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Wahre Liebe?

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Für weitere Antworten geschlossen.
Mir ist aufgefallen oder generell fällt mir auf in Diskussionen, dass es das Problem der Einigkeit über die Bedeutung von Begrifflichkeiten gibt. Ich glaube schon allein bei dem Begriff "Liebe" versteht jeder schon etwas anderes darunter.
Kiablue hat Liebe auch aus meiner Sicht ganz gut beschrieben. Mit meinen Worten in Kurzform: Liebe ist selbstlose Fürsorge. Liebe hat jedoch viele Gesichter. In jedem Fall ist sie kein Geschäft auf Gegenseitigkeit.


Für mich stellt Liebe eher eine 1🤐 Beziehung bzw. Zweckgemeinschaft von 2 Individuen dar auf längere Zeit, die sich möglicherweise vertraglich auf gewisse Regelungen festlegen.
Womöglich sieht das eine andere Person völlig anders. Da spielen dann vielleicht noch spezielle Faktoren wie das berühmte Gribbeln im Bauch eine Rolle, damit es Liebe ist.
Will das bloß mal aufzeigen und deutlich machen, da ich denke, dass dies vielen nicht so bewusst ist.
Schon richtig. Nur Deine 1🤐 Beziehung, eine Zweckgemeinschaft, setze ich nicht allgemein mit Liebe gleich. Wenn Liebe als Basis hinzukommt, dann hat diese liebevolle Zweckgemeinschaft ein oder mehrere gemeinsame Ziele. Von außen ist schwer erkennbar, inwieweit der Zweck diese Gemeinschaft dominiert oder die Liebe.
Ich finde die strukturelle Herangehensweise an das Thema von Nordrheiner gut und durchaus einen Versuch wert.
Danke

Ich persönlich sehe meistens den Zweck / Nutzen einer Gemeinschaft im Vordergrund. Das ist der zentrale Punkt oder einer der zentralen Punkt für mich, wenn es um eine Gemeinschaft von Individuen geht. Das kann eine sehr große Gemeinschaft von Millionen von Individuen sein oder eine 2er Gemeinschaft wie die eines Ehepaars.
Den Sinn von Gemeinschaften sehe ich eigentlich darin, dass ein Plussummenspiel entsteht, bei der jeder der Beteiligten etwas gewinnt. Leider passiert es nicht so selten, dass ein Nullsummenspiel existiert, in dem einige gewinnen auf Kosten der anderen, die durch die Gemeinschaft eher verlieren. Kann man sicherlich auch bei der Ehe so sehen. Es gibt sicherlich auch Spiele, bei dem beide Individuen in einer 2er Gemeinschaft nur verlieren, also dann ein Minussummenspiel vorhanden ist. Da macht dann wohl nur eine Scheidung Sinn.

Ich muss sagen, dass ich ein Vertreter von wertebasierten / zielorientierten Gemeinschaften bin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es eine solche genannte Nische der "wertebasierten Gemeinschaften" gibt. Den Begriff habe ich mir jetzt nur ausgedacht. Das ist für mich nichts weiter als eine Art vertragliche Festlegung, in der Werte / Ziele erfüllt werden sollen, welche auch immer das sind. Anhand dessen könnte man dann definieren, ob eine Gemeinschaft scheitert oder erfolgreich ist, z.B. eine Ehe.

Nur mal eine Idee von mir: Vielleicht würde eine (kleine) Gemeinschaft schon besser funktionieren, wenn man sich diese Werte / Ziele einfach mal bewusster macht, darüber spricht und versucht (gemeinsam) Maßnahmen auszuarbeiten, um diese erfüllen zu können. Möglicherweise würde schon allein durch die Reflexion und Aufarbeitung des derzeitigen Istzustands eine Annäherung an den Sollzustand herbeiführen.

So sicherlich konnte ich jetzt nicht auf alles von Nordrheiner eingehen. Habe es leider noch nicht komplett durchblickt und in meinem Kopf logisch strukturiert. Beispielsweise kann ich in mein Schema noch nicht die "Finde-einen-passenden-Partner-Problematik" korrekt einordnen.

