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Deutsche Gesellschaft

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G

Gelöscht 54649

Gast
Ich habe mich vor einigen Jahren mit einem US-Amerikaner unterhalten, in dessen Firma einige Deutsche gearbeitet haben.
Und er meinte, dass es zwei Dinge sind, die Deutsche erstmal unfassbar unfreundlich wirken lassen:
einerseits würde er jedes Mal zusammenzucken, wenn einer der Kollegen plötzlich beim Reden von Englisch zu Deutsch wechselt, weil es einfach eine sehr harte, eckige Sprache ist ("like someone's firing a machine gun!")
und wir sind direkt. Sehr direkt.
Amerikanische Vorgesetzte kommen ins Büro, fragen erstmal nach dem Wochenende, der Frau, den Kindern und mäandern sich dann smalltalkmäßig darauf hin, dass es total "awesome" wäre, wenn man eventuell die Zeit hätte, dieses und jenes zu tun... und hinter könnte man ja gemeinsam zum Lunch...
Deutscher Vorgesetzter düst am Büro vorbei, bremst, kommt zurück, steckt den Kopf zur Tür rein: "Mooorgen, gut dass ich Dich gerade sehe! Ich bräuchte bis Mittag mal die Aufstellung X, kannst Du das bitte machen? Suuuuuuuper, bis denn!" und weg.
In beiden Fällen möchte der Vorgesetzte die Aufstellung bis Mittag und das ist keine Frage, sondern eine Arbeitsanweisung.

Er meinte, die ersten zwei Wochen mit dem deutschen Teamleiter habe er eigentlich durchgehend mit der Kinnlade auf dem Schreibtisch dagegessen, weil der Typ sooooooo unhöflich war.
Irgendwann übernahm dann wieder ein Landsmann das Team und er erwischte sich dabei, dass er nach zwei Minuten Arbeitsabweisungsanbahnung innerlich mit den Augen gerollt hat und sich gedacht hat "nun sag halt endlich, was ich machen soll und nimm Deinen Hintern von meinem Tisch... 'Weihnachtin wir essen zeitlish!!!''"
(ich hab Tränen gelacht!)
 
S

Sascha

Gast
Ich habe schon Höhen und Tiefen erlebt.
Bei den Hõhen typisch deutscher Neid und bei den Tiefen absolute Miss-Gunst. Selbst von Leuten die man schon 20 Jahre kennt und sich Freunde nennen. Die deutsche Gesellschaft kann einen krank machen. Mich wundert nicht dass die deutschen Psychatrien überfüllt sind. Traurig aber die Realität.
 
H

Herr Falter

Gast
Da fällt mir eine deutsche Eigenschaft ein. Mein Auto, mein Haus und mein Boot. Der gleichgestellte Kollege im Büro oder der Nachbar wird grün vor Neid. Als ob es nichts wichtigeres bei solchen Menschen gibt. Dieser andauernder Vergleich untereinander kann krank machen und bei manchen Deutschen oder vielen, bei denen es nur um Status geht und einem förmlich den Neid aufzwingen wollen habe ich den Eindruck, sie denken dass sie ewig leben. Typisch deutsch und eine seltene, dämliche Mentalität, nicht mal die Amis sind so dumm, deshalb eher die duemmlichste Mentalität auf diesem Planeten.
 

