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Gefangen im eigenen Körper

Es tut mir leid, dass es dir nicht geholfen hat. Ich weiß nicht wie du dich fühlst, ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Ich selbst bin eine Frau aber es wäre auch okay für mich gewesen, wenn ich ein Kerl geworden wäre. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man seine Identität am Geschlecht fest macht. Gut, nun ist das bei dir so und man kann es nicht ändern. Was genau hast du nach der Hormonbehandlung erwartet? bzw. was ist da genau schief gelaufen?
 
Ich mache nicht meine Identität am Geschlecht fest, sondern das Geschlecht eines Menschen ist Teil seiner Identität. Man bildet sich vielleicht ein, dass es für einen selbst keine Rolle spielt, aber das ist maximal ein Wunschgedanke. Ich könnte Dir wahrscheinlich zig Dinge nennen, die typisch weiblich sind und die Du gar nicht wahrnimmst. Das tut man natürlich nicht, wenn man darüber nie nachdenken musste bzw. in der Situation steckt, dass der Körper gar nicht zu dem passt, was man eigentlich ist - da fangen die Probleme nämlich an. Gesunde machen sich auch erst dann über das Kranksein bzw. Gesundsein Gedanken, wenn sie es sind.

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Hormone wirken immer sehr individuell. Das weißt Du doch als Frau. Die einen bekommen ein schönes C-Körbchen, andere haben fast nix. Die einen haben volles Haar, andere nur nerviges, feines ... und so ist das auch, wenn Transfrauen Hormone bekommen - die einen sprechen gut drauf an, bei anderen passiert nicht viel. Ich kenne mehrere Mädels, die haben eine schöne Brust bekommen, ich blieb flach wie ein Brett.

Es gibt durchaus auch welche mit einer schönen, weiblich Fettverteilung - sprich Hüfte, Po, schlanke Taille - bei mir ist da nichts passiert. Und da schaut natürlich die Figur nicht ansatzweise nach Frau aus und da passt auch weder eine Jeans, noch ein Kleid richtig. Irgendwie schön shoppen gehen, kannst echt vergessen. Kein A****, keine Titten ... den Spruch kennt man ja, bei mir ist es nur extrem ausgeprägt.

Und die Haare ... normalerweise wachsen die mit Hormonen richtig gut. Das kennen die Mädels ja aus der Schwangerschaft. Aber irgendwie sprechen meine Haare nicht so drauf an. Andere - sogar teils viel ältere - haben da richtig Glück gehabt. Da wächst das wie Unkraut. Ich habe nur so paar dünnen "Fusseln", die werden auch nicht länger 30cm. Das wollte mir erst niemand glauben und dann wuchsen sie einfach nich weiter. Naja, nach dem Ekzem und dessen "Kahlschlag" musste ich lange Perücke tragen, die kann ich aber jetzt nach über einem Jahr bald wieder weglassen.

Damals bin ich zum Arzt und der hat mich ausgelacht - ich hätte keine Haarausfall. Das wäre normal bis zu 200 Haare am Tag zu verlieren ... ich vertraue generell keinem Arzt mehr.
 
Naja, ich hab dünnes Haar, meine Brüste sind nach 3 Kinder nicht mehr so wie sie mal waren. Mein Bauch ist nach den Schwangerschaften auch nicht grad schön. Ich schminke mich gar nicht bis kaum. 😉 Hässlich finden mich dennoch wenige Menschen. Bin halt nicht perfekt.
Viele Frauen sind mit flachen Brüsten und dünnen Haar ausgestattet. Sie leben einfach damit.
Du scheinst dich da sehr über dein Äußeres zu definieren. Gibt es Dinge, die du an dir magst? Ich meine nicht dein Äußeres damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nimmt Dich jemand als Mann wahr? Trotz deiner "Mängel"? Ich glaube kaum!

