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Gefangen im eigenen Körper

Warum wird das zum Glücksspiel, wenn man über 30 ist? Weil man dann schon so alt ist oder was?

Mir hat mal eine Transfrau gesagt, dass ein beachtlicher Anteil erst mit über 30 überhaupt anfängt, zu sich zu stehen und entsprechend aktive Entscheidungen in die Wege leitet. Und die ist auch echt viel in solchen Gruppen unterwegs, bzw. steht ebenfalls mit mehreren Transleuten in Kontakt. Mir wurde von Transleuten gesagt, dass eine Angleichung nur nach der Pubertät an sich schwieriger ist.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, für mich liest es sich so, als würdest du alles "sammeln" was dir wehtut, was negativ ist und was dir schadet. Und warum so vieles nicht gut läuft oder nicht klappt.

Wie ich schon geschrieben habe: das IST alles scheiße, keine Frage. Du kannst jetzt aber alles verfluchen und weiter drin bleiben oder du versuchst dir das Glück zu erkämpfen, das du aben kannst und das dir zusteht.

Du machst ja im Moment alles von deinem Körper abhängig. Auch deine Liebenswürdigkeit, Freundschaften und dass du ein Sozialleben hast. Und das empfinde ich als Trugschluss. Für Freundschaften ist es nämlich eigentlich sekundär, ob jemand trans ist oder nicht und wie das geklappt hat. Und auch mit diesem Körper kannst du Spaß haben, Hobbys, neue Kontakte knüpfen. Es gibt nicht nur Idioten, die dich verurteilen und die damit nicht umgehen können, es gibt auch Leute, die echt okay sind.

Du kannst auch mit diesem Körper deine Schönheit als Frau entdecken und deine Identität als Frau haben. Auch wenn das nicht optimal verlaufen ist. Du bist weiterhin eine Frau.

Du kannst auch einen Körper, der nicht so ist, wie du ihn haben willst pflegen und möglichst schön halten. Auch wenn es sehr schwer ist. Und der Körper so wie er jetzt ist, nicht mit deinem Empfinden zusammenpasst.

Wenn du das Gefühl hast, dein jetziger Therapeut kann dir nicht wirklich weiterhelfen, suche dir einen anderen.

Ich kenne mich auch nicht ausreichend aus, aber würde auch eine weitere Meinung von einem anderen Arzt helfen? Vielleicht hat die Behandlung auch einfach nicht funktioniert, weil sie falsch angegangen wurde?
 
Warum hast du eigentlich nicht früher begonnen? (Ich möchte es nur gern wissen, ist nicht vorwurfsvoll gemeint)
Gibt es etwas was dir hilft? Familie, Freunde?

Ich habe damals bereits mit 10 Jahren gemerkt, dass etwas nicht stimmt und ich anders bin - trug heimlich die Klamotten meiner Schwester und sowas ... in der DDR gabs das Thema einfach nicht. Und auch nicht nach der Wende. Ich dachte nur, ich bin im Kopf krank und habe deshalb niemandem gesagt. Nachdem das Internet dann auch in die Haushalte kam, habe ich irgendwann gemerkt, was los ist.


Warum wird das zum Glücksspiel, wenn man über 30 ist? Weil man dann schon so alt ist oder was?

Das kann Dir sicher auch jeder gute Endokrinologe gut beantworten: Je älter man wird, desto ausgeprägter sind männliche Merkmale - vor allem auch im Gesicht, Kehlkopf, event. schon Haarausfall und das bekommt man dann auch nicht mehr weg. Und viele, die ich kenne und Ü30 sind haben mehr oder minder markante, kantige Gesichter, die einfach dann auch trotz Hormonen bleiben. Oft sieht man es auch an den Händen, Statur ... wenn man 20 ist, hat man viel weichere Züge und der Körper reagiert auch viel flexibler, als wenn man spät anfängt. Die Haare wachsen dann noch gut und tragen maßgeblich zur Erscheinung bei. Ich kenne hunderte Mädels und habe da einen gute Einblick, glaub mir ...



