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Wie soll es nun weiter gehen?

denni00

Mitglied
Hallo,

meine Freundin hat vor 2 Wochen schluss gemacht. Seitdem fällt mir alles so schwer. Essen, schlafen, zur Uni gehen, selbst zu meinem Vereinssport gehen weil wir im selben Verein sind und ich sie da auch immer sehe wenn wir Training haben.

Irgendwie geht es nicht weiter, in der Uni häng ich schon hinterher, habe aber überhaupt keine Kraft da irgendwie Energie rein zu stecken.

Jetzt gerade (Samstag) ist es besonders schlimm. Sie hat gerade Spieltag (das weis ich da wir ja im selben Verein sind) und das dazu noch in einer Sporthalle die fast vor meiner Tür liegt. Ihr geht es gerade gut, ich sitze hier alleine, kann nichts machen nichtmal zocken weil mir nichts mehr Spaß macht, keiner meiner Freunde hat heute Zeit, auf sowas wie feiern gehen und neue Mädels zb. Kennenlernen habe ich ja mal sowas von überhaupt keine Lust. Ich sitze hier alleine an einem Samstag und kann nichts machen, ich fühle mich wie gelähmt. Ich fühle mich wie der größte Looser, der nichts auf die Reihe bekommt. Dieses Gefühl will einfach nicht weg gehen.

Ich war auch schon bei meiner Hausärztin. Die hat mir eine Überweisung zum Psychotherapeuten gegeben. Allerdings hat keiner, und damit mein ich wirklich keiner, einen Termin frei. Ich bin auch schon im Vermittlungsservice des Kassenärztlichen Dienst, allerdings kam von denen auch noch nix seid 2 Wochen.

Nun verzweifle ich immer weiter. Uni macht keinen Sinn hinzugehen weil ich nur dort sitze und mir nichts merken geschweigedenn Mitarbeiten kann, Sport geh ich zwar weil es mir gut tut, aber ich seh sie ja da und bin leistungstechnisch komplett eingeschränkt weil ich ja nichts esse, ich wohne alleine und fühle mich extrem schlecht in meiner Wohnung, ich "langweile" mich quasi und denke deswegen natürlich viel nach.

Wie soll es nun weitergehen? Mir ist bewusst das der Schmerz irgendwann nachlässt, aber auch selbst dann wenn ich sie jede Woche sehe? Ich will meinen Verein aber nicht wechseln, dafür liebe ich ihn und den Sport zu sehr...

Vielleicht könnt ihr mir ja zwischenmenschlichen Rat oder ähnliches geben. Mir ist bewusst das es für solche Lebenssituationen keine schnelle Lösung gibt und das es andere Menschen, z.B. die in Ghaza im Moment wirklich schlimmer haben als ich. Allerdings hab ich irgenwie das Gefühl mein Leben ist so wie es jetzt ist echt schlimm für mich.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

das tut mir wirklich leid, dass es dir nicht so gut geht. Es ist auch völlig okay, traurig zu sein und du darfst diese Trauer auch wirklich bewusst leben! Es ist nur wichtig, dass du aus diesem Loch auch wieder herauskommst und es war gut von dir, zum Arzt zu gehen.

Du musst wieder ein bisschen mehr aus dir herauskommen, denn so kreist du nur um dich selbst und die Trennung. Nimm dir folgendes vor: Erlaube dir eine Stunde lang pro Tag traurig zu sein. Nutze diese Stunde um all deine Trauer und Verzweiflung zu spüren und herauszulassen! Danach ists dann aber wieder gut. Nutze den übrigen Tag für dich selbst und für dein persönliches Weiterkommen. Sei es im Studium oder im Sport.

Das mit dem Essen ist natürlich ebenfalls eine Hürde! Scheue dich nicht, essen zu gehen, wenn du selbst keine Kraft zu Kochen hast! In netter Begleitung schmeckt es nochmals besser. Gemeinsam kochen ist auch super, vielleicht findest du jemanden?

Sei dir bewusst, dass diese Lesbenssituation nur vorübergehend ist und dass es mit der Zeit besser werden wird. Man sagt, dass die Trauer ungefähr halb so lange anhält, wie man mit der Person zusammen war. Es ist also völlig okay, nach einer langjährigen Beziehung auch eine längere Zeit traurig zu sein.

LG und alles Gute,
SFX
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Liebeskummer ist schrecklich, auch wenn man weiß, dass er vorübergehen wird, aber für den akuten Fall hilft das wenig.

Ist die Trennung Deiner Meinung nach endgültig? Manche Leute trennen sich, manchmal übereilt, aber dann kommen sie wieder zusammen. Ich will Dir keinen Floh ins Ohr setzen, aber manchmal hilft es einem zu denken, dass es vielleicht nur eine Pause ist.

Auf jeden Fall aber ist es gut, wenn man es schafft, nicht die ganze Zeit zu grübeln und an die Ex zu denken. Das fällt am Anfang schwer, das weiß ich. Natürlich kann eine neue Frau da im Moment nicht helfen, man kann einen Menschen nicht ersetzen oder den Schmerz mit Sex oder einem Flirt betäuben, auch wenn viele das versuchen. Aber es ist eine Flucht, daher sollte man sich die Zeit für Traurigkeit nehmen, ohne aber zu sehr in ihr zu versinken.

Mir hat oft geholfen mit den Tag in kleine Einheiten einzuteilen und mich etwas zu beschäftigen. Zeiteinheiten planen, aufräumen, für sich kochen, etwas außerhalb der Wohnung machen. Ins Kino gehen, wenn man es schafft - kann man auch alleine - natürlich keine Liebesfilme. Einen Spaziergang machen, in die Bücherei gehen, gucken, ob irgendwo ein Vortrag läuft.

