Ja so ist es.
Das könnte ich alles nicht gebrauchen
Ich komme ja so schon nicht über den Berg.
Es gibt nur noch wenige wirklich einfühlsame Menschen, die sich über längere Zeit um einen trauernden Menschen kümmern und mit wirklichem Interesse fragen, wie es
ihm geht, statt ihm nur vor Augen zu führen, was
sie im Gegensatz zu ihm alles haben. Man hat ja als nächste/r Hinterbliebene/r auch oft das Bedürfnis, über den Verstorbenen zu sprechen. Darauf wird dann aber nicht eingegangen, denn für andere ist der Verstorbene längst abgehakt.
Da überwindet man die Trauer besser allein als mit solchen Leuten. Diese Kontakte führen nur dazu, dass man sich noch schlechter und perspektivloser fühlt.
Meine Cousine hat sich vor fast 30 Jahren von einem notorischen Säufer und Spieler scheiden lassen. Vor einem oder zwei Jahren ist er verstorben. Im Zusammenhang mit dem Heiratsantrag, den sie kürzlich von ihrem jetzigen Lebensgefährten bekam, erzählt sie ausgerechnet
mir dann, sie sei ja aufgrund des Todes ihres ersten Mannes jetzt kirchenrechtlich quasi Witwe (nützt ihr aber nix, katholisch heiraten kann sie trotzdem nicht, da die Exfrau ihres Zukünftigen noch lebt 😝). Da habe ich, deren Partner noch kein Jahr tot ist, ja aktuell wohl wesentlich mehr Grund, mich als Witwe zu fühlen, auch wenn wir nicht miteinander verheiratet waren.
Es ist schon allerhand, was den Leuten so an Taktlosigkeiten einfällt, wenn man vor noch nicht allzu langer Zeit seinen Partner verloren hat. Fast schon zum Lachen, wenn's nicht so traurig wäre.