D
Deichgräfin
Gast
Sie habe ihrem muslimischen Verlobten ihre sexuellen Erfahrungen
verheimlicht, räumte die Frau vor Gericht ein; aus Sorge, er hätte sie sonst nicht geheiratet.
Damit habe sie ihn "über eine ihrer grundlegenden Eigenschaften" getäuscht, klagte der Bräutigam. Er habe eine Jungfrau heiraten wollen, die Lüge mache eine Ehe unmöglich. Die Trauung wurde für nichtig erklärt. Im Gegensatz zu einer Scheidung hat sie rechtlich damit niemals stattgefunden, ein seltener Beschluss in Frankreich.
Die Eheleute sind Muslime. Juristen erklärten, entscheidend für das Urteil des Gerichts sei nicht die fehlende Jungfräulichkeit gewesen. Vielmehr habe die Frau über ihre früheren Beziehungen gelogen.
Dieses Verschweigen sei Anlass für die Ungültigkeitserklärung der Ehe gewesen. Die falsche Angabe der Frau sei ein objektiver Betrug, der für die Einwilligung zur Heirat entscheidend gewesen sei, heißt es in ihrer Begründung. Laut französischem Recht könnten Ehen auch annulliert werden, wenn ein Partner über seine Nationalität, bestehende Vormundschaften, eine frühere Scheidung oder die Unfähigkeit zu normalen sexuellen Beziehungen die Unwahrheit sage, berichtete die Zeitung "La Croix"
Man dürfe die Affäre nicht als religiösen Fundamentalismus sehen, sagte der Anwalt des Klägers. "Entscheidend ist nicht die Frage der Jungfräulichkeit, sondern ob man eine Lügnerin heiraten kann", sagte Xavier Labbée. DW
Eheannullierung wegen fehlender Jungfräulichkeit - DIE WELT - WELT ONLINE
verheimlicht, räumte die Frau vor Gericht ein; aus Sorge, er hätte sie sonst nicht geheiratet.
Damit habe sie ihn "über eine ihrer grundlegenden Eigenschaften" getäuscht, klagte der Bräutigam. Er habe eine Jungfrau heiraten wollen, die Lüge mache eine Ehe unmöglich. Die Trauung wurde für nichtig erklärt. Im Gegensatz zu einer Scheidung hat sie rechtlich damit niemals stattgefunden, ein seltener Beschluss in Frankreich.
Die Eheleute sind Muslime. Juristen erklärten, entscheidend für das Urteil des Gerichts sei nicht die fehlende Jungfräulichkeit gewesen. Vielmehr habe die Frau über ihre früheren Beziehungen gelogen.
Dieses Verschweigen sei Anlass für die Ungültigkeitserklärung der Ehe gewesen. Die falsche Angabe der Frau sei ein objektiver Betrug, der für die Einwilligung zur Heirat entscheidend gewesen sei, heißt es in ihrer Begründung. Laut französischem Recht könnten Ehen auch annulliert werden, wenn ein Partner über seine Nationalität, bestehende Vormundschaften, eine frühere Scheidung oder die Unfähigkeit zu normalen sexuellen Beziehungen die Unwahrheit sage, berichtete die Zeitung "La Croix"
Man dürfe die Affäre nicht als religiösen Fundamentalismus sehen, sagte der Anwalt des Klägers. "Entscheidend ist nicht die Frage der Jungfräulichkeit, sondern ob man eine Lügnerin heiraten kann", sagte Xavier Labbée. DW
Eheannullierung wegen fehlender Jungfräulichkeit - DIE WELT - WELT ONLINE