Ich finde auch der Slogan "Black Lives Matter" ist unglücklich gewählt. Dies, weil er
a) ausgrenzt und
b) ständig missverstanden wird und
c) eine "wir gegen euch" Rhetorik schafft.
Meines Erachtens muss auch unterschieden werden zwischen "Black Lives Matter" als Slogan und der Organisation "Black Lives Matter".
Der Slogan wird von den Protestierenden benutzt ohne die Bedeutung genauer einzugrenzen. Er steht für vieles. Gegen Rassismus, gegen Übergriffe der Polizei, Gegen systemische Diskriminierung uvm.
Die Organisation "Black Lives Matter" hat eine eigene Webseite ( blacklivesmatter.com ) auf der sie ihre Ziele ähnlich wie in einem Manifest formulieren. Es gibt 17 Zweige (Chapter) in verschiedenen Städten der USA.
Ich finde die Rhetorik auf der Webseite sehr einseitig. Das ständige "wir", "unsere" Community, "wir die Schwarzen" macht es mir nicht einfach mit der Organisation zu symphatisieren.
Ich habe den Eindruck, dass die Macher der Webseite so in ihrem Denken "Ghottoisiert" sind, dass sie sich ein "wir alle" gar nicht mehr vorstellen können.
Slogans wie "Black is beautiful" sind da schon etwas angenehmer. So etwas hat Humor, schafft Verständnis und bildet somit auch Vertrauen und den Willen aufeinander zuzukommen. Freiwillig.
Ziel der BLM-Bewegung ist es aber nicht zu kuscheln. Es soll ungemütlich werden und der Druck auf Politker und die Gesellschafft wird meines Erarchtens bewußt geschaffen. Vor allem, wenn Polizisten als Geste der Versöhnung auf die Knie gehen, kommt mir das äußerst erzwungen vor. Nur, durch Druck und Zwang erzeugte Zugeständnisse halten nicht lang.