Ohne dir zu nahe treten zu wollen, für mich liest es sich so, als würdest du alles "sammeln" was dir wehtut, was negativ ist und was dir schadet. Und warum so vieles nicht gut läuft oder nicht klappt.

Ich sagte ja, dass ich an einer Verbitterungsstörung ( in Folge Depressionen) leide. Das ist eine Krankheit. Ich kann das nur bedingt steuern, da vieles wie ein Automatismus abläuft. Ähnlich wie bei PTBS oder Angststörungen. Ich weiß, dass ich sicherlich positiver sein könnte - aber es gelingt mir nicht, weil in mir sehr oft eine Leere herrscht und auch wenig Hoffnung, dass man da jetzt noch maßgeblich ein Happy End draus zaubert. Noch möchte ich keine Antidepressiva, aber langsam erscheint mir das doch sinnvoll.


Du kannst auch mit diesem Körper deine Schönheit als Frau entdecken und deine Identität als Frau haben. Auch wenn das nicht optimal verlaufen ist. Du bist weiterhin eine Frau.

Du kannst auch einen Körper, der nicht so ist, wie du ihn haben willst pflegen und möglichst schön halten. Auch wenn es sehr schwer ist. Und der Körper so wie er jetzt ist, nicht mit deinem Empfinden zusammenpasst.

Ich pflege mich sehr und habe auch ein recht ordentliches Makeup, trage gern Schmuck usw. - jedenfalls lege ich da mehr Wert drauf, als andere Frauen, die oft einfach "zu faul" sind. Vielen ist das einfach zu viel Aufwand, viele haben es aber nicht unbedingt nötig - in der Lage befinde ich mich leider nicht.

Im Endeffekt ist die Geschichte aber immer die gleiche: Man reißt sich quasi den A**** auf, auch mit den Haaren und andere schminken sich nicht mal und benutzen ALDI-Shampoo und sehe um Welten attraktiver aus. Sowas demotiviert langfristig einfach, weil es eben so undankbar ist.
 
Das kann Dir sicher auch jeder gute Endokrinologe gut beantworten: Je älter man wird, desto ausgeprägter sind männliche Merkmale - vor allem auch im Gesicht, Kehlkopf, event. schon Haarausfall und das bekommt man dann auch nicht mehr weg. Und viele, die ich kenne und Ü30 sind haben mehr oder minder markante, kantige Gesichter, die einfach dann auch trotz Hormonen bleiben. Oft sieht man es auch an den Händen, Statur ... wenn man 20 ist, hat man viel weichere Züge und der Körper reagiert auch viel flexibler, als wenn man spät anfängt. Die Haare wachsen dann noch gut und tragen maßgeblich zur Erscheinung bei. Ich kenne hunderte Mädels und habe da einen gute Einblick, glaub mir ...

Naja, ich kenne jetzt mehrere Frauen, die über 30 sind und die sind jetzt nicht als männlicher oder klobiger zu bezeichnen, als in ihren 20ern. Viele haben halt das mädchenhafte abgelegt, das kindliche und sind mittlerweile halt erwachsene Frauen. Ich finde das aber nicht schlimm. Oder meinst du das jetzt speziell auf Männer bezogen? Wenn ja: da kann ich dir insoweit recht geben, dass Männer für mich erst mit Anfang 30 richtig männlich wirken (ohne jetzt Männer in jüngeren Jahren runtermachen zu wollen und Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel). So ein 20-jähriger Mann wirkt neben einem Anfang 30-jährigen oft ganz anders. Viel jungenhafter und weniger männlich.
 