Vielleicht können wir uns auch nochmal im Kleinen damit auseinandersetzen. Finde das Thema eigentlich ganz interessant.
Hallo, Primechecker,
Also Deine Formulierung der wertebasierten Gemeinschaft ist gut. Einige der für mich wichtigsten Werte (Respekt, Treue, Dankbarkeit, Fürsorge, Ehrlichkeit….) habe ich im Eingangsbeitrag bereits aufgeführt. Eine solche Wertegemeinschaft ist auch aus meiner Sicht beständig bzw. hat sicherlich größere Chancen langfristig zu überleben, als eine Gemeinschaft, in der die Gefühle dominieren. Eine solche Wertegemeinschaft wird, wie ich denke, auch liebevolle Gefühle nach sich ziehen. Aber liebevolle Gefühle, z.B. im Stadium des Verliebtseins, sagt nichts über die Werte aus, die beide Partner für wichtig halten.
Auch gebe ich Dir Recht: Das Reden über Werte und Ziele ist sehr wichtig. Auch wenn man verliebt ist, sollte man nicht automatisch voraussetzen, dass der Partner die gleichen Werte vertritt bzw. diese mit den gleichen Inhalten versieht, wie „ich“.
Manche Menschen ziehen zusammen nur auf der Basis der Verliebtheit und weil es so praktischer ist. Ein Risiko, der sich als Fehler entpuppt, wie sich oftmals herausstellt.
 

Hallo Nordrheiner,

schau mal hier: Wahre Liebe?. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Hallo, Anirah,

Du schreibst: Selbst wenn man die ganzen Kriterien, die im Thread beschreiben sind, befolgen würde, ist es noch lange keine Garantie für eine funktionierende Beziehung. Zumal mir einige davon eher fragwürdig vorkommen.
Nein, eine Garantie gibt es nirgendwo.

Zu Punkt Nr. 5) Führung:
Du schreibst: Stimme ich kasiopaja voll zu. Das hat für mich in der Form nix in einer normalen Beziehung zu suchen.
Ich hatte erklärt, wie und was ich darunter verstehe (..mit seinen Gaben dienen). Insofern Du meine Erklärung (in einem späteren Beitrag) gelesen hast, würde mich interessieren, warum Du dem ablehnend gegenüberstehst. Wenn ich fragen darf: Bist Du w oder m?

Zu Punkt Nr. 8) Bindungswille und Bindungsfähigkeit:
Dazu schreibst Du: Ich finde, dass nicht jede Beziehung zu retten ist. Und ich finde es gibt nichts Verwerfliches daran, wenn jemand keine feste Bindung eingehen will und das auch so nach Außen hin vertritt. Jeder kann es für sich selbst entscheiden. Ist weitaus lobenswerter, wenn einer mit dieser Einstellung durchs Leben geht, als jemand, der sich aus Mitleid oder Angst vor dem Alleinsein auf Beziehungen einlässt, obwohl er eigentlich keine feste Bindung wollte
Soweit kann ich zustimmen. Nur die Frage nach Bindungswille und Bindungsfähigkeit stellt sich ja erstmal zu Beginn einer Partnerschaft / Ehe. Oder?
 
Manchmal kommst du mir wie ein kleines Kind vor. Weißt du denn wirklich nicht, wie Partnerschaften entstehen, bestehen und vergehen?
 
Für mich stellt Liebe eher eine 1🤐 Beziehung bzw. Zweckgemeinschaft von 2 Individuen dar auf längere Zeit, die sich möglicherweise vertraglich auf gewisse Regelungen festlegen.
Womöglich sieht das eine andere Person völlig anders. Da spielen dann vielleicht noch spezielle Faktoren wie das berühmte Gribbeln im Bauch eine Rolle, damit es Liebe ist.
Will das bloß mal aufzeigen und deutlich machen, da ich denke, dass dies vielen nicht so bewusst ist.

Ich finde die strukturelle Herangehensweise an das Thema von Nordrheiner gut und durchaus einen Versuch wert.

Ich persönlich sehe meistens den Zweck / Nutzen einer Gemeinschaft im Vordergrund. Das ist der zentrale Punkt oder einer der zentralen Punkt für mich, wenn es um eine Gemeinschaft von Individuen geht. Das kann eine sehr große Gemeinschaft von Millionen von Individuen sein oder eine 2er Gemeinschaft wie die eines Ehepaars.
Den Sinn von Gemeinschaften sehe ich eigentlich darin, dass ein Plussummenspiel entsteht, bei der jeder der Beteiligten etwas gewinnt. Leider passiert es nicht so selten, dass ein Nullsummenspiel existiert, in dem einige gewinnen auf Kosten der anderen, die durch die Gemeinschaft eher verlieren. Kann man sicherlich auch bei der Ehe so sehen. Es gibt sicherlich auch Spiele, bei dem beide Individuen in einer 2er Gemeinschaft nur verlieren, also dann ein Minussummenspiel vorhanden ist. Da macht dann wohl nur eine Scheidung Sinn.

