Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Deutsche Gesellschaft

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Hallo,
das mit dem Neid kann ich auch bestätigen. Kann man sogar googeln. Deutschland ist Neidweltmeister und das nicht Mal so sehr von Arm zu Reich sondern eher unter gleichgestellten. Am Arbeitsplatz, in der Verwandtschaft und Freundeskreis. Es gibt ja den Spruch : der typisch Deutsche gönnt dir nicht einmal die Butter auf dem Brot, dazu die Unfreundlichkeit , Schubladendenken und und und ....und das mit dem sauberen Autos geschrieben von Markus verstehe ich so oder ich denke ich weiß was er damit meint : Oberflächlichkeit , von außen ein gutes Bild abgeben oder wie außen Hui innen Pfui...
Mich würde mal interessieren ob hier jemand überhaupt so tiefen Einblick in die Kultur und das "Neidwesen" anderer Länder hat. Neid gab es schon immer und wird es auch immer geben. Sei es untereinander oder zwischen Nationen. Statt ständig auf jemanden zu schimpfen und mit dem Finger aufeinander zu zeigen, kann doch jeder bei sich anfangen. Ich zum Beispiel teile gerne oder kann mich auch für andere freuen wenn jemanden etwas gutes widerfährt. Zudem ist meiner Meinung nach Neid nicht gleich Neid. Was die einen als Neid definieren ist vielleicht auch nur Verachtung einer Person gegenüber die ihren "Wohlstand" nicht verdient hat. Mir fallen spontan 5 Beispiele ein von Menschen die ich nicht beneide aufgrund ihren tollen Lebens, sondern verachte weil 1. nicht selbst verdient und 2. auf Kosten anderer ging.
 

Daoga

Urgestein
Neid ist "Warum hat der was ich nicht haben kann? Will ich auch! Oder ihm wenigstens madig machen, wenn ich's nicht haben darf!" Also ein ziemlich kindischer, eigensüchtiger Impuls.
Kleines Kind will haben, haben, haben und ist sauer, wenn es nichts bekommt. Daß der andere sich dafür anstrengen mußte, Risiken dafür einging oder auch nur Glück hatte, alles uninteressant. Er hat es, ich will es genauso und kriege es nicht = Frust und Neid.

Warum soll man jemanden verachten, wenn er sein Geld nicht selbst verdient hat, sondern geerbt oder im Lotto gewonnen, sprich Glück gehabt hat? Das ist in Wahrheit auch nur verkappter Neid. Ob jemand etwas "verdient" hat oder nicht ist ein sehr subjektives Gefühl, das an der Person festgemacht wird, ihrem Charakter und Verhalten. Nicht an der Tatsache des Gewinnens oder Besitzens.
Was ist das Gegenteil von Neid? Klar, die Schadenfreude. Wenn jemand von dem man sagt, "das hat er verdient", etwas böses widerfährt. Etwas was man sich für sich selber absolut nicht wünscht, aber einem anderen von Herzen gönnt.
 

Daoga

Urgestein
Weil man die Person nicht mag. In einer Neidkultur reicht es aber schon, daß ein anderer (gefühlt) mehr oder was besseres hat, damit er nicht gemocht wird. Da wird der Charakter dieser Person oder ihre Eigenschaften gar nicht erst näher besehen. Geht ja nicht, daß jemand, der den Hauptgewinn im Lotto macht, sich am Ende noch als sympathisch erweist! Wer mehr hat muß automatisch "der Böse" sein, weil Underdogs "selbstverständlich" immer die Guten sind. ... eine Einstellung, die man in Forendiskussionen gar nicht so selten findet ...
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Jetzt fahr dich mal nicht so auf einen Lottogewinn fest. Ich habe weder von einem Lottogewinn noch von einer Erbschaft gesprochen. Ich habe noch nie jemanden um sein Geld beneidet (auch wenn ich selbst nichts habe). Wenn ich etwas beneide bedeutet das nicht das ich es dieser Person nicht gönne. Und andererseits, beneide ich nicht den Reichtum sondern verachte das Verhalten einer Person, unabhängig wie viel oder was die Person im Vergleich zu mir hat. Ich kann es gerne mit Beispielen erklären wenn gewünscht.
 
