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Freie Wirtschaft vs öffentlicher Dienst

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Gelöscht 114919

Gast
Wenn Du richtig Gas gibst ist in der freien Wirtschaft wesentlich mehr zu holen, aber wenn Du genügsam bist brauchst Du das ja nicht.

Ich glaube dass viele junge Leute in die Richtung gehen weil die Work Life Balance wieder wichtiger wird und das Gehalt ganz passabel ist und man Sicherheit hat.
Persönlich wüsste ich auch nicht was mit allzu viel Geld anzufangen ist. Ich würde es eben in unnützen Konsum hineingeben, der mich nicht glücklicher machen wird. Klar, sparen für die (ausfallende) Rente, für schlechte Zeiten oder das eigene Haus wären eine Option. Aber dadurch, dass ich noch nicht mit Familie plane, ist mir das zu schade, Lebenszeit und Energie für ein "eventuell" aufzuopfern. Mein Leben und die Zeit kann ich nicht zurückkaufen!
Und ich brauche weder drei Urlaube im Jahr, noch einen Neuwagen, noch das neuste Handy. Zeit für mich und meine Hobbys ist mir da von höherem Wert.
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Jeder kann jederzeit mit arbeiten aufhören.
In Deutschland gibt es ein Recht auf Arbeit, aber keine Pflicht.
Meist wirst nach können bezahlt, nicht nach Leistung.
Wenn du Straße fegst, Mülltonnen leerst ist das zwar Leistung, erfordert aber wenig können.
Sonst bekämen ja Beamte, Politiker, Geisteswissenschaftler ...nun, was wohl?
Dabei sollen doch Fachkräfte für Abfall und Kreislauf oder wie man sie genau nennt, recht gut verdienen!
Ich dachte zudem unsere Wirtschaft fußt auf dem Ideal Leistungs- und Bedarfsprinzip was die Entlohnung angeht. Klar, ich sehe ein, dass das nicht sehr alltagsnah ist, aber du verstehst worauf ich hinaus will?
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Hey cloudy, sorry, dass das ein bisschen ausgeartet ist irgendwie. Mich würde deine Antwort aber zu ein paar Fragen für mich interessieren, falls du Interesse an der Beantwortung hast. :)
Zumal ich genug Geld habe, auch meinen Kindern noch etwas zu vererben habe ich schon garkeinen Grund dazu.
Was würdest du dann deinen Kindern eigentlich empfehlen, wenn sie jetzt vor dieser Entscheidung stehen würden? Würdest du ihnen den öD verbieten oder sogar dazu raten?


Mr die Menschen nur leid, die ihr Leben lang gearbeitet haben, oder auch "nur" 30 Jahre vielleicht,
und am Lebensabend so viel bekommen, als hätten sie nie gearbeitet.
Das empfinde ich persönlich auch als ungerecht. Ich würde dir auch beipflichten, dass die Verbeamtung ein Teil des Problemes ist, nur kann ich nicht glauben, dass sie das Hauptproblem schlechthin ist.

2030 ist kein Geld mehr für unsere Renten da, weil so viele Beamte in Pension gehen. Das darf doch nicht sein, dass von den paar 40 Prozent noch mehr weggeht, dass Beamte über 70 Prozent bekommen.

Wem das nichtr einleuchtet.
Und ein Beamter über 70 Prozent von seinem letzten Gehalt.
Wir haben in Deutschland allgemein ein Problem mit der Demographie. Ich denke wenn du die Beamte mit den Arbeitnehmer auf einen Prozentsatz an Renten angleichen wollen würdest, würde da pro Arbeitnehmer bestimmt ein paar Prozente an Rente hochgehen, aber ich glaube auch nicht allzu viel. Wenn pro Beamter zwei Arbeitnehmer in D in Rente gehen, ist das allgemeine Niveau wahrscheinlich bei 50% vom letzten Lohn. Hier kenne ich keine Relationsstatistik, würde aber mal behaupten, dass es sogar weniger Beamte pro Arbeitnehmer sind, wodurch man dann vielleicht bei 45% liegt? Ist zwar mehr, aber eben auch nicht viel. Dafür gerecht.
Behebt aber eben trotzdem nicht eines der Grundprobleme: Den Mangel an (erwerbstätigen) Nachkommen und ich bin sehr gespannt, wie das gelöst werden soll ab 2030. Selbst mit Abschaffung der Verbeamtung ist das doch keineswegs lösbar, oder?

