Die Gründe sind vielfältig, wie man schon an den vorigen Posts sieht. Sei es mangelnde Zeit bei Berufstätigen, die mit Arbeit, Familie, Hausarbeit schon genug um die Ohren haben. Oder die sich selber schon ein erfüllendes Hobby gönnen, das ihre Freizeit ausfüllt. Wer sich seine Zeit nicht selber einteilen kann, hat auch für regelmäßige Pflichttermine in einem Verein nicht die nötige Zeit übrig.
Nicht jeder der gern ehrenamtlich tätig sein möchte, lebt an einem Ort wo seine Art von Fähigkeiten auch gesucht sind. Und was anderes kann oder will er dann nicht machen.
Auch die mangelnde Anerkennung heutzutage ist ein Faktor, vor allem wenn man kein Geld mitbringt, sondern wenigstens eine Entschädigung für persönlichen materiellen Aufwand haben will, wenn man schon seine Zeit kostenlos opfert, darum kämpfen Ehrenamtliche oft wie Don Quichotte gegen Windmühlen. Vielerorts herrscht heutzutage anscheinend die Meinung vor, die Ehrenamtlichen machen das doch freiwillig, also sollen sie auch auf ihren Fahrt- und sonstigen Kosten sitzen bleiben.
Und ganz aus ist der Ofen, wenn die Ehrenamtlichen merken, daß sie nur als Dumme mißbraucht werden, damit sich z. B. Pflegedienste oder gut dotierte Vereine teure reguläre Arbeitskräfte sparen können.
Selbstverständlich gibt es auch im Ehrenamt die üblichen menschlichen Querelen, der eine tut es für die Karriere, der andere um sein Ego aufzupolieren, wieder andere weil sie sich langweilen und mit sich selber nichts anfangen können oder weil sie meinen, der Gesellschaft irgendwas zurückgeben zu müssen. Jeder tut es aus seinen persönlichen Gründen, und diese Gründe können auch mal mit denen anderer Ehrenamtlicher kollidieren oder nicht zum erwünschten Ergebnis (Anerkennung, Dankbarkeit, Gemeinschaft mit Gleichgesinnten) führen.