O

OhneSalz

Gast
Gibt nicht die ( deutsche ) Gesellschaft, jeder ist anders:
Die Gesellschaft verzeiht oft den Verbrechern, sie verzeiht nie den Träumern.
Ein gute Gesellschaft muß wie ein gutes Fernrohr zusammengesetzt sein, aus flachen und erhabenen Gläsern.
Die meisten jetzigen Gesellschaften sind bloß aus >vollen Gläsern zusammengesetzt.
Unsere Gesellschaft ist reich an Waren, aber arm an Wahrem.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 114672

Gast
Danke für das Eröffnen dieses Themas, find es ist eine spannende Frage.
Meines Erachtens gibt es keine deutsche Identität, vielleicht noch vereinzelt Brauchtum. Dass es keine deutsche Identität gibt liegt m.e daran, wie Deutschland historisch gewachsen ist.
Ich glaube am ehesten entwickeln die Deutschen ein wir-Gefühl, wenn es einen äußeren Feind gibt.
Mobbing an Schulen ist allgegenwärtig und am Arbeitsplatz gehts oft weiter... es geht nur um den eigenen Vorteil.

Eine Frau, die lange auf Reisen war erzählte mir, dass Deutsche, wenn sie sich im Ausland treffen, am liebsten voreinander flüchten. Bei anderen Nationen hat sie erlebt, wie diese dann zb einen spanischen Abend veranstaltet hätten.
Ganz im Ernst, ich wüsste nicht, wie ich ein deutschen Abend gestalten würde..

Hab früher Deutschland sehr gerne gemocht, aber jetzt erleb ich wie obrigkeitshörig die Deutschen sind und auch Denunziantentum weit verbreitet.. und das erschreckt mich schon arg.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ja bitte erkläre es anhand von Beispielen.
Ich beneide zum Bsp. Astronauten die das Glück hatten unseren Planeten aus dem Weltall zu sehen. Es muss eine aussergewöhnliche Erfahrung sein und ein faszinierender Anblick. Was aber nicht bedeutet das ich es in irgendeiner Art und Weise denjenigen der diese Erfahrung machen durfte nicht gönne. Ich finde jeden der ein besonderes Talent hat, Zeuge eines besonderen Ereignis, das Glück hatte zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein oder Menschen die ein glückliches, sorgenfreies Leben und ihren Seelenverwanden gefunden haben, beneidenswert. Zum letzten fällt mir spontan The Bucket List Family (youtube) ein.
Andererseits verachte ich die Art wie manche Menschen mit ihren Reichtum umgehen. Wenn ich sehe das manche Menschen Champangerflaschen für 50 000 Euro ordern um sie sinnlos zu verspritzen.
Oder Manager die mit dem Kapital von Anlegern spekulieren nur um den eigenen Gewinn noch mehr zu maximieren und ihnen völlig egal ist das sie das Geld/Existenz von anderen verzocken.
Oder Stars die verlangen das keiner der Angestellten ihnen in die Augen sehen oder ansprechen darf. Jeder der nur anhand von Geld sich überall einkaufen kann oder sich von jeder Schuld freikaufen kann ist in meinen Augen nicht beneidenswert sondern verachtenswert.
Mir ist völlig egal wie viel Geld sie haben und ich bin auch nicht der Meinung das ich es mehr verdient hätte oder das ich mit ihnen tauschen möchte. Ich verachte lediglich ihr verhalten oder die Art wie rücksichtslos manche zu ihrem Reichtum gekommen sind.