Ich habe damals bereits mit 10 Jahren gemerkt, dass etwas nicht stimmt und ich anders bin - trug heimlich die Klamotten meiner Schwester und sowas ... in der DDR gabs das Thema einfach nicht. Und auch nicht nach der Wende. Ich dachte nur, ich bin im Kopf krank und habe deshalb niemandem gesagt. Nachdem das Internet dann auch in die Haushalte kam, habe ich irgendwann gemerkt, was los ist.
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Im Endeffekt ist die Geschichte aber immer die gleiche: Man reißt sich quasi den A**** auf, auch mit den Haaren und andere schminken sich nicht mal und benutzen ALDI-Shampoo und sehe um Welten attraktiver aus. Sowas demotiviert langfristig einfach, weil es eben so undankbar ist.

Ja, meine Verwandtschaft kommt auch aus den Osten. Zwar ist niemand in der Familie transsexuell aber psychisch schwer belastet (Knast und Berufswahlverbot u.a).
Das muss eine schwere Zeit für dich gewesen sein. Ich könnte mir vorstellen, dass es zusätzliche Spuren bei dir hinterlassen hat.

Kannst du nicht eine Echthaar-Perücke tragen? Ich weiß, dass das kein idealer Ersatz ist aber vielleicht fühlst du dich damit dennoch wohler.
Ich habe keine Ahnung was dir helfen könnte dich zu akzeptieren. Vielleicht ist eine Selbsthilfegruppe was:

Selbsthilfegruppen für Trans* - Hormonmädchen
 
Naja, ich kenne jetzt mehrere Frauen, die über 30 sind und die sind jetzt nicht als männlicher oder klobiger zu bezeichnen, als in ihren 20ern. Viele haben halt das mädchenhafte abgelegt, das kindliche und sind mittlerweile halt erwachsene Frauen. Ich finde das aber nicht schlimm. Oder meinst du das jetzt speziell auf Männer bezogen? Wenn ja: da kann ich dir insoweit recht geben, dass Männer für mich erst mit Anfang 30 richtig männlich wirken (ohne jetzt Männer in jüngeren Jahren runtermachen zu wollen und Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel). So ein 20-jähriger Mann wirkt neben einem Anfang 30-jährigen oft ganz anders. Viel jungenhafter und weniger männlich.

Ich meine transsexuelle Frauen: "Als Mann geboren" und dann mit Ü30 in die Hormonbehandlung und Transition. Und wie du richtig erkannt hast, wirken Männer ab 30 erst richtig männlich und die haben dann ein Problem "eine Frau zu werden" - eben weil genau die Merkmale da nochmal markanter ausgeprägt sind, die man eigentlich weg haben will.


Kannst du nicht eine Echthaar-Perücke tragen? Ich weiß, dass das kein idealer Ersatz ist aber vielleicht fühlst du dich damit dennoch wohler.
Ich habe keine Ahnung was dir helfen könnte dich zu akzeptieren. Vielleicht ist eine Selbsthilfegruppe was:

Selbsthilfegruppen für Trans* - Hormonmädchen

Perücke is Perücke. Man ist eingeschränkt und kann z.B. kaum Sport oder so machen, volle Züge, Busse o.ä. sind ein Problem, Wind, vieles halt. Nächstes Jahr lasse ich die aber wieder weg. Sagte ich ja. Echthaar kostet weit über 1000€ und ist nur was für Neureiche - dazu zähle ich leider nicht.

Die Selbsthilfegruppen kümmern sich meist nur um formale Dinge. Dort mit einem seelischen Problem aufzukreuzen macht wenig Sinn. Hatte das zig Male - die verweisen einen nur zum Psychologen. Das Problem liegt vor allem darin, dass die meisten nach so langer Zeit großteils zufrieden sind. Die wenigsten (<5%) tragen so viele körperliche und gesundheitliche Probleme herum wie ich. Und für solche raren Ausnahmen gibt es keine Lösungen, außer "muss man mit leben". Mir kann dabei niemand helfen!
 
Die Selbsthilfegruppen kümmern sich meist nur um formale Dinge. Dort mit einem seelischen Problem aufzukreuzen macht wenig Sinn. Hatte das zig Male - die verweisen einen nur zum Psychologen. Das Problem liegt vor allem darin, dass die meisten nach so langer Zeit großteils zufrieden sind. Die wenigsten (<5%) tragen so viele körperliche und gesundheitliche Probleme herum wie ich. Und für solche raren Ausnahmen gibt es keine Lösungen, außer "muss man mit leben". Mir kann dabei niemand helfen!

