Warum können sich viele Leute heute nicht merh durchbeissen wenn es Probleme gibt ?

In den ärmstem Ländern der Welt gibt es weder Depressionen noch Selbstmorde, aber dafür lachen die Menschen 1000 mal mehr und fühlen sich in Ihrer Großfamilie, vom Säugling bis zum Greis aufgehoben, geborgen und zärtlich geliebt!

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das halte ich für ein Gerücht, in Somalia ist z.B. geschätzt jeder Dritter geisteskrank

Somalia: - Kopp-Verlag

Selah meinte:

Aber ich sehe schon auch: unser ultra-flexibles Leben macht Bindungen und Konstanten schwer. Die wiederum helfen bisweilen beim "Durchbeißen".

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Ja, in diese Richtung denke ich auch. Es ist vor allem auch eine Frage der Handlungsmöglichkeiten, die man zur Wahl hat. Das war früher nicht so ausgeprägt.

Durch den technischen Fortschritt und die immer weiter voranschreitende Globalisierung steht der Mensch eigentlich immer vor einer Wahl. Er muss sich permanent entscheiden. Und gerade weil er sich in die Flut der Möglichkeiten des Lebens begeben muss, stellt er sich oft die Frage, ob es nicht noch etwas Besseres gäbe, als das was er gewählt hat, was für den Erhalt an Konstanten nicht wirklich förderlich ist.

Dieses Vergleichsdenken ist wohl stärker in den Industriestaaten ausgeprägt und charakterisiert eine Leistungsgesellschaft, die nach Perfektion strebt.

Kappi meinte:

Die glücklichsten Menschen:

Die glücklichsten Menschen der Welt

Deutschland ist Platz 81!

Bei den Fres... äh Gesichtern die hier viele machen, ist dies ein SEHR guter Platz!

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diese Statistik halte ich für sehr realistisch.
Die glücklichsten Menschen leben auch dieser Auslistung nach großteils in armen, aber wunderschönen Ländern.
Platz 4 ist mir da ins Auge gestochen, mitten in der Karibik, nur einige Inseln neben "meiner" Trauminsel wo ich im Sommer wieder 2 Wochen bin und auch später meinen Lebensabend verbringen möchte und werde (in einem anderen Threat beschrieben).

Die Leute dort haben nichts.
Sie brauchen aber auch nur das Lebensnotwenige.
Sie strahlen von frühmorgens bis abends, aber aus dem Herzen und nicht des Touristens Willen.

Solche Unterschiede sieht man auch innerhalb Europas. Je weiter südlich umso lockerer und lebensfroher.
Geh in Griechenland raus aus den Touristenhochburgen oder fahr quer durch Sardinien.
Das ist eine andere Mentalität/Lebensart.

Deaming Girl meinte:

Sondern geben auf?

Heute meint ja jeder, kurz vor einer Depression zu stehen, wenn etwas mal nicht so gut läuft. Sobald Probleme auftauchen, wird versucht weg zu laufen oder einen Sündenbock für eigene Probleme oder eigenes Versagen zu suchen

Ich finde das spiegelt unsere Gesellschaft wieder. Wird etwas lästig oder unangenehm, macht man halt was anderes. Neuer Partner. Neuer Wohnort. Neuer Job. Alles austauschbar. Wenn das der Schlüssel zum Erfolg wäre, sollten wir dann nicht alle die glücklichsten Menschen der Welt sein?

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Da Job, Wohnort und Partner normalerweise nicht sooo leicht austauschbar sind, glaube ich nicht, dass die Leute einfach so aufgeben, sondern dass das alles seine tragischen Hintergründe hat.
Den Leuten die Schuld für ihre Probleme zu geben ist das einfachste und bequemste auf der Welt.

Wapiti meinte:

Krieg als Abhärtungsmaßnahme ???

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Zumindest würden sie so dann mal wieder lernen, wie kostbar das eigene Leben ist.

Natascha74 meinte:

heutzutage sind eben Wörter wie Depression, Burnout usw... einfach in Mode.

Viele nehmen das als Vorwand weil´s ja so cool ist.
Kaum gibts ein Problem im Leben "oh mein Gott, ich hab das Burnout-Syndrom, bitte bedauert mich doch".
Auch Depressionen kann man sich einreden. Und zwar so lange bis man sie wirklich hat.

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Schon wieder.

Blos weil es Leute gibt, die ihre Verstimmungen als depris bezeichnen,
ist es wieder modern und cool ?
Son Quatsch.