Mich würde interessieren, welche alternative Anreize du im öD einführen würdest um den veralteten Beamtenstatus abzulösen. Ich bin komplett deiner Meinung, dass diese unzeitgemäß an sich ist, kann aber auch sämtlichen Kampf gegen die Abschaffung nachvollziehen :)
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Ich finde die Diskussion ob ö.D. besser/schlechter freie Wirtschaft so nicht hilfreich.

Es gibt nicht den ö.D. und die freie Wirtschaft.
Im ö.D. gibt es Angestellte und Beamte. Schon da gibt es entscheidende Unterschiede.
In der freien Wirtschaft gibt es Arbeitnehmer und Selbständige.
Auch gibt es zwischen Selbständigen und Selbständigen riesige Unterschiede.

So führt eine Dikusion öD vs. freie Wirtschft ins Nirwana.
Ich pflichte dir bei und glaube zu verstehen was du meinst. Dann wiederum will ich die Tätigkeit an sich doch unbeachtet lassen. Angenommen man ist Absolvent einer Bauing. Ausbildung hat in beiden "Bereichen" eine offenen Stelle, die man annehmen könnte. Beide Tätigkeiten werden subjektiv als gleich gut oder schlecht betrachtet. Was nun? Was würde man selbst wählen? Was würde man dem Kind raten?
Deinen Vergleich mit dem Fliesenleger fande ich übrigens sehr verwirrend. Natürlich vergleiche ich den nicht mit dem Sachbearbeiter beim Finanzamt. Es geht schon um ähnlich interessante Aufgabenbereiche für die selbe Qualifikation.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich finde deine Frage, was man seinem Kind raten würde, ist nochmal ein neuer Aspekt.
Was ich mache, ist von meinem Charakter abhängig. Was mein Kind macht, sollte vom Charakter des Kindes abhängig sein.

Ich würde z.B. meinem Kind grundsätzlich raten ein unabhängiges Leben zu suchen, zum Beispiel zu überlegen ob eine Selbstständigkeit, eine Unternehmensgründung etc. etwas für das Kind ist. Ich würde einem Kind raten viele Praktika zu machen, viel zu lernen, kurzum: Humankapital aufzubauen.

Ich würde das Kind bestärken seinen eigenen Weg zu gehen. Wenn es einen Beruf ergreifen möchte, sollte im Vordergrund stehen, welcher Beruf es sein soll. Gibt es den Beruf sowohl im privaten Sektor als auch im ö.D., würde ich die langfristigen Aussichten vergleichen.
Als kleiner Büroangestellter fände ich den ö.D. besser, erst Recht wenn man eine Frau ist und vielleicht mehrere Kinder möchte.
Als Fachkraft im IT Bereich finde ich den privaten Sektor besser, denn hier bezahlt der ö.D. viel zu schlecht und hängt dem privaten Sektor technologisch hinterher.

Den eigenen Weg zu gehen ist generell wichtig fürs Lebensglück. Egal wie viel Geld man im Privatsektor verdient oder wie sicher man sich im ö.D. fühlt, wenn man eine nicht erfüllende Arbeit hat, ist das sche*ße.

Das Problem ist, alles zu wissen wenn man erst 20 oder so ist. Wir sehen es ja auch hier: Es gibt durchaus einige, die den ö.D. sehr loben aber sich trotzdem nicht für ihn entschieden haben.
Warum? Weil nachher ist man immer schlauer. Werde ich mit 50 Jahren entlassen und finde keine Arbeit, dann bin ich neidisch auf den ö.D.
Stelle ich mit 50 Jahren im ö.D. fest, dass Menschen mit gleicher Qualifikation in der Privatwirtschaft doppelt so viel verdienen oder sich erfolgreich selbstständig gemacht haben, bin ich vielleicht auch unglücklich.

Mich ärgert z.B. dass ich mich nie werde länger beurlauben lassen können, nie weniger als 50% arbeiten darf, selbst mit Abschlägen nicht früher gehen darf als vermutlich 65 Jahren. Ich darf keine nennenswerte Nebentätigkeit ausüben. Die meisten Beamten arbeiten sehr lange. Kollegin von mir feierte ihr 50 jähriges Dienstjubiläum.

