Was bedeutet Kunst für euch?

Ja stimmt. Kunst hat wohl eher nichts mit künstlich zu tun.
Eher bezeichnet es eine besondere Fähigkeit.
Die vollendete Perfektion in einer Tätigkeit.
Eben dann ein Kunstwerk oder Kunststück.

Also Anstrengung, Talent, Hingabe oder sowas, gehört wohl schon dazu?

Arktur meinte:

Ich denke nicht, dass ich ein Kunstkenner bin. Es geht mir halt darum, dass ich gern etwas Spannendes oder Interessantes entdecken möchte. Wenn mich irgendwas reizt (die Darstellung, ein Detail, die Entstehungsgeschichte, die Person des Künstlers selbst, etc.), dann mag ich mich genauer damit beschäftigen.

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Ok. Das bedeutet dann doch auch, das Kunst sich immer neu erfinden muss.

Was ich schade finde ist, das der derzeitige Baustil so absolut nichts Schönes hat.
Wie waren sie toll die Schlößer und Häuser von früher. Kunstvoll ausgearbeitete Fassaden, mit Türmchen usw.
Heute, nur ein grauer Klotz hin, fertig.

Kunst ist auch, das zu vermarkten, was man selbst als Kunst bezeichnet.

Für mich ist Kunst etwas was Menschen erschaffen, um sich selber damit auszudrücken, sich auszuleben oder um anderen Menschen dadurch etwas zu vermitteln, entweder Gefühle, Informationen oder um Missstände aufzuzeigen. Als Mittel bedienen sie sich dabei abseits der "normalen", sachlichen Sprache.
"Wahre" Kunst hat für mich zudem kein kommerzielles Ziel (auch wenn Künstler natürlich von irgendwas Leben müssen)
Aber Leute, die nur publikumstaugliche Massenware produzieren, damit noch eine Million aufs Konto kommt, sind für mich keine Künstler.

Kunst ist ja ein weit dehnbarer Begriff. Kann von genial bis absoluter Schrott, alles sein.

Kunst die mich gefangen nimmt, erzeugt in mir schöne Stimmungen. Ich denke nach, träume und phantasiere. Solche Kunst macht mich neugierig. Sie ist ein Genuss.
Kunst ist eine recht schöne Ausdrucksweise.
Und Kunst ist wie Liebe.
Entweder funkt es beim Kontakt, oder auch nicht.
Hat es gefunkt berührt sie mich. Hat es nicht gefunkt interessiert sie mich überhaupt nicht.
Ich muss Kunst nicht verstehen, sie muss sich nur gut anfühlen.

Esox meinte:

Kunst ist eine recht schöne Ausdrucksweise.
Und Kunst ist wie Liebe.

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Kunst und Luxus, sind die nicht ein Paar?
Wer Hunger hat, der denkt nicht an Kunst, der will etwas zu essen.

Kunst ist was man dafür hält

Wer das gesagt hat ? Weiss ich nicht.

Ich kann mich allerdings erinnern - eine Vernissage, Photokunst, es wurden Szenen von japanischem Tanztheater gezeigt. Darunter auch Szenen eines stilisierten Schwertkampfes. Dar Photograph hat die Dynamik super eingefangen - ich stand einfach da und habe ein Photo minutenlang betrachtet.,Dann kam einer zu mir, der mir minutenlang erklären wollte, was der Künstler sich dabei gedacht hätte - wie gesagt, es war Dynamik in dem Photo zu erahnen, also musste wohl einfach draufgehalten worden sein, natürlich mit vorab eingestellter Belichtung etc. Das habe ich dann auch gesagt, weil mir das Geschwafel auf die Nerven ging und mich gestört hat. Hinter uns darauf ein leises Lachen - der Künstler persönlich. Dessen Aussage - Hätte ich derart kompliziert gedacht, dann hätte ich eine leere Bühne photographiert, weil inzwischen alle daheim gewesen wären ......

Und ich ? Weiss inzwischen, dass ich diese sog. Experten nicht benötige. Irgendwelche Techniken zu erkennen - ok, schön. Ich habe Achtung vor den Experten, die Echtheit eines alten Werkes beurteilen können. Die Wichtigtuer allerdings können mir gestohlen bleiben. Und das wäre kein Kunstraub ......

Kunst kann sehr schön sein, wenn sie gelungen ist. Häufig handelt es sich heutzutage bei "Kunst" aber eher um Zwangs- und Wahnvorstellungen , die dann "künstlerisch" verarbeitet werden. Ich denke da gerade an eine japanische "Künstlerin", die ständig überall Punkte hinmalt und als Kind wohl traumatische Erfahrungen im sexuellen Bereich hatte. Ihre "Kunst" verbindet sie, glaube ich, auch selbst mit diesem Erlebnis. Kenne den Fall nicht so genau. Ich meine mich zu erinnern, daß auch phallische Objekte zu ihrer "Kunst" zählen.

Also, moderne Kunst ist durchaus zwiespältig. Manchmal ist sie gelungen. Irgendwie. Häufig aber eben auch gewollt oder redundant.

Kunst ist der Versuch, Schönes zu schaffen, das keinem unmittelbaren Zweck dient, also eigentlich unnütz ist. Also Kunst macht das Leben schöner, aber es gibt keine Garantie, daß jede Kunst auch tatsächlich gelungen ist.

Hinzu kommt der kommerzielle Aspekt. Kunst als Distinktionsmerkmal von Reichen, die sich irgendwie aufwerten wollen. Der ganze (moderne) Kunstzirkus ist also durchaus fragwürdig und hat eindeutig eine narzißtische Dimension.

Dann fallen mir noch all die "autofiktionalen" Bücher ein, wo Schriftsteller ihre Kindheit verarbeiten. Da denkt man sich, daß diese Leute doch lieber 'ne Therapie machen sollten. Ein Beispiel wäre die Feministin Andrea Dworkin, die offenbar einen schlimmen Vater hatte (wie eigentlich jede Feministin) und in einem ihrer Bücher nicht so schöne Sachen über (alle) Männer sagt. Kunst kann also auch problematisch sein. Ich denke da noch an Nazi-Kunstwerke und dergleichen. Oder Karikaturen im "Stürmer". Formal ist das wohl auch Kunst.

Der Sandmann meinte:

Kunst ist der Versuch, Schönes zu schaffen,

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Ich denke, dass es da unterschiedliche Ansichten gibt, ob Kunst unbedingt "schön" sein muss. Für mich haben Kunst und Schönheit nicht zwangsläufig etwas miteinander zu tun. Es gibt auch sehr interessante Kunst, die nicht im engeren Sinne schön ist, aber interessant und bemerkenswert. Andererseits gibt es vieles, was schön ist, aber letztlich kommerzielle Serienproduktion. Abgesehen davon ist Schönheit ebenfalls nicht definiert und entsteht wie Kunst allgemein im Auge des Betrachters.