Ich glaube was mein Vorredner meinte ist eher Missgunst....
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Ich habe mich vor einigen Jahren mit einem US-Amerikaner unterhalten, in dessen Firma einige Deutsche gearbeitet haben.
Und er meinte, dass es zwei Dinge sind, die Deutsche erstmal unfassbar unfreundlich wirken lassen:
einerseits würde er jedes Mal zusammenzucken, wenn einer der Kollegen plötzlich beim Reden von Englisch zu Deutsch wechselt, weil es einfach eine sehr harte, eckige Sprache ist ("like someone's firing a machine gun!")
und wir sind direkt. Sehr direkt.
Amerikanische Vorgesetzte kommen ins Büro, fragen erstmal nach dem Wochenende, der Frau, den Kindern und mäandern sich dann smalltalkmäßig darauf hin, dass es total "awesome" wäre, wenn man eventuell die Zeit hätte, dieses und jenes zu tun... und hinter könnte man ja gemeinsam zum Lunch...
Deutscher Vorgesetzter düst am Büro vorbei, bremst, kommt zurück, steckt den Kopf zur Tür rein: "Mooorgen, gut dass ich Dich gerade sehe! Ich bräuchte bis Mittag mal die Aufstellung X, kannst Du das bitte machen? Suuuuuuuper, bis denn!" und weg.
In beiden Fällen möchte der Vorgesetzte die Aufstellung bis Mittag und das ist keine Frage, sondern eine Arbeitsanweisung.

Er meinte, die ersten zwei Wochen mit dem deutschen Teamleiter habe er eigentlich durchgehend mit der Kinnlade auf dem Schreibtisch dagegessen, weil der Typ sooooooo unhöflich war.
Irgendwann übernahm dann wieder ein Landsmann das Team und er erwischte sich dabei, dass er nach zwei Minuten Arbeitsabweisungsanbahnung innerlich mit den Augen gerollt hat und sich gedacht hat "nun sag halt endlich, was ich machen soll und nimm Deinen Hintern von meinem Tisch... 'Weihnachtin wir essen zeitlish!!!''"
(ich hab Tränen gelacht!)
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Ich habe mich vor einigen Jahren mit einem US-Amerikaner unterhalten, in dessen Firma einige Deutsche gearbeitet haben.
Und er meinte, dass es zwei Dinge sind, die Deutsche erstmal unfassbar unfreundlich wirken lassen:
einerseits würde er jedes Mal zusammenzucken, wenn einer der Kollegen plötzlich beim Reden von Englisch zu Deutsch wechselt, weil es einfach eine sehr harte, eckige Sprache ist ("like someone's firing a machine gun!")
und wir sind direkt. Sehr direkt.
Amerikanische Vorgesetzte kommen ins Büro, fragen erstmal nach dem Wochenende, der Frau, den Kindern und mäandern sich dann smalltalkmäßig darauf hin, dass es total "awesome" wäre, wenn man eventuell die Zeit hätte, dieses und jenes zu tun... und hinter könnte man ja gemeinsam zum Lunch...
Deutscher Vorgesetzter düst am Büro vorbei, bremst, kommt zurück, steckt den Kopf zur Tür rein: "Mooorgen, gut dass ich Dich gerade sehe! Ich bräuchte bis Mittag mal die Aufstellung X, kannst Du das bitte machen? Suuuuuuuper, bis denn!" und weg.
In beiden Fällen möchte der Vorgesetzte die Aufstellung bis Mittag und das ist keine Frage, sondern eine Arbeitsanweisung.

Er meinte, die ersten zwei Wochen mit dem deutschen Teamleiter habe er eigentlich durchgehend mit der Kinnlade auf dem Schreibtisch dagegessen, weil der Typ sooooooo unhöflich war.
Irgendwann übernahm dann wieder ein Landsmann das Team und er erwischte sich dabei, dass er nach zwei Minuten Arbeitsabweisungsanbahnung innerlich mit den Augen gerollt hat und sich gedacht hat "nun sag halt endlich, was ich machen soll und nimm Deinen Hintern von meinem Tisch... 'Weihnachtin wir essen zeitlish!!!''"
(ich hab Tränen gelacht!)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben