch gesund ist (also kein Leidensfaktor, dass gesund auch HYGIENE bedeutet wie Nordrheiner wahrscheinlich meint ist eine andere Frage, aber gesund im Sinne von stabil, ohne subjektives Leiden).

Ein behinderter Autist weiß das Autisten ihn verstehen könnten. Woher? Sieht man auf youtube, er will dass sich alle autisten vereinigen. Er kennt keine Autisten aber er begriff dass er was in der Seele hat was seine Eltern nicht haben und will sich mit anderen Autisten vereinigen.

Wo könnte hier Narzissmus stecken? Nicht akzeptieren, nicht sehen dass seine Eltern eigene seelische Bewegungen haben? Wenn es nur Bewegungen und Gefühle sind glaube ich kann das ein Autist sehr wohl, es kann ihm natürlich je nach Phase und Entwicklung nicht so wichtig erschienen, also ausgeblendet werden weil ihn was anderes interessiert und innerlich bewegt. Das wäre vielleicht eine gewisses Handicap. Aber ansonsten geht es sehr viel um TIEFE und da geht es nicht um Ignoranz, sondern um ANDERS sein und dann sucht man das ähnliche, und grenzt sich ab vom fremden.
Ist das gleich Narzissmus?
Oder ist es einfach die Einbildung sein inneres Erleben in HÖCHSTFORM zu erleben wähernd man nicht entdeckt das andere Menschen auch TIEFE haben? Ist es das?

Das ist ja eine flammende tolle Rede! Respekt ! Zu Deine Frage: ist das Narzissmus?
Meine Antwort: Sich für ein höheres Ziel - wie Gerechtigkeit - einzusetzen - ist überhaupt kein Hinweis auf Narzissmus. Es ist ein positives Signal in der Form, dass diesem Menschen die Frage nach Gerechtigkeit eben nicht gleichgültig ist.

Ich würde es als narzisstisch einstufen, wenn der jeweilige Mensch seine Selbstverwirklichung als oberstes Prinzip ansieht. Dann - wenn ein Mensch so eingestellt ist - dann stehen seine Wünsche an oberster Stelle. Wenn das so ist, dann kommen Wünsche anderer Menschen, andere Menschen, immer nur höchstens an 2. Stelle in seinem Leben vor.



Kann sich ein neurologsich normaler Mensch vorstellen dass ein Autist einen hohen Preis auf sich nimmt für seine Ideale? Dass er sich Werten UNTERORDNET und oft sogar an Gott glaubt?
Beispiel Gert Postel: spielte 16 Jahre lang als gelernter Postbote einen Facharzt für Psychiatrie, EINZIG mit dem Ziel die Psychiatrie wegen ihrer Verbrechen bloßzustellen. Dann spielte er mit dem Spiegel der Gesellschaft, das böseste was er sich vorstellen könnte ist das einfach gestrickte Menschen glauben er hätte es wegen GELD getan. Mehr primitives passt garnicht in seine Innenwelt. Er hat es wirklich nur mit diesm Ziel gemacht: seine Ideale. Aber kann er sich vorstellen das ein "normaler" Mensch mehr böses darin sieht als einfach nur einen Existenzkampf wegen Geld? NEIN. Ist er deswegen gleich NARZISST? Oder hat einfach wenig Erfahrung weil er von seiner EIGENEN Innenwelt ausgeht?

Neutral würde ich das, was Gert Postel getan hat, wie folgt beschreiben:

Er hat sein eigenes Ziel "Bloßstellung der psychiatrischen Verbrecher" höher gestellt, als die Gesundheit der psychisch kranken Menschen, die ihm vertraut haben, obwohl er doch kein Psychiater war und nur so tat als ob.

Wenn alle Psychiater Verbrecher sind, auch im nicht-juristischen Sinne, nur moralisch-ethisch gesehen, den Menschen nie helfen können, dann hat Gert Postel vermutlich richtig und aussergewöhnlich gut gehandelt. Solange Gert Postel aber davon ausging: "Ich - der Postbote - bin auf dem Gebiet psychischer Behandlung genauso gut oder sogar besser als jeder Psychiater" dann, liebe Mega, leidet Gert Postel unter Selbstüberschätzung, Hochmut. Dann liegt der Gedanke nahe, dass es sich bei ihm um einen fehlgeleiteten Gerechtigkeitssinn handelt.

Und wenn Gert Postel meint "meine Vorstellung von Gerechtigkeit ist wichtiger als Deine Vorstellung von Gerechtigkeit" dann könnte es sich auch bei Gert Postel um einen Narzissten handeln. Aber mit der Einschätzung bin ich vorsichtig. Ich tippe bei ihm eher auf einen Menschen, der nicht genug über das nachgedacht hat, was er anrichten kann.