Ich muss sagen, dass ich ein Vertreter von wertebasierten / zielorientierten Gemeinschaften bin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es eine solche genannte Nische der "wertebasierten Gemeinschaften" gibt. Den Begriff habe ich mir jetzt nur ausgedacht. Das ist für mich nichts weiter als eine Art vertragliche Festlegung, in der Werte / Ziele erfüllt werden sollen, welche auch immer das sind. Anhand dessen könnte man dann definieren, ob eine Gemeinschaft scheitert oder erfolgreich ist, z.B. eine Ehe.

Nur mal eine Idee von mir: Vielleicht würde eine (kleine) Gemeinschaft schon besser funktionieren, wenn man sich diese Werte / Ziele einfach mal bewusster macht, darüber spricht und versucht (gemeinsam) Maßnahmen auszuarbeiten, um diese erfüllen zu können. Möglicherweise würde schon allein durch die Reflexion und Aufarbeitung des derzeitigen Istzustands eine Annäherung an den Sollzustand herbeiführen.

Lieber Primechecker,
Deine recht sachliche und reflektierte Herangehensweise an das Thema Partnerschaft ist mir nicht unsympathisch. Jedoch dürfen wir Partnerschaften nicht mit einem chemischen oder biologischen Baukasten vergleichen. Nur dort kann man bestimmte werthaltige Elemente in ein bestimmtes Mischungsverhältnis bringen, nicht in einer Partnerschaft (Ehe).

Unter uns Menschen ist das ganz sachlich gesehen unmöglich. Wir können durch Gespräche feststellen, welche Werte der Gegenüber vertritt. Dann können wir durch eine gewisse Zeit der Beobachtung herausfinden, wie sehr der Gegenüber diese Werte auch lebt, also authentisch ist. Kommen dazu noch Gefühle der Verliebtheit hinzu, sind wir sicher schon auf der richtigen Spur.

Ich denke, keiner läuft mit einer Checkliste herum und hakt ab, welchen Wert er bei dem anderen entdeckt hat und welche Werte-Prioritäten sich feststellen ließen.

Jedoch kommt bei allen vorgenannten Werten aus meiner Sicht noch der Faktor Bindungswille bzw. Bindungsfähigkeit hinzu. Bindungswille vorausgesetzt, sagt dies nichts über Bindungsfähigkeit aus. Bindungsfähigkeit ist nach meiner Meinung eine Fähigkeit, die ab der frühesten Kindheit erlernt wird. Bindungsfähigkeit wird verhindert oder geschmälert, wenn die Frustrationstoleranz niedrig ist.

Niedrige Frustrationstoleranz ist gegeben, wenn schon wenige frustrierende Erlebnisse ausreichen, um "die Sache" beenden zu wollen. Unsere Gesellschaft ist mehrheitlich auf Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet, nicht auf Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Das spiegelt sich auch in diesem Forum wider. Aus meiner Sicht erfolgen zu schnell und zu leicht Ratschläge wie "dann verlasse ihn/sie doch" oder "das musst Du Dir nicht zumuten". Ich vermute mangelnde Bindungsfähigkeit, wenn ein möglicher Partner bereits in jungen Jahren diverse Partnerschaften hinter sich hat. Oder wie nennt man das in Neudeutsch? Freundschaft Plus.
Jedoch kann auch eine geringe Anspruchsgrundlage bei "Freundschaft Plus" die Hauptrolle spielen.

LG, Nordrheiner
 
Gutmütigkeit

Gutmütige Menschen finde ich sehr sympathisch. Sie ecken wenig an. Sie machen vieles mit und neigen weniger zum Widerspruch, machen selten Ärger und verbreiten eine angenehme harmonische Atmosphäre. Gutmütige Menschen scheinen mir sehr anpassungsfähig zu sein.

Nach meinem Eindruck sind gutmütige Menschen oft mit einer guten Portion Naivität und geringer Skepsis ausgestattet. Manchmal gehen sie lieber den Weg des geringsten Widerstandes und machen Zugeständnisse, wo sie aus Sicht anderer auch mal deutlich „nein“ sagen sollten. So wichtig Harmonie und Kompromissfähigkeit auch für eine Partnerschaft sind – manche Kompromisse sind aus meiner Sicht einfach nur faul. Ich denke, dass hier ein wichtiger Grund dafür gegeben ist, dass gerade liebe und gutmütige Menschen öfter ausgenutzt. belogen und betrogen werden, als andere.

