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Wie kommt man aus der Opferrolle raus ?

Hallo liebes Forum, ich schon wieder..
Ich wollte euch fragen, wie ihr damit umgeht, dass ihr was schlimmes erlebt habt. In meinem Leben sind mehrere Traumata passiert, die mein Handeln sehr stark im Hier und Jetzt beeinflussen. Ich will nicht ständig an meine Vergangenheit denken , aber manche Dinge wiederholen sich in anderer Form heute noch . Zum Beispiel negative Erfahrungen mit "Freunden ", neuen Leuten, die ich kennen lerne oder auch Beziehungspartnern. Ich stecke in dieser Opferrolle irgendwie fest und mir passiert im Kontakt mit Menschen viel Scheiße. Ich weiß zb, jemand tut mir nicht gut, aber lasse mich einlullen, blockiere die Person für ein paar Wochen und dann gebe ich die Person wieder frei ( weil ich mich scheiße und einsam fühle und die Probleme mit meiner Familie usw)...
Ich will das nicht mehr mitmachen, ich muss etwas ändern... fühle mich oft klein und hilflos , was andere dann ausnutzen..
Es zerfrisst mich, es fühlt sich so an , als würde mir immer etwas passieren, auf das ich keinen Einfluss habe. Ich stecke in einer passiven Rolle fest... Liebe Grüße
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Hm, vielleicht versucht du mehr zukunftsorientiert zu agieren. Wenn du agierst, reagierst du nicht mehr nur.

Schreibe dir eine Liste, was du schon immer machen wolltest. Umsetzbare Dinge. Und gehe die Schritt für Schritt an.

Mache Sachen, die gut für DICH sind, unabhängig von anderen.

Seine Vergangenheit kann man nicht komplett löschen. Sie wird immer das eigene Wesen, das Handeln und Fühlen beeinflussen. Aber du bist kein Stück Treibholz, das die Richtung nicht bestimmen kann.

Mir hilft es oft in Situationen kurz inne zu halten und mich im Stillen zu fragen: will ich das jetzt wirklich? Was möchte ich? Und dann versuche ich danach zu handeln.

Das Leben ist ein Prozess. Und du könntest dir auch Hilfe holen um diesen Prozess in eine positive Richtung zu lenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi und danke für deine Antwort :) das ist für mich gar nicht so einfach, etwas zu finden, dass mir gut tut.. Ich bin ziemlich ideenlos, habe zwar Hobbies, lasse sie aber auch oft schleifen und grüble stundenlang über negative Sachen. Inwiefern meinst du das mit der Hilfe? Therapie mach ich bald wieder. :)
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Wenn man etwas unbedingt will und nur noch darauf schaut, dann geht einem recht schnell der Überblick und die Gelassenheit verloren. Wenn Du am Aufarbeiten oder Ändern Deiner Wie-auch-immer-Rolle immer wieder scheiterst, dann (Verzeihung!) schexxx drauf! Fehler gehören leider zum Wachstum dazu. In einem alten Buch wurde ein weiser Mann gefragt, wie oft man jemandem eine Sünde vergeben sollte. Die Antwort: "Siebzig mal sieben mal". Das gilt um so mehr für einen selbst.

Dann hast Du eben den richtigen Weg noch nicht gefunden, hast den richtigen Tipp noch nicht bekommen und bist noch nicht weise genug. Andere können Dich nur dann ausnutzen, wenn sie durch eine Tür herein kommen, von der Du noch nicht wusstest, dass sie offen steht.

Ein weiterer guter Spruch für mich war: "Wenn Du mich übers Ohr haust, musst Du Dich schämen. Wenn Du das ein zweites Mal schaffst, muss ich mich schämen.". Du kennst sicher schon viele Tipps, diesen Denkschleifen zu entkommen. Bessere kenne ich auch nicht. Da hilft nur Übung und Hartnäckigkeit. Aufgeben darf keine Option sein. Vor allem Dich selbst darfst Du nicht aufgeben, komme was da wolle. Nicht aufgeben und sich selbst vergeben. Dafür brauchst Du von niemandem die Erlaubnis.
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Ich bin ja jetzt keine Freundin davon, immer gleich zu einer Therapie zu raten. Da gibt es auch noch andere Dinge.

Es gibt Workshops und Seminare zum Thema "Positiv Denken" , "Selbstwert" oder "Zufriedenheit". Wenn du ins Internet siehst, findest du sicher was.

Außerdem ist das ein Weg neue Menschen kennen zu lernen, die die gleichen Probleme und Ziele haben.
 
