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Warum wird das Ehrenamt immer weniger?

Drache Grisu

Sehr aktives Mitglied
Ich find den Kommentar ehrlich gesagt ein wenig unüberlegt.

Als erstes finde ich es amüsant, wie mir vorgeworfen wird, ich hätte mich nicht informiert und würde Vorurteile zur Argumentation nutzen.

Dann das mit dem faul sein, dazu einfach nochmal Punkt 1.

Und, eine Frage liebe @ScaryCindy : in welcher Welt lebst du, dass du denkst, du kannst nur das tun, was du willst... dass dir NIE jemand vorschreibt was du zu tun hast?

Und, es geht in meinem Ehrenamt nunmal darum, dass genügend Leute da sein MÜSSEN, denn ich bin mir sicher, dass du, wenn du in einem brennenden Haus steckst möchtest, dass du schnell da raus kommst, unversehrt - versteht sich.
Oder wenn du einen Unfall hattest, du nicht lange in dem Auto eingeklemmt sein möchtest.

Aber ohne Leute geht das nicht, zu zweit braucht man gar nicht erst los fahren. Und wenn wir als Feuerwehr uns stark machen für Nachwuchs, werben, Tage der offenen Türe machen, öffentlich üben, Werbung generell machen und von 95% der Leuten in meinem Altrer kommt "nö, zu stressig, will nach der Arbeit einfach chillen" dann ist das nicht nur schockierend, sondern auch sehr traurig.

Aber so ist das heutzutage eben, jeder kann sich nur noch selbst der nächste sein, um 2 Ecken denken schaffen viele schon nicht mehr.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Warum machen die Leute heutzutage immer weniger ehrenamtliche Arbeit bzw. warum tun sich Vereine schwer neue Mitglieder zu finden?
Ich sags ja nur ungern... aber bereits der Eingangsfrage liegt ein verfälschtes Weltbild zugrunde, welches nicht mit der Wirklichkeit korreliert.

Tatsächlich ist die Zahl Ehrenamtlicher seit 2017 bis 2020 konstant gestiegen. Einen beklagenswerten Rückgang gibt es also nicht.
Dann gab es einen kleinen Rücksetzer wegen Corona, aber immernoch deutlich über dem Niveau von 2019.

1638986168300.png

Hier die gesamte Quelle und, bei Bedarf noch weitere Statistiken:


Daraus geht hervor:
Gerade in Deutschland ist es um das Ehrenamt recht gut bestellt.
Speziell auch dann wenn man mit Nachbarländern vergleicht.
 

Daoga

Urgestein
Als die Freiwillige Feuerwehr erfunden wurde, war sie vor allem auf dem Land wichtig. Wo es zwar seltener brennt als in Städten (die hatten alle schon im Mittelalter ihre eigenen Feuerwachen mit Profi-Feuerwehrmännern), aber wenn, dann trifft es die Bauern besonders hart, wenn Scheune und Ställe abfackeln. Und die Bauern hatten in der Regel eine Rotte kernige, hartgesottene Söhne, für die die Mitgliedschaft nicht nur im eigenen Interesse (ihrer Höfe), sondern auch eine Ehrensache war.
Aber die Verhältnisse haben sich verändert, heute überläßt man jede Art von Tätigkeit lieber gleich den Profis. Große Kinderscharen gibt es selbst auf dem Land nicht mehr so wie früher, und das Bauernsterben hat auch den damit verbundenen "ländlichen" Vereinswesen massiv Einbrüche beschert.

Gerade in Deutschland ist es um das Ehrenamt recht gut bestellt.
Speziell auch dann wenn man mit Nachbarländern vergleicht.
Jein, weil man reine Zahlen (Quantität) nicht mit Qualität vergleichen darf. "Lockere" Bindungen an Ehrenämter dürften gestiegen sein, die wo die Anforderungen an Zeit und Anspruch nicht so hoch sind wie z. B. bei der Feuerwehr mit ihren regelmäßigen Übungen und auch vorhandenen Risiken. Die wirklich anspruchsvollen Bereiche dagegen dürften massiv gesunken sein. Wo Ehrenamtliche mehr und mehr durch bezahlte Vollzeitkräfte ersetzt werden müssen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Jein, weil man reine Zahlen (Quantität) nicht mit Qualität vergleichen darf. "Lockere" Bindungen an Ehrenämter dürften gestiegen sein, die wo die Anforderungen an Zeit und Anspruch nicht so hoch sind wie z. B. bei der Feuerwehr mit ihren regelmäßigen Übungen und auch vorhandenen Risiken. Die wirklich anspruchsvollen Bereiche dagegen dürften massiv gesunken sein. Wo Ehrenamtliche mehr und mehr durch bezahlte Vollzeitkräfte ersetzt werden müssen.
Dann würde ich dich bitten, auch diese Behauptung einfach mal zu belegen... deine persönliche Meinung schön und gut, unsere freiwillige Feuerwehr vor Ort (4k Seelen Gemeinde) hat weder Personalmangel noch Nachwuchssorgen, ebenso gibt es (ohne Witz) bei unserem Kreis-Tierheim eine Warteliste für Leute, die gerne mit Hunden ehrenamtlich Gassi gehen mögen.

