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Wenn die Traurigkeit kein Ende findet............

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Ja, das sagte auch der Lieblingsonkel meines Partners noch, der kürzlich am 4. Adventssonntag bei mir anrief.

Mein Partner hatte ja sonst keine nahen Verwandten mehr, und wir waren ja nicht miteinander verheiratet, sondern hatten "nur" eine Wochenendbeziehung. Deshalb ist er über 500 km entfernt auf einem kleinen Dorffriedhof begraben, in dessen Nähe sein fast 80-jähriger Onkel und dessen Frau wohnen. Sie können nicht im Alter noch dauernd 500 km weit reisen wegen des Grabes. Daa sehe ich vollkommen ein. Ich werde aber vielleicht einmal jährlich dorthin fahren.

Sie waren auch bei der Beisetzung sehr nett zu mir, haben mir nicht den geringsten Vorwurf gemacht. Im Gegenteil: Sie bestanden darauf, dass ich einige Tage bei ihnen verbringe. Ich solle mir bloß kein Zimmer in einer Pension nehmen. Ich würde aus ihrer Sicht zur Familie gehören, sei ihnen sympathisch, und es sei Ihnen ein inneres Bedürfnis, dass ich bei Ihnen wohne. Total nett halt.
Eine rührende Geschichte. So richtig aus dem Leben geschrieben.
Das ich hier überhaupt über das bei mir geschehene so schreiben und berichten kann.
Wenn ich nur darüber nachdenke, Ihre Fotos anschaue, dann könnte ich nur noch heulen, weinen und nochmals weinen So sieht es in mir aus.
Im Nachhinein, wenn der Anwalt sein Mandat nieder legt und abschließt.
Schreibe ich noch einen Bericht ins KH, was mich bewegt Wie das KH darüber denkt soll mir egal sein.
 
Ich will nur hoffen das SIE nicht noch sehr gelitten hat.
Ja, das hoffe ich auch. Und diejenigen hier, die gläubig sind, können dir ja vielleicht auch noch mithelfen, im Nachhinein für deine Frau zu beten. Man betet ja auch sonst für Menschen, die man nicht persönlich kennt.

Ich finde den Austausch hier jedenfalls gut.
So, wie ich mich jetzt selbst erlebe, ist es immer wieder so, dass man von Zeit zu Zeit dieselben Gedanken wieder durchkäut. Manchmal werfen einen auch Ereignisse zwischendurch aus der Bahn, die einem das ganze Elend wieder vor Augen führen. Mir hat z.B. die Nachricht von dem Heiratsantrag, den meine Cousine bekommen hat, nicht gutgetan. Da konnte ich nur wieder mein derzeitiges Leben mit ihrem vergleichen und meine, sie hätte es viel besser.

Aber die Abstände solcher Grübelphasen werden wohl mit der Zeit größer werden. Im ersten Jahr nach dem Tod kann man noch nicht viel erwarten. Aber ich denke, innerhalb von 2-5 Jahren wird es erträglicher werden.

Außerdem haben es auch nicht alle anderen Menschen besser, das weiß ich auch. Was sollen denn die Leute in der Ukraine sagen, die nur wegen Putins Wahnsinn innerhalb kürzester Zeit mehrere nahe, oft noch sehr junge Angehörige verlieren und dann noch nicht mal Strom und Wasser haben, sondern auch noch um ihr eigenes Leben bangen müssen? Und was meine Cousine betrifft: Ich habe manches, was sie nicht hat. Was das ist, möchte ich hier im einzelnen nicht aufführen. Es sind auch Dinge, die ihr vielleicht nicht viel bedeuten, mir aber sehr wohl. Ich bin ein völlig anderer Mensch, also kann ich auch nicht erwarten, dasselbe Leben zu führen wie sie. Sie hat z.B. einen Sohn, der sich aus meiner Sicht nicht gerade toll entwickelt hat und mit dem sie immer wieder Stress und Aufregungen hat. Auf so etwas verzichte ich gern. Auf anderes wiederum, was ich habe und sie nicht, möchte ich nicht gern verzichten. Und es gibt auch in meinem Leben schon jetzt wieder einige Lichtblicke. Das zu verneinen, wäre glatt gelogen. Diese werden auch nicht dadurch geschmälert, dass meine Cousine sich jetzt wegen ihrer Hochzeit möglicherweise überlegen fühlt. Wenn das so wäre, wäre die dahinter stehende Einstellung ja auch armselig genug.
 
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Eine rührende Geschichte. So richtig aus dem Leben geschrieben.
Das ich hier überhaupt über das bei mir geschehene so schreiben und berichten kann.
Wenn ich nur darüber nachdenke, Ihre Fotos anschaue, dann könnte ich nur noch heulen, weinen und nochmals weinen So sieht es in mir aus.
Im Nachhinein, wenn der Anwalt sein Mandat nieder legt und abschließt.
Schreibe ich noch einen Bericht ins KH, was mich bewegt Wie das KH darüber denkt soll mir egal sein.
Ja, wenn es dir guttut wie eine Art Selbsttherapie, dann mach' es. Die Typen im KH siehst du ja nie wieder. Solltest du mal selber ins KH müssen, was Gott verhüten möge, suchst du dir bestimmt sowieso ein anderes aus.

Nur solltest du höflich im Ton bleiben. Ich würde nichts schreiben, was als Beleidigung, üble Nachrede oder Verleumdung aufgefasst werden könnte. Eher, dass dich der plötzliche und unerwartete Tod deiner Frau und die Ungewissheit über die genauen Todesumstände immer noch sehr belasten.
 