Aus meiner Sicht neigen besonders kritisch eingestellte Menschen zu Mißtrauen und eine Bildung von Vertrauen fällt ihnen schwerer als anderen Menschen. Bei gutmütigen Menschen scheint mir der Verzicht auf skeptisches Hinterfragen der Anfang für einen Verdrängungsprozess zu sein. Die Realität wird so schnell mal auf dem Altar der Harmonie „um jeden Preis“ geopfert.

Wie seht Ihr das?
 
Ich verbinde mit dem Wort Führung das Wort Dienen. Wer führt, muß wissen, was für den anderen gut ist.

Kürzlich waren 2 Frauen an meiner Haustür, die mich von ihrem Glauben überzeugen wollten. U.a. wurde gesagt, dass der Mann in einer Beziehung oder Familie das Oberhaupt sei. Als ich verblüfft sagte, wieso und dass das für mich überhaupt nicht infrage käme, sagte man mir: "Das Oberhaupt weiß, was gut für die anderen ist".
Mein Argument, ein anderer könne mir Vorschläge machen, aber entscheiden würde ICH, kam nicht gut an.

Für mich enthält Dein o.a. Satz den Versuch, im scheinheiligen Diener-Livree letztendlich doch der sein zu wollen, der sagt, wo's längs geht.
 
Beides ist wahr. Aber am Besten kann das Nordrheiner erklären. Wird man dann im weiteren Verlauf des Fadens dann noch sehen.

---

Bislang folgen die Fäden von Nordrheiner im Gesellschaftsforum einem simplen, aber treffsicherem Prinzip:

Erst stellt Nordrheiner schlaue Fragen, die keiner beantworten kann. Dann stellen die anderen schlaue Fragen, die Nordrheiner wiederum nicht beantworten kann. Und am Ende keifen sich dann alle an und der Faden wird geschlossen.


Hehe. Aber das machst du doch auch? oder nicht? Keif 😀
 
Also zuerst würde ich nochmal genauer definieren was denn gutmütig so heißen kann.

z.B. steht im Duden zu gutmütig:

"seinem Wesen nach freundlich, hilfsbereit, geduldig, friedfertig, [in naiver, argloser Weise] nicht auf den eigenen Vorteil bedacht oder ein solches Wesen erkennen lassend"

Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/gutmuetig

Jetzt könnte man vielleicht versuchen die Definition bzw. die Synonyme etwas genauer zu beleuchten:
  • seinem Wesen nach freundlich : das klingt für mich so, dass man sich nach außen hin freundlich gibt, aber dies muss zwangsläufig nicht bedeuten, dass dies auch ein freundlicher / altruistischer Akt gegenüber anderen sein muss. Diese Eigenschaft wäre für ein Individuum kritisch, wenn es ständig nur altruistisch und freundlich gegenüber anderen agiert -> Ausnutzungspotential
  • hilfsbereit: Wenn diese Eigenschaft immer zutreffen würde, würde es für mich bedeuten, dass dieses Individuum immer zur Hilfe bereit wäre. Fraglich für mich ist nun was "zur Hilfe bereit" bzw. "hilfsbereit" genau bedeutet. Wenn das I. (abk. Individuum) dadurch immer Hilfe leisten würde -> Ausnutzungspotential. Es könnte aber auch bedeuten, dass das I. potentiell in der Lage ist Hilfe zu leisten, dies womöglich auch deutlich zeigt, aber noch eine endgültige Entscheidungsmöglichkeit hat, ob tatsächlich es diese Hilfe leistet. -> weniger kritisch für das I.
  • geduldig: würde wohl sowas bedeuten wie sich "Zeit lassend", "Nicht drängend", "ausharrend". Ich denke diese Eigenschaft wäre womöglich weniger kritisch für das I., wenn das I. jmd. Zeit lässt und dass es die Möglichkeit hat, andere Dinge währenddessen tun zu können, die ihm nutzen. Es ist allerdings kritischer für das I., wenn während dieser Zeit es anderen zu mehr Nutzen verhilft und das I. selbst wenig Nutzen davon erhält -> Ausnutzungspotential.
  • friedfertig: "das friedliche Zusammenleben, die Eintracht liebend; verträglich, umgänglich", Quelle: http://www.duden.de/suchen/dudenonline/friedfertig. Ich bin mir immer noch nicht sicher, was das jetzt genau bedeutet. Ich sehe Krieg eigentlich eher als einen Machtkampf an, der oftmals nicht im Interesse bzw. zum Nutzen der Gemeinschaft/en ausgetragen wird, sondern nur einzelnen Interessengruppen dient. Hier ist es also etwas böses. Es ist aber auch vorstellbar, dass ein Krieg, dem Interesse der Gemeinschaft/en dient. Hier ist es also etwas gutes und man könnte dies bspw. als "Guten Krieg" bezeichnen xd. Also gänzlich immer nur dem Frieden zustimmen ist auch unvernünftig aus der Sicht eines I. bzgl. seines Nutzens.
  • [in naiver, argloser Weise] nicht auf den eigenen Vorteil bedacht oder ein solches Wesen erkennen lassend :
    • [in naiver, argloser Weise] nicht auf den eigenen Vorteil bedacht: würde für mich heißen, dass das I. kein Interesse daran hat einen Nutzen zu erhalten. Diese Verhaltensweise ist sehr kritisch. Aus meiner Sicht wäre ein solches I. nicht überlebensfähig, sofern es nicht geschützt wird.
    • oder ein solches Wesen erkennen lassend: Hier sieht es schon anders aus. Nach außen hin sieht es für andere so aus, als wäre man nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht, aber es muss natürlich nicht so sein. Für ein I. ist das womöglich eine ziemlich gute Eigenschaft (bzgl. des Nutzens des I.), die vielleicht sogar relativ ideal ist.

