Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Gibt es Liebe ohne Mut?

Hallo Suavi,

[...]
Ist das wirklich so? Ich kenne noch das Glück der Gesamtheit.
Ich erkenne Zusammenhänge meines Lebens, zwischen meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart sowie zwischen Ursache und Wirkung. Das ermöglicht mir, gute Entscheidungen für mein Morgen zu treffen. Sobald ich eine bestimmte Qualität der Erkenntnis gewonnen habe, kann ich auf Grund der Erkenntnis auch Fragen nach dem Warum beantworten. Für mich kann ich sagen, warum es gut war, dass mir dies und das passiert ist. Damit meine ich viel mehr als z.B. die Erkenntnis, warum es gut war, dass ich in die Schule ging. Durch die Erkenntnis, die die Warum-Frage für das gesamte Leben einbezieht, sehe ich mich auf einem Weg, der einen Anfang und ein Ende hat. (Mit Ende ist nicht der morbide Tod gemeint.)

Dieses Glück der Gesamtheit ist unabhängig vom Moment, von einer Epoche und kennt auch keine Endlichkeit, wie es beim Zufallsglück oder beim Wohlfühlglück der Fall ist.

Die Tatsache, dass du dich als Individuum wahrnimmst mit einer Autobiografie und einem Kontinuitätsgefühl, sprich, dass du dich heute immernoch als der selbe denken kannst wie gestern, würde ich nicht als Glück bezeichnen, sondern einfach als das - ein Kontinuitätsgefühl. Das ein solches Lebewesen planerische Fähigkeiten hat, ist auch kein Mysterium. Vielleicht empfindest du in der Rückschau, in dem Moment, ein Gefühl der Zufriedenheit, wenn du feststellst, dass sich dein Leben in deiner Wahrnehmung positiv entwickelt hat. Den Sinn des Ganzes fügst du ebenso rückwirkend ein. Er ist konstruiert. Das ist meine Sicht. Deine Sicht mag sein, dass du ihn (den Sinn) erkannt hast, sprich er immer da war und er sich dir jetzt erst offenbart hat. Was plausibler ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Hinsichtlich meiner Definition von Glück kann ich sagen: Als Kind war es mir egal, ob mein Leben eine Bedeutung hat oder nicht. Darüber dachte ich damals nicht nach. Jedoch als ich anfing darüber nachzudenken, erkannte ich nur Bedeutungslosigkeit und Zufall. Das empfand ich als einen Mangel der Lebensqualität. Ich fing an zu forschen. Die damalige Null-Erkenntnis hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Mein erlebtes Erleben überstieg meine bisherige Erwartung. Das nenne ich Glück.

Ich persönlich finde den Zufall sehr viel faszinierender, als ein planerisches Schicksal. Allerdings ist der Zufall ein großes Themenfeld für sich, über das man sich sehr viele spannende Gedanken machen kann. Jedenfalls lebe ich lieber im Chaos von unendlichen Möglichkeiten, als in einer deterministischen Welt des Schicksals.

OK. Akzeptiert. Nur zur Info: Ich bin anspruchsvoller.

Das ist eine vergleichende Wertung. Dein Wertesystem ist nicht mein Wertesystem. Wir sind uns sicherlich darüber einig, dass wir uns beide Gedanken über das Leben gemacht haben, jedoch zu anderen Schlüssen gekommen sind. Ich selbst empfinde den Glauben an eine höhere Macht (Schicksal, Gott, was auch immer), als sehr viel simpler, als zu akzeptieren, dass es reicht am Leben zu sein, ohne Sinn und Bedeutung.

Nur damit es kein Mißverständnis gibt: Sinn ergibt sich aus einem Zusammenhang bzw. aus dem Erkennen eines Zusammenhangs.
Wenn X eine Tomatensuppe kochen möchte und kauft Bananen ein, fehlt mir der Zusammenhang, um Sinn zu erkennen. Deswegen verstehe ich Deinen letzten Satz nicht.

Die Frage nach einem Sinn, ist immer auch die Frage nach einem Zweck - eine Warum-Frage. Jedoch gelangen selbst Kinder zu einer elementaren Erkenntnis über die Eigenschaft dieser Frage, wenn sie ihre Eltern ärgern wollen: sie lässt sich beliebig oft fortführen; das ist, was ich als einen infiniten Regress bezeichne. Es kann keine Antwort auf ein letztes Warum geben, da sie unweigerlich ins Münchhausen-Trilemma führt. Ohne Letztbegründung gibt es keinen Sinn.

Bemerkung: Das ist eine negative Glaubensaussage

Richtig. Wenn sich nichts beweisen lässt, dann verkommt jeder Anspruch auf Gewissheit und Wahrheit zu einem Dogma. Ich habe keinen privilegierten Zugang zur Wahrheit.

Mit Bezug auf die von mir fett markierte Stelle: Dein Freund veranlasst eine Verleihfirma, Dir ein Auto vor die Türe zu stellen, damit Du ihn besuchen kannst. Du aber begnügst Dich mit dem Verstehen der Autotechnik.

Auch hier ging es um eine letzte Antwort, die nicht benötigt wird. Ich kann feststellen, dass mein Freund mich zu Besuch haben möchte, ohne dass ich weiß, warum etwas existiert und nicht nichts. Ich mache die Qualität meines Lebens nicht davon abhängig, ob es einen dogmatischen Sinn hat.
 
Auch hier ging es um eine letzte Antwort, die nicht benötigt wird. Ich kann feststellen, dass mein Freund mich zu Besuch haben möchte, ohne dass ich weiß, warum etwas existiert und nicht nichts. Ich mache die Qualität meines Lebens nicht davon abhängig, ob es einen dogmatischen Sinn hat.

es gibt Antworten die wir nur erkennen, z.B. wenn eben Liebe so verstanden wird, wie sie auch gewährt wird.
Dieses "ich kann feststellen...." ist nach meiner Meinung nichts, was Menschen überall und immer bewirken können. Das ist es ja: Du kannst .... nicht feststellen.
 
es gibt Antworten die wir nur erkennen, z.B. wenn eben Liebe so verstanden wird, wie sie auch gewährt wird.
Dieses "ich kann feststellen...." ist nach meiner Meinung nichts, was Menschen überall und immer bewirken können. Das ist es ja: Du kannst .... nicht feststellen.

Hallo,

Wahrheiten, Feststellungen und Überzeugungen hängen von unserem individuellen Standpunkt ab. Nimm z. B. dieses Forum: da schildert jemand ein Problem - und bekommt ungezählte, verschiedene Meinungen/Feststellungen/Ratschläge dazu. Jede ehrliche (davon gehe ich aus) Meinung ist vom Standpunkt des Verfassers aus gesehen die richtige. Die Wahrheit liegt wohl in der Synthese aller Meinungen - nach dem Prinzip der Schwarmintelligenz.

Davon abgesehen hast Du das Thema ziemlich erweitert.

Viele Grüße
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben