Ich erstelle jetzt eine eigenen Thread, um nicht andere Threads so stark mit den eigenen Gedanken zu belasten. Es ist keine Frage und verlangt keine Antwort.
Ich bin überrascht von der Fülle an Threads die speziell Einsamkeit, Beziehungslosigkeit und Dating-/Flirtproblemen von Männern jungen und mittleren Alters zum Anlass haben.
Leider wird dort immer wieder hantiert mit Ratschlägen die zu kurz greifen. Eine häufiger Kommentar war, warum Mann sich aus einem Korb so viel mache, und ob das Selbstbewusstsein nicht zu gering wäre. Es scheint auch hauptsächlich Männer zu betreffen, weil von diesen i.d.R. verlangt wird "den 1. Schritt zu machen", was hübsch einfach für die Frauen ist.
Ich kann nur für mich sprechen, aber Erfahrungen teilen hilft vielleicht.
Es im Grunde nicht der Korb der mir zu schaffen macht (wenn Sie nicht will/kann ist das eben so); aber oft erlebte ich, dass man nicht nur als Mann, sondern auch als Mensch einen Korb erhält. Der Korb gilt nicht der Bitte, er gilt dem Menschen. Egal wie fremd oder innig der Kontakt vorher war.
Wo man vorher noch als lustig, freundlich und charmant evtl sogar beliebt war, wird man plötzlich abgeschoben als wäre man ein notgeiler Schürzenjäger. Einen Korb zu erhalten ist schon nicht leicht, aber bei den Frauen, die mir emotional wichtig waren, habe ich schlechte Erfahrungen besonders im Danach gemacht.
Gerade wenn's sehr schief lief, wollte ich von manchen Frauen gerne erfahren warum (Attraktivität, Alter, Größe, Charakter, etc.), oder ein kurzes Feeback über mein Verhalten (panisch, wirr, unverstädlich, aufdringlich ...?), ggf. auch regeln wie man sich nun zukünfitg zueinander verhalten will (Arbeit, Freunde, etc.).
Aber egal wie man es versucht, der Rolladen ist schon unten - als wäre Mann ein Unmensch gewesen und die eigenen Gefühle und Bedürfnisse verwerflich. Bei manchen Frauen tritt dieser Zustand aber auch schon mit dem Korb geben ein.
Die Reaktion der Frauen empfinde ich als überzogen und unangemessen, und das bereitet mir Angst, weil ich mir keine Einschätzung über deren Verhalten mehr zutraue. Ich kann nicht nachvollziehen wie deren Kommunikation gelagert ist.
Mein Selbstwertgefühl ist m.M.n. im Rahmen, ich weiß ziemlich genau was ich will und was nicht, und habe eine klare Vorstellung davon wie ich der Frau begegnen will. Für mich stellt sich die Frage der Selbstsicherheit.
Zum Introvertierten (evtl. Schüchternheit (fraglich)) kommt eine Soziale Phobie. Letzere verdanke ich entsprechenden Erfahrungen mit (nicht so) femden Menschen, leider macht sie den Kontakt gerade zu möglichen Partnerinnen verlässlich zunichte.
Der Grund der Angst könnte darin liegen, dass für mich die anderen seltsam und unverständlich sind, mir fehlt das Vertrauen in fremde Menschen und Frauen, sich angemessen zu verhalten wenn ich einen - m.M.n. angemessenen Wunsch äußere.
Wird im Zusammentreffen früher oder später die Panik getriggert, wird jeder Kontaktversuch verlässlich vernichtet.
Ausschließlich ist meine Erfahrung und Konsequenz - wenn ich mit Frauen auskommen will, darf ich meine Gefühle nicht äußern; sich auszusprechen ist unmöglich.
Therapeuten sagen zu mir immer, "Sie könne sich doch wunderbar ausdrücken und ausreichend reflektieren", um mir dann mitzuteilen dass sie nichts für mich tun könnten - ich müsse nur lernen/üben meine Ängste und Hemmungen zu überwinden.
Von anderen Problematiken her weiß ich das Übung bedeutet, die Situation wöchentlich oder häufiger zu bewältigen, weil sonst keine Gewöhnung im Gehirn auftritt. Wenn man alle Monate oder Jahre mal eine Frau anspricht, lernt sich im Grunde nichts.
Wie geht das nun? 3x die Woche losziehen und eine Frau finden die noch vorstellbar als Partnerin ist um an ihr zu üben, ohne es im Zweifel ernst zu meinen. Oder...?
Erstens möchte ich das den Frauen nicht zumuten, und zweitens mir nicht zumuten, denn ich muss das auch emotional verarbeiten können. Eine Frau um ein Treffen zu bitten, ist eben nicht das gleiche wie einen Verkäufer zu fragen wo der Tee oder der Kaffee im Regal steht.
Was denkt man sich als Frau dabei, den Herren mehr Übung nahezulegen? Keine Frau will ein Übungstück sein, da bin ich mir sicher.
Unter Menschen zu sein allein reicht auch nicht, das weiß auch jeder.
Ich kann mir das auch nicht vorstellen - es gibt viele Frauen die sexuell attraktiv sind, aber ich muss auch etwas empfinden um der Frau Liebe entgegenbringen zu können.
Ginge es wirklich nur um Sex, könnte ich seit 14 Jahren in Bordell gehen. Viele Männern tun das wohl auch.