Serien gucken, spannende Filme gucken oder Bücher lesen. Jede 10 min., wo man etwas anderes sieht und tut, wo man sich in ein Buch versenkt, sich durch eine Reportage oder einen interessanten Film ablenken kann, ist Zeit, wo man nicht leidet und an die EX denkt.

Wäre ein Ehrenamt was für Dich? Oft geht es einem dann, wenn man anderen etwas hilft und Gutes tut, etwas besser. Vielleicht Tierheim oder Altenheim?

Spielst Du gerne Spiele am Computer? Vielleicht Spiele mit anderen?

Überlege Dir mal, was Dich ablenken könnte, welche Dinge Deine Gedanken beschäftigen könnten. Könntest Du eine Zeit in dem Verein pausieren?

Du könntest natürlich auch über z.B. www.nebenan.de oder www.wander-community.de nach neuen Leuten gucken, auch Frauen, aber auf freundschaftlicher Basis. Jemanden zum Wandern oder Kino suchen oder eine Anzeige aufgeben, dass Du Leute zum Spielen suchst oder für sonstwas.

Du kannst auch mal in den Threads in meiner Signatur stöbern. Wenn Du spirituell interessiert bist, könntest Du auch Mantras hören oder Meditationen machen, da kann man auch sehr gut zur Ruhe kommen. Bei Youtube gibt es da viele Videos zu.

Tagebuchschreiben kann auch helfen, die Gefahr ist nur, dass man dann wieder zu sehr um die Ex kreist. Vielleicht hilft es Dir ja auch, hier zu schreiben.

Gut, dass Du offen bist für Therapie. Wäre online-Therapie etwas für Dich, falls man da schneller einen Platz bekommt? Wenn es Dir sehr schlecht geht, könntest Du für den Übergang für eine gewisse Zeit Dir auch Psychopharmaka verschreiben lassen. Aber erstmal versuchen, ob Du es anders hingekommst.

Alles Liebe.
 
G

Gelöscht 124822

Gast
Hallo Denni ,
Liebeskummer tut weh und es dauert eine Zeit bis dieser überwunden ist , am besten die Plätze meiden wo sie ist , Erinnerungen forträumen , Nummer löschen und ja nicht ihr schreiben .
Die totale Abstinenz.
Alle Erinnerungen weg
Falls es Dir ganz schlecht geht , ist auch ein leichtes pflanzliches Beruhigungsmittel ok , damit Du schlafen kannst .
Lenke Dich ab , geh raus , fahr Rad , power Dich aus
Vergesse nicht Essen und Trinken , aber keine Alkohol Exzesse , das tut nicht gut
Auch ist bald eine Ablenkung gut , treffe und küsse eine andere , Du bist bestimmt ein netter Kerl
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Manche Dinge im Leben muss man einfach durchstehen. Man kann nicht erwarten, dass es einem unmittelbar nach einer Trennung gut geht. Das Leben muss trotzdem weitergehen.

Man muss akzeptieren können, dass es einem phasenweise im Leben auch mal dreckig geht. Auf keinen Fall würde ich wegen einer Trennung gleich Psychopharmaka zur Betäubung unangenehmer Gefühle in mich reinstopfen mit allen damit verbundenen Nebenwirkungen inklusive Suchtpotential. Das hieße mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Damit versaust du dir dein ganzes Leben wegen einer Sache, die du in spätestens zehn Jahren, wenn nicht noch wesentlich früher, unter "Lebenserfahrung" verbuchen, vielleicht sogar belächeln wirst.

Mit der Zeit geht es wieder besser. Ich würde auch die Uni deswegen nicht vernachlässigen, auch wenn die Konzentrationsfähigkeit vorübergehend beeinträchtigt ist. Zwischendurch wird im stillen Kämmerlein eben mal ne Runde geheult.

Später im Beruf wird von dir erwartet, dass du selbst dann funktionierst, wenn dein/e Partner/in todkrank ist, plötzlich gestorben ist und du auch vorher schon diverse Schicksalsschläge erlebt hast. Das interessiert im Beruf niemanden. Deshalb kann man nicht früh genug trainieren, mit Trennungen, Enttäuschungen, Rückschlägen und Niederlagen fertig zu werden. Das sind noch vergleichsweise harmlose, wenn auch schmerzliche Vorkommnisse im Leben, die jeder früher oder später erlebt, oft auch mehrfach. Wirkliche Schicksalsschläge sind von anderem Kaliber.

Eine Therapie würde ich 14 Tage nach einer Trennung noch nicht in Betracht ziehen. So kurz danach ist es völlig normal, dass es einem nicht gut geht. Auch mit einer sofortigen Psychotherapie kann man nicht erreichen, dass man sich wenige Tage nach einer Trennung so fühlt, als ob diese nicht stattgefunden hätte. Manche schmerzlichen Phasen im Leben muss man durchleben und unangenehme Gefühle wie Schmerz und Traurigkeit auch mal eine Zeitlang aushalten. Da führt kein Weg dran vorbei.

Sollte es dir in drei bis sechs Monaten immer noch nicht besser gehen, ist es was anderes. Dann hat das allmählich Krankheitswert. Lass' dich vorsichtshalber jetzt schon auf die Warteliste bei mehreren Therapeuten setzen. Wenn du dann zu gegebener Zeit keinen Bedarf mehr hast, lässt du dich wieder von der Liste streichen. Und wenn der Bedarf dann immer noch bestehen sollte, ist professionelle Hilfe in absehbarer Zeit ja in Sicht. Das sollte zu deiner Beruhigung beitragen.
 
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