Hallo zusammen
Ich schreibe hier, weil ich unsagbar traurig bin, was ich wahrscheinlich gar nicht sein dürfte.
Es fällt mir sehr schwer mein Herz so auszuschütten, da ich weiß, dass ich dumm und naiv war.
Und da ich weiß, dass Affären immer schlechte sind und auch die anderen Partner verletzt werden.
Aber bei mir kam es leider dazu und was ich in dieser Zeit erlebt habe war emotional das Schlimmste. Jetzt ist es vorbei und ich bin menschlich so tief verletzt und irritiert, das kann man sich nicht vorstellen.
Bitte entschuldigt es wird sehr lang.
Teil1
Ich (36) habe vor 6 Jahren einen Mann (40) kennengelernt mit dem ich beruflich sehr sehr viel zu tun hatte. Wir lernten uns kennen, freundeten uns sehr schnell an uns verstanden uns blind.
Ich war da schon lange vergeben und er verheiratet. Mit den Jahren lernten wir uns immer besser kennen und wurden irgendwann richtig gute Freunde. Wir haben über alles geredet, über Gott und die Welt. Über Unsinn, über privates. Wir freuten uns wenn wir wussten, dass wir uns sehen.
Und wir haben auch einiges miteinander erlebt, teilweise auch Alltage. Also man lernte sich wirklich gut kennen und nach 2 Jahren lieben (so dachte ich).
Aber zuerst wollte ich die Gefühle und alles andere nicht zulassen.
Er und ich redeten auch sehr sehr viel darüber und welche Konsequenzen das hat.
Ich sagte auch ganz klar, dass ich keine Affäre will, sondern dass man dann auch Nägel mit Köpfen macht. Mir war wichtig, dass er sich sicher ist, dass er seine Frau nicht mehr liebt.
Aber so wie er sagte war er sich sicher und er sagte sein größter Wunsch ist eine Zukunft mit mir und, dass er sich trennen wird.
Ich weiß, dass viele jetzt denken, dass es nur so übliches Gerede ist von verheirateten Männern.
Aber ich war da ja selbst vergeben und auch schon sehr lange. Ich verstand seine Situation.
Ich kenne das auch wenn man so verdammt jung mit jemanden zusammen kommt und die jugendliche Liebe zu einer Gewohnheit übergeht. Für mich war das in dem Moment also nicht nur Gerede sondern ich konnte ihn verstehen, hatte vertrauen und ich ließ mich darauf ein. Meine Beziehung war beidesitig auch keine mehr, wieso dann nicht auch seine?
Er ist jetzt auch kein Obermacho (was allerdings typsich ist hab ich gelesen). Wir beide waren damals sehr unsicher mit allem trotz unseres Alters, aber wir wollten den Weg gemeinsam gehen. So dachte ich. Aber die emotional schlimmsten fast 2 Jahre meines Lebens begannen.
Ich habe mich nach einigen Monaten von meinem Partner getrennt, aber mein Affrenmann Tat keinen Schritt in diese Richtung. Zuerst habe ich es noch verstanden, weil bei ihm auch mehr dran hngt. Aber irgendwann verstand ich es nicht mehr und das innere Tauziehen begann.
Auf der einen Seite liebte ich ihn immer mehr, doch auf der anderen Seite wuchsen auch meine Zweifel. Ich zog mich immer wieder zurück, wir hatten auch oft Streit. Es gab teilweise richtige Dramen. Das was er sagte wirkte so widersprüchlich zu seinen Taten. Im Normalfall hätte ich auch sofort alles beendet, aber dadurch, dass man sich immer sah und zusammen war, hingen die Gefühle und die Hoffnung noch drin.
Zwar kamen keine Taten Richtung Trennung, aber was alles andere angeht wirkte er so als ob er mich über alles liebt (schwer zu erklären). Auf der Arbeit machte er keinen Heel daraus, dass er mich total mag. Und irgendwann weihte er auch Kollegen, sogar den Chef ein, dass wir uns lieben und zusammen sein wollen.
Was ich erstmal schlecht fand, weil ich nicht wollte, dass es jemand weiß, allein schon aus Angst vor Problemen. Aber alle reagierten Gott sei Dank entspannt.
Geschenke von mir stellte er von sich auf den Bürotisch oder eins sogar Zuhause hin.
Er meldete sich ständig, wollte auch immer was von mir hören.
Er plante schon meilenweit in die Zukunft (was ich immer sehr skeptisch sah).
Guckte schon mal nach Häusern, wollte ein Kind und Heiraten (kam alles von ihm nicht von mir).
Er plante was wir sonst so machen und freute sich schon riesig darauf wie er sagte.
