Ich bin nicht davon überzeugt, dass "immer" irgendwann dieser Punkt kommt, wo ein Part "mehr" will. Das würde ja bedeuten, dass sexuelle Anziehung schlicht und ergreifend an den Besitz bestimmter Chromosomen oder die Gestaltung von Genitalien geknüpft wäre. Man
kann aber durchaus jahrelang, Jahrzehnte lang, sogar für eine Lebensspanne, einen Menschen mit generell favorisierter Ausstattung trotz dieser NICHT anziehend finden. Die Tatsache alleine, dass viele Menschen nicht zwischen Freundschaft und Anziehung unterscheiden können bedeutet nicht, dass eine platonische Freundschaft zwischen potentiellen Sexualpartnern nicht möglich wäre.
Eine derartige Verbindung wie hier, bei der ein Beteiligter unglücklich ist mit der Gestaltung eben dieser und daraus resultierendem Leidensdruck, halte ich für nicht konstruktiv für alle darin involvierten Personen. Der Angebeteten wird keine "wirkliche Freundschaft" entgegengebracht, sondern Verhalten, welches aus Hoffnung resultiert. Der Verliebte leidet unter der Zurückweisung. Die Basis stimmt nicht. So schwer es sein mag, aber solange die nicht gegeben ist, steht diese Freundschaft (?) unter keinem guten Stern.