Der Zivildienst war nicht "freiwillig", geschweige denn ehrenamtlich, sondern nur um die Gewissens-Verweigerer irgendwo unterzubringen, die man in Erinnerung an die düstere deutsche Vergangenheit nicht zum Dienst an der Waffe zwingen wollte oder konnte, die man aber trotzdem nicht ungeschoren davonkommen lassen wollte, denn sonst hätte sich jeder ganz fix als religiös befangen erklärt. (Gewissen sprich starke religiöse Überzeugung war der einzig wirklich akzeptierte Grund gegen die Wehrpflicht.)
Eben. Wer tatsächlich geglaubt hat, Zivis würden niemals reguläre bezahlte Kräfte ersetzen, hat die Hose auch sonst mit der Kneifzange angezogen. Um so schwerer der Schlag, als die Wehrpflicht dann abgeschafft wurde und somit auch die rechtliche Grundlage für die Zivis wegbrach. Ab diesem Zeitpunkt gab es nur noch die Möglichkeit des freiwilligen sozialen Jahres, das es übrigens bis heute gibt. Aber die Verluste bei weitem nicht ersetzen kann.Eine über Jahrzehnte illegale Praxis, die laut Wehrdienstgesetz ausdrücklich verboten war, an der sich alle Träger bereichert haben und die Politik hat tatenlos zugesehen.