Ich rede hier nicht von bisschen kleinere Brüsten oder so, sondern von massiven Unterschieden. Ich finde an meinem Körper einfach nichts weibliches und natürlich indentifiziert sich auch jede Frau über ihr Äußeres. Es ist halt so selbstverständlioch für Dich, dass du es nicht wahrnimmst. Für mich ist das eben nicht selbstverständlich. Und ich habe auch Mühe etwas Gutes an mir zu lassen - ich hasse jeder meine Zellen!

Wenn Du morgen früh aufwachst und hättest plötzlich einen anderen Körper, den eines Mannes, würdest Du vielleicht ansatzweise verstehen, was ich meine - und dann lebe mal dein Leben so weiter. Wenn dich dann andere Leute anglotzen, als wärst du ein Alien, hinter deinem Rücken lachen - wenn dich kein Mann anguckt, geschweige denn mit jemanden wie dir eine Beziehungen haben will. Wenn dich andere mobben und dich absichtlich mit Herr ansprechen, obwohl du einen Rock trägst. Wenn Tennies sich lustig machen und andere fast handgreiflich werden ... fällt aber fast nicht auf, klar ... wo ist denn schon ein Unterschied zwischen Mann und Frau ... das bisschen. Sieht man gar nicht ... ich verwechsle das auch immer und spreche Leute falsch an ...

Ich frage mich immer, wer zu H&M, Primark oder so geht, warum es riesige Drogerien gibt, Friseure - wieso rennen alle ins Fitnesstudio, machen Selfies, wählen Topmodels, machen mit hübschen Menschen Werbung, warum sind in den Filmen keine hässliche Menschen oder in den Empfangsbereichen im Hotel ... WOZU, wenn alle ihr Aussehen egal ist??
 
Ist tatsächlich alles ausgeschöpft? Gibt es keine Möglichkeiten der Verbesserung mehr?

Sicherlich könnte man hier und da operativ nachhelfen. Es gibt ja spezielle OPs zur Feminisierung. Nur werde ich die mir die nie leisten können. Ich habe mir bereits den Luxus gegönnt meine Nase umzugestalten, weil sie halt sehr männlich war - nur wurde das nicht richtig ausgeführt - absoluter Pfusch. Gegen sowas zu klagen ist zwecklos und da war mein jahrelang erspartes Geld über Nacht weg und ich wieder ein Stück unglücklicher.

Insofern habe ich durchaus sehr schlechte Erfahrungen mit sämtlichen medizinischen Behandlungen welcher Art auch immer.


Die Frage wurde ja schon gestellt - gibt es Dinge, unabhängig von deiner körperlichen Gestalt, bei denen du dich "richtig" und lust-voll spürst?

Nein. Ich fühle mich bei nichts weiblich. Was soll das sein? Auf Konzerte kann ich auch als Mann und sowas wir Flirten, Daten, Sex, Shoppen oder so fällt ja für mich aus. Was ist denn etwas typisch weibliches, was auch ohne Körper funktioniert? 😕


Und er arbeitet mit dir daran, ja? Also konkret an dieser Problemstellung? Das sollte dir doch Hoffnung geben. Du weißt, dass es möglich ist. Schwierig und langwierig, aber möglich!

Die Weisheitstherapie behandelt nur symptomatisch. Das nur mal am Rande. Man löst damit keine Probleme, sondern lernt nur sich ihnen nicht hinzugeben.


Wenn ich eines hier im Forum gelernt habe, dann, dass Menschen, die nicht von solchen Problemen betroffen sind, sie meist überhaupt nicht nachvollziehen können. Sie wissen schlichtweg gar nicht, wieviel ihnen ihr Körper, Aussehen und ihre Identität geben. Daher der Glaube ihr Leben wäre ganz ähnlich, mit solchen Problemen, weil sie ja glauben nicht auf soetwas zu achten. Das tun sie aber nur nicht, weil sie es gar nicht müssen. Ich wünsche dir, dass du hier auf mehr Verständnis treffen wirst.

Ich war vielleicht hier wieder etwas emotional ... ich habe durchaus dafür Verständnis und beneide Menschen, für die das eine Selbstverständlichkeit ist. Ich träume jeden Tag genau davon ... Selbstverständlichkeit.
 
