So ist es ja auch. Der Staat kann jeden Euro seines Haushalts nur einmal ausgeben. Nicht nur in der deutschen Denke, sondern in der Realität. In jedem Staat der Welt.
Eben nicht ^^
Wenn ich als Staat Geld
investiere, kommt es auf Wege der Steuereinnahmen zurück und ich kann es (teilweise oder sogar ganz) erneut ausgeben.
Warum retten die Staaten denn derzeit all die Unternehmen? Weil Unternehmen das Rückrat jedes Steuersystemes ist. Es ist sinnvoller ein Unternehmen zu retten als den sonst arbeitslosen Menschen Sozialhilfe zu zahlen. Es ist sinnvoller die Eigenvorsorge der Menschen zu fördern als später sie mit dem Sozialsystem aufzufangen.
Geld ist Papier und wertlos. Es kann gedruckt und geliehen werden, durch Inflation wertlos werden. Es geht nicht um Geld sondern darum die Wirtschaft am Laufen zu halten. Gemeinsam und demokratisch. Nur bei einer echten
Teilhabe der Bürger an Entscheidungsprozessen und am Produktivvermögen ist das gerecht. Das sagte schon Ludwig Erhard.
Das ist ein sehr interessanter Satz. Darüber muss ich erst mal nachdenken. So pauschal kann man das nicht sagen. Es kommt drauf an, WER Eigentum ansparen oder vergrößern soll. Richtig ist: Die Menschen sollen fürs Alter vorsorgen. Damit ist aber ja eher gemeint, dass sie aus ihren eigenen Mitteln vorsorgen, und der Staat schafft allenfalls Anreize dazu. Mit Riester, der aber anscheinend nicht so toll gemacht ist, so dass die Finanzindustrie die Zuschüsse abschöpft, wenn ich es richtig weiss.
Ja da gebe ich dir Recht. Es sollte eher um Anreize gehen und nicht um Geldgeschenke. Die Frage ist aber wie jemand heute überhaupt für das Alter vorsorgen kann?
Da wo es bislang Möglichkeiten gab (Fonds, Staatsanleihen, Aktien, Gold ...) arbeitet der Staat ja seit Jahren dagegen.
Vielleicht ginge es den Ärmsten der Armen noch besser, wenn das Geld dafür ausgegeben würde, sie von den Ärmsten der Armen zu Mittelschichtsmitgliedern oder zu nicht ganz so Armen zu machen?
Klingt für mich kommunistisch.
Es ist in einer Gesellschaft nicht falsch, dass es auch Arme gibt. Man muss nicht blind den Armen Geld geben sondern eher die Chancen für den sozialen Aufstieg schaffen. Bessere Bildung, mehr Sozialarbeit etc. Ich würde zB die Tarifgebiete ausweiten und fast alle Berufe in Gewerkschaften eingliedern. Gut das führt jetzt sehr weit weg vom eigentlichen Thema....
Zum Beispiel so was wie Riester, nur besser. Etwas, das allen (Nichtprivilegierten) zugute kommt bei der Altersvorsorge. Zum Beispiel ein Staatsfonds, so wie in Norwegen. Der Staat zahlt für jeden Bürger ein, zu dessen Altersvorsorge, in den Jahren, in denen die Steuereinnahmen hoch sind. Anstelle von Geschenken an die Mittelschicht, wie das Baukindergeld.
Du sprichst mir aus der Seele! Norwegen hat einen zukunftsorientierten Staatsfond aufgelegt, der seit Jahrzehnten im Wert steigt. Klar, die Grundlage dafür ist auch das Öl vor der Küste des Landes. Aber es gibt genug ölreiche Länder mit sehr armen Menschen. Norwegen macht es richtig und verkauft das Öl und legt in Aktien und andere Anlagen für die Zukunft seiner Bürger an.
