Deine Idee ergibt trotzdem keinen Sinn. Nehmen wir einmal an, es gäbe nurnoch die Gesamtschule und für jedes Fach 3 unterschiedliche Leistungsstufen: Basis, Aufbau und Erweitert (B, A und E). Jeder Schüler wird in seine individuelle Leisungssufe einsortiert, kann aufsteigen oder absteigen, je nachdem wie seine individuelle Leistungsfähigkeit im Schuljahr gerade ist.
Kurse finde ich mittelmäßig. Ich finde eher das man schauen sollte, nicht immer zu sortieren, sondern auch für die Kinder da zu sein und sie auf den eigenen Weg vorbereitet.
Das führt dann dazu, dass die allgemeine Stimmung dann weg geht von "Guck mal die dummen Versager von der Hauptschule" hin zu "Guck mal die dummen Versager aus dem B-Kurs". Ist das wirklich besser? Gleichzeitig schärft man damit nur die Angst unter den Schülern, dass sie jederzeit neu einsortiert werden und damit aus ihrem jeweiligen Klassenverband herausgerissen werden bzw. dass sie von einem jahr aufs andere als Versager dastehen. Das Ergebnis ist nur eine verdichtete Atmosphäre der Angst.
Als Alternative gibt es die unteschiedlichen Leistungsstufen nicht.
Dann müsste jedes Kind wirklich individuelle gefördert werden. Das bedeutet dann aber, dass jedes Kind auch das gleiche Maß an Aufmerksamkeit verdient, da dies sonst ungerecht gegenüber den anderen wäre (außer du bist der Meinung, dass die besseren Schüler eh weniger Aufmerksamkeit verdient haben, damit ales "gerechter" ist). Wie sähe dann der zeitliche AUfwand dafür aus? Nehmen wir mal an, es wären 45 Minuten pro Fach, pro Schüler. Bei einer Schule mit Blocksystem (Schulstunden dauern 2x45 Minuten am Stück) wären das dann immer halb soviele Lehrer wie Schüler. In Deutschland gab es im Schuljahr 14/15 ca 11mio Schüler, man bräuchte also 5,5mio Lehrer. Gleichzeitig sinkt aber die Zahl der Schüler insgesamt ab (im Vergleich zum Vorjahr um fast 430.000). Daher nun die Fragen: 1. wo kriegt man 5,5mio Lehrer her? 2. Was macht man mit denen, die man von einem Jahr aufs andere nicht mehr braucht?
Nein gute Schüler haben nicht weniger Aufmerksamkeit verdient. Ich denke eher dass man die Lehrer besser schulen muss. Es muss erstmal ein Anfang gemacht werden. Indem man sich erstmal informiert welche Lernmethoden es gibt. Ich denke da wären wir schon ein Schritt weiter. Ich denke es ist einfach der falsche Ansatz, zu behaupten, dass man nach schwarz, weiß und grau sortiert, sondern sich mit verschiedenen Lernstilen auseinandersetzen muss. Aber der Mensch ist viel zu vielfältig, um einfach nach gute und schlechte Leistung zu sortieren. Am besten wäre zu hinterfragen: Warum läuft es nicht? Was stört dich am Unterricht? Wie lernst du besser? Was brauchst du, damit man dich motiviert. Man gibt die quasi mehr Lernoptionen.
Zu deiner ersten Frage: Lehrerfreund - Lehrermangel: Maßnahmen der Landesregierungen im Überblick
Das wird mit dem Lehrermangel schwierig, deswegen muss die Politik jetzt handeln.
zweite Frage: Was meinst du damit genau? Meinst du Lehrer die einfach gefeuert werden. Lehrer können doch Lehrer bleiben. Sie müssen sich halt nur weiterqualifizieren.
Davon mal abgesehen gibt es in Deutschland 330 Ausbildungsberufe und 17.437 Studiengänge. Wenn du also für jeden Schüler individuell aufführen willst, wofür er sich eignet (und sei es nur eine lose Auswahl), dann hat man eine Weile was zu tun, wenn man das ernsthaft betreibt. "Liebe Schülerinnen und Schüler, Ihre individuellen Bewertungen benötigen noch einige Zeit, sie können sich Ihre Abschlusszeugnise in 10 Jahren abholen. Wir danken für Ihr Verständnis", sehe ich da schon als Schulabschlussbegrüßung am Horizont herbeiflattern.
Ja man sollte sich für die Kinder Zeit nehmen. Sie müssen das Gefühl haben, das sie ernst genommen werden. Man kriegt ja Zwischenzeugnisse und man führt ja intensive Gespräche mit Lehrern, Schulpsychologen und anderen pädagogischen Fachkräften.
Ein einheitliches Bewertungssystem in dem die Leistungen der Schüler transparent bewertet werden (die Leistungsanforderungen stehen fest und sind einsehbar) eignet sich viel besser, da es realitätsnäher ist. Der eigentliche Knackpunkt ist nicht, dass es feste Kriterien gibt, auch nicht, dass es unterschiedliche Schulformen gibt, sondern das in Deutschlnd zu sehr auf Noten geachtet wird. Das Problem wird aber nicht dadurch gelöst, indem man es einfach durch etwas anderes ersetzt. Ein gesamtgesellschaftliches Umdenken muss da her, indem man sich klar macht, dass eine Klausurnote (und damit auch eine Zeugnisnote) eine Momentaufnahme der Leistungsfähigkeit in bestimmten 1,5 Stunden ist, welche durch X verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann. Das kann aber nicht erzwungen werden indem man ein an sich brauchbares (nicht gutes) System ad absurdum führt.