Depressionen sind behandelbar, also bitte ab zum Facharzt wäre mein wohlmeinender Ratschlag.
Bei Depressionen handelt es sich um ein biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn demzufolge du nicht mehr klar denken kannst, das aber leider nicht direkt bemerkst. Deine Denkweise ist stark eingeschränkt (du siehst oft nur eine oder keine Möglichkeit) , sehr negativ eingefärbt, du fühlst dich schlapp, hilflos, antriebslos, isoliert etc. Selbsmordgedanken sind typisch. Denen solltest du jedoch nicht trauen...die sind krankheitsbedingt....
Mit psychiatrischer Therapie und einer sorgfältigen Medikation kann dieses Ungleichgewicht relativ schnell behoben werden.
Auslöser einer Depression solltest du meiden. es gibt generelle und individuelle Auslöser. Generelle Auslöser sind: mangelnde Seelenhygiene (= du isolierst dich ab und redest mit niemandem mehr), zu wenig Bewegung, zu wenig Licht, zu wenig Schlaf, mangelhafte Tagesstruktur, zu viel oder zu wenig Stress, also Überforderung oder Unterforderung, Drogenmissbrauch etc.
Wo nun deine Auslöser liegen solltest du selbst mithilfe eines Psychologen oder so rausfinden.
Gegenstimmen zur Therapie in diesem thread, insbesondere von iXmugl solltest du vor dem Hintergrundwissen betrachten und bewerten, dass iXmugl wie er in einem anderen thread mitteilte an einer paranoiden Schizophrenie leidet aber Therapie ablehnt, was natürlich mit recht hoher Wahrscheinlichkeit zur Folge hat oder haben wird, dass die Krankheit voll zuschlägt und sich manifestiert, sich also das Gehirn dauerhaft im Ungleichgewicht befinden wird. Es kommt zu Phasen an denen ein Betroffener mal klarer ist und auch Schübe in denen alles im Kopf sehr wirr wird und zeitweilig/episodenhaft keine realistische Sichtweise mehr da ist. Die Krux bei Schizophrenie (mit wahnhaften und paranoischen Anteilen) ist z.B dass der Betroffene denkt er sei normal drauf und die Welt verrückt...Allmachtsfantasien etc.... Diese INfos sage ich nicht negativ bewertend oder um iXmugl zu diffamieren oder zu diskrimieren ..ich finde eine psychische Erkrankung hat nix diskriminierendes der Schlimmes an sich, sondern ist einfach was sie ist und muss ja auch nicht unbedingt dauerhaft sein. Hirnzustände ändern sich dauernd. Diese Erkrankungen bedeuten nicht dass jemand per se total irre ist, es gibt auch klare Momente und nicht alles was ein psychisch Kranker denkt und sagt ist Unsinn....aber halt mit Vorsicht zu genießen..wie generell auch alles was "Normalos" schreiben. Wichtig ist zu wissen, dass bis auf wenige Ausnahmefälle die meisten psychischen Erkrankungen therapierbar sind.
Depressionen sind oft relativ einfach zu behandeln...wichtig dabei ist so schnell wie möglich in Therapien ein zu steigen, da das Gehirn sich sonst zu sehr an annormale Zustände (ungleichgewichtige Zustände) gewöhnt und sich damit eine psychische Erkrankung manifestieren kann. Also am besten nach dem Motto: "Wehret den Anfängen!" möglichst zügig in Behandlung gehen. Bei einem akuten Blinddarmdurchbruch würde man ja auch nicht aufschieben..und eine akute Depression ist sowas wie ein akuter Seelendurchbruch der ebenfall zügig behandelt werden sollte.
Ausserdem wollten mir die studierten Frauen und Herren Dottores eine behinderte Psychodiagnose andrehen (bin also offiziell "behindert") und mich mit Medikamentenandrohungen nerven.
Paranoia zeigt sich indem man sich wie iXmugl episodenhaft verfolgt fühlt....z.B denkt Psychologen oder Psychiater seien übermächtige Wesen die einem mit einer Diagnose oder Behandlung schaden wollen und Therapie (wird hier als Bedrohung, Androhung gesehen....dahinter stecken Ohnmachtsgefühle aber auch die Allmachtsfantasie sich selbst therapieren zu können, also unrealistische Selbsteinschätzung) sei schädlich. Die Bewertungen werden oftmals einseitig, eingeengt und unrealistisch. Typisch ist auch oft ein übertriebener Hang zu Religion..meine damals psychotische Schwester fing auch an religiös wahnhaft zu werden (total untypisch für sie als Wissenschaftlerin, war echt gruselig), bis zum Glück die Medis anschlugen. nix gegen Religion, aber in Kombination mit einer akuten psychischen Erkrankung treibt sie manchmal seltsame Blüten.
Mit einer Haltung Therapie per se ab zu lehnen oder zu verteufeln ist man meiner Ansicht nach im A****..auf schlecht deutsch gesagt. Es ist ein großes Risiko auf Therapie zu verzichten und damit zu riskieren dass ein Gehirn Dauerschäden erleidet.
Therapie ist zwar nicht das Non plus Ultra oder ein Wundermittel, sondern oft harte Arbeit und Konfrontation, aber sie bringt schon was wenn man sie richtig angwendet. Die Medis haben oft unschöne Nebenwirkungen (Negativsymptomatik) aber die sind letztlich gesehen das geringere Übel sozusagen.
Schamgefühle aufgrund einer psychischen Erkrankung sollte man sich ersparen...meine Erfahrung war dass Betroffene selbst und auch deren Freunde oder Bekannte sehr gut damit umgehen können wenn man alles sachlich und offen darlegt und informiert, drüber spricht und kein Drama draus macht. Man sollte hier keine Berührungsängste zeigen sondern sich dem stellen und fertig.
Ein Arbeitskollege von mir hat Therapie auch lange Zeit verweigert (das ist oft typisch für psychische Erkrankungen, weil die Scham dabei groß ist und weil die Betroffenen keine Einsicht zeigen etc.) bis er fast sein Leben, seinen Job, seine Familie verlor...dann wurde er wach und hat nach einer Kliniktherapie für einige Jahre ambulante Behandlung abgeleistet und ist danach bereits seit über 10 Jahren stabil, d.h. hat keine Akutschübe mit Selbstmordgedanken gehabt.
Auch meine Schwester war vor einigen Jahren psychisch erkrankt, auch ihr haben die Therapien Leben und Kopf gerettet und sie ist seit nun 4 Jahren symptomfrei. Wenn man es richtig anpackt hat man gute Erfolgsaussichten.
Von iXmugls Haltung kann ich nur abraten. letztlich ist es jedoch dein Leben, deine Gesundheit und deine Verantwortung und Entscheidung was du tust oder läßt..du musst ja dann auch mit den Konsequenzen leben.
Viel Erfolg und ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung für dich.
Tyra