Was vermutlich nichts anderes bedeutet, dass wegen der Finanzkrise
ausländische Anleger ihr Geld im sicheren Deutschland anlegen. Ein normaler Vorgang. Du darfst ja auch ein Haus auf Mallorca kaufen oder ein Auto aus Japan. Du kannst amerikanische Aktien kaufen oder im Prinzip auch Land in Afrika. Freie Märkte. Darin sehe ich nicht das Problem. Das Problem ist die Unsicherheit der Finanzprodukte, das zu der Situation führte, und in der Folge die gestiegenen Preise. Das andere eigentliche Problem ist die wachsende Ungleichheit und dass das noch gefördert wird durch die Politik. Zum Beispiel sehe ich überhaupt nicht ein, warum es kein Gesetz gibt, das Leiharbeitsfirmen vorschreibt, dass ihre Arbeiter genausoviel (oder z.B. 80%) des Lohns kriegen wie die Festangestellten in den jeweiligen Firmen. Mein Problem mit "deiner" Lösung ist, dass man das Geld nur für die Mittelschicht ausgibt (wahrscheinlich Hauptwählergruppe) und sich dann ein paar Gründe dafür aus den Fingern saugt. Wichtiger fände ich z.B., dass man Geld ausgibt, um schon in der frühkindlichen Bildung und der gesamten Schullaufbahn annähernd Chancengleichheit herstellt und gleichzeitig der Anteil von heute knapp 20 Prozent der Kinder, der nicht mehr richtig lesen und schreiben lernt, massiv reduziert wird. Auch das wäre eine ganz wichtige Zukunftsinvestition. Denn die minderjährigen Analphabeten von heute sind die Arbeitslosen (und unnötig Kranken) von morgen.
Bei Bildung bin ich ganz bei dir! Wie gesagt ich sehe nur den Widerspruch nicht gleichzeitig mehrere Bevölkerungsgruppen zu fördern: Bildungsferne Schichten, Leiharbeiter, künftige Rentner, Kleinanleger, Mittelstand und Arme. Geld ist doch da!
Der deutsche Staat hat hat seit Jahren eine schwarze Null propagandiert. Unser Geld floss nach Italien und Griechenland. Fließt es auch jetzt im Rahmen der Corona Fonds. Nur niemand investiert in unsere Zukunft!
Wir lassen weiter ein Rentensystem laufen, welches aufgrund immer mehr Rentner uns auf die Füße fallen wird. Sowohl der Mittelstand als auch die Armen werden in Relation immer ärmer.
Liest du neuerdings, nach den amerikanischen Erfolgsratgebern, rechtslastige Literatur?
Hihi, den Kommentar kann ich verstehen ^^ ich hatte kurz gezögert ob ich das so schreiben soll.
Aber es geht mir um demokratische Teilhabe. Und ich glaube diese funktioniert nur wenn die Wähler (=Deutsche) auch Miteigentümer der Dinge in Deutschland sind. Es darf nicht sein, dass 2-3 Großkonzernen 90% der Immobilien gehören. Die diktieren dann die Preise. Nein die breite Masse muss Immobilien besitzen und Unternehmen und andere Produktivmittel. Meinetwegen auch in Form von Aktien- oder Immobilienfonds wie dem norwegischem.
Sie sind noch in einer anderen Hinsicht nicht vergleichbar, als du erwähnst. Kapitalerträge sind leistungsloses Einkommen. Das ist nicht per so schlimm oder schlecht. Nur wenn es sich um Menschen mit sehr viel Kapital handelt, sorgt diese Besteuerung dafür, dass die Schere noch weiter aufgeht zwischen Habenden und Habenichtsen.
Ich finde nicht alles falsch, was du sagst, und ich habe auch nicht die Lösungen, aber so ganz überzeugen mich deine Begründungen nicht.
Dieses "leistungslose" Geld wie du es nennst ist aber fundamental wichtig damit die Weltwirtschaft läuft. Wenn Morgen nicht mehr investiert würde, wäre die Weltwirtschaft am Ende. Das Parken von Geld auf Sparkonten killt die Wirtschaft.
Natürlich verstehe ich deine Meinung. Ich würde aber nicht die Vermögensbildung durch Steuern bremsen sondern eher in Form einer Vermögenssteuer zuschlagen. Die Erbschaftssteuer zB ist doch super!
Wer fett erbt (ohne selber das Geld erarbeitet zu haben) soll ruhig fett zahlen.
Wer aber Geld selber erarbeitet und dieses anlegt, der soll ruhig Vermögen anhäufen.
Mir geht es um Gerechtigkeit. Amazon zahlt in Deutschland praktisch 0% Steuern, ich als Kleinanleger aber 25%. Das Vermögen des Griechen wächst, aber trotzdem fließt deutsches Steuergeld nach Griechenland. Ein Multimilliardär kann all sein Geld ohne Erbschaftssteuer vermachen solange er es in einem Unternehmen hat, für Private ist das Häuschen steuerfrei, viel mehr aber meist nicht. Ich zahle 25% Kapitalertragssteuer. Jemand der 10 Milliarden Kapitalerträge im Jahr hat, zahlt aber auch nicht mehr.
Wir diskutieren doch auf der falschen Ebene. Der Mittelstand blutet für alles während man sich anderswo das Geld durch die lappen gehen lässt. Der Mittelstand, der für seine Rente und für ein Häuschen spart, sollte bei seiner Vermögensbildung steuerlich
entlastet werden.