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Freie Wirtschaft vs öffentlicher Dienst

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Die Idee hinter der Frage ist: Man möchte als Elternteil meist das Beste für den Nachwuchs. Und wenn dieser von für ihn/sie zwei "gleichwertigen" Möglichkeiten steht und Rat bei seinen Eltern suchen würde, würden diese ja wohl, wenn sie was empfehlen, das (subjektiv) Beste empfehlen.
Wie alt soll denn das Kind sein? 20?

Es kommt ja auch aufs Kind an, was man empfiehlt. Nicht jeder Mensch ist für den ÖD geeignet. ZB stark künstlerisch veranlagte. Ich nehme an, Du weißt, wie ich das meine. Der ÖD ist eher für Menschen geeignet, die sich "einordnen" können. Und dies dürfte zB einem klassischen Waldorfschüler schwer(er) fallen.

Der typische Deutsche, der Sicherheit liebt und sich gerne sagen läßt, was er tun soll, ist wohl besser im ÖD aufgehoben ;). Und selbst recht eigenwillige Leute können sich mitunter im ÖD einen ziemlich unangreifbaren Platz schaffen.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
.......


Ich habe mit 38,5 Wochenstunden angefangen und später kamen dann 41 Stunden. Dafür musste kein Vertrag geändert werden, ein Federstrich vom Gesetzgeber reichte damit alle Beamten von heute auf Morgen mehr arbeiten mussten.I
du hast vergessen zu erwähnen, dass die Beamten sich die 38,5 Stunden Woche durch einige Nullrunden erkämpft hatten und die Rückkehr zur 41 Stunden Woche ohne Gehaltsausgleich statt fand.
Das war die Verarschung schlechthin.

Ich habe beide Seiten erlebt, als Beamtin und in der freien Wirtschaft.
In der freien Wirtschaft habe ich das Geld bekommen, dass ich durch meine Arbeit und meinem Einsatz verdient habe.
Im Beamtentum hat die faulste Kollegin, am Monatsende das selbe Geld mit nach Hause genommen.
Für mich persönlich war die freie Wirtschaft in jeder Hinsicht lukrativer und attraktiver.
Derjenige der bereit ist, Einsatz und Leistung zu bringen, ist in der freien Wirtschaft meiner Meinung nach besser aufgehoben.
 
Was glaubst du welche Berufsgruppen in der Öffentlichkeit angefeindet werden, einige davon sind da wirklich nicht zu beneiden, die haben oftmals auch noch ein geringes Einkommen und sehr viel Arbeit. Landwirte zum Beispiel.

Bzgl. Beamte und Einkommen. Das Beamte ein geringeres Einkommen hätten als Nicht-Beamte gehört in das Reich der Mühten und Märchen.
Das Haushaltseinkommen gehört mit Abstand zu den höchsten bei den Nichtselbständigen.
Nettoeinkommen
Sicher werden auch andere Berufsgruppen angefeindet, ich habe nur von meinen eigenen Erfahrungen berichtet.

Das kann man nicht pauschalieren. Sicher gibt es Besoldungsgruppen, die im Vergleich gut verdienen, es gibt aber auch andere, wo es gar nicht so gut aussieht. Vor allem als Bundesbeamter, wo man überall das Gleiche verdient. Da kann man in München schon zu den Ärmeren zählen, während man in Meck-Pomm zu den Gutverdienern gehört.

Wenn ich mir dann anschaue, was mein Bruder mit Bachelor-Abschluss in der freien Wirtschaft netto nach Hause bringt und was ich hingegen verdiene - mit Diplom, also ebenfalls studiert - ist das schon ein sehr großer Unterschied. Natürlich mag meine Einschätzung subjektiv sein.

Du kennst die Einkommen deiner Eltern, dann bist beim Finanzamt.
Sei vorsichtig, es gilt immer noch das Steuergeheimnis.
Eine Verschwiegenheitserklärung habe ich als Nicht-Beamter zu meinem Arbeitsvertrag auch unterschrieben.