LG; Nordrheiner
 
Hallo Nordrheiner,

so richtig verstanden habe ich Deine Fragestellung noch nicht. Habe allerdings die letzten ca. drei Viertel des Threads wohl auch nicht mehr richtig gelesen.

Vielleicht bringst Du Dein Grundanliegen (für mich) noch mal auf den Punkt (in drei vier Sätzen)?

Danke!
 
Hallo Nordrheiner,

so richtig verstanden habe ich Deine Fragestellung noch nicht. Habe allerdings die letzten ca. drei Viertel des Threads wohl auch nicht mehr richtig gelesen.

Vielleicht bringst Du Dein Grundanliegen (für mich) noch mal auf den Punkt (in drei vier Sätzen)?

Danke!

Die Begriffe Liebe und Mut kann ich in einen Zusammenhang bringen. Diesen Zusammenhang habe ich im Eingangsbeitrag dargelegt. Dieser von mir gesehene Zusammenhang ist vermutlich nicht überall und immer gegeben oder auch nicht auf ersten Blick ersichtlich.

Manche sehen auch einen Zusammenhang, vielleicht einen ganz anderen als den, den ich angeführt habe.
Andere sehen keinen Zusammenhang.

Es geht um Austausch.

LG, Nordrheiner
 
Lieber Suavi,

ich stelle mir vor, dass Du zufrieden - vielleicht sogar glücklich bist - wenn Du eine mathematische Aufgabe löst. Und diese Zufriedenheit steigt mit dem Schwierigkeitsgrad einer mathematisch richtig gelösten Aufgabe.

Ja, aus dem selben oder ähnlichen Gründen, weshalb es uns glücklich macht, wenn wir es schaffen, eine gewisse Strecke zu laufen, Chips essen, die "crunchen" oder es dich möglicherweise glücklich macht, wenn du einen Text verfasst hast, mit dem du sehr zufrieden bist - Dopamin u.ä. wird freigesetzt und aktiviert das Belohnungszentrum.

So ähnlich ist es auch, was unsere sozialen Beziehungen und unsere Beziehung zu uns selbst betrifft. Immer gilt es, die richtigen Zusammenhänge herzustellen.

Hier kann ich nicht folgen. Es wirkt, als betrachtest du soziale Bindungen, zu uns selbst oder anderen, als eine Art Puzzle, das es gilt richtig zusammenzusetzen, ggf. Teile, die nicht ins Gesamtbild passen, auszutauschen und nach dessen "Fertigstellung" der Mensch glücklich ist.
Grundsätzlich möchte ich zum Thema 'Glück' als Lebensziel etwas loswerden: Glück, das ist für mich ein flüchtiger Augenblick und das muss er auch sein. Die Kurzlebigkeit ist dem Glück immanent. Dauerhaftes Glück ist ein Oxymoron. Alles, was wir anstreben können, ist Zufriedenheit, aber auch das erweist sich als schwierig. Der Mensch ist zwar in der Lage ein Kontinuitätsgefühl zu empfinden und somit eine Historie zu imaginieren, aber sie ist weder objektiv, noch vollständig und vorallem emotional nicht fassbar. Jede Gesamtbeurteilung unseres Lebens in Bezug auf Zufriedenheit ist heuristischer Natur. Wir leben von Augenblick zu Augenblick. Die Tatsache, dass wir diese Augenblicke erinnern und aneinanderreihen können, ändert nichts daran, dass, wenn wir uns fragen, ob wir grundsätzlich zufrieden mit unserem Leben sind, wir uns nur eine - emotional fassbare - Antwort darauf geben können, ob wir es in diesem Augenblick sind. Deshalb stelle ich mir diese Frage auch nie.
Die Frage, ob ich ein gutes Leben führe oder geführt habe erscheint mir sinnlos. Gut nach welchem Maßstab, wenn ich schon nicht sagen kann, ob ich zufrieden war? Ich habe gelebt. Das reicht.

Nihilismus in der Mathematik würde bedeuten, dass es keine Bedeutung, keinen Sinn gibt. Wozu also dann mathematische Aufgaben lösen? Wenn Du aber in der Mathematik den Nihilismus weglässt, warum sympathisierst Du ihn dann im Leben - ausserhalb der Mathematik - mit diesem?

