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Alles zu viel grad. Kann mir jemand Empathie geben?

G

Gelöscht 125958

Gast
Auf der anderen Seite plagt mich das schlechte Gewissen, weil ich hier bei der Arbeit viel lerne und die Kollegen nett sind und die das ja scheinbar alles so mühelos wuppen und jeden Tag von 7-19 Uhr da sind
Ich war jahrelang beruflich als Pfleger im deutschen Gesundheitswesen unterwegs und habe mir exakt die selbe Frage gestellt:

Wieso schaffen das die Kollegen, während ich komplett auf dem Zahnfleisch gehe?

Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen:

Genauso wie ich vorgetäuscht habe, dass es mir gut geht, haben das die Kollegen getan.
Aus Scham zeigt man seine Probleme ja nicht öffentlich.
Ich war nach gerade mal 5 Jahren Dienstzeit die Pflegekraft mit der längsten Stationszugehörigkeit. Alle hatten im Laufe der Jahre gekündigt.

Ich dachte eben auch, dass so eine Arbeitsbelastung im Beruf normal wäre. Und das es an mir liegt.
Ich kannte ja keinen anderen Beruf, um vergleichen zu können.

Auch ich suchte daher den Fehler bei mir.
Muss ich nur mehr joggen?
Mehr Vitamine essen?
Weniger PC spielen?
Besser drauf sein?

Die Kollegen und ich hatten soziale Probleme auf Grund der Arbeitsbelastung. Scheidungen. Isolation.
Ich selbst nahm Psychopharmaka.
War ständig völlig erschöpft.
Nahezu kein Sozialeben.

Auch sah ich hier und da Indizien für Suchtmittel bei Kollegen.


Was ich damit sagen will:
Kann es sein, dass deine Kollegen genauso überarbeitet sind wie Du?
Und ihr es einfach gegenseitig nicht bemerkt?
Und deine Kollegen ebenfalls denken:
"Warum schaffe ich das nicht, aber die Kollegen?"


Bei mir ging es beruflich ganz gut aus. Arbeite jetzt als Dozent für Mathematik an der Uni. Das ist größtemteils entspannt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Du bist alles andere als schwach. Eine Doktorarbeit nimmt viel, oder besser gesagt, deine komplette Zeit in Anspruch und zum Ende hin wird der Druck noch größer und man würde sich am liebsten heulend und schaukelnd unter die Dusche setzen. Aber einfach tief durchatmen, das wird schon. Wenn du das hinter dir hast, gehts wieder aufwärts mit freier Zeit, positiven Gedanken und Freude an anderen Dingen.

Vielleicht muntert dich das etwas auf:

 
Zuletzt bearbeitet:

Enie

Aktives Mitglied
Gewisse Verhaltensweisen und Aussagen deines Freundes sind wohl kulturell bedingt.
Interkulturelle Beziehungen haben oft einen zusätzlich herausfordernden Aspekt, wenngleich auch einen bereichernden.

Ich bin selbst in zwei Kulturen gross geworden und das war und ist bis heute nicht immer einfach. Es braucht viel Übersetzungsarbeit.

Wichtig ist, dass ihr miteinander reden und allfällige Missverständnisse aus dem Weg räumen könnt.

Alles Gute dir 🍀.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Was ist wichtiger, Gesundheit oder Gewissen?
Das kommt darauf an. Es kann auch Gewissensentscheidungen zugunsten nahestehender Menschen geben, die mit gesundheitlichen Risiken oder Beeinträchtigungen für einen selbst verbunden sind. So z.B., wenn jemand jahrelang enge Angehörige, schwerbehinderte Kinder etc. pflegt.

Im vorliegenden Fall handelt es sich aber nur um eine Arbeitsbeziehung und um die Beziehung zu einem "Partner", der dich nicht wirklich unterstützt und offensichtlich auch nicht wirklich liebt.

In dem Fall würde ich zugunsten meiner Gesundheit entscheiden. Gewissensbisse sind hier übertrieben. Dein Partner macht sich ja deinetwegen auch keine, obwohl es angebracht wäre, und deine Stelle wird nachbesetzt werden. Am Arbeitsplatz ist jeder Mensch ersetzbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brauch nochmal eure meinung: ich hab am Montag noch nen Vortrag (ne Dreiviertelstunde). Der hätte eig schon vor zwei Wochen bei meinen Vorgesetzten sein sollen.

gestern Abend hab ich da noch bis 23.30Uhr dran gesessen und muss heute nach der Arbeit weiter machen. Ich hab meinem Chef meine Situation erklärt (musste im Gespräch sogar weinen, das war Ur peinlich) und hab gesagt, dass es mir gesundheitlich nicht gut geht (ohne ins Detail zu gehen).