Ausgehend von der Analyse von gutmütig nach Duden:
Ich denke Menschen, die sich ausnutzen lassen, sind für viele andere "sympathisch". Ein gutmütiger Mensch lässt ein Ausnutzungspotential vermuten, auch für andere nach außen. Trotzdem scheint es aber noch Möglichkeiten für den gutmütigen Mensch zu geben, sich diesem Ausnutzen zu entziehen und somit ein Opfer für andere zu werden (nach der Analyse). Bloß weil also ein Mensch gutmütig ist, muss er nicht ausschließlich aufopfernd, sondern kann auch in seinem Interesse agieren.

Ich denke schon, dass es eine Tendenz von gutmütigen Menschen zu mehr Naivität und Leichtgläubigkeit gibt.
Ich bin mir aber jetzt nicht sicher, ob es überhaupt viel Sinn macht, jetzt gewissen Menschengruppen gewisse Verhaltensmuster, Eigenschaften zuzuordnen und Tendenzen zu ermitteln. Das ist ja auch Schubladendenken und wieder schwierig, da ein Mensch nun mal komplexe Verhaltensmuster aufweist, die man nicht 100 % korrekt mit einer Eigenschaft oder auch mehreren 100 Eigenschaften beschreiben kann.
Auch ein nach außen gutmütig wirkender Mensch, den also meinetwegen jeder als gutmütig bezeichnen würde, ist vielleicht danach bestrebt alle auszunutzen. Dieser Mensch denkt vielleicht sogar von sich selbst, dass er gutmütig ist, aber agiert unterbewusst eben nur in seinem Interesse.
Die Attributierung mit einfachen, knappen Wörtern sind nur Annäherungsversuche, um bspw. die komplexen Verhaltensmuster zu klassifizieren, können aber meistens nicht hinreichend genau das tatsächliche Verhaltensmuster beschreiben.
Es wäre wohl anmaßend zu sagen: "Dieser Mensch ist gutmütig." Stattdessen müsste man wohl eher sagen: "Dieser Mensch erscheint mir gutmütig."

Ich denke auch nicht, dass Naivität / Leichtgläubigkeit bspw. immer schlechte Charaktereigenschaften sein müssen. Bloß wenn man das derzeitige Big Picture unseres Gesellschaftssystems sieht, sind sie einfach für ein I. nicht dienlich.
Leichtgläubigkeit wäre ziemlich gut, wenn Gesagtes der Wahrheit entspricht und das Vertrauen nicht missbraucht wird. Man würde auch viel Aufwand sparen und dadurch die Gemeinschaft profitieren. Dadurch, dass man aber nur wenigen trauen kann, wird Kontrolle, Hinterfragen, etc. notwendig, z.B. Passwort, Virenschutz, Schufa, Lange Entscheidungsprozesse, Fragen im Forum, etc.
In einer Partnerschaft, in der Vertrauen nicht missbraucht wird, transparent und wahrheitlich agiert wird, können meines Erachtens Individuen von dieser Partnerschaft profitieren. Sie können bspw. auf Schutzmaßnahmen, gegenseitige Kontrolle verzichten und von ihren jeweiligen Stärken profitieren. Das ist aber vermutlich nur in derzeit sehr kleinen Gemeinschaften möglich, die sich auch über längere Zeit ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben. Je größer eine solche Gemeinschaft wird, desto schwieriger wird es noch alles zu überblicken. Ich vermute außerdem, dass viele Menschen auch charakterlich schon so verschmutzt sind (das ist kein Vorwurf, sie können nichts dafür), sie also zu Lüge, Betrug, Krieg, etc. erzogen wurden, dass sie nur schwierig dies in einer Partnerschaft ablegen können. Das wäre ja schon eine Art gespaltene Persönlichkeit, die hier verlangt wird.

