• Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wenn die Traurigkeit kein Ende findet............

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 124942
  • Datum Start Datum Start
Hallo lieber TE,
mein Beileid zu deinem schweren Verlust. Ich ahne, wie schlecht es dir geht. Doch ich möchte dir auch etwas Mut machen. Wahrscheinlich wirst du es jetzt noch nicht glauben können, aber dein Schmerz wird besser werden und diese Schuldgefühle irgenwann auch. Du brauchst Geduld mir dir selbst und all den Dingen.
Als ich 17 Jahre war, da rief ich nachts meinen Vater an. Er sollte mich abholen aus einer Diskothek. Er machte sich auf den Weg, aber er kam nie an. Das Telefonat war das letzte Mal, als wir miteinander gesprochen hatten.
Es folgte eine lange Zeit aus Trauer und Schuldgefühlen. Hätte ich doch bloß nie angerufen, hätte ich früher oder später angerufen, wäre ich doch nicht weg gegangen, etc. Ich war so wütend auf mich selbst, war wütend auf die Ärzte.. In meiner Familie war ich die, die ihn umgebracht hat. Das belastete mich sehr. Irgendwann zog ich weit fort und distanzierte mich. Von da an habe ich begonnen zu heilen.

Das alles ist nun 20 Jahre her. Ich erinnere mich noch gut, dass ich damals ebenfalls an einem sehr dunklen Ort war und dachte, es würde nie besser werden. Aber es ist besser geworden. Heute gebe ich mir keine Schuld mehr. Es war tragisch, aber Schuld trifft mich keine. Und auch dich trifft keine Schuld! Ich wünsche dir sehr, dass du das irgendwann genauso fühlen kannst. Gib dir Zeit. Vieel Zeit. Und sei geduldig mit dir, nimm an, was kommt.

Heute denke ich oft an ihn zurück und frage mich, was er mir wohl sagen oder raten würde, wenn das Leben gerade mal wieder schwer ist. Das hilft mir manchmal über schwere Zeiten hinweg. So bleiben wir immer verbunden. Und ich bin mir sicher, dass er mir gesagt hätte, dass mich keine Schuld trifft - egal was auch passiert ist. Wahrscheinlich hätte er mir den Kopf gewaschen, wenn ich ihm erzählen hätte können, auf welchen Irrwegen ich unterwegs war und bin. Während ich das schreibe, denke ich an ihn und muss schmunzeln.

Was mir heute davon geblieben ist, ist die Tatsache, dass ich Verluste nur schwer ertragen kann. Aber auch schöne Erinnerungen, die mir keiner nehmen kann.

Bitte halte durch, es wird wieder besser und dort wo heute Schuldgefühle und Wut sind, werden irgendwann schöne Erinnerungen an eure gemeinsame Zeit wieder einkehren.

Ich wünsche dir alle Kraft der Erde.
 
Ich habe wohl in Erinnerung das Sie am Vortage nichts essen wollte.
Ob es schon die Anzeichen waren ?
Das kann sein. Aber Appetitlosigkeit kann so viele Ursachen haben, z.B. auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Wenn sie zum Personal im KH nur gesagt hat, sie habe keinen Appetit, musste dennoch niemand damit rechnen, dass es zu nächtlichem Erbrechen mit Todesfolge kommen würde.

Hat sie denn dem medizinischen Personal überhaupt gesagt, dass ihr übel sei?

Meine Mutter hat sich bei einem ihrer zahlreichen KH-Aufenthalte in ihren letzten Lebensjahren auch mal nach dem Abendessen in meinem Beisein erbrochen. Ich habe das Personal darüber informiert, und sie bekam ihre Medikamente daraufhin per Infusion bzw. pulverisiert. Nachts hat sie sich zum Glück dann nicht noch mal erbrochen, es hätte aber auch passieren können.

Aber wie schon gesagt: Von dem Personal zu erwarten, dass jemand in einem solchen Fall Nachtwache bei der Patientin hält, ist eindeutig zuviel verlangt. Das geht nicht, das wäre eine lebensfremde, unrealistische Sichtweise. Man kann nicht andere Patienten mit viel höherem Sterberisiko deswegen vernachlässigen.
 
Das kann sein. Aber Appetitlosigkeit kann so viele Ursachen haben, z.B. auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Wenn sie zum Personal im KH nur gesagt hat,sie habe keinen Appetit, musste dennoch niemand damit rechnen, dass es zu nächtlichem Erbrechen mit Todesfolge kommen würde.

Hat sie denn dem medizinischen Personal überhaupt gesagt, dass ihr übel sei?

Meine Mutter hat sich bei einem ihrer zahlreichen KH-Aufenthalte in ihren letzten Lebensjahren auch mal nach dem Abendessen in meinem Beisein erbrochen. Ich habe das Personal darüber informiert, und sie bekam ihre Medikamente daraufhin per Infusion bzw. pulverisiert. Nachts hat sie sich zum Glück dann nicht noch mal erbrochen, es hätte aber auch passieren können.

Aber wie schon gesagt: Von dem Personal zu erwarten, dass jemand in einem solchen Fall Nachtwache bei der Patientin hält, ist eindeutig zuviel verlangt. Das geht nicht, das wäre eine lebensfremde, unrealistische Sichtweise. Man kann nicht andere Patienten mit viel höherem Sterberisiko deswegen vernachlässigen.
Auf jeden Fall sind jetzt alles Spakulationen. Ob Sie das gesagt hat.
Gemerkt hat man es jedenfalls nicht, steht ja in keinem Bericht, nehme ich an.
Da stecke ich wohl in einer verzweifelten und vertäufelten Situation, woraus es kein entrinnen gibt.
 
