• Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Zeit der Trauer

Ich habe so Angst davor, wenn meine Mutter nicht mehr da ist.
Ich lese das von euch, und es schnürt mir die Kehle schon beim Lesen zu, weil, egal wie alt man ist, wenn man seine Mutter liebt, ist das Gefühl, ohne sie leben zu müssen, grausam.

Trost ist da schwer zu finden, ich finde Trost, wenn ich mit meinen Verstorbenen rede und weil ich ganz sicher bin, daß sie bei uns sind und das immer, wir müssen uns eigentlich nicht alleine fühlen,
sondern unsere Zeit hier noch so gut wie möglich nutzen,
wir sehen uns alle wieder.

Liebe Dreamfighter, die Zeit wo du schwer trauerst kann dir leider nichts und kein Mensch abnehmen.
Da gibt es kein Mittel.

Das einzige, das dir vielleicht helfen kann in dieser Zeit ist, dich mitzuteilen, wie es dir geht, es gibt viele, die das auch durchmachen, und gemeinsam schafft man es etwas leichter.
Schreibe dir deinen ganzen Kummer von der Seele. Nehmen können wir ihn dir nicht, aber mitfühlen.
Mir hat das auch geholfen, hier zu schreiben
 
ja, so geht es mir auch



doch, sie hört dich, sie spürt dich. Wenn ich nichts glaube, aber das glaube ich.
Ich spüre meine Ma sehr oft. Sie ist da!

Mag dich gerne trösten. Es tut mir so leid.

Ich glaube an den Sinn der Dinge. Aber hier erschließt er sich mir einfach nicht.
Ich verstehe dich sehr gut.


Heute war ich am Grab und habe es hergerichtet.
Ich habe kein Grab zu welchem ich gehen kann...
Meine Mutter wollte anonym beerdigt werden.

Ich wünschte ich hätte den Glauben so wie du (ihr) - leider fehlt er mir, neben dem Glauben an mich selbst...
 
Hallo liebe Dreamfighter,

mein allerherzlichstes Beileid, es tut mir sehr leid, was Du erleben musstest.

Ich finde auch, wie Claudia, das Schreiben hier hilfreich ist, denn es ist tatsächlich so, dass in der Welt "da draussen" die Themen Sterben und Tod nicht sehr beliebt sind.

Mein Vater ist vor 20 Monaten verstorben, und ich leide bis jetzt noch darunter, dass ich auch mit guten Freunden kaum darüber reden konnte. Ich dachte, die haben nur eine Hemmschwelle, mich anzusprechen, und habe es deshalb immer wieder versucht, aber da kam entweder keine Reaktion oder ein Themenwechsel.

Dies ist noch ein zusätzlicher Schmerz zu dem grossen Verlust.

Du bist erst 21 und es stimmt, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie ich das gepackt hätte in Deinem Alter. Denn ich war 38, als mein Vater verstorben ist, und es hat mich so aus der Bahn geworfen - da war es auch kein Trost, dass er "schon" 73 war.

Jeder Verlust von geliebten Menschen ist das Schlimmste, egal wie alt, denn der Schmerz ist da, auch wenn man sich sagen kann, der Verstorbene hat einen Grossteil seines Lebens gelebt. Da nutzt alle Vernunft und Logik nichts.

Ich kann Dir so gut Deinen Schmerz und die Einsamkeit nachempfinden, und dass Du mit Deiner Mutter das Gefühl der Sicherheit verloren hast. Sogar ich mit mittlerweile 40 habe das Gefühl, einen wichtigen Anker, Ratgeber, ja die Sicherheit verloren zu haben! Denn wenn ein Elternteil oder beide Eltern sterben, da geht ein Stück Geschichte mit ihnen, die Kindheit ist dann endgültig vorbei.

Mein Vater war einer meiner wichtigsten Anker und Ratgeber, und immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. Wenn das wegfällt, ist man erstmal verloren.

Solange man Eltern hat, ist man ja auch immer noch Kind, egal wie alt man ist. Genauso wie man für Eltern immer das Kind ist, egal ob man 40, 50 oder 60 ist. Ich beneide alle, die ihre Eltern noch haben mit 60 - sowas gibt es ja auch.

Ich hoffe aber ganz fest, dass Du die Kraft finden wirst, damit zu leben, denn ich habe den Eindruck, bei allem, was Du getan hast für Deine Mutter, vor und nach ihrem Tod (übrigens mein grösster Respekt dafür!!), dass Du eine starke Persönlichkeit bist.

Vielleicht kann es langfristig ein Trost sein, dass Du bis zuletzt mit Deiner Mutter zusammenwarst. Dass Du die Zeit mit ihr geteilt hast und für sie da warst.

Und ich glaube auch irgendwie daran, dass wir mit unseren Toten in Verbindung bleiben. Ich bin nun nicht ganz sicher, ob ich an die christliche Wiederauferstehung glaube, aber ich habe oft das Gefühl, dass mein Vater ganz nah ist. Ich rede auch oft mit ihm, und frage mich, was er denn nun sagen würde in bestimmten Situationen, und das hilft mir dann ein bisschen.

Ich habe übrigens auch noch solche Momente wie Du - auch nach 20 Monaten - dass bei bestimmten Situationen, Erinnerungen, Liedern, Filmen - ich ganz spontan weinen muss - und dann fühle ich mich, als wäre er eben erst gestorben, alles ist dann wieder ganz frisch.

Ich glaube, das ist normal und mittlerweile kann ich damit bisschen besser umgehen. Ich lasse das einfach zu und irgendwann kommt dann wieder eine bessere Phase.

