Hallo Primavera7,
Unsere europäische Kultur ist viel mehr vom Christentum geprägt als den meisten, die hier mit ihrem Atheismus kokettieren, bewusst ist.
das stimmt sicher, nur anders als du meinst.
Doch es gibt viele Gemeinsamkeiten mit anderen Religionen.
Also was sagt uns das?
Auch scheinst du geflissentlich den Islam in Europa zu vergessen.
Doch warum kokettieren Atheisten?
Fordern sie Gesetze zu ändern, die auf gemeinsamen ethischen Grundlagen basieren?
Sie fordern nur die Trennung von Kirche und Staat. Wie es in anderen Ländern eben auch ist.
Wer die Religion - vor allem die christliche - immer mehr zur Privatsache erklärt, die man nur klammheimlich im stillen Kämmerlein praktizieren darf, braucht sich über den Werteverfall in unserer Gesellschaft nicht zu wundern.
Nun ist man beinahe genötigt die Werte zu hinterfragen, denn die Werte werden/wurden nicht selten von Gläubigen gebrochen und zerstört. Der Christliche Glaube hat so viel Leid auf dem gewissen, dass man das nur in Buchform wiedergeben könnte.
Mir ist kein Krieg auf der Welt bekannt, der nicht irgendwie mit dem Glauben begründet wurde.
Dazu stelle ich dir das mal ein:
Eugen Drewermann und Otto Dix - Flandern - YouTube
Die Kirchen sind doch keine stillen Kämmerlein und wenn der heilige Vater kommt, darf es doch auch nicht teuer genug sein.
Da muss sich doch keiner verstecken.
In meiner Grundschulzeit an einer gemischt-konfessionellen Schule wurde morgens vor Beginn des Unterrichts gebetet, und das war auch gut so.
Warum?
Warum sollte Gruppendruck und Zwang gut sein!
Die Lehrerin zählte übrigens keineswegs zu den ach so bösen Katholiken, sondern war praktizierende protestantische Christin. Damals wäre nie jemand von den Eltern auf die Idee gekommen, sich über das Schulgebet zu beschweren. Auch solche nicht, die der Kirche eher fern standen.
Der Unterschied ist der, dass man heute doch etwas aufgeklärter ist und abertausende inzwischen aus der Kirche austraten.
Auch scheinst du dich nicht in den Konfessionen auszukennen, wenn du evangelische Christen unterschätzt. Nicht nur bei Katholiken wurde geschändet, geschlagen und gequält.
Der Vergleich der Schule mit einer Bäckerei und einem Fitnesscenter hinkt gewaltig. Denn in der Schule - gerade in der Grundschule - steht anders als in der Bäckerei und dem Fitnesscenter der Erziehungsgedanke im Vordergrund. Dazu gehört nicht nur die Wissens-, sondern auch die Wertevermittlung. Wird diese im Jugendalter vernachlässigt, ist das später nicht wieder gutzumachen. Warum darf man in der Schule Philosophieunterricht erteilen, insbesondere im Fach Ethik, muss sich aber rechtfertigen, sobald es um Religionsunterricht und das Gebet geht?
Weil das keine einseitige Lehre ist und damit alle Religionen angesprochen werden. Warum scheust du einen Vergleich?
Beim Schüler wird sogar vielleicht ein Interesse geweckt sich mit den Kirchen zu beschäftigen.
Wenn dieses Fach gut erteilt wird, ist sogar eine viel bessere Wertevermittlung möglich, weil es zur Toleranz führt.
Wem das Beten vor dem Unterricht nicht passt, der kann ja mit seinesgleichen eine Elterninitiative gründen, die eine atheistische Schule betreibt. Da können diese Leute unter sich bleiben und sich weiterhin der Illusion hingeben, sie seien auf Gott nicht angewiesen.
Du scheinst nicht zu wissen, dass es keinen Gebetszwang gibt und die konfessionsfreien Schulen neutral sein müssen.
Auch erklärst du deine persönliche Wertevorstellung zur Allgemeingültigen.
Das kommt nicht gut an.
Wenn du einen Gott brauchst, ist das doch ok, doch warum bist du unduldsam anderen gegenüber. Wenn du dir dem Himmelreich sicher bist, dann freu dich doch, dass du mich wahrscheinlich nicht treffen musst.
Doch wir sprechen über eine staatliche Einrichtung und nicht über ein Kirchengebäude.
Und das lass dir mal von mir sagen, wenn ich bete, dann kann ich das still für mich und unbeobachtet tun. Daran hindert mich niemand!
Die Gedanken sind frei!
Doch es geht um Demonstration, um Vorherrschaft!
Dagegen bin ich allerdings.
LG
Rhenus