Moin,
der Körper, der nicht ist wie er sein sollte. Der Körper, der anders als gewünscht und erwartet.
Ja, es ist nicht einfach einen Körper zu haben, der so ist, wie er nicht gewünscht oder wie er für einen sein sollte und doch ist es machbar und möglich mit diesen zu sein, sich zu arrangieren, ihn nach und nach als Teil seines seins anzunehmen. Ja selbst dann wenn er so nicht sein soll und er so nicht gewollt ist.
Doch wie du selbst schon gemerkt hast, geht es nicht einfach einen Schalter umzulegen. Gerade auch, wenn so wie du es getan hat so einiges auf sich genommen wurde, einen Körper passend zu seiner Identität zu erhalten, zu dem wie es gefühlsmäßig eher gepasst hätte und nun ist einiges nicht so geworden, wie es hätte gern sein sollen.

Natürlich macht es wütend....

Wütend vor allem auch, weil es ein aktiver Eingriff war mit einem Bild, wie es nach dem Eingriff hätte sein sollen. Das macht wütend, denn es war sicher kein einfacher Eingriff und nun nicht mehr wirklich, das was abgelehnt wurde zu sein und doch auch nicht das, was aus dem Körper hätte werden sollen.

Warum schreibe ich hier, weil es sehr viele Menschen gibt, die einen Körper haben, nicht nur durch Eingriffe, sondern auch von Geburt an, die mit ihrem Körper auf Kriegsfuß stehen. Es muss nicht unbedingt sein, dass sie sich einen Körper mit einem anderen Geschlechtsmerkmal wünschen, sondern einfach, dass sie wegen diesem und jenen sehr unzufrieden sind. Dann gibt es Menschen, die überhaupt nicht eins sind mit dem Körper und seiner Existenz, auch diese Menschen suchen nach Wegen, oft mit Unterstützung. einen Bezug zu diesem, einen Kontakt herzustellen, suchen nach Wegen ihn anzunehmen, als Teil ihrere Selbst.

Nun aber geht es eben auch um diese Frage, wie annehmen, was so wie es ist nicht gewollt, nicht gewünscht. Wie mit der Wut und all den Gefühlen umgehen, die eben bei dir aufgekommen sind, weil ja durch den Eingriff, ein Stück Hoffnung verloren gegangen ist, die davor sicher noch da war - Es wird alles gut, wenn....

Ja das Gefühl in einem Körper zu stecken, der nicht passt, war Grund und Ursache für den korrigierenden Eingriff...

Wie aber kann nun ein Körper, der doch irgendwie nicht der ist, wie und was er sein sollte, zu dem Teil werden was er ist, der Körper, der eben doch gebraucht wird und da ist, damit Leben möglich ist, selbst wenn es gerade nicht einfach.

Die erste Frage, die hier sich gestellt wird, ist gibt es eine Stelle ein Teil des Körpers, der ok ist zu dem es ein Einverständnis gibt. Denn der Körper ist da, so wie er ist und er ist wertvoll, da ohne ihm das hier schreiben nicht möglich wäre....

Doch richtet sich die Wut nur auf den Körper oder gibt es weitere oder andere Gründe?

LG
 
wieso rennen alle ins Fitnesstudio

Ich gehe dort hin, weil Sport meiner Psyche gut tut.

Es tut mir leid, zu lesen, dass Du Dich in Deiner Haut so unwohl fühlst. Aber das geht vielen Menschen ähnlich. Auch wenn sie mit dem passenden Körper geboren wurden.

Ich verstehe natürlich, dass Du geliebt werden möchtest. Das möchten die meisten Menschen. Vielleicht hättest Du bessere Chancen, wenn Du nicht soviel (Selbst-) Hass ausstrahlen würdest. Ich kann verstehen, dass Du sehr frustriert bist. Aber dieser Hass wird daran nichts ändern.