Hey @Sonnenblume1234567!
Streich dir mal das Wort Opferrolle schnell wieder aus deinem Kopf. Das wird mir auch oft vorgeworfen nur weil ich nicht wegsehen will. Kommt genau von den Leuten die mit ihrem Leben selbst alles andere als zufrieden sind und selbst tausend Probleme auf anderen Ebenen mit sich tragen. Die Leute wollen nichts anderes als sich auch mal gut zu fühlen. Die fühlen sich meist kleiner als du selbst. Haben Angst vor deiner Intelligenz, weil du nicht wegsiehst und eine Bedrohung für ihre Illusion darstellen kannst. Dir Dinge vielleicht auffallen die nicht stimmig sind. Das macht dich besonders bzw. anders, weil sie es nicht sein können. Deswegen nehme das als Gabe/Fähigkeit an.
Und in deinem Fall weiß ich jetzt nicht so genau wie das zum tragen kommt. Aber das Wort ist nun mal erfunden worden um jemand klein zu machen. Jeder der das zu jemand sagt weißt nicht was er da von sich gibt und welchen Schaden er anrichten kann.
Du weißt ja um deine Fehler. Fehler passieren aber und sind menschlich. Ohne die lernen wir auch nichts, um es nachher besser zu machen. Alleine das zuzugeben, die Selbstreflektion, zeigt wie hochentwickelt du gegenüber du den anderen bist, weil es die meisten gar nicht mehr können. Das zeichnet aber den Menschen aus. Ein Vorbild gegenüber anderen zu sein.

Ich schreibe es auch immer in den anderen Threads, weil das Thema überall zum tragen kommt. Es ist die entscheidende Mehrheit die dich zum zweifeln bringt. Dieser enorme Druck der auf dich zukommt.
Befasse dich mal mit folgendem:
Das "Asch-Experiment Gruppen-/Konformitätszwang / Quarks WDR Experiment" oder auch "Milgram-Experiment > Gehorsamkeit einer Autoritätsperson" in YouTube (Verlinkung > "....") ansehen, wie schnell sowas gehen kann.

Du wirst dann schnell verstehen, dass du nicht das Problem bist. Dass die anderen das Problem sind.
Und dann musst du nur noch lernen klarere Entscheidungen zu treffen. Wenn dir jemand überhaupt nicht gut tut, dann muss er auch aus deinem Leben. Ansonsten ist es ein ewiger Teufelskreis, wo du dich damit kaputt machst. Dieses hin und her. Niemand würde dir noch helfen können, weil eben nur du alleine für dein Leben verantwortlich bist. Das ein eindeutiges Hindernis wäre, wenn du es zulässt.

Richtige Beziehungen/Freundschaften würden es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass du hier eine Hilferuf startest. Die würden dich aufmuntern und stärken. Aber da du hier natürlich schreibst, kann man davon ausgehen, dass dort niemand in der Lage ist. Du dich von allen missverstanden fühlst.

Ich spreche hier komplett aus eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen. Was ich bei anderen Menschen beobachte und wahrnehme. Damit lässt sich auch sehr gut der heutige gesellschaftliche Zustand erklären. Die Menschen laufen im Automatik-Betrieb. Haben aufgehört zu denken. Hören und sehen etwas. Darauf reagieren sie dann. Je nach dem zum Eigenschutz. Aber wissen im Prinzip überhaupt nicht was sie da gerade wirklich tun und welche Konsequenzen das hat.

Du kannst auch alles in deinem Leben erreichen. Du musst es nur wollen und dir von niemanden etwas einreden lassen.

Es zerfrisst mich, es fühlt sich so an , als würde mir immer etwas passieren, auf das ich keinen Einfluss habe. Ich stecke in einer passiven Rolle fest...
Und das was dir immer dummes passiert, worauf du keinen Einfluss hast, dass müsstest du ausführlicher erläutern mit Beispielen, weil so man nicht die eigene Dummheit ausschließen kann oder es wirklich mit was anderem zusammenhängt.
 
Hallo und nochmal danke für die Antworten , ich finde es so lieb von euch, dass ihr mir Ratschläge gebt :)
Mir ist es sehr unangenehm, Beispiele zu nennen , was mir so passiert ist und noch passiert ( Achtung triggerwarnung)

Ich hatte zum Beispiel eine "Beziehung " und wurde von diesem Mann vergewaltigt und auch geschlagen ( aber jetzt nicht immer) . Auf jeden Fall, bin ich geblieben , obwohl es schlimm war und mich sehr verletzt hat . Wir haben heute keinen Kontakt mehr , aber ich erlebe immer wieder Unterdrückung und Ausnutzen in "Beziehungen". Ich lasse mich zb zu ... überreden , obwohl ich gar nicht möchte... danach fühle ich mich extrem schlecht. Ich zerstöre mich sozusagen selbst mit Kontakt zu schlechten Menschen . Das belastet mich sehr, ich finde schon seit langer Zeit keinen Ausweg aus diesem Verhalten . Wahrscheinlich mache ich das, weil ich sonst niemanden habe außer oberflächliche "Freundinnen ", die ich selten sehe und mit denen ich auch nicht so offen rede... Ich schäme mich so, für diese Dinge, die mir passiert sind und wie ich damit umgehe. Ich möchte das nicht mehr, wie gesagt.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Ich stecke in dieser Opferrolle irgendwie fest und mir passiert im Kontakt mit Menschen viel Scheiße.
Ich habe mich da auch lange mit gequält.

Ich denke, man muss an einer Stelle sehr aufpassen. Dass Menschen dich mies behandeln, macht dich nicht zu einem Opfer. Sondern erst mal die anderen zu übergriffigen Menschen und irgendwann auch zu Tätern.

