Zoff wegen befristetem Vertrag

Paddelchen meinte:

Auf jeden Fall müsstest Du Dich schon mal arbeitssuchend melden. Und das Recht auf ein Arbeitszeugnis hast Du.

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@Unkown4
Ich hoffe, dass Du auch das auf dem Schirm hast; aber davon bin ich bei meinen Ausführungen ausgegangen. Aber ein sehr wichtiger Hinweis.

Das Problem an Deiner Stelle wird sein, dass es eine Ameisen-Stelle ist.
Gehst Du, kommt jemand anders. Du bist egal. Daher wirst Du lediglich "verwaltet".

Realistisch sieht es ja schon mal so aus, dass Du einen Teilzeitvertrag hast. Dieser hat als elementaren Bestandteil eine Verkürzung der Arbeitszeit zur Folge.
Da Du aber Spielzeug der Personalerin bist, und in der Wichtigkeitsstufe ganz unten stehst, wird der Vertrag einseitig aufgeweicht: Du sollst länger als die vereinbarte verkürzte Zeit arbeiten.
Dass Du nun aber jemand bist, der die Anweisungen nicht abnickt, passt der Personalerin nicht.
Wirklich interessieren tut es sie eher nicht.
Also schreibt sie einfach eine mail, beobachtet Dich, um schmeisst Dich bei nächster Gelegenheit raus.

Wenn Du bei der nächsten Stelle ebenso zur Verfügungsmasse gehörst, geht das Spiel von neuem los.
Ob Du brav bist oder nicht oder leistest oder nicht, spielt keine Rolle.

Eher bevorzugt man Leute, die bequem sind, die keine Arbeit machen.
So lässt es sich als Person, die das Sagen hat, fein aushalten.

Dein Weg wird wohl so aussehen, dass Du Dich qualifiziert, um später mal eine Stelle zu ergattern, in der Du unersetzlich bist. Bestenfalls in einem Betrieb, der sich nicht von Jahr zu Jahr über die Runden rettet und dazu im schlechtesten Fall Leute für ein Praktikum mit etlichen Versprechen einstellt, die sich dann doch nicht erfüllen, weil der nächste schon auf der Matte steht, um sich ausnutzen zu lassen.

Schau dass Du irgenwdie an gute Referenzen kommst und setzte diese dann eines Tages so ein, dass man überzeugt ist, dass kein anderer die Stelle besser machen könnte. Dauerhaft.

Dazu wünsche ich, Dir trotz meiner negativen Ansichten... - viel Erfolg

Also einiges wurde leider wieder durcheinander geworfen, daher erkläre ich nochmal alles. Erstmal vielen Dank für viele Wertvolle Beiträge. (...)

Ich bin Arbeitssuchend gemeldet und kenne mich in der Materie aus, also da ist alles Safe.

Klar ist das eine Ameisenstelle ABER: so leicht findet sich niemand neues. Ich habe knapp 1/2 Jahr ohne Kollegen gearbeitet. Die Dame die neu kommt wird nach einem Jahr die Abteilung wechseln, das hat sie schon angekündigt. Somit wäre wieder keiner da.

An sich bin ich niemand der Ärger macht, nur die Sache mit dem Vertrag fand ich doof. Zumal mich die Personalerin gegenüber meinen Kollegen schlecht macht, was ich nicht in Ordnung finde.

Ich bin immer pünktlich, mache freiwillig die Überstunden und bin selten krank. Alle „Regeln“ befolge ich formal. Da ich allein in der Abteilung bin muss ich zwangsläufig mehr machen, darf mir aber aussuchen ob ich das abfeiere oder bezahlen lasse. Das meine Kollegin kündigt war ja nicht abzusehen, daher will keiner grundsätzlich das ich eigentlich mehr mache.

Ich finde das alles in allem sehr traurig und unnötig. Wie gesagt wurde wohl ein unbefristeter Vertrag bestellt, sicherlich werden da auch wieder irgendwelche Seitenhiebe enthalten sein. Ich möchte eigentlich auch nicht ständig die Arbeitsstelle wechseln, da es stressig ist und im Lebenslauf komisch kommt.

Portion Control meinte:

Wenn jemand von total vielen Überstunden schreibt, hat das für mich persönlich schon einen anderen Stellenwert, ob man bei 40 Stunden auch noch Überstunden leistet oder nur mal als Halbtagskraft einen normalen Arbeitstag ranklotzt. Letzteres verdaut man ja wohl deutlich besser, wenn man nicht gerade mit dem Hund raus muss oder die Oma versorgen.

Ich würde deinen befristeten Vertrag auslaufen lassen und jetzt etwas anderes suchen. Könnte ja auch sein das du noch etwas VOR Auslauf findest. Was ganz gut wäre.

Das mit dem fehlenden Kollegen für dich im Februar habe ich leider nicht verstanden. Wieso für dich wenn du doch da bist?

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Es sind eigentlich 2 Stellen die ich gerade abdecke. Daher kommt noch ein Kollege zusätzlich. Die andere hatte gekündigt.