Jetzt hab ich gefragt, ob ich nächste Woche ein paar Tage frei haben kann da es mir nicht gut geht und ich mir auch durch den Kopf gehen lassen möchte ob ich erst Mitte Oktober oder Früher schon gehe. Nächste Woche sind aber so viele Leute im Urlaub und das Programm ost total voll. Ich weiß nur nicht wie ich nächste Woche noch durchstehen soll?

jetzt ärgere ich mich, dass ich mich nicht einfach nächste Woche krank gemeldet hab und so ehrlich war.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Brauch nochmal eure meinung: ich hab am Montag noch nen Vortrag (ne Dreiviertelstunde). Der hätte eig schon vor zwei Wochen bei meinen Vorgesetzten sein sollen.

gestern Abend hab ich da noch bis 23.30Uhr dran gesessen und muss heute nach der Arbeit weiter machen. Ich hab meinem Chef meine Situation erklärt (musste im Gespräch sogar weinen, das war Ur peinlich) und hab gesagt, dass es mir gesundheitlich nicht gut geht (ohne ins Detail zu gehen).

Jetzt hab ich gefragt, ob ich nächste Woche ein paar Tage frei haben kann da es mir nicht gut geht und ich mir auch durch den Kopf gehen lassen möchte ob ich erst Mitte Oktober oder Früher schon gehe. Nächste Woche sind aber so viele Leute im Urlaub und das Programm ost total voll. Ich weiß nur nicht wie ich nächste Woche noch durchstehen soll?

jetzt ärgere ich mich, dass ich mich nicht einfach nächste Woche krank gemeldet hab und so ehrlich war.
Wenn es dir gesundheitlich derart schlecht geht, lass' dich krankschreiben. Da würde ich gar nicht mehr weiter drüber nachdenken, sondern mich schnellstens zum Arzt begeben. Am besten noch heute.

Du wirst doch sowieso bald da aufhören. Was soll dir denn dann passieren, wenn du aus gesundheitlichen Gründen den Vortrag am Montag platzen lässt? Wenn du vorher vom Auto angefahren wirst und ins KH musst, kannst du ihn ja auch nicht halten. Hast du inzwischen die Kündigung eingereicht? An deiner Stelle würde ich so früh wie möglich gehen. Du stehst nach meinem Eindruck schon jetzt unmittelbar vor einem Zusammenbruch. Das merke ich schon daran, dass du den Drang verspürst, dich trotz deiner hohen beruflichen Qualifikation vor jedem kleinen Schritt durch Rückfragen hier im Forum bei dir völlig unbekannten Leuten abzusichern. Du musst schnellstens aus dieser Überlastungssituation heraus, bevor irreparable gesundheitliche Schäden eintreten. Am besten machst du im Anschluss daran erst einmal eine Kur, um dich psychisch, nervlich und auch körperlich zu regenerieren.

Noch mal:
Gesundheitliche Probleme, insbesondere ein Burnout-Zustand oder ein vegetativer Erschöpfungszustand, sind kein Grund, Urlaub zu nehmen oder Überstunden abzugleiten. Erholungsurlaub und Krankheit schließen sich gegenseitig aus. Wenn du nicht arbeitsfähig bist, bist du krank. Und dann musst du dich auch krankmelden bzw. krankschreiben lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab vor meinem Freund voll den Zusammenbruch am Samstag gehabt und erstmal nur geheult, was mir total peinlich war (sollte einem vorm Partner ja nicht oder?).

Ich hab dann auch gesagt, dass ich schon Symptome von nem Burnout habe- er hat dies geleugnet; weil irgendeine Bekannte von ihm, die nen Burnout ist, in ner Besprechung rumgeschrien hätte. Ich hab meistens ne sehr gute Fassade, aber der eigene PARTNER muss doch merken, dass es einem nicht gut geht. Grad nach so nem ,,Zusammenbruch‘‘?!

Er hat dann ganz nett mit mirgeredet, musste aber trotzdem unbedingt zu seinen Eltern fahren (gestern Mittag war die Taufe von seinem Neffen, aber es hätte ja auch gereicht, wenn er gestern morgen gefahren wäre zum Beispiel) und hat nicht mal angeboten zu bleiben.

Ich bin ab morgen krank geschrieben; es tut mir nur total leid für die sehr netten Kollegen die ja nichts für meine Situation können und auch schon gefragt haben; was grad bei mir los ist?

ich fahre morgen nach Hause zu meiner Familie, da bin ich wenigstens in nem Umfeld wo ich mich grad aufgefangen und verstanden fühle.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Das ist das einzig Richtige! Ich wünsche dir alles Gute!

Dein Freund ist ein großer Egoist. Ich würde nicht mit ihm zusammenbleiben. Da ihr nicht verheiratet seid, kannst du dich ohne großen Aufwand von ihm trennen.

Ich würde meine Zelte im Ausland abbrechen, mich regenerieren, ggf. mit professioneller Hilfe, und mir dann in Deutschland einen adäquaten Arbeitsplatz und ein verständnisvolles soziales Umfeld suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:

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