Jemand mit erkältung sagt auch, das er ne Grippe hat,
deswegen wird glücklicherweise die Influenza von den Meisten
nicht verharmlost, weil eben doch die Grippe von der Grippe von den Meisten unterschieden werden kann.
Nur warum geht das nicht bei Depression und Burn Out ?

Es nervt einfach, wenns eben nur abgetan und verharmlost wird.

weil oft anstatt kleine Steine Felsen den Weg versperren sich durchbeisen zu können.

was nutzt es wen Du es willst es aber Kräftemässig gar nicht mehr möglich ist.


Ein Problem sehe ich zb darin daß oft alle über einen Kamm gescherrt werden.

Lg OldCat

egal0815 meinte:

Schon wieder.

Blos weil es Leute gibt, die ihre Verstimmungen als depris bezeichnen,
ist es wieder modern und cool ?
Son Quatsch.
Es nervt einfach, wenns eben nur abgetan und verharmlost wird.

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ja, es nervt gewaltig. Und es ist sogar gefährlich.

Manche wissen nicht einmal wie man Burnout oder Depression schreibt aber Hauptsache sie haben in Selbstdiagnose festgestellt, daß sie daran leiden.
Oder in einem Kreuzchentest in einer bunten Zeitschrift kam das als Ergebnis raus also muß es wahr sein.

Und ab dem Zeitpunkt laufen sie in der Welt (oder im Internet) herum und betteln überall um Mitleid. Bei einem fachkundigen Arzt waren sie zu dem Zeitpunkt immer noch nicht.
Hauptsache Mitleid erhaschen.
Und natürlich ist man nie selbst schuld. Immer die böse Leistungsgesellschaft.

Wie ich in einem vorigen Beitrag beschrieben hab, ein 16jähriger erklärt mir, er leidet nach 3 Wochen Arbeit am Burnout-Snydron.
Also ich ihn frage, was das überhaupt ist beginnt er zu stottern und weiß nicht mehr weiter.
Kann´s nicht erklären, aber Hauptsache, er weiß genau, daß er daran leidet.
Weil das Wort cool ist, in aller Munde ist und Mitleid verspricht.

Bevor man sich und allen gesteht, daß man einfach nur zu faul ist gibt man lieber dem Staat ( der die meisten dieser Kandiaten über kurz oder lang durchfüttert), der Gesellschaft, der Wirtschaft und dem Leistungsdruck die Schuld.

Und nun zur gefährlichen Seite dieses Verhaltens:
es gibt leider genug Menschen, die tatsächlich an Depressionen, Burnout & Co leiden.
Nur gehen die langsam in der Masse der Jammerlappen und Pseudo-Erkankten unter.
Und dann stumpft der Rest der Gesellschaft bei solchen Themen ab.
DAS ist dann gefährlich, wenn die echten Patienten nicht mehr ernst genommen werden.

Natascha74 meinte:

Und nun zur gefährlichen Seite dieses Verhaltens:
es gibt leider genug Menschen, die tatsächlich an Depressionen, Burnout & Co leiden.
Nur gehen die langsam in der Masse der Jammerlappen und Pseudo-Erkankten unter.
Und dann stumpft der Rest der Gesellschaft bei solchen Themen ab.
DAS ist dann gefährlich, wenn die echten Patienten nicht mehr ernst genommen werden.

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Mir persönlich ist die Leistungsgesellschaft lieber als die soziale Maschinierie, die sich all die psychisch Angeschlagenen (nenne ich es mal) einverleibt und von der Leistungsgesellschaft bezahlt wird.

Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass daran die Einzelpersonen schuld sind, sondern Staat und Kirche, die die Leute in diese Ecken drängen.

Ich glaube schon, dass es so läuft: je weniger Rechte der Bürger - umso mehr Staat und Kirche.

Nachtrag:
da über die Kriegszeit geschrieben wurde -
denkt einmal an die Frauen und Kinder nach dem 2. Weltkrieg.
Die Trümmerfrauen, die vieles wieder aufgebaut haben.
Aber ohne Unterstützung von A-Z vom Amt, ohne Gesundheitsversorgung, ohne Heizung, ohne Wohnung, ohne Essen zeitweise.

Standen die herum und jammerten über Burnout oder Depression??
Viele litten sicher tatsächlich an Depressionen (kein Wunder), aber da war keine Zeit zum jammern, da musste von früh morgens bis abends Schutt geräumt werden.

Da war nur die Hoffnung daß der Mann bald aus der russischen Gefangenschaft heimkommt (sofern er noch lebte) und sich das Leben wieder normalisieren wird.