So glaube das langt erst mal. Ist wahrscheinlich schon wieder ein Roman geworden.
Ich bin mir bewusst, dass manche Dinge verbesserungswürdig sind. Kein Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Es soll hauptsächlich zum Nachdenken und als Anregung dienen. Trotzdem könnt und solltet ihr kritisch mit meinem Text umgehen.
 
Kürzlich waren 2 Frauen an meiner Haustür, die mich von ihrem Glauben überzeugen wollten. U.a. wurde gesagt, dass der Mann in einer Beziehung oder Familie das Oberhaupt sei. Als ich verblüfft sagte, wieso und dass das für mich überhaupt nicht infrage käme, sagte man mir: "Das Oberhaupt weiß, was gut für die anderen ist".
Mein Argument, ein anderer könne mir Vorschläge machen, aber entscheiden würde ICH, kam nicht gut an.

Für mich enthält Dein o.a. Satz den Versuch, im scheinheiligen Diener-Livree letztendlich doch der sein zu wollen, der sagt, wo's längs geht.

Das Problem mit „Führung“ in Ehe oder Familie liegt in meinen Augen nicht im Ausdruck sondern in der Auffassung. „Sagen, wo es lang geht“ kann nur der, der es auch weiß. Wissen es alle, bedarf es keines Sagens. Weiß es nur einer, ist es seine Pflicht. Sich trotz Unwissenheit nichts sagen lassen wollen, ist eine Haltung, die ich von kleinen Kindern und pubertären Jugendlichen kenne. Unter Erwachsenen, in einer festen Paarbeziehung, läuft alles auf freiwilliger Ebene auf Grund von Einsicht.

„Du“ kannst als Partner z.B. erkennen, dass Dein Partner auf dem besten Wege ist, alkoholkrank zu werden oder durch einen Mangel an Disziplin seine Arbeit zu verlieren. „Du“ bist nicht gezwungen, ihm etwas zu sagen, Deine Ansicht, wie es bei „Deinem“ Partner laufen sollte. Es stellt sich lediglich für mich die Frage: Wann ist es gut etwas zu sagen und was - und wann nicht. Und wenn „Du“ etwas sagst, dann ist der Partner nicht gezwungen, zuzuhören oder sich danach zu richten. Richtet er sich nicht danach, geht i.d. Regel etwas kaputt. Zuerst mag es nur die finanzielle Existenzbasis sein, die kaputt geht, später auch die Partnerschaft.

Es kommt immer auf den Umgangston an, auf die Absicht und natürlich auf das Wissen. Ich finde es auch gut, wenn sich Partner über alles unterhalten, Aussagen hinterfragen und diskutieren. Eine Ehe ist kein Militärplatz. Jedoch die Grundhaltung „ich lasse mir von … nichts sagen“ klingt für mich genauso falsch, wie ein militärisch anmutender Befehl. Die Grundhaltung „ich lasse mir nichts sagen“ findet ihren größten Freiraum sowie den richtigen Platz außerhalb jeder Partnerschaft.

Ich habe Verständnis für Menschen, die besondere persönliche und sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Ich kann verstehen, dass jemand, der unter Machtmissbrauch leiden mußte, bei bestimmten Vokabeln Aversionen hat. Wenn mir jemand sagt, daß er unter Machtmissbrauch leiden mußte, gehe ich besonders sensibel mit ihm um. Jemand, der unter Machtmissbrauch leiden mußte, hat sicher Vertrauen in und zu anderen Menschen verloren. Das muss erstmal wieder gewonnen werden, bevor diese Person bereit ist, auch eine Empfehlung eines Partners anzunehmen, ohne den Verdacht zu hegen, es handelt sich wieder mal nur um einen Versuch der egoistischen Fremdbestimmung.
 
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