Typ_xyz

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin Deutscher und wollte mal über unsere deutsche Gesellschaft einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben.
Ich war schon viel im Ausland, privat, beruflich und habe auch mal in Frankreich und Italien gelebt.
Ich stelle immer wieder mit entsetzen fest, wie sehr doch im Vergleich zu manchen anderen Ländern Deutschland teilweise von der Mentalität einfach schrecklich ist. Kenne kaum ein Volk, dass so überheblich, arrogant und unfreundlich rüberkommt.
Sehr großer Egoismus, großer Anteil an toxischen Menschen, immer mehr Nazismus . Zum einen glauben die Deutschen, wie sehr sie doch im Ausland beliebt sind und bilden sich noch etwas darauf ein. In Wirklichkeit sind sie eher verhasst, geliebt werden nicht die Menschen sondern ihr Geld. Ich habe schon in F, I, NL, Ä und in der Schweiz gearbeitet. Ich denke, nirgends wird so gemobbt, angegeben und sich auf den Titel eingebildet, als in Germany. Vielleicht noch teilweise so in den Staaten. Unglaublich diese Art an Besserwisserei und Nörgelei . Über Kollegen und Nachbarn sich das Maul zerreißen, Neid und Missgunst ohne Ende, wegen jeder Kleinigkeit, es gibt keine wirklichen Freunde, Beziehungen gehen sehr schnell in die Brüche, teils wegen Nichtigkeiten, in der Familie und Verwandschaft kaum Zusammenhalt, wenn es dann um das Erben geht, werden so manche Geschwister zu Feinden.
Dann immer top sauberes Auto, sterile Wohnungen und Häuser ohne Flair, einfach eiskalt...

War mal meine Erfahrung.

Markus
Unsere Gesellschaft ist sehr auf Materialismus und Status konditioniert. Für solche Gesellschaften sind folgende Werte charakteristisch:
Verstocktheit, Spießigkeit, Intoleranz, Narzismus, Neid, Hochmut, Überheblichkeit, Arroganz

Für geistig geprägte Gesellschaften, wie man sie z. B. in christlichen, buddhistischen oder sonstigen Klöstern vorfinden kann, sind folgende Werte charakteristisch:
Verständlichkeit, Nachgiebigkeit, Toleranz, Selbstlosigkeit, Gönnen, Demut, Devotheit, Bescheidenheit

Vielleicht sollte unsere Werte-Konditionierung in Schule, Medien und Politik überdacht werden? Wahrscheinlich würde dies jedoch unsere materielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und die materielle Leistungsfähigkeit ist nun mal, so sind viele überzeugt in unserer Gesellschaft, unser höchstes Gut. Es ist wichtiger, dass Beatmungsplätze aufrecht erhalten werden, als dass Menschen vereinsamen oder psychisch zu Grunde gehen.
 
G

Gelöscht 84793

Gast
Für geistig geprägte Gesellschaften, wie man sie z. B. in christlichen, buddhistischen oder sonstigen Klöstern vorfinden kann, sind folgende Werte charakteristisch:
Verständlichkeit, Nachgiebigkeit, Toleranz, Selbstlosigkeit, Gönnen, Demut, Devotheit, Bescheidenheit
Entschuldige, ich mag jetzt nicht klugscheißen, aber ich hoffe doch sehr du meinst eine "geistlich geprägte Gesellschaft" oder magst du sagen, dass alle die nicht irgendwie gläubig sind nichts im Kopf/geistig drauf haben?
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Da fällt mir eine deutsche Eigenschaft ein. Mein Auto, mein Haus und mein Boot. Der gleichgestellte Kollege im Büro oder der Nachbar wird grün vor Neid. Als ob es nichts wichtigeres bei solchen Menschen gibt. Dieser andauernder Vergleich untereinander kann krank machen und bei manchen Deutschen oder vielen, bei denen es nur um Status geht und einem förmlich den Neid aufzwingen wollen habe ich den Eindruck, sie denken dass sie ewig leben. Typisch deutsch und eine seltene, dämliche Mentalität, nicht mal die Amis sind so dumm, deshalb eher die duemmlichste Mentalität auf diesem Planeten.
Der letzte Satz hindert mich an einem 'Danke'. Ja, ich habe auch den Eindruck, dass viele Menschen zu viele Vergleiche anstellen. Aber wir Deutschen sind keine Spitzenreiter darin. Sieh Dir mal an, wie bspw. in den Golfstaaten geprotzt wird. Und die Amis stehen vielleicht nicht so auf herausgeputzte Eigenheime wie viele Deutsche, aber die Gesellschaft dort ist doch arg kapitalistisch geprägt.

Dennoch sind diese Vergleiche nervig - und schaden vielen Menschen. Ich habe auch schon das Gefühl, als Sonderling zu gelten, da ich im Urlaub oft nur 100~200 km weg fahre. "Mein Haus, mein Auto, mein Boot" - naja, so ist das v.a. in wohlhabenden Ländern....