Zum Thema Wahrnehmung: ich liebe gewisse Aktivitäten, Sport, Musik, lesen... All das tu ich aber mit Fokus auf das Erlebte. Nicht mit dem Fokus auf mein Geschlecht. Ich gehe zum Sport und fühle meine Muskeln, nicht meine Weiblichkeit. Ja, ich habe Brüste. Ich bin da aber ganz unaufgeregt. Ich setze sie nicht in Pose. Das wichtigste ist, dass sie gesund sind. Sie sind eben da, genauso wie Ohren, Arme und andere Körperteile.

Bist Du in einem TS-Forum angemeldet? Ich kann mir vorstellen, dass Du dort Antworten bekommst, die Dir vielleicht etwas mehr weiterhelfen.
 
Die erste Frage, die hier sich gestellt wird, ist gibt es eine Stelle ein Teil des Körpers, der ok ist zu dem es ein Einverständnis gibt. Denn der Körper ist da, so wie er ist und er ist wertvoll, da ohne ihm das hier schreiben nicht möglich wäre....

Doch richtet sich die Wut nur auf den Körper oder gibt es weitere oder andere Gründe?

Habe schon öfter gehört ich hätte schöne Augen ... ich weiß aber nicht, ob das eine gute Basis sich so vorzutasten. Rein vom Bauchgefühl her wird das so nicht funktionieren, sondern eher mit dem Ansatz der Weisheitstherapie, bei der es vor allem darum geht Weisheit zu erlehnen und so "zu vergeben".

Meine Wut richtet sich nicht in erster Linie gegen meinen Körper und ich würde es nicht mit herkömmlicher Wut beschreiben. Ich bin extrem verbittert. Daraus folgt, dass man irgendwie auch aggressiv/genervt ist und z.B. auch sehr zynisch wird. Man ist dann teils auch von Rachegefühlen erfüllt, wenn bestimmte ungerechte Dinge von Personen ausgeführt wurden.

Ich hatte ja nicht nur eine OP, sondern genau genommen vier. Und wie ich ja erwähnte, hatten gerade die plastischen Operateure eher das Geld im Kopf als gute Ergebnisse und denen habe ich dann richtig, böse Mails geschickt. Und ich werde auch diese Rache- und Vergeltungsgedanken nicht los. Das ist ja eben diese Verbitterung - man kann nicht vergeben.

Hinzu kommt natürlich auch irgendwo eine maßlose Enttäuschung vom Körper her. Ich habe immer für ihn gesorgt, ernähre mich gesund, treibe Sport, bewege mich viel ... und der Dank ist jetzt das. Ich sage immer, wir sind geschiedene Leute.

Andere machen gar nix, kaufen billiges Shampoo und haben die schönsten Haare, gehen zu Mac Donalds, Sport kennen die nicht und haben eine tolle, schlanke Figur mit tollem Hüftschwung ... ich hab halt meine Männerfigur. Ich habe nie eine Damenjeans gefunden, die mir je gepasst hätte ... ich würde gern mal eine schicke Jeans tragen. Nicht mal solche banalen Dinge funktionieren bei mir. Ich brauche auch nicht anfangen Haare zu färben oder zum Friseur zu gehen - is doch Unsinn - ich hatte mich natürlich genau auf sowas gefreut ... irgendwie, dass man sich endlich ausleben kann.

Zum Thema Wahrnehmung: ich liebe gewisse Aktivitäten, Sport, Musik, lesen... All das tu ich aber mit Fokus auf das Erlebte. Nicht mit dem Fokus auf mein Geschlecht. Ich gehe zum Sport und fühle meine Muskeln, nicht meine Weiblichkeit. Ja, ich habe Brüste. Ich bin da aber ganz unaufgeregt. Ich setze sie nicht in Pose. Das wichtigste ist, dass sie gesund sind. Sie sind eben da, genauso wie Ohren, Arme und andere Körperteile.