Klar ist das auch ein Vorteil. Wer immer und so lange Vollzeit arbeitet, hat immer ein sicheres und vernünftiges Einkommen. Aber es ist auch eine lebenslange Verpflichtung.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wir haben in Deutschland allgemein ein Problem mit der Demographie. Ich denke wenn du die Beamte mit den Arbeitnehmer auf einen Prozentsatz an Renten angleichen wollen würdest, würde da pro Arbeitnehmer bestimmt ein paar Prozente an Rente hochgehen, aber ich glaube auch nicht allzu viel. Wenn pro Beamter zwei Arbeitnehmer in D in Rente gehen, ist das allgemeine Niveau wahrscheinlich bei 50% vom letzten Lohn. Hier kenne ich keine Relationsstatistik, würde aber mal behaupten, dass es sogar weniger Beamte pro Arbeitnehmer sind, wodurch man dann vielleicht bei 45% liegt? Ist zwar mehr, aber eben auch nicht viel. Dafür gerecht.
Behebt aber eben trotzdem nicht eines der Grundprobleme: Den Mangel an (erwerbstätigen) Nachkommen und ich bin sehr gespannt, wie das gelöst werden soll ab 2030. Selbst mit Abschaffung der Verbeamtung ist das doch keineswegs lösbar, oder?
Die Diskussion "Renten VS Pensionen" empfinde ich ermüdend, weil sie ein Vergleich Äpfel mit Birnen ist.

Der Beamte bekommt als Pension rund 70% von seinem bisherigen Einkommen.
Das Rentenniveau liegt bei rund 47% und gibt das Verhältnis einer gesetzlich festgelegten Rente zur Höhe der durchschnittlichen Arbeitsentgelte wieder.

Klingt unfair?
Naja überlegen wir mal was das bedeutet.

Beim Beamten ist es einfach. Jeder Beamte bekommt 70% von seinem eigenen letzten Einkommen. Einziger Wermutstropfen ist, dass er den privaten Anteil seiner Krankenversicherung davon zahlen muss. Je nach Versicherung gehen also nochmal vielleicht 300 € runter.
Für einen Beamten der Stufe gehobener Dienst A 10 wären das also
Brutto 70% vom letzten Einkommen: 2.965 € (https://www.n-heydorn.de/pensionsrechner.html)
abzüglich Steuern: 600 €
abzüglich Krankenkassen: 300 €
Netto: rund 2.000 €

Die Berechnung für Rentner ist ungleich schwerer, da eben nicht jeder 47% seines letzten Einkommens bekommt, sondern ein Rentenpunktesystem angewendet wird.
47% heißt nur: alle Rentner im Vergleich zu allen Arbeitnehmern. Den Rentensatz sinkt statistisch z.B. schon alleine dadurch wenn es mehr Topverdiener gibt (die das Durchschnittseinkommen in die Höhe treiben). Der einzelne Rentner kann durchaus unterm Strich deutlich mehr als 47% seines vorherigen Arbeitseinkommens als Rente bekommen!

Auch wichtig: Es wird Brutto-Einkommen mit Brutto-Rente verglichen. Beamte zahlen aber weniger Lohnnebenkosten (zB Renteversicherung und Sozialversicherung) und haben entsprechend weniger Brutto. Also wieder Äpfel mit Birnen....

Zur Vergleichbarkeit mit dem o.g. Beamten brauchen wir einen Arbeitnehmer mit mehr als 45 Beitragsjahren und mindestens Bachelor Studium. Der bekommt deutlich mehr als z.B. die Standardrente (=Durchschnittsrente) von 1.480 €.
Je nach Einkommen bewegt der sich stramm auf den Rentenhöchstsatz von 3.139 Euro zu und wird vielleicht am Ende bei 2.500 € brutto landen. Ziehen wir hiervon wieder Steuern ab, liegt er recht nahe bei dem o.g. Beamten.

Wenn man alle Beamten in das Rentensystem eingliedern würde, hieße das also dass sich wenig ändern würde.
Es ist nach wie vor eine Gruppe mit extrem vielen Beitragsjahren und überdurchschnittlichem Einkommen (es gibt keine ungelernten einfachen Tätigkeiten im ö.D.), die entsprechend hohe Renten bekommen würde.
Es wäre auch nicht finanzierbar, denn die Nachzahlung in die Rentenversicherung wäre für den Staat nicht bezahlbar. Es dürften hunderte Milliarden bis Billionen sein.