Deine Nachbarn mögen das doppelte "verdienen", aber ob sie das Gehalt bekommen?
Nein, ich arbeite nicht beim Finanzamt. Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber meine Nachbarn unterhalten sich mit mir, auch über Geld. Da kommt es schon mal dazu, dass man sich vergleicht.

Solche punktuellen Vergleiche bringen gar nichts.
Die Frage ist warum muss es dieses spezielle Angestelltenverhältniss Beamter geben.
Meine Antwort darauf: Die die es abschaffen müssten, sind häufig Beamte, Beamte sind deren direkte Mitarbeiter. Und erhebliche Kosten fallen erst in der Zukunft an, z.B. der größte Teil der Pensionen und Krankenversicherungskosten, als verantwortlicher Politiker muss ich diese nicht mehr in den Haushalt aufnahmen.
Der Staat hat halt nun mal eine Fürsorgepflicht seinen Beamten gegenüber. Die Abschaffung des Beamtentums - auch wenn ich diese dem Grunde nach befürworte - würde sicherlich nicht dafür sorgen, den Beruf des Staatsdieners attraktiver zu machen. Was dann passiert, sieht man ja gerade bei den Lehrern. Die Bundesländer, die Lehrer nicht mehr verbeamten haben massive Nachwuchsprobleme.
 
L

Laura

Gast
Der größte Vorteil im öffentlichen Dienst ist mMn, dass man idR zu etwas Sinnvollem (im öffentlichen Interesse) beiträgt. In der Privatwirtschaft gibt es auch viele Jobs, die rein (oder primär) der Gewinnmaximierung dienen.
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Der größte Vorteil im öffentlichen Dienst ist mMn, dass man idR zu etwas Sinnvollem (im öffentlichen Interesse) beiträgt. In der Privatwirtschaft gibt es auch viele Jobs, die rein (oder primär) der Gewinnmaximierung dienen.
Das ist definitiv ein möglicher Vorteil. Aber ich glaube nicht für Viele der Entscheidungsgrund. Für die Leute, die die Wahl haben, nehme ich mal, dass die Modalitäten der Beschäftigungsart an sich oft größer gewichtet ist. Ich glaube als Erzieher*in würde man auch nicht arbeiten wollen, wenn man wenig Jobsicherheit und ein (noch) mies(er)es Gehalt erhält. Wobei hier die Alternative in der freien Wirtschaft fehlt.
 
D

Der Realist

Gast
Der größte Vorteil im öffentlichen Dienst ist mMn, dass man idR zu etwas Sinnvollem (im öffentlichen Interesse) beiträgt. In der Privatwirtschaft gibt es auch viele Jobs, die rein (oder primär) der Gewinnmaximierung dienen.
In der Privatwirtschaft macht man eher weniger Sinnvolles als im öffentlichen Dienst.
Das ist wohl der Kalauer des Monats :ROFLMAO:
Diese sogenannte "Gewinnmaximierung" dient dazu, dass Mitarbeiter entlohnt werden können, das Unternehmen auch in Krisenzeiten nicht untergeht (s. Corona), für Wachstumsinvestitionen. Ja und ganz besonders wichtig, damit das Finanzamt Steuern einnehmen kann!!!! Damit der öffentliche Dienst mit seinen Mitarbeitern bezahlt werden können. Und unser Sozialsystem bezahlt werden kann.

Also, irgendetwas läuft da ganz gewaltig schief in der Weltansicht, aber so was von gewaltig schief :sick:
 
C

CommercialClerk

Gast
Kommen wir mal zum eigentlichen Thema zurück.

Ich arbeite aktuell in der freien Wirtschaft. Durch Corona wurde mir bewusst, dass ich lieber ein zukunftsicheren beruf tätigen möchte. Ich habe zuvor nie im ÖD gearbeitet, aber wollte schon immer da rein. Vllt. liege ich hiermit falsch, aber ich denke um die Karriereleiter hochklettern zu können, wäre ÖD optimaler. Zumindest wenn du bereits mit einem Fuß darin bist.

Ich persönlich würde immer den ÖD vorziehen und das dem Kind auch raten, ich glaube nämlich, dass man damit nichts falsch macht.