Ich habe früher Leistungssport gemacht (Rennrad und Joggen). Da ich chronisch krank bin, musste ich das aufgeben. Das hat mir natürlich extrem viel Lebensqualität geraubt, da ich mehrere 1000km jährlich gefahren bin. Ich saß eigentlich täglich auf dem Rennrad. ... ja, das steht hier traurig in der Ecke. Das hat mich extem getroffen. Ab und an gehe ich aber joggen, trotz der Schmerzen ... wegen der Perücke war das jetzt immer schwierig. 🙁

P.S. Ja, bin in etlichen Foren ... da kann mir auch keiner helfen. Die meisten kennen meine Probleme ja nicht. Selbst mein Arzt meinte ich wäre die erste, die postOP Haarausfall bekommt ... medizinisch unmöglich ... halbes Jahr später waren die Haare weg.
 
Habe schon öfter gehört ich hätte schöne Augen ... ich weiß aber nicht, ob das eine gute Basis sich so vorzutasten. Rein vom Bauchgefühl her wird das so nicht funktionieren, sondern eher mit dem Ansatz der Weisheitstherapie, bei der es vor allem darum geht Weisheit zu erlehnen und so "zu vergeben".
Wenn das hier richtig wahrgenommen wurde, geht es um zwei Dinge. Zum Einen, um den Körper, der nicht dem entspricht, wie du ihn dir Wünscht und erhofft hast zu bekommen, wenn du dich den ganzen Eingriffen unterziehst, das andere sind die Ärzte, die wohl mehr an ihren Profit interessiert waren, als dir zu dem zu verhelfen, was dir wichtig ist.
Die Weisheitstherapie geht es da in erster Linie um den Hass und die Verbitterung? Und wie ist das zu verstehen mit dem Vergeben, auf wen oder was bezieht sich dies. Bitte verzeih die vielen Fragen, aber ich/wir möchten verstehen.
Auch möchte ich, dass du weißt, wenn hier etwas geschrieben wurde, z.B. von uns, dann ist es oft aus Erfahrungen heraus, aus dem was uns oder anderen schon mal geholfen hatte, muss aber nicht heißen, dass es dann unbedingt passt, sondern nur eine Anregung, hoffen, das dies ok ist oder bisher von uns war.

Meine Wut richtet sich nicht in erster Linie gegen meinen Körper und ich würde es nicht mit herkömmlicher Wut beschreiben. Ich bin extrem verbittert. Daraus folgt, dass man irgendwie auch aggressiv/genervt ist und z.B. auch sehr zynisch wird. Man ist dann teils auch von Rachegefühlen erfüllt, wenn bestimmte ungerechte Dinge von Personen ausgeführt wurden.
Das hatten wir vermutet, dass es weniger gegen den Körper ging, konnten es aber auch nicht ausschließen und hoffen es bleibt so, auch wenn er eben nicht der ist, den du gern hättest.
Gegen ungerechte Dinge, da empfinden wir oft Wut, und die kann schon sehr intensiv sein und sicher ist diese auch oft genug begründet. manchmal aber müssen wir auch acht geben, das wir nicht zu explosiv sind, weil dann bei aktuellen Dingen ganz oft ganz viel altes mitschwingt, doch dies kann immer besser abgefangen werden. Doch dafür war es schon sehr wichtig diese Wut (vor allem die alte, gerechtfertigte) anzuerkennen und auch ein Stück weit zuzulassen. Die Frage ist wie mit den Gefühlen umgehen, haben ist das eine und ausleben das andere.
Ich hatte ja nicht nur eine OP, sondern genau genommen vier. Und wie ich ja erwähnte, hatten gerade die plastischen Operateure eher das Geld im Kopf als gute Ergebnisse und denen habe ich dann richtig, böse Mails geschickt. Und ich werde auch diese Rache- und Vergeltungsgedanken nicht los. Das ist ja eben diese Verbitterung - man kann nicht vergeben.
Wäre dies jetzt etwas, was wir erlebt hätten, hätten wir für uns erst einmal die Frage, haben sie wirklich ausdrücklich, umfangreich und umfassend über alle Risiken aufgeklärt oder haben sie eher unsere Not ausgenutzt, um uns dahingehend zu bewegen, die OPs machen zu lassen und uns Hoffnung und Mut in diese Richtung, trotz des Wissens welche Risiken. Haben sie alle vorbereitenden Maßnahmen gründlich und umfangreich durchgeführt, z.B. Hormontherapie, um zu erkennen, ob es anschlägt, vorgeschaltet?
Wenn dann aber zu erkennen ist, das sie nicht sorgfältig und gewissenhaft alle Untersuchungen und Test vorgeschaltet haben, die für eine Geschlechtsangleichung notwendig sind, dann so schätze ich wären wir auch mehr als wütend...