Und nein es wirkte nicht nach Träumereien für einen bestimmten Zweck. Sondern ja als ob das sein Ernst wäre. Angeblich hat er auch schon beim Anwalt nachgefragt.
Er war auch sehr eifersüchtig oder sehr besorgt, wenn ich mich verletzt habe oder so.
Ständig sagte er auch, dass er es kaum erwarten kann der ganzen Welt zu sagen, dass wir zusammen sind. Bei Streit und vor allem, wenn es vorbei war zerriss er sich fast, damit er mich nicht verliert.
Kam hier vorbeigefahren etc.
Trotzdem...keine Schritte und dadurch sehr viel Streit. Und auch sehr viele Gespräche in denen ich immer und immer darum bat endlich für sich klar zu kriegen was er wirklich will. Ob er mich wirklich liebt, ob er seine Frau noch liebt. Ich gab ihm sogar noch nach 1 Jahr die Chance die Wahrheit zu sagen, wenn es eine andere Wahrheit gibt. Es ging so einfach nicht weiter und ich wollte nur Klarheit. Doch er beharrte immer darauf, dass er mich über alles liebt und seine Frau nicht mehr.
Er sagte, dass er seine Frau schon lange nicht mehr liebt.
Dass ihm das nicht nur durch die Affäre bewusst wurde. Beruflich bedingt ist er jetzt mehr Zuhause und ihm sind auch so Dinge aus der Vergangenheit eingefallen.
Er ging in seinem früheren Job immer als Letzter nach Hause, weil ihn nichts nach Hause zog.
Auch in seinem neuen Job sammelte er massig Überstunden an und sammelt weiter und das nicht wegen mir, da ich eher weg bin. Er erzählte auch, dass sie das letzte Mal vor 15 Jahren im Urlaub waren und dass sie so auch nichts gemeinsam haben. Er war immer nur arbeiten, Alleinverdiener. Sie Zuhause. Das kind ist nun auch schon ü18.
Solche Sachen klangen für mich auch plausibel.
Umso verwirrter und zerrissener wurde ich, dass er sich nicht trennt. Dass er nicht mal den kleinsten Schritt macht. Wir stritten zusammen, weinten zusammen. Aber was immer gesagt wurde ist, dass wir uns über alles lieben und zusammen alt werden wollen. Dieses Jahr hatten wir dann einen riesigen Streit. Denn er nannte von sich aus, ohne Druck von mir, immer Termine sich zu trennen und hielt sie nicht ein. Wie immer versöhnten wir uns doch wieder und es sollte das letzte Mal sein. Ich hatte bis dahin auch nie Druck gemacht, da ich wollte, dass er sich trennt, aber ab dem Streit setzte ich ihm ein Ultimatum.
Denn es machte mich kaputt und ihn augenscheinlich auch. Was ihn genau kaputt machte, weiß ich mittlerweile nicht. Er sagte immer, die Sehnsucht nach mir, dass er endlich mit mir leben will und nicht mehr klar kommt. Wir beide schliefen kaum noch, aßen kaum noch, er ertränkte vieles zwischendurch in Alkohol. Wir vegetierten nur vor uns hin Zuhause. Und so konnte es nicht weitergehen. Doch es passierte weiterhin einfach nichts und es schlichen sich doch wieder Streitereien ein. Aber weniger.
Denn vor allem die letzten Wochen wirkte er etwas klarer und konkreter. Er schob auch keine Gründe mehr vor, sondern sagte selbst, dass er einfach zu feige ist. Er will sich unbedingt trennen, aber der Anfang fällt ihm schwer.
Mit der Liebe zu seiner Frau hat das nichts zu tun, denn er liebt sie nicht. Und das wiederholte er bis zum Schluss.
Da sagte er, dass ihm mittlerweile nach dem ganzen Nachdenken klar geworden ist, dass er sogar die Ehe mit seiner Frau bereut. Er dachte immer es sei Liebe, weil er seit er ein Teenie ist nichts anderes kennt. Aber für ihn war es nie Liebe. Seinen Ring trug er die letzten Monate auch nicht mehr. Im Bett schlief er angeblich auch schon lange nicht mehr und Sex sowieso nicht, schon vor uns nicht. Er sagte sie reden auch kaum noch miteinander.
Ich fragte ihn immer wieder ob er sich wirklich sicher ist.
Ob er schon im Kopf mal durchgespielt hat, wie es wäre wenn seine Frau weg wäre.
Ob es sein kann, dass er ohne sie nicht leben kann. Aber er verneinte das immer total.
Es wirkte also alles so als ob er es ernst meint.......nur leider trennte er sich weiterhin nicht.