Ich würde wenn ich heute nochmal vor der Wahl stünde, wieder in den ö.D. gehen aber als Tarifbeschäftiger nicht als Beamter. Tarifbeschäftigte sind nach einer Weile im ö.D. auch unkündbar, arbeiten 2 Stunden in der Woche weniger, bekommen anständige Renten, haben mehr Rechte (Streikrecht, direkte Beförderung, sogar über mehrere Stufen hinweg) und flexiblere Verträge. Einziger echter Vorteil für den Beamten bleibt die private Krankenversicherung. Die muss er aber zu 50% selber zahlen.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Aber was würdest du deinem Kind raten, wenn es vor dieser Entscheidung stehen würde?
Vor welcher Entscheidung steht das Kind? Ich verstehe den Kindbezug nicht. Oder willst Du wissen, was ich Dir raten würde, wenn Du ein Kind wärst? Ein Kind wäre wohl im Zweifel besser im geregelten ÖD aufgehoben als in der rauen Welt des Raubtierkapitalismus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Insta

Sehr aktives Mitglied
Persönlich wüsste ich auch nicht was mit allzu viel Geld anzufangen ist. Ich würde es eben in unnützen Konsum hineingeben, der mich nicht glücklicher machen wird. Klar, sparen für die (ausfallende) Rente, für schlechte Zeiten oder das eigene Haus wären eine Option. Aber dadurch, dass ich noch nicht mit Familie plane, ist mir das zu schade, Lebenszeit und Energie für ein "eventuell" aufzuopfern. Mein Leben und die Zeit kann ich nicht zurückkaufen!
Und ich brauche weder drei Urlaube im Jahr, noch einen Neuwagen, noch das neuste Handy. Zeit für mich und meine Hobbys ist mir da von höherem Wert.
Ich kaufe mir mit dem Geld Zeit. Ich rate jedem sich zu bilden, Gas zu geben, schnell ein gutes bzw. hohes Gehalt zu bekommen und das zu investieren. Dann kann man schnell weniger arbeiten. Denn viel Geld bedeutet nicht viel Arbeit. Es kommt auf den Stundensatz an.

Drei Urlaube im Jahr brauche ich Minimum, aber das ist halt mein Hobby und meine Lebensqualität.
 
A

Alböguhl

Gast
Dabei sollen doch Fachkräfte für Abfall und Kreislauf oder wie man sie genau nennt, recht gut verdienen!
Ich dachte zudem unsere Wirtschaft fußt auf dem Ideal Leistungs- und Bedarfsprinzip was die Entlohnung angeht. Klar, ich sehe ein, dass das nicht sehr alltagsnah ist, aber du verstehst worauf ich hinaus will?
Gur verdienen ist relativ, kommt auf die Ansprüche an die ich stelle.
Unsere Wirtschaft dient dem Kapitalismus.
Das heißt nicht Befriedigung unserer Bedürfnisse, sondern Steigerung des Profites ohne Ende.
Das stößt seit einiger zeit an seine Grenzen.
Kapitalismus wird häufig mit freier Marktwirtschaft gleichgesetzt.
Soziale Marktwirtschaft als gemäßigte Form des Kapitalismus , der Arbeiter wird in diesem Prozess zu einem Produktionsfaktor.
Im Kampf um die größten Gewinne werden schwache Unternehmen, die dem Konkurrenzdruck nicht standhalten, vom Markt gedrängt, sodass sich das Kapital auf immer weniger und immer größere Unternehmen verteilt.
Nach dem Motto: Bevor der Dicke mager wird, ist der Magere krepiert.
Verschärfte Strafen und ein immer ausgefeilteres Kontrollsystem versuchen daher, das zu ersetzen, was eigentlich Grundlage jeder ökonomischen Beziehung ist: Vertrauen.
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Vor welcher Entscheidung steht das Kind? Ich verstehe den Kindbezug nicht.
Die Idee hinter der Frage ist: Man möchte als Elternteil meist das Beste für den Nachwuchs. Und wenn dieser von für ihn/sie zwei "gleichwertigen" Möglichkeiten steht und Rat bei seinen Eltern suchen würde, würden diese ja wohl, wenn sie was empfehlen, das (subjektiv) Beste empfehlen.
 

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