Ja, wenn es dir guttut wie eine Art Selbsttherapie, dann mach' es. Die Typen im KH siehst du ja nie wieder. Solltest du mal selber ins KH müssen, was Gott verhüten möge, suchst du dir bestimmt sowieso ein anderes aus.

Nur solltest du höflich im Ton bleiben. Ich würde nichts schreiben, was als Beleidigung, üble Nachrede oder Verleumdung aufgefasst werden könnte. Eher, dass dich der plötzliche und unerwartete Tod deiner Frau und die Ungewissheit über die genauen Todesumstände immer noch sehr belasten.
Ja, , so in etwa habe ich es auch vor.
Ich schreibe wie ich die Situation jetzt empfinde.
Aber das kann wohl erst wenn der Anwalt abgeschlossen hat.
 
Hoffentlich zieht der dich nicht noch über den Tisch in deiner Lage.

Die Obduktionsergebnisse sind doch seit Monaten da. Was tut dein Anwalt noch?
Das ganze läuft über meine Rechtschutz Vers.,
Es fehlt noch das Neurophatogische Gutachten, aber ich frage mich schon lange was dabei noch heraus kommen soll.
Und er wartet eben darauf.
Das etwas so lange dauert verstehe ich eigentlich nicht.
Ich habe das schon Dutzend Mal angemahnt.
 
Auf jeden Fall sind jetzt alles Spakulationen. Ob Sie das gesagt hat.
Gemerkt hat man es jedenfalls nicht, steht ja in keinem Bericht, nehme ich an.
Da stecke ich wohl in einer verzweifelten und vertäufelten Situation, woraus es kein entrinnen gibt.
Dann gehe im Zweifel davon aus, dass sie nichts gesagt hat. Auf Spekulationen kann man keinen Seelenfrieden aufbauen.

Und auch Ärzte können nicht alles merken und wissen, ohne dass der Patient was sagt.

Wenn es auch möglich ist, dass sie nichts von einer Übelkeit gesagt hat, dann entscheide wie nach dem Rechtsgrundsatz "in dubio pro reo" (im Zweifel für den Angeklagten). So wird im Strafrecht ohnehin entschieden, wenn sich ein Sachverhalt nicht weiter aufklären lässt.
 
Das ganze läuft über meine Rechtschutz Vers.,
Es fehlt noch das Neurophatogische Gutachten, aber ich frage mich schon lange was dabei noch heraus kommen soll.
Und er wartet eben darauf.
Das etwas so lange dauert verstehe ich eigentlich nicht.
Ich habe das schon Dutzend Mal angemahnt.
Die Leute haben alle viel zu tun. Sicher auch der Gutachter. Er hat nicht nur ein einziges Gutachten zu erstellen, und so lange ist es ja auch noch nicht her.

Dein Anwalt hat sicher Erfahrung, wann etwas unverhältnismäßig lange dauert, und würde es dann sicher auch noch mal anmahnen.

Gut, dass du rechtsschutzversichert bist!
 
Dann gehe im Zweifel davon aus, dass sie nichts gesagt hat. Auf Spekulationen kann man keinen Seelenfrieden aufbauen.

Wenn es auch möglich ist, dass sie nichts von einer Übelkeit gesagt hat, dann entscheide wie nach dem Rechtsgrundsatz "in dubio pro reo" (im Zweifel für den Angeklagten). So wird im Strafrecht ohnehin entschieden, wenn sich ein Sachverhalt nicht weiter aufklären lässt.
Da kann ich mir ja noch mehr Vorwürfe machen, wie ich sie mir schon mache.
Noch mehr ein Grund, für meine Selbstvorwürfe.
 
Da kann ich mir ja noch mehr Vorwürfe machen, wie ich sie mir schon mache.
Noch mehr ein Grund, für meine Selbstvorwürfe.
Wieso denn das?

Was hast du denn davon, wenn du einfach unterstellst, deine Frau hätte das medizinische Personal auf ihre Übelkeit hingewiesen, ohne es sicher zu wissen? Wäre das gerecht gegenüber dem medizinischen Personal - für den Fall, dass sie tatsächlich nichts gesagt hat?

Du wirst nie herausfinden, ob sie auf ihre Übelkeit hingewiesen hat oder nicht.

Stelle dir nur mal vor, du selbst hättest dir in irgendeiner ganz anderen Sache absolut nichts zuschulden kommen lassen. Jemand anderer würde das aber für möglich halten, und du kannst deine Unschuld nicht beweisen. Und ein Gericht würde ich dich dann allein deswegen für etwas verurteilen, was du gar nicht getan hast. Nur weil nicht mit 100%iger Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass du es getan hast.

Es hat schon seinen guten Sinn, dass in Rechtsstaaten wie dem unseren der Staat den Nachweis führen muss, dass jemand ein strafwürdiges Fehlverhalten begangen hat, und nicht umgekehrt ein Tatverdächtiger seine Unschuld beweisen muss.

Du hast keinen Grund, dir etwas vorzuwerfen. Es war eine Verkettung tragischer Umstände, die niemand vorhersehen konnte. Und dadurch, dass du mit Sicherheit zu eurer harmonischen Ehe beigetragen hast, hast du das Leben deiner Frau für viele Jahrzehnte reicher gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Wenn man eine zweite Chance hätte Trauer 11
K Trauer nimmt kein Ende Trauer 4

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.
      Oben