Mir ist aufgefallen oder generell fällt mir auf in Diskussionen, dass es das Problem der Einigkeit über die Bedeutung von Begrifflichkeiten gibt. Ich glaube schon allein bei dem Begriff "Liebe" versteht jeder schon etwas anderes darunter.
Kiablue hat Liebe auch aus meiner Sicht ganz gut beschrieben. Mit meinen Worten in Kurzform: Liebe ist selbstlose Fürsorge. Liebe hat jedoch viele Gesichter. In jedem Fall ist sie kein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Für mich stellt Liebe eher eine 1
🤐 Beziehung bzw. Zweckgemeinschaft von 2 Individuen dar auf längere Zeit, die sich möglicherweise vertraglich auf gewisse Regelungen festlegen.
Womöglich sieht das eine andere Person völlig anders. Da spielen dann vielleicht noch spezielle Faktoren wie das berühmte Gribbeln im Bauch eine Rolle, damit es Liebe ist.
Will das bloß mal aufzeigen und deutlich machen, da ich denke, dass dies vielen nicht so bewusst ist.
Schon richtig. Nur Deine 1🤐 Beziehung, eine Zweckgemeinschaft, setze ich nicht allgemein mit Liebe gleich. Wenn Liebe als Basis hinzukommt, dann hat diese liebevolle Zweckgemeinschaft ein oder mehrere gemeinsame Ziele. Von außen ist schwer erkennbar, inwieweit der Zweck diese Gemeinschaft dominiert oder die Liebe.
Ich finde die strukturelle Herangehensweise an das Thema von Nordrheiner gut und durchaus einen Versuch wert.
Danke
Ich persönlich sehe meistens den Zweck / Nutzen einer Gemeinschaft im Vordergrund. Das ist der zentrale Punkt oder einer der zentralen Punkt für mich, wenn es um eine Gemeinschaft von Individuen geht. Das kann eine sehr große Gemeinschaft von Millionen von Individuen sein oder eine 2er Gemeinschaft wie die eines Ehepaars.
Den Sinn von Gemeinschaften sehe ich eigentlich darin, dass ein Plussummenspiel entsteht, bei der jeder der Beteiligten etwas gewinnt. Leider passiert es nicht so selten, dass ein Nullsummenspiel existiert, in dem einige gewinnen auf Kosten der anderen, die durch die Gemeinschaft eher verlieren. Kann man sicherlich auch bei der Ehe so sehen. Es gibt sicherlich auch Spiele, bei dem beide Individuen in einer 2er Gemeinschaft nur verlieren, also dann ein Minussummenspiel vorhanden ist. Da macht dann wohl nur eine Scheidung Sinn.
Ich muss sagen, dass ich ein Vertreter von wertebasierten / zielorientierten Gemeinschaften bin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es eine solche genannte Nische der "wertebasierten Gemeinschaften" gibt. Den Begriff habe ich mir jetzt nur ausgedacht. Das ist für mich nichts weiter als eine Art vertragliche Festlegung, in der Werte / Ziele erfüllt werden sollen, welche auch immer das sind. Anhand dessen könnte man dann definieren, ob eine Gemeinschaft scheitert oder erfolgreich ist, z.B. eine Ehe.
Nur mal eine Idee von mir: Vielleicht würde eine (kleine) Gemeinschaft schon besser funktionieren, wenn man sich diese Werte / Ziele einfach mal bewusster macht, darüber spricht und versucht (gemeinsam) Maßnahmen auszuarbeiten, um diese erfüllen zu können. Möglicherweise würde schon allein durch die Reflexion und Aufarbeitung des derzeitigen Istzustands eine Annäherung an den Sollzustand herbeiführen.
So sicherlich konnte ich jetzt nicht auf alles von Nordrheiner eingehen. Habe es leider noch nicht komplett durchblickt und in meinem Kopf logisch strukturiert. Beispielsweise kann ich in mein Schema noch nicht die "Finde-einen-passenden-Partner-Problematik" korrekt einordnen.
Vielleicht können wir uns auch nochmal im Kleinen damit auseinandersetzen. Finde das Thema eigentlich ganz interessant.
Hallo, Primechecker,
Also Deine Formulierung der wertebasierten Gemeinschaft ist gut. Einige der für mich wichtigsten Werte (Respekt, Treue, Dankbarkeit, Fürsorge, Ehrlichkeit….) habe ich im Eingangsbeitrag bereits aufgeführt. Eine solche Wertegemeinschaft ist auch aus meiner Sicht beständig bzw. hat sicherlich größere Chancen langfristig zu überleben, als eine Gemeinschaft, in der die Gefühle dominieren. Eine solche Wertegemeinschaft wird, wie ich denke, auch liebevolle Gefühle nach sich ziehen. Aber liebevolle Gefühle, z.B. im Stadium des Verliebtseins, sagt nichts über die Werte aus, die beide Partner für wichtig halten.
Auch gebe ich Dir Recht: Das Reden über Werte und Ziele ist sehr wichtig. Auch wenn man verliebt ist, sollte man nicht automatisch voraussetzen, dass der Partner die gleichen Werte vertritt bzw. diese mit den gleichen Inhalten versieht, wie „ich“.
Manche Menschen ziehen zusammen nur auf der Basis der Verliebtheit und weil es so praktischer ist. Ein Risiko, der sich als Fehler entpuppt, wie sich oftmals herausstellt.