In anderen Bereichen gab es hier für mutwilliges Handeln anderer Menschen gegen uns, auch eine zeit lang abgrundtiefen Hass und intensivste Wut. Wir waren sehr froh darüber, dass es nur Gefühle und Gedanken waren und wir es nicht in irgendwelche Taten umsetzten und es wohl auch eher nicht getan hätten, da uns das auf deren Niveau herabgestuft hätte. Doch in Gedanken wünschten wir ihnen ein zeit lang sehr viel. Erst mit dem das der eigene Schmerz, um das was verloren war, was es nie geben würde und was sich nicht mehr ändern lässt..., gingen diese Gefühle auch ihren Weg. Sicher aber war es hier auch wichtig, diese zu akzeptieren und auch als begründet zu erkennen.
Hinzu kommt natürlich auch irgendwo eine maßlose Enttäuschung vom Körper her. Ich habe immer für ihn gesorgt, ernähre mich gesund, treibe Sport, bewege mich viel ... und der Dank ist jetzt das. Ich sage immer, wir sind geschiedene Leute.
Ja die Enttäuschung vom Körper oder durch den Körper, von dem sich anderes erhofft und gewünscht wird und der doch nur das tut was er kann. versucht so gut er kann zu funktionieren, den Ansprüchen zu genügen, er lässt uns von Ort zu Ort kommen, reagiert auf Reize, wehrt sich gegen Einflüsse von außen, so wie es für Körper notwendig ist.
Er lässt uns Sport machen und auch die Bewegung ermöglichen, er mag sich auch auf die eine oder andere Weise manipulieren lassen und doch ist er ein komplexes System und reagiert nicht immer so wie wir es gern hätten.
Nicht ohne Grund gibt es auch für verschiedene gesundheitliche Leiden unterschiedliche Medikamente, weil eben nicht jeder Körper auf das Angebotene gleich reagiert.


Andere machen gar nix, kaufen billiges Shampoo und haben die schönsten Haare, gehen zu Mac Donalds, Sport kennen die nicht und haben eine tolle, schlanke Figur mit tollem Hüftschwung ... ich hab halt meine Männerfigur. Ich habe nie eine Damenjeans gefunden, die mir je gepasst hätte ... ich würde gern mal eine schicke Jeans tragen. Nicht mal solche banalen Dinge funktionieren bei mir. Ich brauche auch nicht anfangen Haare zu färben oder zum Friseur zu gehen - is doch Unsinn - ich hatte mich natürlich genau auf sowas gefreut ... irgendwie, dass man sich endlich ausleben kann.
Auch wenn dies nicht auf den Beitrag von uns bezogen ist, so haben wir grad das Gefühl ein paar eigene Erfahrungen hier zu lassen, die uns betreffen. Unser Körper ist der einer Frau, viel Jahre war dies nicht gut erkennbar und wir waren sehr zufrieden damit. Doch die letzten Jahre hat er sich verändert und wir würden dir gern das abgeben, was dir fehlt, denn wir wollten diesen teil des Körpers eher nicht. Doch das ist nicht möglich.
Auch wenn vieles jetzt nicht so möglich ist, wie es erträumt und erhofft wurde, so kannst du doch versuchen, das zu leben was du gern sein möchtest, was du bist. Wir wollten nie einen weiblichen Körper und doch hat er irgendwann den langen Stillstand in der Entwicklung nachgeholt. Lange war die Brust so flach, dass sie verborgen gehalten werden konnte. So wurden wir eben mal als Mann und mal als Frau angesprochen. Du wünscht dir als Frau gesehen zu werden, dann trete auch als diese auf, auch wenn manch typisches Merkmal fehlt. Stehe dazu, stehe zu dir und stehe dazu dass die Brust flach ist.
Manch die schlank sind haben trotzdem als Frau eine Brust und manche die schlank und sportlich sind, sind damit wenig ausgestattet. Weiß gar nicht, ob es auch Frauen die fülliger sind, auch mit einer flachen Brust gibt?

