Hallo, ihr Lieben.
Ich habe hier schon länger nicht mehr geschrieben, aber heute ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich nicht weiß, wohin mit meinem Schmerz.
Es ist nun schon gut 3 Monate her, seit wir nichts mehr miteinander zu tun haben. Der Schmerz ist nicht vergleichbar mit dem von vor 3 Monaten. Aber er ist noch da, und es fühlt sich an, als würde er nicht mehr verschwinden.
Ich denke noch jeden Tag an ihn, an ihn und an seine Freundin. Morgens nach dem Aufstehen ist es am Schlimmsten. Wie glücklich sie sind, wie verliebt. Daran, wie gut er zu ihr ist, wie sehr sie in seine Familie und seinen Freundeskreis integriert sind, wie sehr sie sich jeden Tag sagen, dass sie sich vermissen und dem nächsten Wiedersehen entgegenfiebern. Sie wohnt ja 700 km weit entfernt.
Ich bin letzte Woche beim Scrollen meiner Chats auf sein neues Profilbild gestoßen. Ein Bild von den beiden, das erste, das ich bis jetzt gesehen habe. Es hat mir noch mal so richtig den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe den Chat gelöscht, um es nicht mehr sehen zu müssen. Seitdem kriege ich dieses Bild aber nicht mehr aus dem Kopf.
Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie wertlos ich mich fühle. Ich versuche mich abzulenken, positiv zu denken, ich gehe jede Woche zur Therapie, um meine Probleme aufzuarbeiten. Natürlich stehe ich noch am Anfang, ich weiß, dass es dauert. Aber an Tagen wie diesen weiß ich einfach nicht, was ich mit mir selbst anfangen soll.
Seit ich dieses Bild von den beiden gesehen habe, weiß ich noch mehr, warum er sich in sie verliebt hat. Sie sahen aus, als wären sie füreinander gemacht. Warum hätte er sich in mich, ausgerechnet in mich verlieben sollen? Jetzt im Nachhinein schäme ich mich so sehr, dass ich überhaupt mal diese Hoffnung hatte. Niemals wäre ich die Frau für ihn gewesen, er hat das nie in mir gesehen. Was fehlt mir denn? Was ist bloß falsch an mir? Ich komme mir vor wie ein Nichts. Ich fühle mich auch so. Ich bin nicht die Art von Frau, in die man sich verliebt, die man an seiner Seite haben möchte, die man seiner Familie vorstellt, für die man sich Zeit nimmt, für die man sich interessiert. Ich kann mir einfach selbst nicht verzeihen, dass ich das so lange mitgemacht habe, dass ich mich selbst so mit Füßen getreten habe. Ich muss immer an unsere letzten Momente denken, als er zurückzog, mir sagte, dass es nun einfacher wird, wenn er wieder hier ist, als ich so dumm war, und ihm das glaubte. Stattdessen hatte er seit Monaten schon sie im Kopf und wollte mich nur so lange warmhalten, bis er mit ihr zusammen war. Ich bin ihm egal und war es auch schon immer. Auch wenn er nicht in mich verliebt war, hab ich immer fest geglaubt, dass er mich als Mensch mag und schätzt. Es war mir so wichtig. Aber dem war nicht so, dem war wohl nie so. Mittlerweile denke ich, er mochte mich nicht mal, fand mich wahrscheinlich nicht mal wirklich attraktiv. Ich war die letzten 3 Jahre halt da, und so lange man nichts besseres hatte, hatte man ja immer noch mich.
Es gibt keinen Grund, warum er noch einen Gedanken an mich verschwenden sollte, schon gar nicht, wo er sie nun hat. Sie ist ihm alles, was ich nie war und sein werde, und noch so viel mehr. Ich war nicht genug, ich bin nicht genug. Ich möchte es so gerne sein, aber ich bin es einfach nicht.
Vielleicht kommt irgendwann jemand, der mich gut so findet, wie ich bin. Aber ich glaube es einfach selbst nicht. Ich glaube einfach nicht, dass mich jemand lieben kann und wird.
Ich weiß gerade wirklich nicht, wie ich diesen Tag zu Ende bringen soll. Ich werde den ganzen Tag Filme gucken und hoffen, dass er so schnell wie möglich vorbeigeht.