Natürlich hinterlies die Abschaffung des Zivis gerade im Pflegebereich (aber auch anderswo) Lücken, die nicht einfach mit Ehrenamtlichen aufgefüllt werden können, aber das wäre auch ein wenig zuviel verlangt und gestattet keinerlei Aussage darüber ob ehrenamtliche Tätigkeiten im Niedergang begriffen sind.

Nachtrag, speziell für Feuerwehren:

1638987812246.png

Tabelle hier abrufbar:
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 120651

Gast
Und, eine Frage liebe @ScaryCindy : in welcher Welt lebst du, dass du denkst, du kannst nur das tun, was du willst... dass dir NIE jemand vorschreibt was du zu tun hast?
In meiner. In meiner Welt. Jetzt mal abgesehen von dem Kram, den man aufgrund der Struktur des Staats machen muss, den ich hier aber nicht reinzähle, weils mit dem Thema nix zu tun hat, schreibt mir niemand vor, was ich zu tun habe. Wenn ich was tue, dann tue ich es, weil ich es will. Komm drauf klar.

Und, es geht in meinem Ehrenamt nunmal darum, dass genügend Leute da sein MÜSSEN, denn ich bin mir sicher, dass du, wenn du in einem brennenden Haus steckst möchtest, dass du schnell da raus kommst, unversehrt - versteht sich.
Oder wenn du einen Unfall hattest, du nicht lange in dem Auto eingeklemmt sein möchtest.

Aber ohne Leute geht das nicht, zu zweit braucht man gar nicht erst los fahren. Und wenn wir als Feuerwehr uns stark machen für Nachwuchs, werben, Tage der offenen Türe machen, öffentlich üben, Werbung generell machen und von 95% der Leuten in meinem Altrer kommt "nö, zu stressig, will nach der Arbeit einfach chillen" dann ist das nicht nur schockierend, sondern auch sehr traurig.

Aber so ist das heutzutage eben, jeder kann sich nur noch selbst der nächste sein, um 2 Ecken denken schaffen viele schon nicht mehr.
Nee sorry, mMn ist das Aufgabe des Staats, solche Strukturen aufrecht zu erhalten. Die Jugend von heute wird nicht genug Geld verdienen, um sich die Rente zu finanzieren, die haben schlichtweg keine Zeit und keine Energie, die sie kostenlos verschenken kann.

Don't hate the player, hate the game. Wir zahlen nen Haufen Asche an den Staat und es wird in die Welt geblasen. Nicht meine Schuld.
 

Drache Grisu

Sehr aktives Mitglied
Ist ja nicht mein Problem, wenn man nicht über die Runden kommt mit EINEM Job.

Merkst selbst wie dumm das klingt oder?

Aber ja, Leute wie du haben wir zuhauf gehabt. Mach dir nichts draus, irgendwer wird dir schon helfen, auch wenn du es nicht machen wollen würdest :)
 

Drache Grisu

Sehr aktives Mitglied
Es gibt keinen Grund, in der heutigen Zeit unsolidarisch zu sein.

Wenn du diese Entscheidung getroffen hast, dann darf ich das auch nicht gut finden und meinen Unmut ausdrücken :)

Ich schreibe hier keinem war vor. Ich verstehe lediglich nicht, wie man nur an sich selbst denken kann. Aber jeder darf sein Leben so leben, wie er/sie möchte. :)
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Natürlich hinterlies die Abschaffung des Zivis gerade im Pflegebereich (aber auch anderswo) Lücken, die nicht einfach mit Ehrenamtlichen aufgefüllt werden können
Eine über Jahrzehnte illegale Praxis, die laut Wehrdienstgesetz ausdrücklich verboten war, an der sich alle Träger bereichert haben und die Politik hat tatenlos zugesehen. Im Verteidigungsfall konnte man als Zivildienstleitender sehr wohl eingezogen werden, nur halt nicht zum Dienst an der Waffe, sondern für andere Tätigkeiten, daher war es ausdrücklich untersagt, Strukturen zu haben, in denen mehrere Zivis einen Arbeitsplatz ersetzten. Ich will jetzt nicht behaupten daß dies zum Rückgang der Ehrenämter geführt hat, aber sicherlich ein Teil der Problematik ist, dem sich heute viele Pflegeeinrichtungen o.ä. stellen müssen.
Nur einmal so am Rande erwähnt, viele wissen das gar nicht, ich weiß es auch nur, weil ich zu einer Zivildienstschulung müsste und unser diensthabender Offizier uns 2 Wochen das Wehrdienstgesetz erklärt hat, dem man damals Unterstand, und was da drin stand, mein alter Schwede, das was ich da schrieb war nur die Spitze des Eisberges, aber Vorbei ist vorbei, sämtlichen Gottheiten gedankt dafür.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 120651

Gast
Es gibt keinen Grund, in der heutigen Zeit unsolidarisch zu sein.

Wenn du diese Entscheidung getroffen hast, dann darf ich das auch nicht gut finden und meinen Unmut ausdrücken :)

Ich schreibe hier keinem war vor. Ich verstehe lediglich nicht, wie man nur an sich selbst denken kann. Aber jeder darf sein Leben so leben, wie er/sie möchte. :)
Ich hab ein Ehrenamt, also keine Ahnung was dein Problem ist. 🤷‍♀️ Aber ok, für dich bin ich halt "unsolidarisch". 🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️
 

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