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Gefangen im eigenen Körper

Wie vielleicht ja einige wissen bin ich transsexuell. Ich habe auch alle angleichenden Maßnahmen/OPs hinter mir. Nur wird das allzu oft als Allheilmittel verkauft, was es nicht ist. Hormone KÖNNEN deinen Körper verändern, müssen aber nicht. Das ist eine sehr individuelle Sache - so wie mit allem.

Bei mir hat es leider nicht so gekappt, wie es hätte sein sollen - wie man es sich gewünscht hätte. Und wenn das alles nicht so klappt, entsteht auch keine Lebensqualität. Und genau das ist jetzt mein Problem ... sicherlich war es meine Entscheidung und sicherlich wusste ich auch, dass es keine Garantie für irgendwas gibt. Ich bin ganz allein selbst Schuld. Und darum hasse ich mich.

Man kann die Sache auch nicht mehr "gerade biegen", gutmachen oder so. Egal, wie ich entschieden hätte, ich hätte immer verloren. Born dead. Und so fühle ich mich auch. Gefangen in meinem Körper. Es gibt auch kein Schlüssel für meine Ketten ... das ist mein Schicksal. Und jeder Tag hat eigentlich nur den Sinn neu zu entscheiden, ob man ihn mitnehmen will oder es dann doch irgendwie bleiben lässt.

Das Leben ist Scheiße!
 
Hallo Sternchen,

ich sehe nicht, dass du so "ganz allein selbst schuld" bist an deiner Situation.

Dir wurde weisgemacht, man könnte hier ein bisschen operieren, da ein paar Pillchen, dort irgendwas machen etc und schon bist du ein anderes, neues, von Menschhand geschaffenes Geschöpf.
Damit hast du nicht nur einigen ein fettes Konto beschert, du hast dich letzlich als Versuchskaninchen benutzen lassen, aber das wurde dir so nie gesagt! Und du warst viel zu sehr mit dir und deinen Themen beschäftigt, um zu hinterfragen, was dir da vorgesäuselt wurde. Du warst ein perfektes Opfer für die Macher!

Du sagst, an dem was bei dir verpfuscht wurde, lässt sich nichts mehr ändern.
Ich kann sicher nicht mitreden, was so eine Sache angeht, aber vielleicht wäre es für dich ein sinnvoller Weg, deinen Focus nicht mehr so stark auf das Körperliche zu richten, bzw. auf die geschlechtliche Ausrichtung.
Letztlich bleibt dir für deinen inneren Frieden nichts anderes übrig, als mit den jetzigen Umständen zu leben, etwas zu daraus machen.
Du bist nach wie zuvor ein Mensch, du kannst denken, fühlen, wünschen, dich mitteilen.
Du kannst anderen, die ähnlich empfinden wie du eine Hilfe sein, sie informieren, ihnen deine Geschichte erzählen, sie gegebenenfalls warnen. Du kannst versuchen andere zu finden, denen es ähnlich ergangen ist wie dir, ihr könntet diesen Frankenstein-Wahnsinn anprangern, ihr könntet als lebendes Beispiel für ärztlichen Egoismus sicher eine Menge bewegen.
Mach etwas aus deiner Situation, versumpfe nicht in ihr. Kämpfe für die, die du davor schützen kannst in die gleiche Falle zu gehen!
Eine Aufgabe für dich könnte ja auch sein, dass du dir überlegst, was dich, abgesehen von deiner Geschlechtlichkeit und deinem Körper noch ausmacht. Was macht dich aus? Wer bist du? Was ist für dich wirklich sinnvoll?

GLG
 
Hattest du nur eine ("gescheiterte") Hormonbehandlung und dann die Flinte in's Korn geworfen? Haben das auch die Ärzte gesagt, dass alles so keinen Zweck mehr hat und man aufgibt?
 
Was wäre denn deiner Meinung nach eine geeignete Behandlung?