Menschen sind so. Man kann sie nicht davon abhalten. Jeder von uns weiß das. Manche ziehen sich zurück und halten sich für "zu schwach" für diese Welt. Andere gehen ins Gegenteil und schlagen lieber zuerst zu, bevor sie verletzt werden. Sie werden kaltschnäuzig, verlieren ihr Mitgefühl.

Wir können andere nicht ändern. Darauf haben wir keinen Einfluss.

Es ist auch nicht möglich vorher zu sagen, wer an welchem Punkt scheitert und uns verletzen wird. Oder wer uns sogar verrät.

Und das tut weh. Das macht Angst. Diese Gefühle sind normal und zeigen eigentlich, dass man selbst noch berührbar ist.

Ich weiß zb, jemand tut mir nicht gut, aber lasse mich einlullen, blockiere die Person für ein paar Wochen und dann gebe ich die Person wieder frei ( weil ich mich scheiße und einsam fühle und die Probleme mit meiner Familie usw)...
Also handelst Du. Tatsächlich schaffst Du es sogar, Deine Grenzen zu wahren. Damit bist Du kein Opfer.

Das Problem sind eher erlernte Muster an denen man arbeiten muss. Und das hat etwas mit Selbstwert zu tun.

Ich habe gerade auch jemanden in meinem Leben, die ich geblockt habe. Und ich vermisse sie sehr. Ganz extrem. Sie ist gerade der einzige Mensch, mit dem ich reden kann, wo ich das Gefühl habe, sie versteht mich. Das ist eine große Sehnsucht, sie anzurufen, wenigstens mal kurz. Gerade dann, wenn es mir nicht gut geht. Ich schwanke zwischen schmerzhafter Sehnsucht und unglaublicher Wut, dass sie ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt und mich damit verletzt.

Ich lerne, mit der Sehnsucht umzugehen, den Schmerz zu aktzeptieren, das Gefühl der Einsamkeit und das Gefühl, dass es mir Scheiße geht und sie das für einen kurzen Moment leichter machen könnte. Ich nehme meine Energie und stecke sie nicht darein, mich wieder verletzen zu lassen und es auszuhalten, sondern mich selbst so wert zu schätzen, dass ich mir das nicht antue.

Ich will das nicht mehr mitmachen, ich muss etwas ändern... fühle mich oft klein und hilflos , was andere dann ausnutzen..
Was macht dich klein und hilflos?

Es zerfrisst mich, es fühlt sich so an , als würde mir immer etwas passieren, auf das ich keinen Einfluss habe. Ich stecke in einer passiven Rolle fest...
Das ist ein ganz normales Gefühl. Und du hast das so oft erlebt, dass du dem nachgegeben hast, indem Du die Blockade aufgehoben hast. Der Schmerz in der Beziehung ist Dir vertraut, darum fühlt er sich nicht so an, als wärst Du hilflos und klein. Darum tut er nicht so weh. Aber das ist eine Illusion. Wenn Du den Schmerz aushältst, den eine andere Person Dir zufügt, kannst Du auch durch die Sehnsucht gehen und etwas ändern.

Der Schmerz wird bleiben, vielleicht sogar für immer, aber Du hast es in der Hand, für Dich selbst etwas Gutes zu tun. Das hast Du in solchen Beziehungen nicht. Da fließt viel zu viel Energie in den Kampf.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Ich schäme mich so, für diese Dinge, die mir passiert sind und wie ich damit umgehe. Ich möchte das nicht mehr, wie gesagt.
Du musst Dich nicht schämen, wir alle tun das, wir alle passen uns an, geben unsere Bedürfnisse auf. Das ist ein zutiefst menschliches Verhalten. Wir können aber lernen, uns mehr und mehr auf unsere eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren, rauszufinden, was wir wirklich brauchen und diesen Weg zu gehen.

Du gehst gerade die ersten Schritte. Darauf kannst Du stolz sein!
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich lasse mich zb zu ... überreden , obwohl ich gar nicht möchte..
Okay, hier kannst du mal so richtig was draus machen. Knüpfe Bedingungen dran. Der will was von dir, das kann er haben, wenn.... bitte um Gefälligkeiten, die er ungern gibt, aber bestehe drauf, sei ruhig unverschämt mit deinen Forderungen und bevor er das nicht macht, hast du keine Zeit.
Sonneblümchen, ER will was, also wäre bloß herauszuholen was geht, im selben Moment erlebst du dich neu. Du bist nicht mehr das Opfer, du bist eine Majestät, der man kostbare Güter geben muss, ( zumindestens helfen muss den Sperrmüll runterzutragen und mitzunehmen etc.) nur dann gibst du Audienz. Mach das bei allen, die versuchen dich auszunutzen, dreh den Spieß einfach um. Meist kommts dann so, dass man flüchtet. Alles was du gibst hat einen großen Wert. Ab nun, wenn du das bisher nicht eingefordert hast, ab nun sei ungeniert ein Nehmer, nicht bloß der Geber vom Dienst. Das tut gut, das hat was, teste es.
Bei mir hat das sehr lange gedauert, bis ich kapierte wie man umgehen muss mit solchen "Freunden".
 

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