Menschen sind zur Ambivalenz fähig. Ich kann etwas rational verstehen und es gleichzeitig emotional anders empfinden. Für mich macht es einfach Sinn, dass es keine Bedeutung gibt. Bedeutung ist eine rein menschliche Kategorie. Ich glaube nicht, dass sie außerhalb unserer Gedanken existiert. Wenn ich Dinge verstehen will, ist es oft hilfreich zu wissen, dass sie keine Bedeutung haben; sonst sucht man nach Mustern, wo womöglich gar keine sind. Die Frage nach einem Sinn verleitet zu der Annahme, es gäbe immer einen Planer, dessen Sinn sich in der Natur manifestiert. Evolution z.B. versteht sich nur, wenn man annimmt, es gäbe eben keinen solchen Planer. Um zu verstehen, wie etwas funktioniert, brauche ich ein letzte Antwort auf das Warum nicht.
Natürlich würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass nichts für mich Bedeutung hat. Ich bin ein Mensch. Ich lebe den Nihilismus nicht - ich glaube auch nicht, dass das überhaupt möglich ist - aber auf intellektueller Ebene empfinde ich ihn als richtig.

Ich denke, dass 100%ige Nihilisten auf ihre Art glücklich sein können, wie es auch Menschen sind, die sich z.B. nur durch das Erleben von Schmerzen glücklich fühlen können. Aber Sympathie für den Nihilismus scheint mir nicht ausreichend zu sein, um mit dem Nihilismus Glück zu finden. Gleichzeitig aber ist in meinen Augen "etwas" Nihilismus ein Hindernis, tiefes dauerhaftes Glück zu finden.

Da ich kein Nihilist bin - wie siehst und empfindest Du das?

Meine Gedanken dazu habe ich bereits weiter oben erörtert. Mein Leben muss keine Bedeutung haben, um gelebt zu werden, nicht einmal, um Zufriedenheit zu empfinden. Ein 100%iger Nihilismus würde die völlige Lossagung von Wert- und Moralvorstellungen bedeuten. Ich habe jedoch moralische Empfindungen. Jeder hat sie (von bestimmten psychopathischen Störungen mal ausgenommen). Ihnen zuwiderzuhandeln würde sich wahrscheinlich nicht gut anfühlen, selbst wenn ich weiß, dass ich ihnen nicht verpflichtet bin, da sie bedeutungslos sind.

Ich akzeptiere das.
 
diesen punkt von "no return" kenne ich sehr gut. das hat etwas zu tun mit meinen überzeugungen. also gerade jetzt im bezug auf die liebe. da immer wieder den weg zu suchen. auch wenn man manchmal ein gefühl hat, man ist meilen entfernt und es gibt kein zurück.

Dein Verständnis des Begriffes "Point of no return" ist interessant. Für Dich hat das etwas mit Deinen Überzeugungen zu tun. Diese kannst Du jedoch ggf. ändern. Du willst lediglich Deinen Weg weitergehen, weil Du eben von der Richtigkeit Deines Weges überzeugt bist.

Hingegen verstehe ich den Begriff "Point of no return" als eine Situation, die es dem Menschen unmöglich macht, die Richtung zu ändern. Es mag sogar sein, dass der jeweilige Mensch die Richtung ändern will und alles dafür geben würde.... wenn er nur könnte. Aber er kann aus eigener Kraft die Richtung nicht mehr ändern.


zum thema narzissmus und autismus, kennst du diesen artikel?

Psychiatrie - Welch eine Kränkung für Narzissten! - Gesundheit - Süddeutsche.de

jeder mensch besitzt narzistische züge. der eine mehr, der andere weniger. was diese erkenntnis betrifft, leben manche menschen noch auf einer flachen welt. freud hat autismus und narzismus in zusammenhang gebracht. wir sind ja etwas weiter heute.

wie du es schreibst dreht es sich doch um deine werte für die opferst du dich selbst. dem narzisten geht es nicht um werte, nur um sich als person. werte sind vorgeschoben.

ein guter artikel dazu auch:

http://healmytrauma.info/de/misdiagnosing-narcissism-aspergers-disorder/

Danke für die beiden Artikel. Den 2. Artikel finde ich besonders interessant.

Du schreibst: "jeder mensch besitzt narzistische züge. der eine mehr, der andere weniger."

Dazu meine Meinung: Ich kann nicht beurteilen, ob jeder Mensch narzisstische Züge besitzt. Kann sein.
Durch seine Einstellung, Gedanken und Taten fördert er seinen Narzissmus - oder blockt ihn ab.

Deshalb sind zwei "Point of no return" denkbar: 1) Der Mensch kann nicht mehr narzisstisch sein
2) Der Mensch kann nur noch narzisstisch denken und handeln.

Je nachdem, wie intensiv er abblockt oder nachgibt, kommt er an seinen "Point of no return." Dann kann er nicht mehr anders, auch wenn er es wollen würde.

LG, Nordrheiner
 

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