Ich weiß nicht, ob es die eine geeignete Behandlung überhaupt geben kann, ich denke, das ist eine durch und durch individuelle Sache.
Das scheint aber hier ja nun nicht mehr der Punkt zu sein, denn du wurdest ja schon "behandelt", offenbar mit großem Misserfolg und du sagst, es ließe sich daran nichts mehr ändern.
Also denke ich die Frage ist, wie du mit dem Ist-Zustand umgehen kannst, damit du deine Lebensqualität erhöhen kannst und dein Selbstwertgefühl wieder aufbauen kannst.

Da du jetzt aber fragst, was eine geeignete Behandlung wäre, könnte man dann also vielleicht doch noch etwas ändern?
 
Hallo TE,


ich denke das Du eine Wunsch-Vorstellung hast, die sich evtl. gar nicht so einfach, oder überhaupt nicht von Menschenhand umsetzen lässt. Ich kann Dir in dem Fall raten Dich in einem speziellen Gebet mal an Jesus zu wenden, da sind schon viele Wunder geschehen, gerade in den Bereichen, wo Menschenhand nicht ausreicht. Evtl. nimmt er sich Deiner Sorge direkt an, ich würde es auf einen ernst gemeinten Versuch mit Geduld ankommen lassen, ich wüsste auch keinen Grund warum nicht.


Grüße,
peace
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier hüte mich wirklich zu sagen, man soll einfach lernen damit zu leben, denn ich glaube leider nicht daran, dass eine Therapie in so einem Fall langfristig sehr erfolgreich ist. Hier geht es nicht darum mit der Figur, dem Gewicht oder so unzufrieden zu sein, diese Geschlechtsidentiätskrise ist eine permanente, harte psychische Belastung und das biologische Geschlecht ist auch nichts an dem man mal so einfach arbeiten kann. Für Außenstehende ist das meistens aber auch extrem schwer nachvollziehbar.
 
Ich weiß, dass viele im Prinzip sich da nicht reinversetzen können und daher auch nicht verstehen, dass es absolut kein Kopfproblem ist, sondern halt ein körperliches. Natürlich wird man vom Gedanken verleitet, dass der Körper ein Geschlecht festlegt - daran unterscheidet man ja auch oft.

Aber Identität, Sexualität oder Geschlecht entstehen ja im Gehirn. Alles andere ist ja nur körperliche Peripherie. Und die lässt sich besser angleichen, als wenn man einen Menschen von Grund auf neu programmieren möchte. Darum gibt es ja auch Hormontherapie und diverse OPs. Und das ist letztlich auch der einzig gangbare Wege. Anzunehmen, dass man mit einer "guten Psychotherapie" das Mädel aus dem "Manne" treibt und in den Kopf hineinhämmert, wie man sich als Mann zu verhalten hat, grenzt für mich eher an Exorsismus, Lobotomie, Elektrokrampftherapie und andere Horrorszenen, wie man damals hinrissig versuchte Menschen zu heilen, die gar nicht krank waren.

Die Hormone und die OPs helfen tatsächlich sehr vielen Leuten. Die meisten, die ich kenne, sind gesund, den gehts gut und die sind zufrieden. Ich bin da eher die Ausnahme, es gab Komplikationen - jetzt bin ich chronisch krank. Und mein Körper hat sich durch die Hormone auch nicht sichtlich verändert ... gibt halt immer Pechvögel. Und dann stellt man sich natürlich viele Fragen - wieso, ich?

Was Born Dead bedeutet? Naja. Egal, wie ich mich entschieden hätte, es wäre falsch gewesen. Es gab für mich nie eine Chance glücklich zu werden und die wird es auch nie geben. Als Kerl hätte es schon gar nicht gepasst - 20 Jahre Doppelleben - hab mich verstellt, bis es einfach auch nicht mehr ging. Um mich aber selbst als Frau zu akzeptieren, fehlt mir die körperliche Erfahrung - das gute Gefühl in seinem Körper zu Hause zu sein, ihn zu spüren - ihn gern zu berühren. Im Spiegel das zu sehen, was ich als Frau erwarte ... kein Model, nur eine Frau eben. Und es bricht mir jedes Mal aufs neue das Herz ...
 
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