Und warst du beim Psychotherapeuten?

Ja, du wirst damit leben müssen. Es gibt doch recht viele Transsexuelle, die nach der Behandlung noch recht männlich wirken. Den Anschein nach wirken einige zufrieden und das macht die gute Ausstrahlung aus. Sieh mal, du holst alles Miese hoch und ziehst dich selbst runter. Du sagst, dass dir niemand helfen kann und solange du das denkst stimmt es ja auch. Frag dich was dir helfen könnte um deine Situation zu akzeptieren und wie du dich selbst wieder lieben lernst. Ich weiß es nicht wie es ist eine Transfrau zu sein aber ich weiß was Depressionen, Selbsthass und Suizidgedanken anrichten können. Du kannst da raus finden! Was du jetzt nicht tun solltest ist dich komplett zurück zu ziehen und dich gehen zu lassen.
 
Ich fange jetzt an mich zu wiederholen ...

Mein Problem ist nicht, dass ich transsexuell bin. Mein Problem ist vorrangig, dass ich heute chronisch krank bin und dauerhaft Schmerzen habe, meine Haare verlor und auch jede Menge eigenartiger Probleme habe - Ekzeme, schuppige Haut ... kam alles irgendwie nach der OP.

Mit den schlechte Ergebnissen der Hormontherapie, Brustaufbau, Nasenkorrektur kam ich irgendwie noch klar, aber dann kam immer noch oben was drauf. Und wenn man dann seinen Sport aufgeben muss und überhaupt nicht mehr mobil ist, wird das Leben sehr schwergängig. Früher habe ich alles mit dem Rad erledigt, heute muss ich laufen und das schränkt ungemein ein. Das hat mein Leben radikal umgekrempelt.

Und ich habe auch durchgehend leichte bis mittlere Schmerzen im Intimbereich, weil es schlecht verheilt ist, vernarbt ... war hundert Mal beim Arzt - findet keiner was. Lange laufen, lange sitzen ... tut alles weh. Sport nur bedingt. Mit 70 wäre das normal, aber nicht mit 39 ... und das ist nur ein einziger Teil von all den Problemen, die mich umgeben.

Irgendwann bin ich unter der Last zusammengebrochen und habe die Verbitterungsstörung und Depressionen begonnen und damit kämpf ich mich ständig durch. Aus dem Traum wurde ein riesiger Albtraum - das hat ja auch eine emotionale Komponente. Einen Suizidversuche habe ich bereits weg. Und das alles aufzuarbeiten wird Jahre dauern.
 
Als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe ist mir spontan die Umweltklinik Neukirchen eingefallen. Ich habe da mal einen Bericht im Fernsehen gesehen und die vollbringen wahre Wunder gerade bei Hautproblemen. Man geht dort nicht die üblichen Wege der konventionellen Schulmedizin, behandelt nicht mit Kortison und ähnlichen Medikamenten und erziehlt wirklich tolle Erfolge.

Vielleicht solltest du dich einmal schlau machen, ob man dort auch etwas für dich tun kann.
 
Danke für den Tipp! Ich weiß nicht, ob meine Kasse das übernimmt. Die haben sich bisher bei allem quergestellt. Ich notiere mir das aber mal.

Das Problem ist zudem, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll mit behandeln. Es sind ja so viele Sachen. Und es war auch immer irgendwie so, dass ein Problem gelöst werden konnte und zwei neue kamen. Ziemlich undankbar alles ... und meine Geschlechtsdysphorie habe ich trotz alle Mühe bisher nicht überwunden.
 
Ruf doch einfach mal dort an und erkundige dich ob man dort denkt, dass man etwas für dich tun kann und über welchen Weg du die KK mit ins Boot holen kannst.
 

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