Letztlich handelt es sich bei dir um Liebeskummer. Da würde ich es zunächst mit einem pflanzlichen Antidepressivum wie Johanniskraut versuchen. Es muss zwar hochdosiert sein (mindestens 900 mg pro Tag, also bitte nichts aus dem Drogeriemarkt nehmen!), um antidepressiv zu wirken, macht aber nicht abhängig. Du musst nur darauf achten, dass es sich mit anderen Medikamenten verträgt, die du vielleicht einnimmst (es schwächt z.B. die Wirkung der "Pille" ab!), und dass du dich nicht zu intensiver Sonnenbestrahlung aussetzt. "Chemische" Antidepressiva dürfen nur von einem Arzt verordnet werden. Du kannst der Psychiaterin oder dem Psychiater ja sagen, dass du Angst vor einer Abhängigkeit hast. Ich hatte mal einen Kollegen, der auch eine depressive Episode hatte und diese Mittel nehmen musste. Soweit ich weiß, konnten diese nach einiger Zeit allmählich reduziert bzw. "ausgeschlichen" werden. Auch wegen Johanniskraut als Alternative zu einem Psychophamakum kann dich eine Psychiaterin oder ein Psychiater sicher am besten beraten.
Ich stehe eher auf dem Standpunkt: Warum gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen? Ich würde es erst mit Johanniskraut versuchen und nur, wenn das nicht wirkt, etwas "Härteres" nehmen. Übrigens ist es auch bei chemischen Antidepressiva so, dass man sie mindestens 14 Tage nehmen muss, bis sie ihre volle Wirkung entfaltet haben. Außerdem würde ich mich fragen, ob der Typ es wirklich wert ist, dass ich seinetwegen Psychopharmaka mit allen damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen nehme. Durch manche Schwierigkeiten des Lebens und Schicksalsschläge (und dazu gehören auch Trennungen und Verlassenwerden) muss man einfach durch, das gehört leider zum Leben dazu und passiert nahezu jedem Menschen, und das nicht nur einmal. Ich bin mir sicher, in wenigen Jahren wirst du über die ganze Geschichte nur noch den Kopf schütteln.
Ich finde es jedenfalls gut und sehr verantwortungsbewusst, dass du dich erst gründlich informieren willst, bevor du etwas nimmst.