Und bevor wieder dieser olle Vorwurf kommt, es sei eine Platitüde, dass man u.a. in Deutschland sich zu viel mit anderen Menchen vergleicht, kann ich nur auf zahllose Threads hier im Forum verweisen, aus denen deutlich wird, dass zu viele Vergleiche die Menschen unglücklich machen. Das fällt alleine schon hier auf dem Portal deutlich auf.
'Vergleicheritis' - so nenne ich sie mal, hat mal zu meinem eigenen Unglück beigetragen (ich hatte in den Nuller Jahren eine schwere Zeit). Ich wollte nie ein Überflieger sein, aber ich konnte es lange nicht akzeptieren, dass bestimmte Sachen nicht so liefen, wie man es sich vorstellt. So hatte ich lange daran geknabbert, dass der Bachelor deutlich länger als die Regelstudienzeit in Anspruch nahm.

Aber ich habe ebenso den Eindruck, dass immer mehr Menschen erkennen, wie schädlich zu viele Vergleiche sein können. Eine Gesellschaft ist ja schließlich immer irgendwie im Fluss. Von daher bin ich verhalten optimistisch, dass es in dieser Hinsicht zukünftig etwas gelassener zugehen mag.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Unsere Gesellschaft ist sehr auf Materialismus und Status konditioniert. Für solche Gesellschaften sind folgende Werte charakteristisch:
Verstocktheit, Spießigkeit, Intoleranz, Narzismus, Neid, Hochmut, Überheblichkeit, Arroganz

Für geistig geprägte Gesellschaften, wie man sie z. B. in christlichen, buddhistischen oder sonstigen Klöstern vorfinden kann, sind folgende Werte charakteristisch:
Verständlichkeit, Nachgiebigkeit, Toleranz, Selbstlosigkeit, Gönnen, Demut, Devotheit, Bescheidenheit

Vielleicht sollte unsere Werte-Konditionierung in Schule, Medien und Politik überdacht werden? Wahrscheinlich würde dies jedoch unsere materielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und die materielle Leistungsfähigkeit ist nun mal, so sind viele überzeugt in unserer Gesellschaft, unser höchstes Gut. Es ist wichtiger, dass Beatmungsplätze aufrecht erhalten werden, als dass Menschen vereinsamen oder psychisch zu Grunde gehen.
Du vergisst bei diesem Vergleich eine ganz wichtige Tatsache:

Die "geistigen Gesellschaften" welche du nennst, tragen sich nicht selber. Sie werden alimentiert durch eben solche "materiellen" Gesellschaften, welche ihre Existenz überhaupt erst ermöglichen. Dabei spielt es keine Rolle ob Kloster oder buddhistischer Tempel... beide Daseinsformen sind durch das Aufbringen von Ressourcen der Gesellschaft drumherum abhängig. Ohne gäbe es sie gar nicht.

Daher sind Klöster oder Tempel auch keine eigenen Gesellschaften sondern eher Blasen, welchen es bestimmten Menschen erlauben, dem Leben der Ertragsgesellschaft zu entfliehen und dort mit anderen Regeln weiter zu leben.

Desweiteren sind Klöster und auch buddistische Tempel Orte an denen nochmals ganz andere Zwänge herrschen. Ichbenutze hier bewusst das Wort "Zwänge" anstelle von "Regeln". Ich wollte jedenfalls nicht mit einem Mönch oder gar mit einer Nonne tauschen.

Dass man in der Schule solche Werte propagieren sollte, da bin ich strikt dagegen. Man sollte das Bildungssystem dahingehend reformieren, Menschen wieder etwas mehr Selbständigkeit zu lehren. Ein Fach wie "Gesellschaftskunde" in welchem das Steuersystem, die Funktionsweise von Krediten und Finanzierungen, grundlegende Gesetze sowie deren Anwendung sowie weiteres Alltägliches gelehrt wird, würde ich befürworten.