Hallo, ich melde mich nochmals,
ich kenne m ich nicht so damit aus, aus welchem Krankenhausbericht kann man denn aus der "Kurve" herauslesen, was wann und überhaupt stattgefunden hat. Zum Beispiel jetzt das mit der Übelkeit ?
Bei einem stationären Aufenthalt werden tägliche Abläufe dokumentiert: Vitalparameter also Blutdruck, Puls, Temperatur. Ob die Patient (in) Beschwerden angegeben hat, welche Medikamente verabreicht worden sind, also die Anordnung des Arztes. Daraus kann man viel sehen. Früher gab es nur Papier, heute elektronisch oder beides.

Vielleicht hatte Deine Frau auch die Übelkeit nicht angegeben oder gar keine gehabt. Wenn sie es angegeben hat, bekam sie sicherlich etwas dagegen. Das ist alles sehr spekulativ.

Im Arztbrief ist alles zusammengefasst

Alles Gute für Dich

Kolya
 
Bei einem stationären Aufenthalt werden tägliche Abläufe dokumentiert: Vitalparameter also Blutdruck, Puls, Temperatur. Ob die Patient (in) Beschwerden angegeben hat, welche Medikamente verabreicht worden sind, also die Anordnung des Arztes. Daraus kann man viel sehen. Früher gab es nur Papier, heute elektronisch oder beides.

Vielleicht hatte Deine Frau auch die Übelkeit nicht angegeben oder gar keine gehabt. Wenn sie es angegeben hat, bekam sie sicherlich etwas dagegen. Das ist alles sehr spekulativ.

Im Arztbrief ist alles zusammengefasst

Alles Gute für Dich

Kolya
Ja sicher ist das alles spekulativ.
Aber das geschehene macht es mir dadurch auch nicht leichter.
 
Ich bin es nochmal:

habe gerade gelesen dass alle Akten bei der Staatsanwaltschaft liegen. Dann wird sicher kein Behandlungsfehler entdeckt worden sein

Ich bin sicher dass kein Arzt den Tod deiner Frau wollte.

Ich wünsche mit ganzem Herzen dass Abschied nehmen kannst. Spekulationen verschlimmern alles nur.

Alles Gute

Kolya
 
Ich bin es nochmal:

habe gerade gelesen dass alle Akten bei der Staatsanwaltschaft liegen. Dann wird sicher kein Behandlungsfehler entdeckt worden sein

Ich bin sicher dass kein Arzt den Tod deiner Frau wollte.

Ich wünsche mit ganzem Herzen dass Abschied nehmen kannst. Spekulationen verschlimmern alles nur.

Alles Gute

Kolya
Ja so ist es.
Spekulationen helfen bestimmt weiter.
Und ob die Übelkeit bekannt war oder nicht. Es ist schon schlimm genug.
 
Ja sicher ist das alles spekulativ.
Aber das geschehene macht es mir dadurch auch nicht leichter.
Gerade deshalb solltest du versuchen, es loszulassen, notfalls mit therapeutischer Hilfe.
Aber ich finde ja ohnehin, vier oder fünf Monate nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod der engsten und liebsten Bezugsperson sind noch nichts. Das kann man in der kurzen Zeit gar nicht verarbeitet haben.

Vom Verstand her wissen wir alle, dass Menschen auch ganz plötzlich aus dem Leben gerissen werden können, egal in welchem Alter.
Aber wir verdrängen es halt und hoffen, dass es nur "die anderen" trifft, aber nicht uns und unsere Lieblingsmenschen. Selbst Heiratsanträge inklusive Kniefall bewahren uns ja nicht davor; Heiraten verbessern allenfalls unsere finanzielle Absicherung als Hinterbliebene. 😉 😎

Mein Partner war weder dumm noch ungebildet. Er kannte die Vorgeschichte mit seinem Vater und war dennoch nicht bereit, sich in ärztliche Behandlung zu gegeben, ohne lange nach dem perfekten Arzt zu suchen. Er wusste auch, unter welchem beruflichen Stress ich seit Anfang 2020 im Grunde ununterbrochen stand und konnte daher eigentlich auch nicht damit rechnen, dass ich in dieser Situation mehr Verantwortung für ihn übernehmen konnte, als er selbst für sich zu übernehmen bereit war. Hat er ja vielleicht auch gar nicht von mir erwartet. Vielleicht würde er mir, wenn er jetzt im Jenseits ganz andere Erkenntnismöglichkeiten hat als ich und wüsste, wie sehr sein Tod mich getroffen hat und was für Gedanken ich mir immer wieder mache, nicht einen einzigen Vorwurf machen.

Ich hoffe jedenfalls, dass die letzten elf Jahre seines Lebens für ihn durch unsere Beziehung trotz allem unterm Strich schöner waren, als wenn es diese Beziehung nie gegeben hätte.
Was mich betrifft, war es auf jeden Fall so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche Menschen sind Meister im Verdrängen, gerade bei Dingen, vor denen sie Angst haben. Oder sie schieben dann wichtige Dinge wie z.B. Arztbesuche auf, suchen lange nach dem perfekten Arzt, um eine Ausrede zu haben, nicht zum Arzt gehen zu müssen.

Es ist so wie es ist, so furchtbar es auch ist.


Mir hat dieses Buch oft geholfen. Da sind etliche Geschichten von Menschen drin, die Schlimmes erlebt haben und es wird dann berichtet, wie sie es geschafft haben. Es sind auch nützliche Methoden drin, um mit Sorgen und kummer umzugehen.
 

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