Wie meinst du das genau? Das die Preise wieder fallen?
Ob Immobilienpreise steigen oder nicht hängt davon ab, wie sich die Beliebtheit der Lage entwickelt. In den letzten Jahren sind Immobilienpreise stark gestiegen, aber ob das so weiter geht kann keiner voraussagen.
Beliebt waren Innenstädte ohne Ende, weil man da bezahlter weise "was machen kann". Der Erlebnisfaktor wird befriedigt, da in Mehrparteienhäusern auf der Etage Langeweile aufkommt.
Neuerdings gibts Corona.
Ende mit Kino, Disko, Kneipe.
Ab 1Meter 50 Abstand zu Anderen fehlt der Kontakt.
Ein bisschen Durchzug, und man versteht oder riecht das Gegenüber nicht mehr.
Komplette Wirtschaftszweige siechen dahin, allen voran der Beruf der Taschendiebe.
Arbeitgeber haben , nachdem sie die Zeitarbeit zu Minilöhnen entdeckt haben, nun auf homeoffice umgestellt.
Keine Frage, es gibt keinen Anfahrtsweg für Beschäftigte, dafür tragen sie aber die anteiligen Bürokosten auch selber. Wer sonst?
Im Schnitt dürften Löhne also eher gesunken sein, als gestiegen.
Also wird mancher sich fragen, ob er per Internet auf dem Land zu günstigeren Konditionen nicht dasselbe - oder eher mehr übrig hat. Den Besuch der geliebten Institutionen kann man dann auf den Präsenztag verschieben - falls einer geöffnet hat.
Baumärkte verzeichnen aktuell Gewinne , was daran liegen dürfte, dass Leute sich mit ihrem zuhause beschäftigen.
Wer sind denn "Leute"?
"Leute" werden eher kaum Zuwanderer sein, die mit nichts ankommen.
Also betrachtet man die Nachkommen der Leute der Wirtschaftswunderzeit der 60er, als es ohne Mehrwertsteuer 19% billiger war, etwas zu kaufen.
Dass sich unter derartigen Bedingungen die Bevölkerungsdichte gesteigert hat, war abzusehen: es gab die Babyboomer.
Diese sind aber heute die Erben der Personen, die in den 60ern schon knapp erwachsen waren, und davon gibt es viele.
Die vielen haben aber unter zunehmend teureren Bedingungen nicht mehr Scharen an Kindern bekommen.
Also werden deren Erben - heute Mitte/Ende 20 - bei Erbschaften Immobilien auszahlen müssen.
Die aktuellen Mietpreise, Steuerbelastungen, Corona, Leiharbeit, Stadtliebe anstatt Landflucht und so weiter geben aber kaum noch Spielraum für Bankguthaben.
Folglich wird es absehbar viele Immobilien auf dem Markt geben, die von Alten noch... bewohnt werden, obwohl zu groß. Das Angebot vieler sterbender Babyboomer sodann wird also auf weniger Kinder verteilt werden müssen, welche das Salz in der Suppe nicht verdienen. Folge: Verkauf, Überangebot.
Spätestens wenn die Renditeberechnung von Leuten (oder Investoren) dazu führt, dass der Kauf im Ballungsgebiet bezüglich der Restlebenszeit teurer ist als zu mieten setzt das Nachdenken ein - und man verzichtet dankend.
Dass dadurch Preise nicht noch weiter steigen, dürfte klar sein.
Man muss sich dazu vorstellen, dass aktuell Immobilien gerne auch 20 Jahresnettomieten kosten, was im Mietwagenverleih 42 Euro monatliches Einkommen je 10.000 Euro-Auto entsprechen würde.
unter derartigen Bedingungen sehe ich keinen Sinn darin, heute noch überteuerte Immobilien zu erwerben, die absehbar durch Zeitablauf renoviert werden müssen, weil Leitungen verfaulen oder Dächer undicht werden.
Besser kann man dahin gehen, wo man die Hälfte verdient und die Miete 1/4 so hoch ist, da man im Leben nur rund 45 produktive Jahre hat und am Ende abgerechnet wird, was übrig geblieben ist.