Ich habe früher Leistungssport gemacht (Rennrad und Joggen). Da ich chronisch krank bin, musste ich das aufgeben. Das hat mir natürlich extrem viel Lebensqualität geraubt, da ich mehrere 1000km jährlich gefahren bin. Ich saß eigentlich täglich auf dem Rennrad. ... ja, das steht hier traurig in der Ecke. Das hat mich extem getroffen. Ab und an gehe ich aber joggen, trotz der Schmerzen ... wegen der Perücke war das jetzt immer schwierig. 🙁

P.S. Ja, bin in etlichen Foren ... da kann mir auch keiner helfen. Die meisten kennen meine Probleme ja nicht. Selbst mein Arzt meinte ich wäre die erste, die postOP Haarausfall bekommt ... medizinisch unmöglich ... halbes Jahr später waren die Haare weg.
Warum sollte es das nicht geben, es gibt auch Menschen, die über Nacht grau oder weiß werden...
Warum also sollten die Haare nicht einfach ausgehen. Gut aber, wenn sie jetzt wieder nachwachsen.

Wünschen dir sehr den Weg zu dir und zu deinem Sein, auch wenn es nicht das Erhoffte und Gewünschte ist, zu finden und diesen dann auch mit gutem Gefühle weitergehen zu können.

LG
 
Ich kann verstehen, dass Du verbittert bist. Aber damit änderst Du ja die Situation nicht, Du machst sie eigentlich nur noch schlimmer für Dich. Und damit dreht sich die Abwärtsspirale weiter.

Wenn bei OPs was schief läuft, ist das Mist. In wie weit sind das denn Fehler? Oder sind das Risiken, die auftreten können?

Du schreibst, es gäbe Möglichkeiten, operativ noch etwas zu korrigieren. Gibt es die Möglichkeit, dass Du da ein Gutachten bekommen kannst, dass Du einen immensen Leidensdruck hast, so dass Du von der Krankenkasse Unterstützung bekommen kannst?


Einen anderen Körper bekommst Du ja nicht. Also wäre es gesünder, Dich mit dem, den Du hast, arrangieren zu können. Ganz viele Frauen sind auch unzufrieden, die eine mag z. B. ihre Brüste nicht, eine andere hat ungleiche Schamlippen... Auch wenn Du nur die glücklichen wahrnimmst, es gibt auch ganz viele unzufriedene und unglückliche Menschen. Dein Körper spielt bei Deiner Vorstellung nicht mit. Ich verstehe, dass das frustrierend ist. Geht aber vielen anderen auch so. Eine Freundin von mir z. B. möchte gern ihre Muskeln deutlich definierter haben. Sie ist aber eher der weibliche Typ mit Rundungen. Sie kennt diesen Frust auch. Du bist damit nicht allein, auch wenn es bei Dir natürlich andere Gründe hat. Dein Körper ist aber so, wie er ist. Er macht das nicht, um Dich zu ärgern. Ihm zum Feind zu erklären tut Deiner Seele aber nicht gut, denn letztendlich wohnt die ja in genau diesem Körper.

Darf ich fragen, was mit Deinen Haaren ist? Sind sie komplett ausgefallen oder sind sie sehr dünn? Eine Narkose hat Nebenwirkungen, ich habe von einigen gehört, die dadurch Probleme hatten, sei es Haarausfall oder Vergesslichkeit. Der Körper muss das ja auch verarbeiten.
 

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