Aber wie früher wird es nie wieder, und wenn ein geliebter Mensch stirbt, da bleibt eine Lücke, und alle, die erwarten, dass man da einfach "weitermacht", kennen entweder das Gefühl nicht oder verdrängen es, was ja auch nix bringt.

Ich selber bin übrigens ein paarmal zu einer Trauerbegleiterin gegangen, das hat mir sehr geholfen. Das ist keine Gruppe, sondern individuelle Gespräche in meinem Fall.

Vielleicht wäre sowas auch was für Dich?

Alles alles Liebe!
Hippi
 
Hallo zusammen!
Nun liegt der erste Schnee und bald sind es 3 Jahre,seit ihrem Tod.Sie war nicht meine leibliche Mutter;sie war
meine Lebensgefährtin und meine mütterliche Freundin.Ich habe schon öfters mal geschrieben hier.

Gestern habe ich geweint wie früher,als alles noch frisch war.Das Weinen hat mich etwas erleichtert,aber ich habe
den Schmerz trotzdem genauso gespürt.

Ich komme einfach nicht zurecht ohne sie;34 Jahre sind lang,und ich habe auch nicht mehr soviel Zeit zu leben (bin
66 Jahre alt).Seit ihrem Tode bin ich an Leib und Seele krank;muss in Kürze an die Dialyse.Doch wozu noch?

Sie war immer da für mich:Freundin,Geliebte,Schwester,Mutter,-einfach Familie.Ich hatte nie eine richtige Familie.Mit ihrem Tod bin ich nun total allein.Mein Sohn und meine beste Freundin verstehen mich,aber mir hilft nichts.

Ich habe aufgehört zu glauben,"dass alles wieder gut wird".NICHTS WIRD WIEDER GUT! NIE MEHR! Ohne sie
lebe ich nicht mehr;ich vegetiere,funktioniere nur noch.Aber ich möchte daran glauben,dass wir uns noch einmal
begegnen,wenn auch ich gehe.Da ich Realistin bin,fällt es mir schwer,daran zu glauben.Ich bin Agnostikerin;
für mich steht alles noch dahin.Mittlerweile denke ich,dass es das war,dass ich sie mit ihrem Tode entgültig
verloren habe.Aber eben:steht alles noch dahin...

Oft träume ich von ihr,dass sie neben oder hinter mir steht.Das Träumen ist sehr realistisch,intensiv und sehr
eindrücklich;ich habe dann oft lange Zeit,den Traum im Wachzustand loszulassen.Ich werde in nächster Zeit
etwas auf ihr Grab legen.Das Grab ist das Einzige,das mir geblieben ist.Es wird auch mein Grab werden,wenn ich gehe.Ich habe den Mut nicht zu sterben,weil ich befürchte,dass ich ja die ganzen Erinnerungen verlieren
würde.Komisch,ich weiss...

Allen Trauernden wünsche ich,dass sie einen gangbaren Weg finden für sich,um weiterleben zu können.Mehr
kann ich dazu nicht sagen;ich bin zu traurig.Sorry!

Herzlich,Vindobona
 
Ein Lebenszeichen im Netz.


Es geht mir besser. Viel besser.


18 km bis zum nächsten Ort. 4 km bis zum nächsten Nachbarn.


Wald, See, Holz, Ruhe.
Schweden.


Ich „ernähre“ uns überwiegend selbst, Fische fangen mit dem Ruderboot, allerdings bisher nur Barsche. Mitgebrachtes Obst und Gemüse. Futter für Jeff aus der Dose.


Nachts hören wir nichts als unsere selbst „produzierten“ Geräusche.


Ganz viele Birken.


Es wird kalt draußen. Winter naht.


Die Traurigkeit schwingt ganz sanft im Hintergrund.
Weil man ihr hier nur auf „ehrliche“ Art und Weise ausweichen kann, wenn man Fisch oder Feuerholz besorgen geht, oder einfach nur durch diese unglaubliche Natur wandelt.


Kein Zuballern, keine Placebos.


Wenn ich allein bin mit ihm, ihm alles zeige, ihn ins Boot hebe, dann weiß ich, er ist nicht auf dem Friedhof, nicht irgendwo, er ist in meinem Herzen, er ist immer bei mir.


Ich komme meiner Tochter wieder näher.


Es gibt ein Leben, jenseits von Trauer, es gibt einen Sinn.


Kleine, große Fluchten.


Kraft kehrt zurück, zusammen mit dem Mut zum Rückzug, dem Mut, ganz klar und bewusst ich selbst zu sein.


Raue, weiche Nähe.
Verwundet, aber ganz.
Heilung.


Ich wünsche allen, die in Trauer sind, Rückzugsorte, vor allem in der eigenen Seele.


Lieber Gruß


Surfer
 
"Alles Entscheidende entsteht trotzdem....".

Es ist erstaunlich. Manchmal lässt man los. Wird ganz leicht, lebt ganz intensiv.
Weil man so sicher fühlt, dass man sich ohnehin wiedersehen wird. Wieder im Arm halten wird, um dann nie mehr loszulassen, höchstens, um sich anzusehen.
Ich weiß ich sehe ihn wieder.
Jeder Kreis schließt sich, alles fließt.
 
Hallo Blacksurfer

Muss ein wunderschöner Ort sein,hoffe Du kannst dort die Ruhe finden die Du so gesucht hattest.

Pass auf Dich auf
Lg OldCat
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Keine Zeit für Trauer in einer schnell lebigen Zeit Trauer 22
G Meine Trauer um geliebte Menschen Trauer 12
Leere?Zukunft Kleines Mädchen,Trauer und Unverständnis Trauer 22

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.
      Oben