Schlussendlich kann dir hier keiner sagen, welcher Weg der richtige für dich ist. Das musst du leider für dich selbst entscheiden.

Welche Ziele hast du ? Worauf legst du viel Wert? Was möchtest du erreichen etc...
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Vllt. liege ich hiermit falsch, aber ich denke um die Karriereleiter hochklettern zu können, wäre ÖD optimaler. Zumindest wenn du bereits mit einem Fuß darin bist.
Karriere im öD ist eher ein Nachteil.
Der ÖD ist stringenter und "langsam" aufgebaut. So muss ein Beamter Mindestwartezeiten absolvieren bis er überhaupt befördert werden kann. Selbst wenn du ein Einstein deiner Fachrichtung ist, wird es i.d.R. 10 Jahre und länger dauern bis du im öD mehr verdienst als der Durchschnitt.

Das Problem hat der ÖD vor allem im IT Bereich. Ein Unternehmen, welches dringend einen IT Fachmann braucht, kann sich den vom Markt kaufen. Das Unternehmen zahlt einfach mehr als andere und bekommt den Mann / die Frau. Der ÖD darf nur im Rahmen eines strengen Tarif- oder Beamtenrechtes bezahlen. Ein Hungerlohn für die meisten IT Fachkräfte.

Im ÖD braucht man Geduld und muss sich den oft alten und engen Regeln fügen. Karriere im ÖD machen viele erst im Alter. Wenn in der Privatwirtschaft mit 50+ der Zug schon fast abgefahren ist, wird man im ÖD befördert. Bedeutet leider auch, dass Führungskräfte im ÖD meist sehr alt sind.

ich würde deine Aussage komplett umdrehen: Der ÖD ist gut für Menschen, die nicht primär Karriere machen wollen. Menschen sollten den ÖD wählen, die Sicherheit, Work-Life Balance und ein faires Einstiegsgehalt suchen.
Wer schnell groß Karriere machen und so richtig dick verdienen will, wird im ÖD schnell gegen Wände laufen.
 
D

Der Realist

Gast
Das Problem hat der ÖD vor allem im IT Bereich. Ein Unternehmen, welches dringend einen IT Fachmann braucht, kann sich den vom Markt kaufen. Das Unternehmen zahlt einfach mehr als andere und bekommt den Mann / die Frau. Der ÖD darf nur im Rahmen eines strengen Tarif- oder Beamtenrechtes bezahlen. Ein Hungerlohn für die meisten IT Fachkräfte.
Ja das hört man so.
Ich kann von einem ehemaligen Kollegen berichten.
Nach seinem Studium Wirtschaftsinformatik in unserer Firma ca. 15 Jahre gewesen.
Das Gehaltsniveau unserer Firma ist gut.
Er arbeitet seit letztem Jahr bei der Polizei im IT-Bereich.
Er sagt, er bekommt dort ein vergleichbares Gehalt wie in seiner alten Firma.
Er ist dort Angestellter, kein Beamter.
Er hat gewechselt, weil er zu unserer Firma einen langen Anfahrtsweg hatte und nach neuen Herausforderungen sucht.
 

Portion Control

Urgestein
Cloudy du vergleichst aber gezielt eher schlechte Laufbahnen (Arbeitslose, Kranke, Geringverdiener, Hartz 4 Empfänger ...) in der Privatwirtschaft mit dem ö.D.
Und genau das ist der Knackpunkt: Natürlich schauen gerade die neidisch auf den ö.D., die in der Privatwirtschaft keinen Erfolg haben.
Umgekehrt bringt ihr doch auch dauernd das Argument in der freien Wirtschaft läge das Geld, obwohl in Wirklichkeit die Tendenz zum Zweit oder gar Drittjob geht.

Weil die Führungsebene einer Firma Geld verdient? Und die Mehrheit der AN verdienen sogar eher schlecht, gerade im Vergleich zu anderen Ländern und in Relation zur Wirtschaftsleistung Deutschlands. Und damit meine ich nicht die Leistung von Beamten.

Als würde jeder AN der freien Wirtschaft mehr verdienen als ein Beamter... :rolleyes:
 

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