Der Materialismus ist ganz klar ein Aspekt welcher zu unserer Gesellschaft in Deutschland dazugehört, keine Frage. Ist allerdings auch nicht verwunderlich bei einem Land, welches kaum eigene Bodenschätze besitzt und dennoch für seine Größe weltweit wirtschaftlich Maßstäbe setzt.

Was manche "Verstocktheit, Spießigkeit und Intoleranz" nennen, nenne ich "Beständigkeit und Fleiß".

Was manche "Narzissmus und Neid" nennen, nenne ich "Ehrgeiz und Leistungswille".

Was manche "Überheblichkeit und Arroganz" nennen, nenne ich schlicht "Erfahrung und Lehren aus der Vergangenheit".

Und ich kann es gar nicht oft genug wiederholen:

Ich lebe gerne hier in Deutschland. Ein Land welches mir viele Möglichkeiten gab, von welchem beispielsweise mein Vater aus einem ehemaligen Ostblock-Land nur träumen konnte... bis er hierher kam.

Ein Land mit gutem Sozialsystem und vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten. Und nicht zuletzt auch der Möglichkeit, einfach zu gehen, wenn es einem nicht gefällt und zwar ohne dass an irgendeiner Grenze auf einen geschossen wird....

Ein Land indem man jeden Aspekt seiner Persönlichkeit entwickeln kann, sofern man anderen nicht damit schadet. Sicherlich wird es beispielsweise ein Homosexueller im bayrischen Hinterland schwer haben. Aber ein bayrischer "Grantler" wird sich in Berlin Friedrichshain ebenfalls sehr schwer tun. Für beide ist dennoch Platz in der Gesellschaft mit allen Facetten ihrer Persönlichkeit.

Jemand der materiell aufsteigen möchte und es hier nicht schafft... der wird es woanders umso schwerer haben. Gleiches gilt für Menschen, welche sich nach mehr Toleranz sehen... ich kenne kaum einen anderen Ort auf der Welt, bei welchem man als Fremder so gut aufgenommen wird.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Aufgenommen wird man erst mal recht gut, das stimmt. Aber als Migrant eine Arbeit zu finden, ist in DE schwieriger als in manch anderen Einwanderungsländern. Ich kenne einige Leute, die viel mit Migranten zu tun haben, die haben das schon mehrmals betont. Ohne eine einigermaßen solide berufliche Perspektive ist es aber auch nicht leichter, Fuß zu fassen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Aufgenommen wird man erst mal recht gut, das stimmt. Aber als Migrant eine Arbeit zu finden, ist in DE schwieriger als in manch anderen Einwanderungsländern. Ich kenne einige Leute, die viel mit Migranten zu tun haben, die haben das schon mehrmals betont. Ohne eine einigermaßen solide berufliche Perspektive ist es aber auch nicht leichter, Fuß zu fassen.
Du hast vielleicht aus meinem Post rauslesen können, dass ich selber Migrationshintergrund habe... Ich kenne also nicht nur Leute, welche mit Migranten arbeiten, sondern ich bin selber einer. Anhand meines Nachnames könnte man sogar sofort sagen, aus welchem Land ich ursprünglich kam. Dennoch hatte ich nie Schwierigkeiten, hier (gutbezahlte) Arbeit zu finden. Ebenso kenne ich niemanden aus unserem Umfeld auf den das zutrifft.

ABER:

Die Schwierigkeiten, die du ansprichst, gibt es, keine Frage. Sie haben Menschen vor allem aus sehr bildungsfernen, archaischen Ländern, denen noch dazu viel Eigenmotivation fehlt. Sie sind vorhanden, ja, aber nicht in der eigentlichen Gesellschaft verwurzelt, sondern ein Problem des Selbstverständnisses der genannten Migranten.

Das Problem haben auch Menschen, welche hier "Asyl" mit "Einbürgerung" verwechseln. Asyl ist ein zeitlich begenzter Status zum Schutz der jeweiligen Person, welche früher oder später wieder in ihre Heimat zurückgehen sollte, sobald kein Schutzgrund mehr vorhanden ist.
 
Status
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