Hey, ganz kurz und schmerzlos: Dein Vertrag endet automatisch, du hast eine Aussicht auf Verlängerung erhalten, diese hättest du doch erstmal nicht sofort unterschreiben brauchen - weil dass wäre das Drama mit „verarschen“ gar nicht so hochgeschaukelt. Letztendlich hättest du die Karten in der Hand gehabt und hättest du etwas besseres zwischenzeitlich gefunden, hättest sagen können: Ja tut mir leid, so ist das mit Befristungen. ;-)

Herbstmensch meinte:

Hallo @Unkown4

rein sachlich ist es so, dass gem. §14 Abs. 2 TzBfG eine Befristung ohne Sachgrund maximal 3x erfolgen kan, aber auch nur auf die Dauer von zwei Jahren. Anschließend endet der Arbeitsvertrag automatisch oder muss in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis umgeändert werden.

Mit Sachgrund ist die Verlängerung von Befristungen praktisch unbegrenzt möglich.

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Das ist so nicht ganz richtig. Mit Sachgrund max. 8 Jahre. Das ist jetzt (erst) gesetzlich entschieden worden.

Ich würde jedem empfehlen, gleich im Vorstellungsgespräch zu fragen ob der Vertrag befristet ist.
Ich würde jedem (außer einem Auszubildenden der gerade ausgelernt hat) von einer Befristung abraten.
Da die TE, so wie ich es verstehe, ein 1 Jahr befristeten Arbeitsvertrag - ohne Sachgrund - erhalten hat und der Vertrag nochmals 1 Jahr verlängert wird, würde ich empfehlen den erstmal zu unterschreiben. Nach einem Jahr kann es passieren, dass der AG dir wieder einen befristeten Arbeitsvertrag anbietet, diesmal aber mit Sachgrund. Also kannst du dir überlegen ob du auf Entfristung klagen willst.

Nimm den 1 Jahr befristeten Vertrag erstmal an und suche dir in dem Jahr in aller Ruhe was neues. Dann kannst du entweder kündigen oder du lässt die Befristung auslaufen. Und in Zukunft unterschreibst du keine Befristung mehr.

Bedank dich bei Herrn Stoiber. Der hat die befristeten Verträge eingeführt...

Portion Control meinte:

Unter diesen Umständen das man mich mit einem befristeten Vertrag nötigt das Weite zu suchen, würde ich auch niemanden einarbeiten. Also irgendeinen schwarzen Peter kann der Arbeitgeber ja wohl auch tragen, oder nicht? Oder soll nur die TE benachteiligt sein?

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Was für einen schwarzen Peter soll der AG tragen? Jeder Vertrag, auch ein befristeter, wurde von 2 Parteien unterschrieben. Wenn es nicht mehr passt, kann der, dem es nicht passt, kündigen. Oder geschickter: sich was Neues, Passenderes suchen und dann kündigen, wenn man es gefunden hat. Wenn sich jemand krank schreiben lässt, obwohl er nicht krank ist, ist das Betrug.

Mit Sachgrund ist die Verlängerung von Befristungen praktisch unbegrenzt möglich.

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Genau gesetzgeberische Fehlleistung, die auch immer kräftig von DHL z.b. ausgenutzt wird. (und von noch mehr AG)

Das ist so nicht ganz richtig. Mit Sachgrund max. 8 Jahre. Das ist jetzt (erst) gesetzlich entschieden worden.

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Aha und wo steht das? Mit Sachgrund ist die Befristung immer möglich. Man kann höchstens vor dem Arbeitsgericht eine Entfristungsklage stellen.

Ansonsten wie soll etwas "gesetzlich" enschieden werden? Entweder wird ein Gesetz erlassen oder nicht.
Es mag vllt ein einzelnes Landesarbeitsgericht so entschieden haben, aber das ist Richterrecht und der Richter ist dann frei in seiner Entscheidung.

Wenn es nicht mehr passt, kann der, dem es nicht passt, kündigen.

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Bei einem befristeten Vertag ist eine Kündigung erst mal nicht möglich, da der Vertrag automatisch mit Zeitablauf endet.
Somit ist nur ein Aufhebungsvertrag möglich.

Bedank dich bei Herrn Stoiber. Der hat die befristeten Verträge eingeführt...

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Nein das war Rot Grün unter Schröder.

Unkown4 meinte:

Was sagt ihr dazu?

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Ich würde bleiben.

Es ist schwierig wieder einen Job zu finden,
bei dem du so "wichtig" bist.

Befristigte Verträge können normal sein.
Du darfst bis zu zwei Jahre befristet werden.

Nur um mal die Ausgangssituation zu erklären:

Ich habe nach der Vertragsart gefragt. Ich war damit 0 einverstanden, das hatte ich der Personalerin damals gesagt. Daraufhin wurde ich von ihr solange drangsaliert, bis ich unterschrieben habe mit der Auflage, dass ich danach keine Befristung mehr annehme. Ich hatte natürlich auch finanziellen Druck und Druck durch Krankenkasse, usw. So einfach ist das also alles nicht!

Ich habe auch kein Problem mit Befristungen an sich, nur was mich ankotzt ist, diese Weiterzuführen obwohl man ja den AN braucht und dieser alles richtig macht.

Aktuell sind mehrere Stellen offen die mich interessieren. Laut AG soll ich ja nun eine Entfristung bekommen. Ich werde mir die Situation nächste Woche ansehen und aus aktueller sich nicht verlängern, wenn mir da irgendwas nicht passt. Sicher wird es für den AG sehr viel billiger, zwei ungelernte Kräfte einzuarbeiten.