Lieber Werner (und alle anderen, die Rat geben möchten, ohne meine Entscheidung zu verurteilen),
ich habe aktuell nochmal mit meinem Freund über die veränderte Situation und unsere Gefühle gesprochen.
Er hat sich schon gefragt, ob er jetzt ein Auslöser für den Schritt war und das konnten wir ganz gut besprechen.
Für ihn ist es weiter so, dass er sagt: Er mag mich sehr gern, findet mich sehr attraktiv und fühlt sich körperlich zu mir hingezogen, aber er ist nicht verliebt. Sprich: Dieser Wunsch, so viel Zeit wie möglich mit mir zu verbringen, dass er ständig an mich denkt, usw. ist eben nicht so bei ihm und so hat er es aber schon bei anderen erlebt, wo er dann auch von "Verliebtheit" sprecht.
Er vermutet, dass es auch so wäre, wenn es meinen Mann nicht gäbe.
Liebe Männer - und auch gern Frauen, wenn ihr sowas kennt - könnt ihr mir das erklären? Irgendwie will das nicht ganz in meinen Kopf. Ich meine, er hat es mir so gesagt, aber ist das so ein Männer-Frauen-Ding oder einfach typabhängig? Ich persönlich verstehe es irgendwie nicht ganz, wenn ich mich jemandem emotional nahe fühle und ihn körperlich begehre, warum verliebt man sich dann nicht?
Irgendwie verunsichert mich das in meinem Selbstwert, weil ich mir denke: "Warum findet er mich nicht toll genug, um sich in mich zu verlieben?"
Das ist etwas, wo ich gerade wirklich noch hake.
Und während ich mir eher wünsche, dass wir uns etwas öfter sehen (eher alle 3-4 als alle 4-6 Wochen), sagte er, dass er gar nicht weiß, ob er es überhaupt jetzt, wo wieder mehr los ist, einmal im Monat schafft. Und, dass es für ihn kein Problem wäre, mich mal ein paar Monate nicht zu sehen.
Aua. Ich glaube, ich muss es einfach noch etwas mehr verstehen, dass er das anders empfindet. Und für mich klären, ob ich damit klarkomme.
Denn ich genieße die Nähe zu ihm absolut und es ist etwas, das mir total gut tut. Nur weiß ich nicht, ob ich damit leben kann, dass das für ihn nicht so wichtig ist wie für mich.
Also letztlich: Ich kann etwas mit ihm gemeinsam haben, das mir sehr viel gibt und das ich genieße. Ich kann es aber nicht so oft haben wie ich gern hätte. Und während wir uns nicht sehen, bekomme ich auch nicht die zärtlichen und regelmäßigen Nachrichten, die ich mir - wenn wir Wünsch-dir-was spielen würden - gern hätte.
Nun frage ich mich - kann ich lernen, diese Erwartungen loszulassen, wird das Vermissen weniger, wenn ich mich dran gewöhne? Oder muss ich auf das, was ich mit ihm haben kann, genießen, weil mir sonst das, was nicht geht immer mehr weh tun wird?
Wie sind da eure Erfahrungen, Eindrücke, usw.?
Danke ...